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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ein erschreckend authentischer Kriminalfall mit einigen Längen und vielen Rückblicken

Nemesis
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Von Jilliane Hoffman habe ich bisher noch keinen Thriller aus der C.J.-Townsend-Reihe gelesen. Obwohl es eigentlich keine gute Idee ist, mit dem Abschlussband einer Buchreihe zu beginnen, habe ich es trotzdem ...

Von Jilliane Hoffman habe ich bisher noch keinen Thriller aus der C.J.-Townsend-Reihe gelesen. Obwohl es eigentlich keine gute Idee ist, mit dem Abschlussband einer Buchreihe zu beginnen, habe ich es trotzdem getan und gut hineingefunden. Da die Vergangenheit von C.J. sowie das bisher Geschehene verständlich und detailliert aufgerollt wird, bekommt man auch als Quereinsteiger einen guten Überblick über die Hintergrundstory.

2012 endete die Reihe um die Staatsanwältin C.J. Townsend mit dem dritten Roman «ARGUS» und wie ich durchs Lesen erfahren habe, endet dieser mit einer Szenerie, in der die Staatsanwältin die Jagd nach einem Snuff-Club (eine Gemeinschaft, die via Live-Stream bei der Ermordung eines jungen Mädchens zuschauen) eröffnet, der schon in den Vorgängerbänden für eine Mordserie verantwortlich war. In «NEMESIS» nimmt sie die Rolle der Rachegöttin ein und beginnt auf eigene Faust, die Mitglieder des Clubs zu vernichten, die bislang alle juristischen Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und straflos davongekommen sind. Dafür kehrt sie nach zehn Jahren an den Ort zurück, an den sie niemals zurückkehren wollte.

Schon mit der ersten Seite wird der Leser mit den Machenschaften des grausamen Snuff-Clubs konfrontiert, die zutiefst schockieren und zeigen, wie das menschliche Verhalten seinen Tiefpunkt erreicht. Die Spannungskurve schnellt rasant nach oben und im Mittelteil leider wieder rasant in den Keller. Über die Rückblenden, über die ich als Quereinsteiger natürlich dankbar bin, entstehen viele langatmige Passagen, die der erhofften Sogwirkung negativ entgegenwirken.

Obwohl ich zu der Protagonistin C.J. durchaus eine Verbindung gespürt habe und ich ihre Wut extrem gut nachfühlen konnte, gab es einige Situationen, in denen ich sie am liebsten vor sich selbst gewarnt hätte. Sie setzt wirklich gnadenlos alles aufs Spiel und ist bereit, dafür ihr privates Glück und sich selbst zu opfern. Dabei zuzusehen war nicht immer leicht.

Die Handlung selbst ist gut konstruiert und die gesamte Zeit über habe ich nicht das Interesse verloren, zu erfahren, wie sich die Ermittlungen und der geheime Rachefeldzug entwickeln, bzw. ob und wann C.J.’s gefährliches Spielchen auffliegt. Am Ende fallen die losen Puzzleteile an die richtigen Stellen und ich persönlich bin mit den Entwicklungen durchaus zufrieden.

Alles in allem hat mich dieser düstere und erschreckend authentische Thriller gut unterhalten und oft schockiert. C.J. ist eine überaus starke Hauptfigur, die man gerne begleitet und der man einfach eine positive Wende im Leben wünscht. Die großen Längen im Mittelteil trüben das Leseerlebnis zwar, trotzdem ist «NEMESIS» ein solider Thriller, der die Reihe um C.J. Townsend ansprechend und würdig zu Ende bringt.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Ein überraschend romantischer und schöner Liebesroman

The Mister
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Wer befürchtet, mit «THE MISTER» einen weiteren BDSM-Roman in den Händen zu halten, darf sich entspannen.
Mit «THE MISTER» erzählt EL James eine herzerwärmende und romantische Liebesgeschichte mit einigen ...

Wer befürchtet, mit «THE MISTER» einen weiteren BDSM-Roman in den Händen zu halten, darf sich entspannen.
Mit «THE MISTER» erzählt EL James eine herzerwärmende und romantische Liebesgeschichte mit einigen leidenschaftlichen Momenten ja sogar spannenden Thrillerelementen und beweist, dass sie jede Art von Romantik erzählen kann. Die Story selbst hat beinahe etwas von einem modernen Cinderella-Märchen.

Selbstverständlich liegt es nahe, den neuen Roman von EL James mit der megaerfolgreichen und stark polarisierenden «SHADES OF GREY»-Trilogie zu vergleichen. Schließlich ist es ihr erster Roman nach dem internationalen Erfolg und dem Hype, der mit den Verfilmungen einherging. Doch man sollte «THE MISTER» nicht schon im Vorfeld verurteilen und sich möglichst neutral auf diese Liebesgeschichte, die mir trotz starker Zweifel sehr gut gefallen hat, einlassen.

Auch wenn der Schreibstil gewohnt einfach ist, übte die eindringliche Erzählweise einen unbeschreiblichen Sog auf mich aus. Genau wie die Reihe um Mr. Grey und seiner naiven Ana habe ich auch «THE MISTER» an einem Stück verschlungen und mit den Protagonisten geliebt und gelitten.

Interessant ist, dass dieses Mal der männliche Protagonist die direkte Hauptperson ist und die Geschichte aus seiner Perspektive heraus erzählt. Dabei wechselt er sich in kurzen Kapiteln mit der weiblichen Figur ab, die zurückhaltender und distanzierter ist. Beide Erzählstile passen perfekt auf die Rollen, die die Charaktere in dieser Geschichte einnehmen. Verwirrend ist der ständige Perspektivenwechsel überhaupt nicht, er ist sogar mehr als gelungen und bereichert die Story.

Die Handlung selbst hat einige düstere Momente und die Schwierigkeiten, mit denen die weibliche Protagonistin Alessia zu kämpfen hat, sind ehrlich tragisch und leider ein reales Problem. Wie sensibel und einfühlsam der schwerreiche Maxim auf sie eingeht, obwohl er selbst in einer schweren persönlichen Krise steckt, lässt das Herz jedes Romantikers höher schlagen.

Es gibt einige etwas unglaubwürdige Dinge und unnötige Längen im Mittelteil, über die man hinwegsehen muss, doch im Groß und Ganzen hat EL James wirklich einen wunderschönen Liebesroman geschaffen, der mich ausgesprochen gut unterhalten und mehr als positiv überrascht hat. Von der ersten bis zur letzten Seite!

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Liebesroman-Fans, die kein Problem mit einigen anständigen und stilvollen Liebesszenen haben!

## Lesen und lesen lassen!

Da bereits wenige Minuten nach Erscheinen der eBook-Ausgabe die ersten 1-Sterne-Bewertungen online gestellt wurden, muss ich diesen Satz einfach meiner Rezension hinzufügen:
Leser, die grundsätzlich etwas gegen EL James haben, sollen sich einfach nach einem anderen Buch umsehen und «THE MISTER» ignorieren!!!!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Grandioser Fantasyauftakt mit großartigen Charakteren und kleineren Längen

Der Klang der Täuschung
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## INFO: Dieser Auftaktband gehört zur Saga «DIE CHRONIKEN DER HOFFNUNG», die zeitlich gesehen mit neuen Protagonisten an den Ereignissen der vorangegangenen Saga «DIE CHRONIKEN DER VERBLIEBENEN» anknüpft.

Sie ...

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INFO: Dieser Auftaktband gehört zur Saga «DIE CHRONIKEN DER HOFFNUNG», die zeitlich gesehen mit neuen Protagonisten an den Ereignissen der vorangegangenen Saga «DIE CHRONIKEN DER VERBLIEBENEN» anknüpft.

Sie ist eigenständig lesbar, ich würde jedoch davon abraten und allen empfehlen, die Bücher chronologisch nach Erscheinungsdatum lesen.

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Sechs Jahre nach dem blutigen Ende des Großen Krieges, mit dem die Saga um Prinzessin Lia endet, knüpfen die CHRONIKEN DER HOFFNUNG und somit die Geschichte der jungen Kriegerin Kazi an, die sich für die Königin auf eine geheime und gefährliche Mission begibt. Auf der Suche nach einem gefährlichen und feigen Kriegsverbrecher reist sie in eine unbekannte Gegend, die von einem Rebellenvolk regiert wird. Vom Ehrgeiz getrieben und vollkommen auf ihr Ziel fixiert, bringen sie die Gefühle, die sie plötzlich für den Rebellenanführer Jase entwickelt, ganz durcheinander…

Obwohl die Saga um Kazi durchaus eigenständig zu lesen ist und die Ereignisse aus der vorangegangenen und abgeschlossenen Saga «DIE CHRONIKEN DER VERBLIEBENEN» einige Jahre zurück liegen, empfehle ich jedem interessierten Leser, die vorangegangene Saga um Prinzessin Lia unbedingt zuvor zu lesen. Sonst würden einige Querverweise keinen Sinn ergeben und die Geschichte selbst kann ihren Zauber nicht vollkommen entfalten.

Mich hat dieser Zauber von der ersten Seite an gefesselt. Ohne Probleme habe ich in die Geschichte eintauchen und mich an die neuen Protagonisten gewöhnen können. Die zarte Liebesgeschichte ist unfassbar romantisch und ich erwarte in den Folgebänden, dass sie noch tiefer gehen und vielleicht etwas leidenschaftlicher werden wird. Sie birgt auf jeden Fall einiges an Potenzial.

Die kryptischen und spirituellen Verse und Liedtexte, die ein wichtiger Bestandteil der ersten Saga waren, sind einer Art Tagebucheinträgen gewichen, die die Geschichte der Rebellen-Vorfahren erzählen. Diese neue Vorgeschichte zu lesen, war unglaublich interessant. Mary E. Pearson kann unfassbar facettenreiche Welten und eine historische Atmosphäre erschaffen. Beim Lesen bekommt man das Gefühl, bei etwas ganz Großem dabei zu sein.

Nach einem rasanten Start und einigen Höhepunkten knickt die Spannungskurve im Mittelteil leider etwas ein und ähnlich wie beim dritten Band der ersten Saga, gibt es viele Lückenfüller, die das Ganze unnötig in die Länge ziehen. Die Episoden, in denen Kazi gedanklich an ihr früheres Leben als verwaiste Diebin in Venda denkt, kommen zu häufig und steuern der Story zu wenig bei. Zumindest denkt man das anfangs, später sollen sich diese Informationen noch als nützlich erweisen.
Trotzdem hätte man das Buch locker um 150 Seiten kürzen können.

Auch wenn es zum Ende hin ganz nach einem friedvollen Schluss aussieht, wirft das letzte Kapitel die friedvolle Stimmung komplett über den Haufen. Es braucht nur eine kryptische Buchseite, um die Neugierde auf den Folgeband zu wecken und ich hätte nichts dagegen, wenn ich jetzt sofort weiterlesen könnte.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Ein Must-Read für alle STRANGER-THINGS-NERDS!!!

STRANGER THINGS: Das offizielle Begleitbuch – ein NETFLIX-Original. Der Bestseller – ein Must-have für jeden Fan!
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Das offizielle Begleitbuch zur Netflix-Kultserie STRANGER THINGS ist ebenso eine große Empfehlung wie die nerdige Serie selbst. Doch bevor man mit dem Lesen dieses umfangreichen Werkes beginnt, sollte ...

Das offizielle Begleitbuch zur Netflix-Kultserie STRANGER THINGS ist ebenso eine große Empfehlung wie die nerdige Serie selbst. Doch bevor man mit dem Lesen dieses umfangreichen Werkes beginnt, sollte man die ersten beiden Staffeln unbedingt gesehen haben.

Mit diesem Buch wird den Fans ein einmaliger Blick hinter die Kulissen ermöglicht und diese Führung beginnt mit einem großartigen Vorwort der Serienschöpfer selbst, den Duffer-Brothers. Eigentlich hat man die gesamte Lesezeit über das Gefühl, dass die Brüder direkt neben einem sitzen und es macht einen Heidenspaß zu erfahren, welche Bücher und Filme ihre Kreativität beeinflusst und sie zu den Nerds gemacht haben, die sie heute sind.
Zudem gehen sie detailliert auf ausgewählte Serienszenen ein und verraten ganz unverblümt, welche Kultfilme und Romane sie im Ursprung dazu inspiriert haben. Es ist unglaublich spannend diese Eastereggs im Nachhinein zu entdecken und im Grunde genommen ist STRANGER THINGS eine Hommage an all die Geschichten, Regisseure und Autoren, die die Duffer-Brothers geprägt haben.

Doch man erfährt nicht nur eine ganze Menge über die Serienidee und dessen Produktion selbst, man lernt auch den genialen Cast näher kennen. So kommen die Hauptcharaktere selbst zu Wort und man spürt bei jedem Einzelnen die ansteckende Begeisterung für dieses Serienprojekt. Und genau diese Begeisterung hat in manchen Fällen sogar die Drehbücher grundlegend verändert. So wird zum Beispiel verraten, dass ein Nebencharakter, der laut Plan in der ersten Staffel das Zeitliche hätte segnen sollen, schließlich “überlebt” hat und in Staffel 2 zum Hauptcharakter aufgestiegen ist und für viele kultige Momente gesorgt hat.

Die Texte, egal ob kurz oder lang, sind allesamt einnehmend formuliert und die Autoren begegnen den Fans stets auf Augenhöhe.
Neben den spannenden Fakten, Originalkommentaren und den großformatigen Fotos lässt besonders die optische Aufmachung die Herzen der Fans höher schlagen. Die Autoren haben es nämlich geschafft, den nerdigen 80er Jahre Charme auf Papier zu bannen und können mit dem durchgehend authentischen Retrodesign überzeugen.
Der Buchabschnitt, in dem von der “anderen Seite” erzählt wird, wurde passenderweise verkehrt herum gedrückt. Man muss das Buch also auf die andere Seite drehen, um über die “andere Seite” zu lesen. Genial ?

Als schöne Zugabe gibt es im Buch einen herausnehm- und aufklappbaren Stadtplan von Hawkins, wie ihn Hopper in der Serie benutzt, sowie Elfis Morsecode-Tafel. Faltet man den Buchumschlag auseinander, kann man auf der Innenseite Wills mysteriöse Zeichnung entdecken.

Zum Schluss erhält man eine exklusive Vorschau auf Staffel 3 (Start: 4. Juli 2019) und erfährt, wie es mit der Serie in Zukunft weitergehen soll. Soviel sei gesagt, es soll wohl noch “stranger” werden.

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Fazit

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Wer wissen möchte, wie diese Serie gemacht wurde und wer hinter alldem steckt, muss dieses Begleitbuch unbedingt lesen. Einen detaillierten Blick auf die Serie und hinter die Kulissen bekommt man sonst nirgendwo. Mein Nerdherz schlägt bei diesem Schmuckstück Purzelbäume ?

Veröffentlicht am 27.02.2019

Eine Liebesgeschichte, die mit den Seiten immer tiefgründiger wird

Nächstes Jahr am selben Tag
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Colleen Hoover hat sich schon vor einigen Jahren unweigerlich in mein Herz geschrieben und ich habe einige ihrer Romane mit großem Herzschmerz gelesen. Sie schreibt Geschichten, die unvergleichlich und ...

Colleen Hoover hat sich schon vor einigen Jahren unweigerlich in mein Herz geschrieben und ich habe einige ihrer Romane mit großem Herzschmerz gelesen. Sie schreibt Geschichten, die unvergleichlich und stets vollkommen unvorhersehbar sind. So auch «NÄCHSTES JAHR AM SELBEN TAG», das im Original «NOVEMBER 9» heißt. Ein in meinen Augen viel passenderer Titel.

Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre und spielt immer am 9. November. Die Protagonistin Fallon, die nach einem schrecklichen Feuerunfall mit einer vernarbten Gesichtshälfte leben und ihre Schauspielkarriere beenden muss, plant ihren Umzug von Kalifornien nach New York. Einen Tag vor ihrer Abreise lernt sie zufällig Ben kennen, der ihre Narben nicht zu bemerken scheint und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Sie verbringen die Stunden bis zu ihrer Abreise miteinander und jeder merkt, dass er etwas Besonderes gefunden hat. Sie vereinbaren, sich die nächsten fünf Jahre jeden 9. November zu treffen, bis sie 23 Jahre alt sind. Dreiundzwanzig, denn das ist das Alter, in dem die meisten Menschen wissen, was sie im Leben wirklich wollen. So stimmen sie einem Pakt zu – sie tauschen keine Telefonnummern aus, blockieren sich auf den Social-Media-Kanälen und versuchen auch nicht anderweitige, Kontakt aufzunehmen. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als auf das nächste Jahr zu warten.

Das Ganze klingt zwar unglaublich romantisch, jedoch muss ich zugeben, dass mich die Geschichte nicht von Beginn an fesseln konnte. Bis ich herausfand, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie auf dem ersten Blick scheinen. Ben hütet ein Geheimnis und dieses Geheimnis ist so brisant, dass es Leben verändern und eine große Liebe zerstören kann. Von dieser Offenbarung an, konnte ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zumal dann Dinge geschehen, die ich in dem Ausmaß nicht habe kommen sehen.

«NÄCHSTES JAHR AM SELBEN TAG» ist eine unfassbar gute und turbulente Liebesgeschichte, die von Hoffnung und Verzweiflung geprägt ist. Colleen Hoovers Art emotionale Geschichten zu erzählen und sie realitätsnah darzustellen, ist unvergleichlich. Es ist schon beinahe unheimlich, dass mir bisher all ihre Bücher so sehr ans Herz gegangen sind.