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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2019

Der 6. Fall für David Hunter —so atmosphärisch, schaurig und spannend wie “Die Chemie des Todes”

Die ewigen Toten
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Die Thriller-Serie um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter zählt zu meinen liebsten Buchreihen aus diesem Genre überhaupt. Natürlich war die Vorfreude auf den mittlerweile sechsten Band der ...

Die Thriller-Serie um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter zählt zu meinen liebsten Buchreihen aus diesem Genre überhaupt. Natürlich war die Vorfreude auf den mittlerweile sechsten Band der Serie riesengroß und ich habe die Lesezeit in vollen Zügen genossen. «DIE EWIGEN TOTEN» ist von Beginn an spannend, schaurig und unterhaltsam und kann mit den starken Anfangsromanen mithalten.

Simon Beckett nimmt die Fäden genau da auf, an dem er sie am Ende des fünften Bandes hat liegen lassen und springt lediglich in der Zeit einige Wochen weiter. Dank kleiner Rückblenden gelingt der Einstieg schnell und die Erinnerungen kommen zurück. Obwohl die Fälle der Serie in sich abgeschlossen sind, ist das Leseerlebnis rundum perfekt, wenn man die Bücher alle in der richtigen Reihenfolge gelesen hat.

In «DIE EWIGEN TOTEN» nimmt Dr. David Hunter einen neuen Fall an, der ihm alles abverlangen wird und ich finde, dass es einer der grauenhaftesten Mordfälle überhaupt ist. Doch nicht nur die Tötungsarten sind dieses Mal extrem schaurig, auch die Kulisse, eine zum Abriss freigegebene Krankenhausruine, entführt die Leser an einen unbehaglichen Ort, der sofort die tiefsten Fluchtinstinkte weckt.

Die Spannungskurve geht schnell nach oben und flaut nur selten ab. Langatmige Episoden, wie ich sie im vierten und im fünften Buch gespürt habe, gibt es hier nicht. Sobald neue Charaktere in den Fokus rücken, ist man begierig darauf, mehr über sie zu erfahren und natürlich versucht man herauszufinden, wer für die grausamen Morde verantwortlich war. Bei der Ermittlung gibt es einige Überraschungen, die so nicht direkt vorhersehbar waren.

Neben dem Mordfall, spielen auch die Wendungen in David Hunters Privatleben und die Bedrohungen aus seinem alten Leben eine große Rolle. Diese ebenfalls unvorhersehbaren Entwicklungen zusammen mit den schaurigen Mordermittlungen sowie den detaillierten Beschreibungen der forensischen Arbeiten machen diese Geschichte zu einem großartigen Gänsehautthriller.

Thank you, Mr Beckett!

Veröffentlicht am 06.02.2019

Emotionaler Einstieg, langweilige Entwicklung

Dear Life - Lass mich wieder lieben
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Viele positive Rezensionen auf englischen Blogs haben mich sehr neugierig auf «Dear Life» gemacht, doch leider blieb dieses Buch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

In «Dear Life» stehen vier Menschen ...

Viele positive Rezensionen auf englischen Blogs haben mich sehr neugierig auf «Dear Life» gemacht, doch leider blieb dieses Buch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

In «Dear Life» stehen vier Menschen im Mittelpunkt, die traumatische Erfahrungen gemacht haben und sich dem Dear Life-Selbsthilfeprogramm anschließen, um Trauer, Verlust, Enttäuschung und Ängste zu verarbeiten. Der ständige Perspektivenwechsel gewährt zwar einen umfassenden Einblick in die Gefühlswelten der einzelnen Charaktere, verwirrt zu Beginn allerdings ein wenig.

Im ersten Buchviertel sind die Emotionen deutlich spürbar und auch die ernsthafte Handlung entwickelt sich genau in die richtige Richtung. Wie Meghan Quinn die vier Geschichten miteinander verbindet, ist ohne Zweifel toll, doch leider werden die Liebesgeschichten schnell unglaubwürdig. Die Handlung fügt sich für mein Gefühl zu perfekt. Zu den dramatischen Schicksalsschlägen passt das “und sie leben glücklich, bis ans Ende ihrer Tage“-Szenario einfach nicht. Es ist viel zu weit von der Realität entfernt, um noch authentisch zu wirken. Erschwerend kommt die Entwicklung der Charaktere hinzu, die sich, je näher man sie kennenlernt, entweder als unsympathische oder als extrem naive Zeitgenossen herausstellen.

Mit «Dear Life» habe ich eine dramatische Lebens- und Liebesgeschichte erwartet, die tief berührt und ans Herz geht. Gelesen habe ich dann eine einfache Geschichte, die anfangs emotional aufwühlt und dann leider schnell vorhersehbar wird. Dass sich die Ereignisse schließlich so übertrieben perfekt fügen, raubt der guten Romanidee leider ihr Potenzial.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein ergreifendes Familiendrama über die dunklen Seiten der Liebe

Liebe und Verderben
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Mit dem ergreifenden Weltkriegsdrama “DIE NACHTIGALL” konnte mich Kristin Hannah nachhaltig beeindrucken. Einfühlsam, authentisch und ungefiltert erzählt sie ihre Geschichten, so auch ihre letzte Veröffentlichung ...

Mit dem ergreifenden Weltkriegsdrama “DIE NACHTIGALL” konnte mich Kristin Hannah nachhaltig beeindrucken. Einfühlsam, authentisch und ungefiltert erzählt sie ihre Geschichten, so auch ihre letzte Veröffentlichung “LIEBE UND VERDERBEN”.

Die Geschichte beginnt Mitte der 70er Jahre. Im Mittelpunkt steht die kleine Leni, die mit ihrer Mutter und ihrem Vater, einem Kriegsveteranen, nach Alaska zieht. Für ihren Vater ist diese Auswanderung eine Flucht vor den Schrecken des Krieges, die sein Innerstes immer noch quälen. Die einsame Wildnis scheint die Lösung für alle Probleme zu sein. Die Ruhe, die Abgeschiedenheit, das Leben im Einklang mit der Natur und die Einsamkeit lassen die Entscheidung zu Anfang gut erscheinen. Doch der dunkle Winter, die Extreme, die ständigen Gefahren, die Schwierigkeiten zu überleben und der Hang zum Alkohol bringen die dunkelsten Seiten in Lenis Vater zum Vorschein und sowohl Leni als auch ihre Mutter in große Gefahr.

Wie auch schon in “DIE NACHTIGALL” beschäftigt sich Kristin Hannah auch in “LIEBE UND VERDERBEN” mit einer extrem schwierigen Thematik, die sie glaubhaft, gefühl- und respektvoll ausarbeitet. Gemeinsam mit der Familie erlebt der Leser erhellende aber auch tieftraurige Momente. Die Depressionen, die den Vater übermannen und das Leid, das Mutter und Tochter ertragen müssen, gehen ans Herz, machen wütend und ängstlich. Hinzu kommen weitere tragische Ereignisse, die Leni an die Grenzen der Belastbarkeit treiben. Die Wildnis Alaskas, so schön sie auch sein mag, verlangt allen einiges ab.

Dass Kristin Hannah die Wild- und die Schönheit mitsamt den Gefahren so authentisch darstellen konnte, liegt mit Sicherheit daran, dass sie selbst als Kind mit ihrer Familie an die letzte Grenze Amerikas ausgewandert ist und auch noch heute dort lebt. Beim Lesen hat man die unzähmbare Wildnis bildhaft vor Augen.

Mit “LIEBE UND VERDERBEN” hat Kristin Hannah einen weiteren großartigen Roman verfasst, in dem Dramatik und Leichtigkeit die Geschichte im Gleichgewicht halten und nicht nur das bittersüße Ende geht tief ans Herz.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Eine bittersüße und filmreife Liebesgeschichte, die mich tief berührt hat

Mein Jahr mit Dir
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Für eine entspannte Urlaubswoche mit der Familie war ich auf der Suche nach einer leichten Liebesgeschichte, die sich locker lesen lässt. Mit «Mein Jahr mit Dir» habe ich ein Buch erwischt, das mich nach ...

Für eine entspannte Urlaubswoche mit der Familie war ich auf der Suche nach einer leichten Liebesgeschichte, die sich locker lesen lässt. Mit «Mein Jahr mit Dir» habe ich ein Buch erwischt, das mich nach wenigen Seiten nicht mehr losgelassen und sich ganz tief in mein Herz gegraben hat. Diese bittersüße Liebesgeschichte ist authentisch, tiefsinnig, herzergreifend, sehr traurig und auch wunderschön.

Dabei lassen das recht gewöhnliche Cover sowie der klischeehafte Klappentext, der von einem Mädchen erzählt, das sich in den Literaturprofessor verliebt, der ein düsteres Geheimnis hat, auf einen stereotypischen Liebesroman schließen. Doch Julia Whelan wirft mit ihrem intelligenten Schreibstil und ihren dreidimensionalen Charakteren schnell alle Vorurteile über Bord. Auch die Kulisse, die im Laufe der Handlung immer mehr an Bedeutung gewinnt (nicht nur in Bezug auf das Literaturstudium der Protagonistin), rundet die perfekt erzählte Story ab.

Viele Leser, die keinen Bezug zur Lyrik oder Poesie haben, werden den Schreibstil vielleicht als geschwollen und hochgestochen beschreiben, womit sie teils recht haben. Besonders die Dialoge im ersten Buchdrittel wirken ab und an gekünstelt. Lyrik- und Poesiefans hingegen werden wohlmöglich zwischen den Zeilen versinken und die reduzierten Gedichtsauszüge, die passend auf die Geschehnisse in der Handlung abgestimmt und ausgewählt sind, lieben.

---- "Auch wenn alles schiefgehen wird, lohnt es sich, wahrhaftig zu lieben." ----

Zur Liebesgeschichte selbst, könnte ich jetzt einen halben Roman schreiben, doch das wäre vollkommen falsch. Ich kann euch nur raten, im Vorfeld nicht zu viel über dieses Buch zu lesen. Es ist wichtig, dass ihr vollkommen unvoreingenommen an diese bittersüße Geschichte herangeht. Nur so können sich alle Emotionen schrittweise entfalten und euch den Boden unter den Füßen entreißen!!!! Hört jetzt besser auf zu überlegen und schnappt euch dieses herzergreifende und filmreife Buch, das mich zum Lachen und Weinen gebracht hat!!!

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein Muss für alle Schattenjäger-Fans

Lady Midnight
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Bisher kenne ich von Cassandra Clare nur den ersten Band der «City of Bones»-Reihe, der mir damals sehr gut gefallen hat und eigentlich hatte ich immer vor diese Reihe weiterzulesen. Doch nach dem Film- ...

Bisher kenne ich von Cassandra Clare nur den ersten Band der «City of Bones»-Reihe, der mir damals sehr gut gefallen hat und eigentlich hatte ich immer vor diese Reihe weiterzulesen. Doch nach dem Film- und Seriendesaster um die «Shadow Hunters», die auf die City of Bones Geschichte basieren, ist mir die Lust auf diese Buchreihe leider abhandengekommen.

Mit “Lady Midnight” wollte ich einen Neuanfang wagen und wieder in die Unterwelt eintauchen. Der Einstieg in die Geschichte war etwas mühselig, doch die Umgebung fühlte sich vertraut an. Obwohl mir die Protagonisten Emma und Julian besser als Clary und Jace gefallen haben, konnte mich die Handlung selbst nicht die gesamte Lesezeit über fesseln.

Zum einen störten mich die gefühlsduseligen Entwicklungen und die durchschnittlichen Szenen, die keine Neuerungen in Bezug auf die Schattenjäger-Thematik aufweisen können. Zum anderen sind es die unzähligen Querverweise auf »City of Bones» die «Lady Midnight» das Potenzial zur eigenständigen Geschichte rauben.

Doch nicht alles an diesem Reihenauftakt war schlecht. Der leichtgängige und gewohnt flüssige Schreibstil von Cassandra Clare empfand ich auch dieses Mal als sehr angenehm. Gekonnt und humorvoll verknüpft sie die reale mit der düsteren Welt der Schattenjäger, gibt den Lesern einige Rätsel auf und lässt sie spannende Machtkämpfe erleben. Trotzdem bin ich mir noch unsicher, ob ich diese Reihe weiterlesen soll …