Eine herzzerreißende Geschichte mit einigen leisen Passagen
Wie die Stille unter WasserMit ihrem emotionalen und schmerzerfüllten Liebesroman „Wie die Luft zum Atmen“ hat mich die junge amerikanische Autorin Brittainy C. Cherry vor etwa einem Jahr emotional umgehauen. Mit ihrer aktuellen ...
Mit ihrem emotionalen und schmerzerfüllten Liebesroman „Wie die Luft zum Atmen“ hat mich die junge amerikanische Autorin Brittainy C. Cherry vor etwa einem Jahr emotional umgehauen. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung hat sie mir erneut bewiesen, dass sie Geschichten fernab von 0815 entwerfen kann, die nicht in die klassischen Genreschubladen passen.
„Wie die Stille unter Wasser“ wird als dritter Band der „Romance Elements“-Serie beworben, hat aber rein gar nichts mit den Charakteren aus den anderen Bänden zu tun. Alle Teile sind in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander lesbar.
Dieses Mal erzählt die junge Autorin die Geschichte der einst fröhlichen Maggie May, die in jungen Jahren eine erschütternde Erfahrung machen muss. Das Trauma, das dadurch ausgelöst wird, raubt ihr mit nur 10 Jahren die Stimme. Während ihre Geschwister und ihre Freunde in den nächsten Jahren erwachsen werden, ihr Leben leben und beginnen, ihre Träume zu verwirklichen, fesseln fürchterliche Flashbacks und Angstzustände Maggie May ans Haus, das sie seit den Ereignissen damals nicht mehr verlassen konnte.
Auf den insgesamt rund 400 Seiten erlebt der Leser gemeinsam mit Maggie May alle Höhen und Tiefen, wobei Letztere in ihrem Leben natürlich dominieren. Ein wahrer Lichtblick ist Maggies bester Freund Brooks, der sie am besten kennt und sie auch ohne Worte versteht. Doch wie es der Lauf des Lebens will, muss auch Brooks sie eines Tages zurücklassen.
Beim Lesen hatte ich den berühmten Kloß im Hals und tatsächlich kullerte zwischendurch mal ein kleines Tränchen aus meinem Augenwinkel. Allerdings gab es auch einige langatmige Passagen, die mich emotional von der Story entfernt haben. Gleichzeitig passt die stagnierende Handlung perfekt zu Maggies eingefrorenem Lebenszustand. Die gesamte Tragweite ihres Schicksals und das stille Leiden ihrer Familie werden besonders zum Schluss hin deutlich und die Emotionen brachen bei mir beim Lesen der letzten Seiten erst richtig durch.
Die Stärke der Geschichte liegt definitiv in seiner ruhigen und eindringlichen Erzählart, die mich sogar über die aufkommenden kitschigen Entwicklungen am Ende locker hinwegsehen lassen.
Wer gerne tiefgründige Liebesromane fernab von den beliebten 0815-Bestsellern lesen möchte und auf große Emotionen steht, dem kann ich sowohl „Wie die Stille unter Wasser“ als auch „Wie die Luft zum Atmen“ ans Herz legen.