Ein schöner Abschluss einer besonderen Reihe
The Way We MeltEin letztes Mal ging es in „The Way We Melt“ zurück in die Hafenstadt Goldbridge nahe London. Ich mochte das Setting rund um das Sternerestaurant Prisma in der ganzen Reihe schon sehr gerne und auch in ...
Ein letztes Mal ging es in „The Way We Melt“ zurück in die Hafenstadt Goldbridge nahe London. Ich mochte das Setting rund um das Sternerestaurant Prisma in der ganzen Reihe schon sehr gerne und auch in diesem Buch kam es wieder gut zur Geltung. In Band eins und zwei ging es schon um die anderen beiden Bithersea-Brüder Julian und Alexis. Diesmal steht Nicolas im Vordergrund, der Goldbridge und seine Familie für seine Fotografie-Karriere verlassen und damit viel Schmerz ausgelöst hat. Sein Wiedersehen weckt nicht bei jedem Freude und es kommen einige bittere Erinnerungen und Konfrontationen auf Nic zu. Darcy, die beste Freundin und Mitbewohnerin von Julian, kennen wir ebenfalls schon aus den beiden anderen Bänden. Diesmal ist auch sie Protagonistin und überrascht damit, dass sie seit Jahren Kontakt zu Nic hatte.
Zwischen den Beiden ist also schon im Vorfeld zum Buch einiges geschehen und auch ihr Aufeinandertreffen ist alles andere als einfach. Während ich mit Nic definitiv erstmal warm werden musste, ist mir Darcy schon in den anderen Bänden ans Herz gewachsen und entsprechend hab ich von Anfang an mit ihr gefühlt und hab es sehr genossen, sie und ihre Entwicklung ganz direkt zu lesen. Nic habe ich verstanden, je mehr die Geschichte vorangeschritten ist. Hinter seinem Fakelächeln und seiner oberflächlichen Arroganz steckt viel Wärme und Verletzlichkeit. Lange ist er sich selbst gar nicht so richtig bewusst, womit er mental zu kämpfen hat. Bei der Beziehung zwischen Nic und Darcy sind mir der Draht durch die Leidenschaft für Kunst und die (meistens) schonungslos offenen Gespräche besonders positiv aufgefallen. Zwischenzeitig hat sich die Beziehungsentwicklung zwischen Darcy und Nic für mich etwas gezogen, was für den Lesefluss etwas ermüdend war, dafür aber noch mehr zur Authentizität beigetragen hat.
Und die kommt auch in diesem Buch für mich am meisten positiv hervor - die Charakterdynamiken finde ich richtig gut gemacht und die Themen jeder einzelnen Figur sind meiner Meinung nach sehr authentisch rübergekommen. Alle Charaktere bekommen weiterhin eine Menge Platz und leben nicht bloß voller Freude im Hintergrund. Sie sind aktiver Teil der Geschichte, haben weiterhin mit Themen zu kämpfen. Noch eine Sache, die die Reihe für mich sehr ausgemacht hat. Insgesamt schmerzhaft real und authentisch. Alles andere als rosarote Wohlfühl-Romance. Insgesamt hatte ich allerdings die ganze Reihe über manchmal das Gefühl, dass es ein bisschen sehr viele Baustellen sind, die aufgegriffen werden. Authentisch, aber auch viel. Durch Humor und den Schreibstil hat sich die Geschichte allerdings trotzdem wieder nicht zu schwer und erdrückend beim Lesen angefühlt und ich bin locker durch die Seiten bekommen.
Bei der ganzen Hungry Hearts-Reihe fiel mir die Bewertung tatsächlich gar nicht so leicht und ich kann sie auch untereinander gar nicht ranken. Aber sie haben mich alle auf ihre Art berührt und überzeugt. Ich kann „The Way We Melt“ also, wie auch die ersten beiden Bände, empfehlen. Besonders wer Lust auf schmerzvoll authentische und nicht ganz so rosarote Romance hat, wird das in dieser Reihe bestimmt finden! Jedoch sollten die Triggerthemen gegebenenfalls beachtet werden.