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Veröffentlicht am 12.09.2024

Klug, tiefgründig, inspirierend - kein Ratgeber!

Über das Helle
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In ihrem Essay Über das Helle widmet sich Stefanie Jaksch einem zentralen Thema unserer Zeit: der Zuversicht inmitten von Unsicherheit und Krisen. In klarer Sprache und zugleich erzählend reflektiert Jaksch ...

In ihrem Essay Über das Helle widmet sich Stefanie Jaksch einem zentralen Thema unserer Zeit: der Zuversicht inmitten von Unsicherheit und Krisen. In klarer Sprache und zugleich erzählend reflektiert Jaksch über das „Helle“ – eine Metapher für Hoffnung, Optimismus und die Fähigkeit, selbst in schwierigen Momenten das Positive zu erkennen. Das Buch lädt die Leser:innen dazu ein, sich mit der inneren Haltung gegenüber Herausforderungen auseinanderzusetzen und ermutigt, inmitten des Dunklen den Fokus auf das durchaus vorhandene Helle zu richten.
Sie verbindet persönliche Reflexionen mit gesellschaftlichen Beobachtungen und schafft so eine Brücke zwischen individuellen Krisen und globalen Problemen wie dem Klimawandel oder politischen Unsicherheiten. Diese Verbindung verleiht dem Essay eine besondere Tiefe und Aktualität.
Was mir besonders gefällt ist die Verbindung aus Gedanken und Erfahrungen der Autorin mit Zitaten anderer (literarischer) Quellen. Ihre Sprache bleibt dabei verständlich und lädt zur Selbstreflexion ein. Dabei bleibt das „Helle“ keine abstrakte Idee, konkrete Impulse werden sichtbar, um eigene Strategien der Zuversicht zu entwickeln.
Dieses Buch ist kein oberflächliches Plädoyer für blinden Optimismus, sondern eine tiefgehende Analyse der Bedeutung von Positivität in schwierigen Zeiten.
Während Jakschs Appell für radikale Zuversicht inspirierend ist, bleibt die praktische Umsetzbarkeit in herausfordernden Situationen gelegentlich vage. Leser:innen, die auf der Suche nach konkreten Handlungsanweisungen sind, könnten enttäuscht werden, da Jaksch eher auf abstrakte Konzepte und Reflexionen setzt.
In Über das Helle überzeugt mich Stefanie Jaksch mit ihrem positiven Ansatz und philosophischem Tiefgang, doch es gibt einige Punkte, die möglicherweise weniger gut gelungen sind. Zum einen könnte die Argumentation manchmal als zu idealistisch empfunden werden. Während Jakschs Appell für radikale Zuversicht inspirierend ist, bleibt die praktische Umsetzbarkeit in herausfordernden Situationen gelegentlich vage. Leser:innen, die auf der Suche nach konkreten Handlungsanweisungen sind, könnten enttäuscht werden, da Jaksch eher auf abstrakte Konzepte und Reflexionen setzt.
Ein weiterer Aspekt, der kritisiert werden könnte, ist die teils sehr philosophische Sprache und eine nicht immer nachvollziehbare Struktur, die für einige Leser:innen anspruchsvoll oder schwer zugänglich sein könnten. Obwohl die Autorin darum bemüht ist, ihre Ideen verständlich zu vermitteln, könnte der Essay stellenweise zu theorielastig wirken, sodass der praktische Nutzen des „Hellen“ nicht immer greifbar wird. Für Leser, die eine stärkere Verknüpfung von Theorie und Praxis suchen, könnten diese Abschnitte weniger überzeugend erscheinen.

Für mich dennoch ein inspirierender, kluger und ermutigender Essay. Absolut lesenswert!

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