Etwas schwächer als der erste Teil!
Perfect – Willst du die perfekte Welt?Celestine, die als fehlerhafteste Person des Landes bekannt, befindet sich immer noch auf der Flucht und die Gilde ist ihr dicht auf den Fersen. Zumindest ist sie mittlerweile nicht mehr alleine, denn ...
Celestine, die als fehlerhafteste Person des Landes bekannt, befindet sich immer noch auf der Flucht und die Gilde ist ihr dicht auf den Fersen. Zumindest ist sie mittlerweile nicht mehr alleine, denn Carrick ist nun bei ihr. Zusammen überlegen sie, wie sie der Gilde entkommen und Richter Crevan sogar stürzen könnten. Mit dem Beweis in Celestines Hand sollte dies sogar möglich sein …
Bereits der erste Band dieser ersten Jugendbuch-Dilogie von Bestsellerautorin Cecelia Ahern konnte mich unglaublich begeistern und ich war total gespannt, wie es weiter gehen würde.
Die Idee hinter dieser Geschichte, dass eine neue Institution sich um die moralischen Fehltritte unserer Gesellschaft kümmern soll, fand ich schon super spannend und ist irgendwie auch immer ein brandaktuelles Thema, denn wie oft wird nach Gerechtigkeit geschrien, wenn man ein gefälltes Rechtsurteil mal wieder als zu milde empfindet.
Der erste Band konnte mich noch mit so philosophischen Fragestellungen faszinieren, nach dem was richtig und was falsch ist und danach, wer so etwas beurteilen darf und ob dieser sich nicht ebenso fehlerhaft verhält, wenn er jemanden bestraft und damit Leid über diese Person bringt.
Im zweiten Band wird dieses Thema natürlich nicht ausgeblendet, aber nun geht es doch eher um die Geschichte an sich. Es geht generell actionreicher zu, es geht mehr um die Handlungen.
Celestine ist immer noch eine sehr sympathische Protagonistin und ich fand es sehr interessant auch weiterhin ihre Gedanken mitverfolgen zu können und damit auch nachzuvollziehen, aber durch ihre zeitweilige Unentschlossenheit hat sie mich auch hin und wieder mal genervt.
Dadurch gab es in der Handlung auch gar nicht mal allzu viele Überraschungen. Die Pläne waren allesamt vorherbestimmt oder zumindest klar ersichtlich. Zwar hat sich die Autorin einige Wendungen überlegt, die mich allerdings auch nicht wirklich überraschen konnten, weil sie an Stellen vorkamen, wo man sich einfach schon denken konnte, was zwischenzeitlich geschehen sein musste.
Schön fand ich hier die Überlegungen und Ausführungen zum Thema Perfektion. Cecelia Ahern beweist in ihren Büchern fast immer ein absolutes Händchen dafür, komplizierte Gedankengänge total einfach darzulegen und den Leser in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das mag ich wirklich und diesen Gedanken gebe ich mich dann auch gerne hin. Hier haben mir auch besonders die kurzen Ausführungen zum Thema Frauen und ihr Bedürfnis perfekt zu sein, auch hinsichtlich ihrer Optik, gefallen.
Generell mag ich den Stil von Cecelia Ahern sehr. Lediglich die vielen Wiederholungen haben mich in diesem Band etwas genervt. Weniger wäre da auch okay gewesen, diese Ausführlichkeit hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht und das nicht nur, weil ich mich noch super an die Geschehnisse aus dem ersten Band erinnern konnte, sondern auch, weil das meiste einfach selbsterklärend war.
Fazit
Cecelia Ahern konnte mich mit Perfect – Willst du die perfekte Welt? nicht so bedingungslos begeistern wie noch der erste Teil. Die überraschende und total gut ausgeführte Thematik der Perfektion ist mir hier ein wenig auf der Strecke geblieben. Dennoch hat mir dieser Reihenabschluss wirklich gut gefallen!