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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Ein sehr intensiver und einfühlsamer Roman der noch lange nachklingt.

Weit weg ist anders
1

Weit weg ist anders
von Sarah Schmidt
erschienen im März 2017
im Insel Verlag
Roman

Eine warmherzige Geschichte über zwei Frauen, Anfang 70.
Beide sind allein lebend und wollen über
ihr Leben selbst ...

Weit weg ist anders
von Sarah Schmidt
erschienen im März 2017
im Insel Verlag
Roman

Eine warmherzige Geschichte über zwei Frauen, Anfang 70.
Beide sind allein lebend und wollen über
ihr Leben selbst entscheiden können.
Edith Scholz aus Berlin ist forsch und direkt,
Christel Jacobi kommt aus einer Kleinstadt und ist eher
liebenswürdig und zurückhaltend.
Die beiden treffen sich in einer Reha auf Usedom.
Mit Ediths schnodderiger und Christels liebevoller Art treffen
Welten aufeinander.
Die Autorin hat die Charaktere sehr liebevoll gezeichnet.
Auch die Nebencharaktere sind so lebensecht.
Ich konnte mir alles so richtig bildhaft vorstellen.

Es geht um die ungelebten Träume und Unzulänglichkeiten.
Auch im Alter ist es möglich Selbstständig zu sein und sein Leben selbst zu bestimmen.
Es macht Spaß die beiden auf ihrer Reise zu begleiten.
Zu erleben wie aus der lockeren Bekannschaft langsam Freundschaft wird.
Auch wenn es traurige Passagen gibt wird es nie rührselig.
Der Schreibstil ist wunderschön, einfühlsam und intensiv.
Es ist kein leichter Roman aber so ist das Leben.
Das wird hier unverfälscht wieder gegeben.
Ein Roman der nachdenklich macht, der aber auch die Stärken aufzeigt die jeder in sich trägt und die man nur freilassen muss.
Jeder ist für sein Leben und sein Glück selbst verantwortlich.
Ein sehr intensiver und einfühlsamer Roman der noch lange nachklingt.
Eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.02.2017

Ein richtig guter Kriminalroman.

Nebeltod
1

Nebeltod
von Nina Ohlandt
erschienen 2016 im BasteiLübbe Verlag

Der dritte Fall mit Hauptkommissar John Benthin
von der Flensburger Kripo.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen.
Es war kein Problem ...

Nebeltod
von Nina Ohlandt
erschienen 2016 im BasteiLübbe Verlag

Der dritte Fall mit Hauptkommissar John Benthin
von der Flensburger Kripo.
Ich habe die ersten beiden Bände nicht gelesen.
Es war kein Problem für mich mit den Hauptcharakteren
warm zu werden.
Die Ermittler werden sehr realistisch dargestellt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und liest sich sehr
angenehm. Es fällt schwer das Buch aus der Hand zulegen.
Nina Ohlandt beschreibt die Gegend der Handlung sehr gut.
Die Schilderungen geben einem das Gefühl direkt vor Ort
zu sein. Die Winterliche Atmosphäre kommt sehr stimmig rüber.
Besonders schön finde ich das jedes Kapitel mit einem
Zitat über Tiere beginnt.
Der Fall selber ist sehr spannend und der Spannungsbogen
bleibt bis zum völlig überraschenden Ende erhalten.

Ein richtig guter Kriminalroman.
Eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 16.09.2016

Ein fast perfektes Jahr

Dein perfektes Jahr
1

Dein Perfektes Jahr von Charlotte Lucas
erschienen 2016 im Lübbe-Verlag

Dieser Roman handelt von einem Jahr das eigentlich
perfekter nicht sein kann. In der Theorie jedenfalls.
Die überaus positiv und ...

Dein Perfektes Jahr von Charlotte Lucas
erschienen 2016 im Lübbe-Verlag

Dieser Roman handelt von einem Jahr das eigentlich
perfekter nicht sein kann. In der Theorie jedenfalls.
Die überaus positiv und lebensfrohe Hannah hat große
Probleme mit ihrem Freund Simon. Anstelle des sehnsüchtig
erwarteten Heiratsantrag bekommt sie die Mitteilung das
Simon unheilbar an Krebs erkrankt ist. Simon kommt mit dieser
Situation nicht klar. Hannah möchte ihm helfen alles etwas positiver
zu sehen und kauft einen Kalender in dem sie täglich motivierende Einträge schreibt.
Sie hofft das Simon seine Lebensmut wieder findet und gegen den Krebs kämpfen wird.
Jonathan der eher pessimistisch eingestellte Einsiedler, der gerne Leserbriefe
an die Tagespresse schreibt, bekommt durch einen schicksalhaften Zufall diesen
Kalender in die Hände. Er muss erkennen wie viel er bereits zu leben versäumt hat.
Das Geld im Leben nicht alles ist, das man Freundschaft nicht kaufen kann.
Was eigentlich wirklich zählt im Leben.
Dieser Roman wird in einem sehr schönen Stil wiedergegeben. Ich war sehr schnell drin in der
Geschichte und hätte das Buch in einem Rutsch durch lesen können.
Die Figuren sind alle sehr realistisch und man kann sich sehr gut in alle hineinversetzen.
Das Cover finde ich wunderschön schon von der Farbgestaltung her. Die weibliche und die
männliche Figur weisen auf die beiden Hauptfiguren hin und der Kreis ist das Symbol
für ein ganzes Jahr.
Ein richtig schöner Wohlfühl-Roman der aufzeigt was im Leben wirklich wichtig ist.
Es geht um die Wünsche und die gelebten bzw. nicht gelebten Träume.
Um die Freundschaft und das man Glück nicht kaufen kann. Der Sinn des Lebens.
Das Hier und Jetzt.
Gerade die Kleinigkeiten sind es doch die das Leben lebenswert machen.
Die schöne Idee mit dem Filofax gibt der Geschichte das gewisse etwas.
Das Buch hat etwas Märchenhaftes.
Wer darüber hinweg sehen kann hat mit diesem Buch wunderschöne Lesestunden.
Eine klare Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein genialer Roman

Unterleuten
1

Unterleuten von Juli Zeh erschienen im Luchterhand Verlag

Unterleuten liegt in Brandenburg in der Nähe von Berlin.
Dort leben alteingesessene und neu zugezogene.
Ein scheinbar idyllisches Dorf in wunderschöner ...

Unterleuten von Juli Zeh erschienen im Luchterhand Verlag

Unterleuten liegt in Brandenburg in der Nähe von Berlin.
Dort leben alteingesessene und neu zugezogene.
Ein scheinbar idyllisches Dorf in wunderschöner Natur.
Die neuen Bürger dieses Ortes wollen ihre Träume verwirklichen
und es interessiert sie nicht wirklich was die alten Einwohner
davon halten. Untergründig schwelen die Konflikte zwischen Wendegewinnern
und Wendeverlierern.
Als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer
Nähe der Ortschaft errichten will ist es aus mit der vermeintlichen Ruhe im Ort.
Was ist wichtiger? Das Geld, die Natur, die aussterbende Vogelart der Kampfläufer
oder der schöne Ausblick?

Selten hat mich ein Roman gleich von Anfang an so in den Bann gezogen.
Dieser Roman ist gesellschaftskritisch, politisch und spannend. Er ist
nie langweilig und hält dem Leser einen Spiegel vor.
Die Links zu den Firmen und Behörden, die im Buch vorkommen ist ein fantastischer Einfall.
Dieses sprachliche Meisterwerk muss man gelesen haben.

Veröffentlicht am 19.09.2024

Nette Unterhaltung

Im Warten sind wir wundervoll
0

Luise Adler, eine junge Deutsche, die 1948 am New Yorker Flughafen strandet
und als sitzen gelassene War Bride zum Star der Presse wird.
Josef Hunter, ein US-Soldat, der das Versprechen gegeben hat, Luise
am ...

Luise Adler, eine junge Deutsche, die 1948 am New Yorker Flughafen strandet
und als sitzen gelassene War Bride zum Star der Presse wird.
Josef Hunter, ein US-Soldat, der das Versprechen gegeben hat, Luise
am Flughafen abzuholen und es nicht einhalten kann.
Eine Frau, die sieben Jahrzehnte später hofft, dass sich der Weg zum Glück wiederholen wird.
Dies ist die Geschichte eines Endes, zweier Anfänge und der
vielleicht größten Liebe aller Zeiten.
Ich habe einen interessanten Roman über die War Brides erwartet. Immerhin
basiert alles auf einer wahren Begebenheit.
Mir war nicht bewusst, wie schwierig es war als junge Frau
aus Europa, die mit einem amerikanischen Soldaten verlobt oder verheiratet war, endlich in seine Heimat nachreisen zu dürfen.
Für diese „Kriegsbräute“ stellte die restriktive amerikanische
Einwanderungspolitik eine große Herausforderung dar.
Der Druck auf die militärischen und politischen Führer in Washington DC
war im Jahr 1945 allerdings so groß, dass die amerikanischen Soldaten ihre
Bräute letztendlich doch nach Hause holen konnten.

Erzählt wird diese an sich spannende Geschichte in zwei Strängen.
Mal geht es um Luise, dann wieder um Elfie ihre Enkelin.
Beide fliegen zum ersten Mal, beide wollen bzw. hoffen auf ihre große Liebe.
Es ist nicht leicht, diese beiden Stränge richtig zuzuordnen. Zumal der Name
der Enkelin erst recht spät genannt wird.
Die Charaktere sind zum Teil sehr gut gestaltet. Die Schreibweise ist gut
und fließend. Leider bleibt die ganze Geschichte seicht und weichgespült.
Luise ist mir einfach mit zu vielen Superlativen behaftet.
Auch die restlichen Figuren sind wie aus einem anderen Leben.
Das ist bedauerlich, denn gerade die Zeit um die alliierte Besatzung in Deutschlands Nachkriegsjahren gibt viel her.
Ein netter Liebesroman, ohne Tiefe, mit einem wenig überraschenden Happyend.

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