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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2017

Ein sehr gelungenes Krimi Debüt

Tod und Amore
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Tod und Amore
von Andrea Süssenbacher
ein Kriminalroman erschienen
Februar 2017 im emons verlag

Alexandras Leben im malerischen Friaul
gerät aus den Fugen. Eine junge Frau wurde
ermordet und Alexandra ...

Tod und Amore
von Andrea Süssenbacher
ein Kriminalroman erschienen
Februar 2017 im emons verlag

Alexandras Leben im malerischen Friaul
gerät aus den Fugen. Eine junge Frau wurde
ermordet und Alexandra steht in Verdacht sie getötet
zu haben. Hat es etwas mit dem mysteriösen Amulett zu tun
das Alexandra gefunden hat? Gemeinsam mit dem charmanten
Kunstdieb Angelo begibt sich Alexandra auf die Jagd. Ein
rasantes Abenteuer quer durch Friaul beginnt.

Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil, fließend und
teilweise auch leicht poetisch.
Sie entführt uns nach Friaul und das mit viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
Die Charaktere sind alle sehr lebensnah und echt gezeichnet.
Man fühlt und leidet mit Ihnen.
Es ist nicht nur eine sehr spannende Geschichte, auch die
Romantik kommt nicht zu kurz. Sehr gelungen sind die wechselnden
Perspektiven. Die guten Recherchen über Kunstgeschichte und
die Spuren Casanovas runden die Geschichte ab.
Kurzum ein sehr gelungenes Krimi Debüt.

Ein muss, nicht nur für Italien Fans!
Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Marie und die Parallelwelten

Der Brief
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Der Brief
von Carolin Hagebölling
ein Roman erschienen am 9.6.2017
im dtv premium

Marie bekommt einen Brief von ihrer Schulfreundin Christine.
Es scheint ganz harmlos, aber er wirft Maries Leben
völlig ...

Der Brief
von Carolin Hagebölling
ein Roman erschienen am 9.6.2017
im dtv premium

Marie bekommt einen Brief von ihrer Schulfreundin Christine.
Es scheint ganz harmlos, aber er wirft Maries Leben
völlig aus der Bahn. Adressiert ist er an Marie, wohnhaft
in Paris. Marie lebt aber in Hamburg.
Ist dieser Brief überhaupt für Marie?
Die Verfasserin des Briefes, Christine, lebt immer noch in dem Dorf,
in dem die beiden zur Schule gingen.
Warum gibt Christine dann als Absender eine Adresse in Berlin an?
Christine schreibt von ihren beiden Kindern, ein Junge und ein Mädchen
Sie hat aber nur einen Jungen, Paul.
Ein Treffen mit Christine bringt keine Aufklärung. Christine regt sich
furchtbar auf. Hatte sie doch eine Fehlgeburt. Das Mädchen hat also nie die Welt erblickt.
Marie lässt das alles keine Ruhe. Sie reist nach Paris und
trifft auf eine Parallelwelt, in der sie sich seltsamerweise wie zu Hause fühlt.
Das wunderschöne Cover gibt schon einen Hinweis auf den Inhalt dieses Buches.
Die Autorin hat einen wunderbaren Roman über das Leben geschrieben.
Sie stellt sich die Frage, ob es neben unserer Realität noch etwas anderes gibt.
Dimensionen von Zeit und Raum, die neben der Zeit und dem Raum existieren,
in denen der Mensch lebt. Die Dinge sind nicht so wie sie scheinen.
Gibt es neben unserer Realität noch etwas anderes?
Ein sehr gefühlvoller Roman mit teilweise spannenden Elementen.
Sehr gut geschrieben mit überzeugenden Charakteren.
Ein Lesegenuss!

Veröffentlicht am 29.05.2017

Meerhimmelblau

Meerhimmelblau
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Meerhimmelblau
von Clara Weißberg
erschienen Mai 2017 im Ullstein Verlag


Lianes Leben ist irgendwie im Stillstand.
Beruflich wie privat läuft alles nicht mehr so gut.
Als Liane einen Schwächeanfall erleidet, ...

Meerhimmelblau
von Clara Weißberg
erschienen Mai 2017 im Ullstein Verlag


Lianes Leben ist irgendwie im Stillstand.
Beruflich wie privat läuft alles nicht mehr so gut.
Als Liane einen Schwächeanfall erleidet, muss sie eine
Entscheidung treffen. Mit Ende vierzig kann das Leben
doch noch nicht vorbei sein.


Die Autorin hat einen sehr gefälligen Schreibstil.
Die Charaktere sind sehr echt und lebensnah beschrieben.
Einfühlsam und intensiv wird das Leben Lianes und der
Bewohner des kleinen Ortes erzählt.
Man spürt richtig, wie Liane langsam wieder Freude am Leben bekommt.
Mit Ende vierzig ist das Leben nämlich noch nicht vorbei.
Alles ist möglich, man muss es nur zulassen.
Die großartige Landschaftsbeschreibung rundet das ganze noch ab.
Ein Einfühlsamer und wunderschön erzählter Roman, der große Lust
auf die Ostsee macht.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Aufstieg und Fall der jüdischen Familie Hirschvogl

Das Haus der schönen Dinge
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Das Haus der schönen Dinge
von Heidi Rehn
erschienen im Mai 2017 im Knaur Verlag
Roman

Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine Ehefrau
Thea erfüllen sich 1897 ihren größten Traum. Sie eröffnen
in ...

Das Haus der schönen Dinge
von Heidi Rehn
erschienen im Mai 2017 im Knaur Verlag
Roman

Der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine Ehefrau
Thea erfüllen sich 1897 ihren größten Traum. Sie eröffnen
in München ein Kaufhaus. Das Kaufhaus Hirschvogl ist das
erste Haus am Platze und die Hirschvogles glauben das sie
nun als Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt sind.
Das Leben der Familie Hirschvogel spannt einen weiten Zeitbogen.
Es ist eine sehr gut recherchierte Geschichte über ein fiktives Kaufhaus.
Hier werden historische Fakten mit dem Schicksal einer Kaufhausdynastie verwoben.
Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie sehr gut vermittelt.
Vom glanzvollen Aufstieg zum allmählichen Niedergang und Zerfall
einer wohlhabenden Familie.
Nicht nur die politische Seite ist sehr interessant, sondern auch die Lebensumstände.
Die Schreibweise ist fließend, manchmal etwas zu ausschweifend.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben.
Man kann sich sehr gut mit ihnen Identifizieren.
Ein guter und sehr interessanter Roman der leider teilweise Längen hat.
Sehr gelungen ist, das gleich vorne im Buch der Stammbaum der Familie abgedruckt ist.
Gute Unterhaltung ist garantiert.

Veröffentlicht am 14.04.2017

Bis an die Grenze

Bis an die Grenze
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Bis an die Grenze
von Dave Eggers erschienen
im März 2017 im Kiepenheuer & Witsch Verlag

Josie, alleinerziehend mit zwei Kindern, lässt alles
hinter sich. Den Exmann, der die Kinder für sein neues
Familienglück ...

Bis an die Grenze
von Dave Eggers erschienen
im März 2017 im Kiepenheuer & Witsch Verlag

Josie, alleinerziehend mit zwei Kindern, lässt alles
hinter sich. Den Exmann, der die Kinder für sein neues
Familienglück beansprucht, die Praxis die sie schließen musste,
die unkooperativen Super-Mütter aus der Schule. Josie wollte nicht
das fremde Elternteile für die jeweilige Schulveranstaltung ihre Kinder "Adoptieren".
Josie hatte einfach keine Zeit dafür als selbstständige Zahnärztin.
Immer hatte sie deshalb ein schlechtes Gewissen.
Darum machen sich die drei mit einem Wohnmobil auf die Reise nach Alaska.
In der Hoffnung sich selbst zu finden und wieder Ordnung in ihr Leben zubekommen lässt Josie nichts unversucht.
Trotz der Liebe zu den Kindern bringt Josie sich und die
Kinder immer wieder in Gefahr.
Josie ist eine von Schuldgefühlen und Selbstzweifeln
geplagte Frau die immer wieder in den Alkohol flüchtet.
Als Josie sich verfolgt fühlt und glaubt ihr Ex hat einen Gerichtsvollzieher auf sie angesetzt, wird aus der Reise eine Flucht.
Ein Roadtrip durch ein düsteres, kaputtes Amerika der nicht nur Josie an die Grenze bringt.

Dave Eggers Schreibstil ist wunderbar.
Er macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis.
Sehr düster aber mit viel schwarzem Humor wird
dieser Roadtrip beschrieben.
Einfühlsam und intensiv wird Josies Gewissenskonflikt
dargestellt. Sie will soviel und schafft so wenig.
Ein Kampf gegen Windmühlenflügel.
Es ist wahrlich keine leichte Lektüre und sie hat leider auch einige Längen.
Bis an die Grenze ist nicht nur geographisch gemeint.
Josies Erlebnisse sind zum Teil wirklich sehr grenzwertig.
Alles in allem aber ein großartiger Roman der einen nachdenklich stimmt und noch lange nachklingt.