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Veröffentlicht am 14.11.2016

London und der Club der Henker

Wer Furcht sät
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Wer Furcht sät von Tony Parsons
erschienen 2016 im BasteiLübbe Verlag
Detective Max Wolfes dritter Fall
Kriminalroman

Mamoud Irani wird an einem Freitag in seinem
Taxi überfallen, entführt und in einem
unbekannten ...

Wer Furcht sät von Tony Parsons
erschienen 2016 im BasteiLübbe Verlag
Detective Max Wolfes dritter Fall
Kriminalroman

Mamoud Irani wird an einem Freitag in seinem
Taxi überfallen, entführt und in einem
unbekannten Raum im Londoner Untergrund erhängt.
Das ganze wird auch noch gefilmt und in die
sozialen Netzwerke gestellt.
Die Vergangenheit Londons ist wieder hochaktuell.
London war früher eine Stadt die eine gute
Hinrichtung am Strang zu schätzen wusste. Im
18. Jahrhundert standen in London unzählige
Galgen. Jetzt macht sich eine Bürgerwehr stark.
Sie ist der Meinung das die Täter nicht die
Strafen bekommen die sie eigentlich verdient hätten.
Es bleibt aber nicht bei diesem einen Mord.
Es werden noch mehr Menschen entführt.
Ein Mörder, ein Hassprediger und ein Autofahrer der
einen kleinen Jungen überfahren hat.
Die Mitglieder der Bürgerwehr, mittlerweile der
Club der Henker genannt, werden zu Helden der
Londoner Bevölkerung. Sie greifen zur Selbstjustiz.
Sie fackeln nicht lange und schreiten zur Tat.
Als Max den Hassprediger beschützen muss eskaliert
die Situation.

Tony Parsons Thriller ist spannend geschrieben und
hoch aktuell. Mit der Zentralen Frage ob Selbstjustiz
gerechtfertigt sein kann. Die Opfer müssen ihr Leben
lang mit den Folgen der Verbrechen leben. Die Täter
gehen schnell wieder zur Tagesordnung über.
Detective Max Wolfe ist ein Mann der sich damit sehr schwer
tut.
Ein Kommissar der auch mal zu unkonventionellen Methoden greift.
Endlich mal kein einsamer und verbitterter Wolf sondern ein allein erziehender Vater mit einem Hund.
Ein Mensch mit Ecken und Kanten dessen Gedanken des Öfteren bei seine Tochter sind.
Es macht Spaß Max bei seinen Ermittlungen zu begleiten und
man wird so richtig in diese Geschichte gezogen. Sie entwickelt
von Anfang an einen Sog dem man sich nicht mehr entziehen kann.
Rasant bis zum Schluß und bis zur überraschenden Klärung.
Klare Leseempfehlung

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  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine ungewöhnliche Familie

Die erstaunliche Familie Telemachus
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Die erstaunliche Familie Telemachus
von Daryl Gregory
erschienen 2017 im BasteiLübbe Verlag

Die Familie Telemachus ist in der Tat sehr erstaunlich.
Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus
ein typischer ...

Die erstaunliche Familie Telemachus
von Daryl Gregory
erschienen 2017 im BasteiLübbe Verlag

Die Familie Telemachus ist in der Tat sehr erstaunlich.
Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus
ein typischer 14-jähriger Junge mit den
typischen Problemen eines 14-jährigen Jungen.
Aber Matty ist alles andere als normal und seine
Familie ist es schon gar nicht. Als Matty entdeckt,
dass er über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt,
macht er sich auf die Suche nach dem lange gehegten
Familiengeheimnis: Sind seine Verwandten wirklich Medien,
beherrschen sie Telepathie, Telekinese und vielleicht noch andere Kräfte?
Jeder von ihnen kann mit einer Besonderheit aufwarten.
Teddy. Der Vater der Familie, ein Spieler und Trickbetrüger,
hat die Familie fest im Griff. Das läuft, aber alles etwas
aus dem Ruder als seine Frau Maureen stirbt.
Maureen war die einzige die wirklich außergewöhnliche Fähigkeiten
besaß. Sie wurde sogar von der Regierung beauftragt, während Teddy
sich mehr oder weniger durch das Leben mogelt.

Dieser Roman lässt sich schwer in eine Schublade stecken.
Einerseits ist er ein Familienroman, andererseits hat er auch spannende
Elemente. Sogar die Mafia kommt ins Spiel.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird
aus den verschiedenen Blickwinkeln der Familienmitglieder erzählt.
Am Anfang zieht es sich etwas in die Länge aber am Schluss werden die
Abschnitte kürzer und es baut sich etwas mehr Spannung auf.
Bis zum großen Showdown, der wirklich Filmreif ist.
Die Schreibweise ist sehr gefällig und die Charaktere sind sehr gut
gezeichnet. Sich mit ihnen zu identifizieren fällt schwer, kommen doch
alle recht abstrus daher. Die ganze Geschichte hat etwas Unglaubliches,
was ja auch beabsichtigt ist. Ein ungewöhnlicher Roman, der zeigt, was eine
Familie alles aushalten kann. Am wichtigsten ist der Zusammenhalt.
Wer mal eine etwas andere Geschichte lesen möchte, liegt mit diesem Buch
genau richtig!

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