Profilbild von Lilofee

Lilofee

Lesejury Star
offline

Lilofee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lilofee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2023

Voller Geheimnisse und auch spannend

Wilde Jagd
0



Professor Quintus ist in sein recht verfallenes Elternhaus in einem
Bergdorf zurück gekehrt. Mit dabei der Hund Machtnix.
Quintus Seele ist angeschlagen, seine Ehe läuft nicht besonders gut
und er muss ...



Professor Quintus ist in sein recht verfallenes Elternhaus in einem
Bergdorf zurück gekehrt. Mit dabei der Hund Machtnix.
Quintus Seele ist angeschlagen, seine Ehe läuft nicht besonders gut
und er muss seine Trinkgewohnheiten in den Griff bekommen.
Sehr bald trifft er die Pflegerin Evelina, die
den alten Herwig Zillner betreut.
Sie ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Vorgängerin
Keiner will etwas darüber wissen und so stellt sie selbst Nachforschungen
an. Quintus schließt sich an und stellt fest, dass er sich einem gefährlichen
Gegner stellen muss.
Einmal angefangen fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Es wird aus der Sicht Quintus erzählt.
Seinen philosophischen Gedanken zu folgen, ist das reinste Vergnügen.
Die laufen wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Dazu kommt der feine Humor.
Ruhig geschrieben, bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss erhalten.
Das liegt nicht nur an der mitreißenden Schreibweise, sondern auch an den
interessant gezeichneten und sehr realistisch Charakteren.
Die Figuren und Ihre Entwicklungen sind sehr lebendig beschrieben.
Die Gemütsklage und die Atmosphäre werden ausgezeichnet wiedergegeben.
Man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
Ein recht ungewöhnlicher Roman mit viel spannenden Elementen.
Für mich ein Lesehighlight!


.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2023

Malou und die wilden Jahre

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
0

Im zweiten Band geht es nahtlos und spannend
weiter.
Die 1960er Jahre in München.
Da denkt man an freie Liebe, Jugendrevolte, Studentenunruhen.

Im Mittelpunkt steht die junge Reporterin Malou.
Sie hat ...

Im zweiten Band geht es nahtlos und spannend
weiter.
Die 1960er Jahre in München.
Da denkt man an freie Liebe, Jugendrevolte, Studentenunruhen.

Im Mittelpunkt steht die junge Reporterin Malou.
Sie hat es als verwitwete, berufstätige Mutter nicht leicht.
Gibt alles für ihre Familie und ihren Beruf.
Malou ist ehrgeizig und möchte unbedingt eine sehr gute Reporterin werden.
Ihre feinfühlige Art öffnet Türen und die prominenten
Größen dieser Zeit lassen sich gerne von ihr interviewen.
Wir begegnen u.a. Romy Schneider, Jimi Hendrix, den
Rolling Stones und Zarah Leander.
Das alles wird eindrucksvoll, authentisch und atmosphärisch dicht erzählt.
Teilweise durch kleine Anekdoten, die der Zeit entsprechen, ergänzt.
Wie immer hat die Autorin intensiv recherchiert und es sehr
spannenden umgesetzt.
Die Charaktere sind sehr lebensnah gezeichnet und die wilden, quirligen
Swinging Sixties kommen perfekt auf die Seiten. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren
und ein Gefühl direkt dabei zu sein stellt sich ein.
Es entwickelt sich ein Sog und man kann nicht aufhören zu lesen.
Ein leicht und locker geschriebener Roman mit sehr ernsten Hintertönen.
Sehr schön zu lesende emotionsreiche Zeitreise durch die 1960er Jahre.

Unbedingt erwähnenswert sind noch die Playlist am Anfang des Buches
und die hinreißenden Zitate von Frida Kahlo und Mascha Kaléko

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2023

Am Wendepunkt

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
0

Am Wendepunkt Eine alleinerziehende Mutter kommt an ihren Wendepunkt. Die Kinder sind groß geworden, ziehen aus. Ein neuer Abschnitt beginnt und das heißt Veränderung. Es fällt der Mutter aber nicht leicht ...

Am Wendepunkt Eine alleinerziehende Mutter kommt an ihren Wendepunkt. Die Kinder sind groß geworden, ziehen aus. Ein neuer Abschnitt beginnt und das heißt Veränderung. Es fällt der Mutter aber nicht leicht loszulassen und Veränderungen heißen auch Verlust. Erzählt wird in recht sprunghaften Absätzen. Mit sehr kurz gehaltenen Kapiteln. Die Realität vermischt sich mit verschwommenen Erinnerungen. Mal erleben wir sie humorvoll, mal verzweifelt. Ängste kommen hoch. Schafft sie das alles, reicht das Geld? Wenn sie eine neue kleinere Wohnung bezieht, dann muss sie vieles aussortieren. Das heißt noch mehr Veränderung und auch wieder loslassen. Man hat das Gefühl, einer Freundin gegenüberzusitzen. Einer total verunsicherten Frau, voller Misstrauen. Das wird wunderbar auf das Papier gebracht. Mal melancholisch, mal mit viel Selbstironie. Aber auch zeitweilig anstrengenden, wenn man den endlosen Monologen folgen will. Ein Resümiere über ein Leben, das nicht so negativ ist wie gedacht. Vielleicht gelingt ja eine Versöhnung mit der Zukunft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2023

Sehr kalt, sehr reduziert

Die Einladung
0

Vorab muss ich gleich die Schreibweise hervorheben.
Die ist nämlich wunderbar. Sehr gut formuliert, detailliert,
mitreißend, reduziert.
Die Hamptons sind die Insel. New York ist die Stadt.
Es geht in diesem ...

Vorab muss ich gleich die Schreibweise hervorheben.
Die ist nämlich wunderbar. Sehr gut formuliert, detailliert,
mitreißend, reduziert.
Die Hamptons sind die Insel. New York ist die Stadt.
Es geht in diesem Roman sehr unterkühlt zu.
Die geschlossene Gesellschaft der Hamptons, der
Alex, die Hauptfigur, so gerne dazugehören würde.
Kein Ort für Außenseiter, das Mekka der Superreichen.
Sie ist nicht mehr willkommen, hat einen Fehler gemacht.
Ist nur Gast, sie kommt aus der Stadt, eine Einladung gilt nicht
für die Ewigkeit.
Ein kleiner Fehltritt und Simon hat sie vor die Tür gesetzt.
Eine depressive junge Frau, nur normal schön.
Sie lässt sich von reichen Männern aushalten,
Alex klaut, betrügt, nimmt Drogen und kämpft ums pure Überleben.
Da die Charaktere alle sehr reduziert dargestellt
und auf ihren Status beschränkt sind, lässt es keine Nähe zu.
Man kann sich nicht wirklich mit den Figuren identifizieren.
Wir durchleben mit Alex eine ungewöhnliche Woche, deren Ende
erwartungsvoll entgegengesehen wird.
Und dann das! Es gibt kein Ende.
Emma Cline lässt alles offen.
Für mich ein sehr unbefriedigendes Leseerlebnis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2023

Bloß nichts Fühlen

Der Trost der Schönheit
0

Das Cover ist wunderschön.
Zärtliche Farben in Rosa/Rot.
Darauf ein zerbrechliches, zartes Blatt.

Die Autorin nimmt uns mit auf ihre Suche nach Trost und
Schönheit.
Mit wunderbaren, bezaubernden ...

Das Cover ist wunderschön.
Zärtliche Farben in Rosa/Rot.
Darauf ein zerbrechliches, zartes Blatt.

Die Autorin nimmt uns mit auf ihre Suche nach Trost und
Schönheit.
Mit wunderbaren, bezaubernden und sehr tiefgreifenden Worten,
die in fließende, unvergessliche Sätze übergehen.
Jeder Satz sitzt, bringt es auf den Punkt und hat einen
starken Nachhall.

Sehen heißt sich öffnen
Schönheit sehen will gelernt sein
Schönheit sehen will gewagt sein
-
Schönheit ist nicht nur schön, sondern auch Trost.
Überall zu finden, man muss es nur sehen.
Egal ob im Wohnen, an Wegen, sogar beim Purzelbaum schlagen kann man sie sehen.
Schönheit hat viele Facetten, sie kann amüsieren, aber auch grausam sein.
Aber auch das hässliche kann in der Erinnerung schön sein und viel
Trost geben.
Eine wunderschöne empfindsame Suche nach Trost, Zärtlichkeit und Anerkennung.
Dieses Buch zeigt nicht nur die Schönheiten, es spendet auch Trost.
Ob Kindheit, Alter oder Alleinsein, für alles findet Gabriele von Arnim die richtigen Worte.
Unterstützt von passenden Zitaten.

Wer sich darauf einlässt, bekommt Trost und beginnt alles mit anderen Augen zu sehen.
Die Kleinigkeiten, Feinheiten, die einem im Alltag begegnen. Egal ob es eine kleine Blume am Wegesrand ist oder Vogelgezwitscher am Morgen.
Man muss es nur sehen, spüren, hören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere