An die Perfekten bin ich mit sehr hohen Erwartungen herangegangen. Ich liebe gute Dystopien und bin da inzwischen sehr anspruchsvoll geworden. Bei mir kommt es dabei nicht unbedingt auf eine neue Idee an sondern vor allem geht es mir um die Umsetzung. Und bei diesem Buch habe ich mal wieder einen Glückstreffer gelandet. Gleich nach den ersten paar Seiten war für mich klar, dass diese Geschichte wieder etwas besonderes wird. Zum einen hat mir das Setting sehr gefallen. Es hat mich mit seinen verschiedenen Zirkeln zwar erst sehr an manch andere Dystopie erinnert, doch das System dahinter ist ein ganz anderes. Die Menschen werden hier nach ihren Genen bewertet und eingestuft und es gibt noch einige andere interessante Details in der Welt von Aventin. Außerdem fand ich den Schreibstil super. Caroline Brinkmann hat eine angenehme und flüssige Art zu schreiben und konnte mich mit ihren Worten von Anfang an in ihren Bann ziehen. Auch die Protagonistin Rain hat mir sehr gefallen Es war zwar die Typische Dystopie-Protagonistin was Mut und Stärke angeht, aber das stört mich persönlich überhaupt nicht. Später kommt noch jemand anderes als Protagonist hinzu und die Geschichte wird abwechselnd aus seiner und Rains Sicht erzählt. Das hat mir besonders gut gefallen, denn so konnte man die Geschichte immer aus zwei verschiedenen Standpunkten aus verfolgen. Da die beiden sich fast immer an unterschiedlichen Positionen befanden (sowohl örtlich als auch gesellschaftlich) war das ein besonders interessantes Detail. Als wäre das noch nicht gut genug, hat die Autorin es auch noch geschafft, ständig irgendwelche neuen Wendungen einzubauen. Alle paar Kapitel gab es eine neue überraschende Wendung. Zwischendurch gab es zwar einmal ein paar Kapitel in denen mir die Handlung etwas langatmig vorkam, aber das hat sich sehr schnell wieder geändert. Dafür wurde es gegen Ende wieder noch Spannender.