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Veröffentlicht am 31.10.2022

Im Winter grillen, draußen in der Kälte – hat was!

Weber's Wintergrillbibel
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Grillen kann man das ganze Jahr über: Es gibt diese Elektrogrills, die darf man überall aufstellen, egal wo (keine Rauchbelästigung). Aber natürlich das wahre Grillen ist draußen, über einem offenen Feuer... ...

Grillen kann man das ganze Jahr über: Es gibt diese Elektrogrills, die darf man überall aufstellen, egal wo (keine Rauchbelästigung). Aber natürlich das wahre Grillen ist draußen, über einem offenen Feuer... im eigenen Garten! Weber baut diese großartige Grills (die auch ein bißchen was kosten...), aber Qualität hat halt seinen Preis. Und wer gut grillen will...

In 'Weber's Wintergrillbibel' finden begeisterte Griller recht viele kreative und interessante, aber auch ausgefallene Grillrezepte: Nachmachen und Nachgrillen! Eine begeisternde Auswahl und Vielfalt von Rezepten, natürlich mit vielen Fotos garniert zum lecker Appetitholen. In dieser Grillbibel findet jeder Grillmensch sein spezielles Rezept.
Das Besondere ist doch auch beim Grillen im Winter – wir stehen draußen in der Kälte, vielleicht noch mit herrlichem Schnee, und vor uns ein prasselnden Feuer (nicht unbedingt im Grill, das wäre zu gefährlich für uns und vor allem für das Grillgut).

Eintöpfe, Würzmischungen, Heißgetränke, Saucen, Dips, Chutneys, Pies, Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse, Nachtisch – im Grillbuch ist alles dabei. Lässig erklärt, geeignet für Laie wie für Profi. Gute und höchst brauchbare Tipps (z.B., wenn es zu feucht ist draußen), eben profimäßig. Mit winterlichem Gemüse (Rosenkohl & Co, Kürbis sowieso). Kaffeebohnen rösten, vielleicht...Großartig für Grillfans...

Passendes Umschlagsbild, dunkel (weil es ja im Winter eher dunkel wird), mit einem flackernden Feuer, die Funken stieben davon. Eben passend!

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Ältere Frau (mit Messer)

Frau mit Messer
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Keiner vermutet, dass diese namenlose ältere Frau eine gedungene Mörderin ist. Beste Tarnung. Sie schleicht sich völlig harmlos an und - bang - hat das Opfer ein Messer zwischen den Rippen. Die mordende ...

Keiner vermutet, dass diese namenlose ältere Frau eine gedungene Mörderin ist. Beste Tarnung. Sie schleicht sich völlig harmlos an und - bang - hat das Opfer ein Messer zwischen den Rippen. Die mordende Rentnerin. Doch sie hadert mit dem Älterwerden. Und da ist auch jemand, der ihr das Älterwerden vergällt. Bullshit!

Dazu gibt es eine Geschichte, es gibt zu allem eine Geschichte: Organisierte Verbrechen, organisiertes Töten, organisierte Schädlingsbekämpfung. Die alte Frau ist organisiert, der Laden für den sie tötet, ist organisiert.

Die Sprache ist voller eigentümlicher Wendungen, durchaus als schön zu bezeichnen, auf jeden Fall etwas, was man bei einem Buch über eine 'Killerin' nicht vermutet. Beschreibungen des Alltags, des Lebens einer solchen 'Killerin'. Direkt aus dem koreanischen Leben gegriffen...

Die koreanische Literaturszene steckt voller Überraschungen: Wieder ein ernst zu nehmendes Buch einer koreanischen Literatin. Byeong - mo Gu hat Preise erhalten für ihre Schreibe.Gut finde ich, dass sie Worryfixer als er*sie bezeichnet (und obwohl nicht näher beschrieben, handelt es sich wohl um eine transgender Person). Hornclaw, ihr Hund Deadweight, Bullshit... alle Personen, die mit der Schädlingsbekämpfung zu tun haben, tragen außergewöhnliche Namen, die anderen - die Schädlinge, die normalen Menschen - koreanische...

Stark auffallendes Umschlagsbild - minimal, aber wirkungsvoll. Natürlich mit den Farben, überwiegend knallgelb, aber auch das Rot an der unteren Buchhälfte. Dazu dieses stilisierte weibliche Gesicht. Gesichtslos - konturlos.
Der Titel - unglaublich in seiner Einfachheit, wirkungsvoll, der Klappentext - eine Frau als messerschwingende Auftragsmörderin, welch neue Idee!

Toll geschrieben. Z.B. diese Situationsbeschreibung. U-Bahn, ein grausliger Typ, der eine junge Frau malträtiert. Die Rentnerin erledigt ihn mit einem Giftmesser (gut so, möchte man sagen...)

Außergewöhnlich, aber empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Jan Jordi Kazanski in Krakau

EAST. Welt ohne Seele
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„Er kam, um die einzige Belohnung abzuholen, die er verlangt hatte. Einen Hundewelpen. Einen Golden Retriever. Als der Mann ihn in seinen Arm nahm, weinte er wie ein kleiner Junge.“

Harte Jungs, harte ...

„Er kam, um die einzige Belohnung abzuholen, die er verlangt hatte. Einen Hundewelpen. Einen Golden Retriever. Als der Mann ihn in seinen Arm nahm, weinte er wie ein kleiner Junge.“

Harte Jungs, harte Mädels, eine perverse und korrupte Welt! Und doch auch sentimentale und romantische Gefühle...
JJK wird nach Polen geschickt. Seine letzte Chance beim CIA. Er soll die Witwe finden, eine Dame, die so ziemlich viele kriminelle Fäden in der Hand hält. Dort trifft er auf Xenia (Dänin mit polnischen Wurzeln, eine attraktive Frau), sie steigen im gleichen Hotel ab. Zufall? Auch die Dänin sucht nach der Witwe. JJK hat nur wenige Anhaltspunkte, wie die Witwe zu finden ist. Es gibt einen alten Juden im herunter gekommenen jüdischen Viertel. Dieser gibt ihm den Hinweis, betagte Blumenhändlerinnen, alte Schachspieler, greise Männer.
Xenia will den attraktiven, aber auch verwahrlost wirkenden, JJK für sich gewinnen. Zuerst nimmt er keine Notiz von ihr, dann wohl überlegt, weil er merkt, sie haben das gleiche Ziel – die Witwe.

Dazwischen gibt es einen anderen Strang, Ukraine, eine wartende Gruppe von Leuten mit einem Professor. Die Gruppe wird ihrerseits beobachtet.

JJK ist ein polnischer Spanier oder ein spanischer Pole, auf jeden Fall Amerikaner. Er spricht also ziemlich viele Sprachen. Nach dem Tod seiner Frau und der Tochter ergibt er sich dem Saufen, und das so gründlich, dass man ihn eigentlich ständig schütteln will – 'Du Jammerlappen; es gibt auch andere, die da durch mussten!' Daher nimmt ihn der CIA für die Aktion in Krakau, letzte Möglichkeit sich als notorischer Säufer für den Dienst wieder zu qualifizieren. Er will es, kann aber die Finger nicht von Bier, Schnäpsen, Whiskey lassen. Es gibt Attentate, es gibt ein paar Tote. JJK wird von Frauen angemacht, hat Sex! Er kommt wohl langsam wieder ins Leben zurück.

Schreiben kann Herr Jensen (er ist vom Fach, Journalist, nun freier Autor mit einigen Krimis bislang, die wohl gut ankamen). Es ist kein rasanter Krimi (Thriller würde ich ihn nicht nennen). Es gibt zwar etwas 'action' am Anfang, aber doch relativ wenig. Die Saufereien und damit verbundene Eskapaden dominieren. Der Krimi spielt um die Jahrhundertwende.
Erst nach mehr als der Hälfte des Buches legt der Roman an Fahrt zu. Dann wird es so, wie man sich Spionagekrimis vorstellt - brutal, verworren und so unglaublich, dass der lesende Mensch davon ausgeht dies könnte verdammte Realität sein (Ost - West Problematik, Geld und Macht).
Im letzten Drittel steigert sich der Krimi: Vieles, was zuvor angerissen wurde, löst sich jetzt auf. Politische Komplikationen, Korruption, Gemeinheiten!

Bis dahin war die Spannung gemächlich. Am Ball bleiben, sagte ich mir... Lohnt sich dann!
Empfehlenswert für ein langes Wochenende!

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Zornigrotes Umschlagsbild

Die Welt kippt
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Shannon und Tessa sitzen auf einer Bühne in einer Podiumsdiskussion und diskutieren in respektvoller Weise über CO2 und nachhaltigem Wachstum. So weit so gut, die beiden verstehen sich, auch wenn sie ...

Shannon und Tessa sitzen auf einer Bühne in einer Podiumsdiskussion und diskutieren in respektvoller Weise über CO2 und nachhaltigem Wachstum. So weit so gut, die beiden verstehen sich, auch wenn sie aus unterschiedlichen Lagern kommen. Daraus entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte, inmitten des Tumults 'was wird aus unserem Planeten'.
Doch die 'global players' spielen alle anders, manche gewalttätiger und brutaler, manche eben noch auf Demokratie und auf 'alle mitnehmen' bedacht.

Was Tessa für sich entscheidet, ist brutal - aber ja, PR - mäßig für die Sache gut... doch ihre Schlussfolgerung? China...? Es gibt bereits sehr brutale Aktionen - aber erreichen diese Aktionen nicht eher das Gegenteil. Sie stoßen Interessierte vor den Kopf.

Ein Schlüsselsatz ist wichtig (s. 219): Derjenige, der die globale Energieversorgung kontrolliert, beherrscht am Ende die Welt.

Es geht um das allerwichtigste Thema - die Zukunft der Welt, der Klimawandel und wie wir Menschen die Erde kaputtmachen. Dieser extrem heiße und trockene Sommer hat wieder gezeigt, an welchem Punkt wir bereits angekommen sind. Das Buch ist sehr umfangreich. Manche Sachdetails sind ausführlich erklärt, so detailgenau, dass ich diese nochmals nachlesen muss, um es zu kapieren. China und seine aggressive Politik spielt eine wichtige Rolle.

Das Buch könnte man als ein hinter einem Roman verstecktes Sachbuch ansehen (Sachbücher werden weniger gelesen, dagegen als spannend deklarierte Romane schon eher).

Anscheinend bemüht sich die VR China gerade sehr als umweltfreundlicher Koloss angesehen zu werden und bei der Masse an Land (auch unwirtliches Land) ist es natürlich ein Leichtes Riesensolaranlagen in die Wüste zu setzen. Zudem, genau wie im Buch beschrieben, nimmt China keine Rücksicht auf den individuellen Menschen. Dort kann ganz schnell von oben etwas durchgesetzt werden. Zack, Gesetz und wenn du nicht spurst, dann bist du in einem Straflager, siehe Corona, während hierzulande, siehe Corona, eine Minderheit gewalttätig agieren darf.

Unsicher über die Gesamtaussage zum Buch - vom Umweltschutz wichtig und gut. Aber als 'Roman' doch etwas zu lang und zu drastisch.

'Performen' (warum muss das in diesem verdeutschten Englisch sein?)

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Über allen Wipfeln sind Schuh'

Der Fußgänger
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Ein 'sehr frei' nach Goethe neu interpretiertes Gedicht als Einstieg: Mit einem pfiffigen Umschlagsbild, ein Wandersmann - auffallend vor allem die Aktentasche als Rucksack!

Und es geht um das Geheimnis ...

Ein 'sehr frei' nach Goethe neu interpretiertes Gedicht als Einstieg: Mit einem pfiffigen Umschlagsbild, ein Wandersmann - auffallend vor allem die Aktentasche als Rucksack!

Und es geht um das Geheimnis der roten Aktentasche, doch auch um Nacktwandern und da läuft jemand mit Stöckelschuhen auf die Zugspitze...
um nur drei von vielen Kapiteln zu erwähnen. Doch alle lohnen sich. Humorvolle Heranführung an eine der schönsten Sportarten der Welt.

Der Wigand erzählt sehr viel von seiner liebsten Sportart (beileibe nicht die einzige, er ist sehr sportlich): Nun ist mir Wigand Boning kein Begriff (kein TV Schauerin), aber auffallend ist das Buch auf jeden Fall.
Und dann erzählt der Wigand eben auch viel aus seinem bewegten Leben, aus seinem privaten Leben, der Familie, Vorlieben und das genau Gegenteil. Der Comedian, Moderator, Sänger, Autor zeigt in diesem Buch auch viele Fotos.
Unkonventionell marchiert er durch die Lande, mit Zylinder, mit Holzschuhen, mit Schulranzen mit Flipflops, mit Stöckelschuhen...

Empfehlenswert für diejenigen, die das Wandern lieben und auch eine gehörige Prise Humor mögen.
Hochwertig und schön gestaltet, das beginnt bereits mit dem Einband.

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