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Veröffentlicht am 16.03.2022

Motten, Mistkäfer, Kakerlaken & Co

Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren
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Genau unser Buch! Für die lieben Kleineren sowieso... warum sollen sie eklig sein, die kleinen und großen Biester in Natur und Haus:

Vor dem bösen Wolf Angst haben, Rotkäppchen im Kleinen, eigentlich ...

Genau unser Buch! Für die lieben Kleineren sowieso... warum sollen sie eklig sein, die kleinen und großen Biester in Natur und Haus:

Vor dem bösen Wolf Angst haben, Rotkäppchen im Kleinen, eigentlich nicht - Wölfe sind doch scheu. Die Haie tun ja eigentlich nur das, was ihre Natur ist - wenn sie Hunger haben zubeißen, ob das essbar ist. Schlangen wehren sich eigentlich nur, wenn man ihnen zu nahe kommt. Haie im Meer und Schlangen im Djungel - vor denen habe ich Respekt. Und das sollte man und den Tieren ihren Lebensraum lassen.

Endlich werden mal Vorurteile gegenüber Tieren angepackt! 38 Tiere stellt das Buch vor. Das Tier (das Böse) wird auf einer Doppelseite in überzogener Weise dargestellt. Auf der nächsten Doppelseite erfolgt die reale Darstellung, für was das Tier nützlich ist und für was es gebraucht wird.

Schön und lehrreich ist wirklich die Vorurteile gegen diese Tiere zu benennen und sie dann zu zerlegen. Trotzdem werden wir sie uns nicht als Haustiere zulegen.
Obwohl ich schon Haustierratten hatte und ständig mit den Vorurteilen gegen sie konfrontiert wurde.

Keine Bösen Tiere von Sophie Corrigan ist ein interessantes und neuartiges Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren (gegen Vorurteile bei Tieren), in einfacher Sprache und mit vielen Bildern Jedes Tier bekam 4 Seiten.

Liebevoll und informativ, kindgerecht und im großen Ganzen witzig (nicht immer)
Am Schluss ein Glossar mit Fachbegriffen und schwierigen Wörtern

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Knochenflöte

Bone Music
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Was für großartige Kinder- und Jugendbücher es gibt:

Sylvia Carr, Colin, sein von ihm erwähnter Bruder Gabriel, dieser ältere Andreas Müller mit seinem so ganz anderen Akzent, alles etwas komisch, denn ...

Was für großartige Kinder- und Jugendbücher es gibt:

Sylvia Carr, Colin, sein von ihm erwähnter Bruder Gabriel, dieser ältere Andreas Müller mit seinem so ganz anderen Akzent, alles etwas komisch, denn Colin und Andreas Müller wissen wie sie heißt, oder genauer, zu welchem Stall sie gehört. Mutter ist im Wald, Black wood, aufgewachsen, Sylvia dagegen ist ein Stadtkind, natürlich musste ihre Mutter sie in Wald verschleppen. Schrecklich und dazu kein Mobiltelefon - Signal…. Doch nachts ...Musik? Der Wind singt in das Gras, Colin… gibt es ihn wirklich oder sind das Hirngepinste? Das Blasen auf dem Grashalm, der Vogel, der antwortet... und sie bläst auf den Grashalm und der Vogel antwortet.

Geheimnisvoll. Interessant geschrieben. Sylvia erlebt so viel wie sie noch nie in der Stadt zuvor erlebt hat. Ein neuer Waldgeist wird geboren.

Rahmengeschichte:
Teenager Sylvia wohnt nun mit ihrer Mutter in Northumberland. Weg von Newcastle, ihrem bisherigen Wohnort, einer Stadt. Sylvias Mutter lebte als Kleinkind in Northumberland. Nach Eheproblemen will die Mutter im Wald malen. Für Sylvia ist das schrecklich, doch dann (siehe oben).... Gabriel, der Junge in der Nachbarschaft, hat eine Knochenflöte. Die Musik verzaubert Sylvia und es wird eine Saite bei ihr angeschlagen, von der sie niemals etwas ahnte.

Die Autorenvorstellung berichtet, dass David Almond bereits einige Preise für seine Kinderbücher gewonnen hat (auch den berühmten Kinderbuchpreis Hans Christian Andersen).

Das Titelbild zeigt ein Mädchen (junge Frau, Sylvia?), nachts 'in the wood' (im Wald). Ein aufregendes Titelbild, gleichzeitig mysteriös und düster. Was will das Bild sagen, die Neugierde ist geweckt.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Sylt, so richtig intern

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
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Von Strandräubern und Walfängern stammt die Mehrheit der Sylter ab: Aber was sind Strandräuber? Gehört Strandgut nicht immer dem/der Finder:in?
Sylt, die völlig verkaufte Insel, wo mittlerweile selbst ...

Von Strandräubern und Walfängern stammt die Mehrheit der Sylter ab: Aber was sind Strandräuber? Gehört Strandgut nicht immer dem/der Finder:in?
Sylt, die völlig verkaufte Insel, wo mittlerweile selbst die Einheimischen abhauen, weil sie sich nicht mehr die Insel leisten können (Ich war nur einmal im Winter da und das fand ich gut, ne steife Brise um die Ohren und wenig Touristen).

Die Autorin stammt aus Sylt, das heißt, sie hat durchaus Ahnung von was sie schreibt. Und wer sich mit Sylt schon mal beschäftigt hat, weiß, dass die Insel im Ausverkauf liegt. Die Reichen und Schönen… die Neureichen und diejenigen, die glauben sie sind schön… haben sich das schöne Inselchen unter den Nagel gerissen. Sylt gilt heute als Synonym für den brutalen Ausverkauf, so wie ein paar andere Flecken in Deutschland….Schaurig!

Der Spaten! So lange man den Spaten in Deich steckt... Da steckt so viel Weisheit in dem Büchlein, was sich leicht übertragen lässt auf andere Regionen / Lebensumstände. Doch die Szene, wo beim schlimmsten Sturm, die die Autorin erlebte, der Hund 'Öko alias Ilko' lebendig begraben wird, weil 'etwas Lebendiges eingraben gegen den Sturm'... und dann dreht der Wind... unglaublich.

Die Autorin Susanne Matthiesen erzählt unterhaltsam, aber auch nachdenklich, von ihrer Kindheit, ihrer Familie und ihrer Beziehung zur Heimatinsel Sylt:
Mittels Kindheitserinnerungen, vielen Anekdoten und Historischem, Sprüchen und Aberglauben und Verhalten von Erwachsenen (wo es mich echt umhaut). Der 70er-Flair (es gab noch Pelzmäntel) wird wieder wach.

Das erste Syltbuch von Matthiesen: „Ozelot und Friesennerz" wurde von einer Leserschaft begeistert angenommen.

"Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen" ist ein Buch mit ernsten und kritischen Teilen, aber auch so etwas von liebe- und humorvoll, in nostalgischer Erinnerung schwelgend, doch eine sehr gute Auseinandersetzung mit der Insel und einer vergangenen Zeit, die nicht wiederkehrt.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Die Allianz der Außenseiter in einer Welt voller Magie

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
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Phönix aus dem Ei (nicht aus der Asche) erschuf eine mystische Welt (insofern bleibt es beim Bild des magischen Vogels), die jedoch wichtig für den Planeten Erde ist. In diese taucht jetzt Caspar ein. ...

Phönix aus dem Ei (nicht aus der Asche) erschuf eine mystische Welt (insofern bleibt es beim Bild des magischen Vogels), die jedoch wichtig für den Planeten Erde ist. In diese taucht jetzt Caspar ein. Und trifft das Mädchen mit den Sternen auf den Wangen.

Caspar, der mit seinen Eltern in Little Whollop, England, in einem Internat lebt, in dem auch verzogene Sprößlinge reicher Familien logieren, wird von den reichen Bullies drangsaliert und fühlt sich daher als Außenseiter. Denn seine Familie ist arm und arbeitet hart für ihren Lebensunterhalt. Nun dringt eine der Bullies sogar in den Wohnturm seiner Familie ein, Caspar versteckt sich in einer zu reparierenden Standuhr... und findet sich plötzlich in einer ganz anderen Welt wieder: Und nun beginnt das Abenteuer. Caspar, eher ein Stubenhocker, wird eingeführt in Wolkenstern, wo es gilt ein Wagnis nach dem anderen zu bestehen. Während es Bösartige gibt, die ihm nicht gut gesinnt sind, finden sich aber zunehmend jene, die in ihm einen wichtigen Helden sehen. Wilda Undank (der Wildfang - Nomen est Omen) ist genauso wie Caspar eher eine Außenseiterin, doch nun schmieden die beiden eine Allianz, zwar mit Stolpersteinen, und bestehen gemeinsam Abenteuer. Nicht zuletzt spielt der kleine Drache Aldo eine wichtige Rolle.

Eine Welt voller Überraschungen, wo Wildas Wissen, Caspars plötzlich erkannte Willenskraft und Aldos Intelligenz zusammen wichtig sind - gemeinsam sind wir stark. Großartig, um das genau zum Ausdruck zu bringen... sehr magisch beschrieben. Lässt Kinderherzen jubeln, vor allem wenn sie vorher noch zitterten...
Von Nachtlingen, Knastvögel, Schlingpflanzen alias Schlammschlingerer, Nieselhexen (die alles einpökeln wollen), einem verführerischen Silberfluss, Wolkenriesen und vielem mehr - eine Welt voller Fantasie!

Das Titelbild ist superschön, diese blau-grüne Farbe (Nacht und Abenteuer im Dunklen) mit den blitzenden hellen Tupfen (die Ballonisten), ein Caspar im Boot, der gar nicht so verzagt aussieht und Aldo vor ihm, Wilda als strahlender Kontrapunkt hinter den beiden

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Übermorgen ist nicht weit entfernt

Hoffnung
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„Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere“ Jean Paul Sartre, vorgesetzt dem Prolog. Genau das ist es – es ist ein Buch, was zum Nachdenken über die Essays inspiriert, über das Gegenwärtige ...

„Vielleicht gibt es schönere Zeiten, aber diese ist die unsere“ Jean Paul Sartre, vorgesetzt dem Prolog. Genau das ist es – es ist ein Buch, was zum Nachdenken über die Essays inspiriert, über das Gegenwärtige und das Übermorgen...könnte es so vielleicht sein?

Diese Rezension baue ich anders auf als üblich – viel persönlicher: Das Buch ist eine Sammlung von Essays einer jungen Autorin aus Österreich.

Ich habe zu einigen Stichworten von ihr eine andere Meinung, weil ich weltweit unterwegs war, arbeitsmäßig, und Dinge erlebt habe, die man nicht so einfach in Schwarzweiß Schablonen pressen kann.

Jeder Band der essayistischen Reihe Übermorgen besitzt eine eigene Farbe (von kräftig bis zart), das Buch von Frau Ismail ist in pink gekleidet. Dieser schlichte Einband (Farbe) und ein stilisiertes Motiv – eine Brücke, passend zu Hoffnung. In einer Begleitbroschüre schreibt der Verlag: Bitte gib mir nur ein Wort. Und auf Seite zwei – Was machen sie übermorgen?

Das Büchlein ist so praktisch wie eine Tafel RitterSport Schokolade und passt gut in die Handtasche (da ja überwiegend Frauen Leserinnen sind…), mit knapp 100 Seiten auch nicht schwergewichtig, leicht genug für Zugreisende, schwer genug für die nachdenklichen Minuten.

Hoffnung, Reihe Übermorgen (weitere Themen der Reihe sind ‚Angst‘, ‚Heimat‘, ‚Pathos‘, ‚Offenheit‘, ‚Wir‘, ‚Dummheit‘, ‚Sorge‘; wo jeweils ein:e Autor:in sich mit dem Begriff philosophisch und mit Fakten auseinandersetzt)

Sehr interessant ist die fleißige Recherchearbeit der Autorin zum Thema Hoffnung (Wortfindung, historisch, politisch etc.)

Am Schluss fordert die Autorin auf zum gemeinsamen Hoffen und zum Handeln. Das wünsche ich mir auch. Schön wäre wirklich das Prinzip Hoffnung, dass eines Tages alle Religionen einander respektieren und dass das Morden im Namen irgendeiner Religion aufhört.

Autorin: Nermin Ismail, Verlag Kremayr & Scheriau (mir war bislang die Autorin kein Begriff, sie ist in Wien geboren und hat anfänglich für österreichische Medien gearbeitet, heute für den Südwestrundfunk, Stuttgart; bislang zwei weitere Buchveröffentlichungen, 2016 erhielt sie den ‚niederösterreichischen Journalistenpreis‘)


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