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Veröffentlicht am 31.10.2024

In der Bretagne

Die Frauen der Kamelien-Insel
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Wo anders als in dem wunderschönen Landstrich am Atlantik lässt sich Herz - Schmerz besser beschreiben?

Sylvia und Mael, große Liebe und die großartige Bretagne mit ihrer reichhaltigen Kultur.
Eine entsetzliche ...

Wo anders als in dem wunderschönen Landstrich am Atlantik lässt sich Herz - Schmerz besser beschreiben?

Sylvia und Mael, große Liebe und die großartige Bretagne mit ihrer reichhaltigen Kultur.
Eine entsetzliche Trennung (der Mann hieß auch noch Holger, und wer machte nicht schlechte Erfahrungen mit Männern namens Holger?) und Sylvia, die dann an der bretonischen Küste, auf der Kamelieninsel ihre große Liebe fand.
Herzensgute Menschen säumen die Lebensläufe von Sylvia und Mael, die jetzt alle vereint zur Hochzeitsfeier angetreten sind.

Wem dabei nicht das Herz überfließt ist herzlos, oder?
Am Meisten beeindrucken die erfahrene Leserin die bezaubernden Landschaftsbeschreibungen... und wer sich bereits in anderen Romanen / Filmen, die an der bretonischen Küste verloren hat, findet auch in diesem Roman wieder ein gefühlvolles Werk zum Seele baumeln lassen...

Und wenn die geneigte Leserin die Beschreibung von diesem herrlichen Mannsbild namens Mael liest, dann fragt sie sich, warum sie selbst noch nicht so einen gefunden hat. In der Bretagne? Durchaus angemessen, denn sie sind charmant, die Bretonen, voller Einfälle und Hartnäckigkeit... Wer weiß, vielleicht beim nächsten Bretagne Besuch...

Doch wie es sich für einen guten Roman gehört, taucht bald die böse Hexe auf, in Form der früheren Freundin von Mael, bringt ein Kind mit und behauptet, dass er Maels Sohn sei... Jetzt geht's rund, aber viele gute Menschen unterstützen den emotionalen Aufruhr bis sich die Wogen wieder geglättet haben...
Und weiterhin plätschert der Atlantik mit seinen sanften, aber auch durchaus heftigen Wellen gegen die Küste...

Gut geschrieben!


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Veröffentlicht am 31.10.2024

Vom Ammersee nach Veneto

Die Seidenvilla
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Peters Beerdigung (sehr gut ausgedrückt, den Schmerz des Abschiedsnehmen, die Trauer und die Trauerfeier mit ihren vielen Menschen) und dann ein Kondolenzbrief, der eine Einladung enthält: Tess aus Veneto ...

Peters Beerdigung (sehr gut ausgedrückt, den Schmerz des Abschiedsnehmen, die Trauer und die Trauerfeier mit ihren vielen Menschen) und dann ein Kondolenzbrief, der eine Einladung enthält: Tess aus Veneto lädt Angela ein, eine Auszeit bei ihr in Veneto zu verbringen.

Und dann tut Angela das einzige Richtige in ihrer Situation - sie entflieht dem Ammersee und der Trauer und begibt sich nach Veneto, lässt sich auf etwas Neues ein. D.h. zuerst einmal Tage der Erholung.
In dem jedem Ende steckt auch ein Aufbruch. Oder - wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere ...

In Veneto erwartet Angela ein himmlischer Ort, eine wunderschöne Landschaft, betörende Blüten und Bäume, warmherzigen Menschen und eine Abkehr von ihrer unendlichen Trauer...
Es ist so wunderschön geschrieben, dass der lesende Mensch mit jedem Schritt, den Angela unternimmt, meint an der Seite der Hauptperson zu stehen, zu gehen, zu riechen.

Es ist ein Wohlfühlbuch zum Abschalten von der eigenen (vielleicht tristen) Situation, dem Hinüberträumen in eine schöne Welt, die von Schmerzen heilt.
Es ist keine große Literatur, aber angenehm zu lesen...

Und Italien heilt. Weil die Menschen dort, nicht gerade die Reichsten der Welt, aber voller Herzensgüte sind und eine kulturellen Vergangenheit besitzen, die sich heute noch voller Staunen für jeden Interessierten öffnet. Und dann erst die italienische Küche - mamma mia!

Sehr empfehlungswert, dieses Büchlein... für die kleinen Fluchten aus dem Alltag oder für eine große Flucht auf den Spuren von Angela...



Es ist so erfrischend dieses Lebensabenteuer zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Veneto

Das Vermächtnis der Seidenvilla
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Asenza in Veneto / Norditalien - dorthin hat es Angela verschlagen. November,
und sofort ist der lesende Mensch wieder voll drinnen im Leben der Seidenweberei. Jede und jeder hat so seinen kurzen Auftritt ...

Asenza in Veneto / Norditalien - dorthin hat es Angela verschlagen. November,
und sofort ist der lesende Mensch wieder voll drinnen im Leben der Seidenweberei. Jede und jeder hat so seinen kurzen Auftritt und erinnert mit seinem jeweiligen Temperament auch an ihre unterschiedlichen Herkünfte und Charakteren. Sofort lullt einem das gemächliche Miteinander am Platz wieder ein.
Neben den vielen Einheimischen, italienischen Menschen, gibt es auch Tess (oder Tessa, aber eigentlich Teresa), die aus den USA stammt und schön länger in dem kleine Städtchen lebt. Sie bringt Kunden aus Übersee in die Weberei. Und eigentlich die Ideengeberin, da sie die beste Freundin von Angelas Mutter war, die Seidenweberei wieder aufzubauen.

Nathalie, Angelas Tochter, bekommt ihr erstes Kind. Seit kurzem lebt sie ebenfalls in der Villa und alle Welt nimmt Anteil an dem Ereignis. Und dann geht es los... So wunderschön beschrieben wie sich alle um die Kreisende scharen und ihr beistehen. Es ist ein Gemeinschaftsereignis. Und dann kommt relativ schnell der kleine Kerl in die Welt gerutscht.
Und da ist dieser Schwerenöter Lorenzo, um den sich ziemlich viel rankt, ist er doch der Vater von Angela - die er aber bislang noch nicht anerkannt hat -, also der Großvater von Nathalie und der Urgroßvater von dem Neuankömmling im Klan...
Eigentlich möchte man für sein Leben gern Teil dieser Gemeinschaft sein...

Die Autorin, die unter dem Namen Tabea Bach schreibt, lässt uns mit ihren Worten so intensiv an den Gerüchen, Düften, Farben und Wetterlagen in Veneto teilhaben, dass man zum Beispiel den plötzlichen Schneeeinbruch in Asenza merkt und Schneeflocken auf den Lippen zu spüren meint.

Wenn eine Autorin das vermag, dann ist ihre Schreibe gut.


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Veröffentlicht am 30.10.2024

Auf den Spuren der Seide

Im Glanz der Seidenvilla
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Sehr schönes Umschlagbild, dazu der leichte Schal, der im Wind flattert (Erkennungszeichen der exotischen Bücher der Autorin, die hier als Tabea Bach schreibt).

Angela und ihre Webstühle aus dem 19. Jahrhundert, ...

Sehr schönes Umschlagbild, dazu der leichte Schal, der im Wind flattert (Erkennungszeichen der exotischen Bücher der Autorin, die hier als Tabea Bach schreibt).

Angela und ihre Webstühle aus dem 19. Jahrhundert, die noch einwandfrei funktionieren (finde ich großartig, dass alte Mechanik so hochgelobt wird). Vier hochfähige Weberinnen und ein Weber stehen ihr mit ihren Talenten und Fertigkeiten zur Seite.
Doch nun steht ein großes Fest an - alle, die mit der Seidenvilla verbunden sind, kommen an und gleich bekommt man die besten Charakterisierungen aller Beteiligten. Es geht sehr italienisch zu, bunt und vielfältig.

Und schon vom Eintreffen her geht es zur Sache mit dem italienischen Temperament. Dolce vita in Italia.

Schönes Sittenbild einer kleinen Kommune, deren Einkünfte sich um die Seidenverarbeitung dreht.

Guter Stil und gut lesbar!




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Veröffentlicht am 29.10.2024

Wohlfühlroman auf La Palma

Sonne über dem Salzgarten
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Wer Tabea Bach kennt, liest und sich in ihren Romanen verliert, weiß dass sie Wohlfühlromane schreibt, mit denen der lesende Mensch sich mal eben für einige Zeit aus dem Alltagsstress lösen kann: Wohlfühlen ...

Wer Tabea Bach kennt, liest und sich in ihren Romanen verliert, weiß dass sie Wohlfühlromane schreibt, mit denen der lesende Mensch sich mal eben für einige Zeit aus dem Alltagsstress lösen kann: Wohlfühlen eben...

Die Autorin versteht einfach wunderschöne Orte für ihre Romane so auszustaffieren, dass jeder Mensch sofort losreisen möchte und genau die gleichen oder zumindest ähnliche Gefühle entwickeln. In einer anderen Welt...

Und so folgen wir in einer neuen Reihe der Autorin auf die kanarischen Inseln, genauer - nach La Palma. Dorthin verschlägt es Julia. Eine gefeierte Köchin, die gerade mit knapp Zweiunddreißig Jahren einen Michelin Stern sich verdiente.
Und wenn die Autorin Julias Kochkünste beschreibt, dann habe ich das Gefühl ich schaue der Köchin dabei zu, wie sie gekonnt einen Heilbutt brät (genau eine Minute), einen Spiegel gießt (tja, gell, das möchte die unbelesene Leserschaft gerne wissen, was das in der Gourmetküche bedeutet) oder mit ihr einen halben Teelöffel von grauen Kaviarperlen, denjenigen aus dem Iran, über einem Gericht streuen. Es macht so eine Lust darauf diese beschriebenen Gerichte zu probieren... Gourmetrestaurants im Schwarzwald, macht Euch auf meinen Besuch gefasst.

Aber umgehauen hat mich tatsächlich Julias Erfindungsreichtum für das arme Mädchen Alexandra, die mit ihren gelackmeierten Großeltern in das Sternelokal musste. Großartig, übersetzt heißt das ebenso gelackmeierte Menü Nudeln auf Tomatensoße...

Das ist das, was eine gute Schreibe ausmacht - der lesende Mensch entwickelt eine bestimmte Neugierde. Auf einen neuen Ort, auf eine unbekannte Speise, auf interessante Menschen, die noch mit ihrer Kultur leben...

Wenn das alles, was ich gerade beschrieb, eine Autorin schafft, dann ist sie gut.
Und das ist nicht nur meine Meinung, denn die unter dem Namen Tabea (Beate) Bach agierende Autorin kann sich fast nicht mehr vor Auszeichnungen und Stipendien retten.

Ihre Werke können aus tiefsten Herzen empfohlen werden (auch von einer kritischen Leserin, die eigentlich in erster Linie zu hoher Literatur greift, doch sich auch gelegentlich mit einem Wohlfühlroman in einen Schaukelstuhl setzt).

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