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Veröffentlicht am 14.11.2021

Lily und der Tiger

Wie man einen Tiger fängt
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Lily, ihre Mutter und die Schwester fahren zur Oma (die Oma wird Halmoni genannt, weil sie koreanisch ist)
Bereit bei der Autofahrt zu ihrer Halmoni kündigt sich der Tiger an. Er schaut sie das erste Mal ...

Lily, ihre Mutter und die Schwester fahren zur Oma (die Oma wird Halmoni genannt, weil sie koreanisch ist)
Bereit bei der Autofahrt zu ihrer Halmoni kündigt sich der Tiger an. Er schaut sie das erste Mal an, während Lily sich gerade mal wieder unsichtbar macht (denn ihre Mutter und ihre Schwester streiten). Umzug in ein verregnetes Nest, weit weg von Kalifornien.

Und jetzt beginnt das Abenteuer: Lily und ihr Tiger. Nur ihre Halmoni versteht das. Halmoni findet den Tiger nicht gut. Lily will kein BAM sein (brave asian girl), doch sie erwartet Antworten von ihrer Halmoni. Zuerst müssen aber die Geister gefüttert werden.

Sehr schöner Erzählstil. Wunderbares Titelbild mit einem gezeichneten Tiger, auf dem die Worte eingeätzt wurden „Wie man einen Tiger fängt“.
Hervorragend für junge Menschen, um deren Fantasie anzuregen

Es ist ein Mutmacherbuch, macht Mädchen Mut, dass es möglich ist seine Ängste zu überwinden und sich dem Tiger zu stellen. Gleichzeitig erfährt man einiges zum Leben von koreanischen Menschen. Sehr schön!

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Der Briefträger

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Der Buchtitel bringt es – allein das Wort geheim. Geheimnisse ziehen uns doch an. Und so will jeder dem Geheimnis des Briefboten auf den Grund gehen. Wer ist George? Auf was beruht Alberts Sozialphobie? ...

Der Buchtitel bringt es – allein das Wort geheim. Geheimnisse ziehen uns doch an. Und so will jeder dem Geheimnis des Briefboten auf den Grund gehen. Wer ist George? Auf was beruht Alberts Sozialphobie? Und wird die Suche nach seiner Liebe fündig? Dazu im Rahmen einer kleinen englischen Stadt (mit Charme, heißt es, denken wir da nicht an Cornwall und ähnliche, literarisch bereits gut beackerte, Regionen des britischen Königreichs?)

Stil: Leicht zu lesen, es geht ja meistens um Alltagsbeschreibungen von Albert und seinen inneren Ängsten, dass er nicht mit Leuten reden möchte. Er taut zweimal auf: Als er vor lauter Angst, den offiziellen Brief lesen zu müssen, zu seiner Beruhigung tanzte. Die Worte dazu bringen einem Albert ziemlich nahe und macht neugierig auf das schreckliche Geheimnis. Das zweite Mal, als er einen Weihnachtspullover kaufen muss und ihn die Verkäuferin ungemein geschickt um den Finger wickelt. So gut beschrieben, dass man meint daneben zu stehen. Dann ist da auch der Neuzuzug in seiner Postbotenrunde und da meint man seinem Geheimnis doch ein Stück näher gekommen zu sein.

Buchumschlag: Ein englisch roter Briefkasten, eine graue Katze, die Umrandung wie ein Luftpostbrief, Briefe, die über das Bild flattern. Sehr romantisch gemacht, anziehend!

Ich empfehle gern das Buch! Mit Albert um die Ecke ziehen. Der stille Held des Romans ist ein liebenswürdiger Mensch, den man einfach gernhaben möchte. Und wer Matt Cain kennt, mag erraten in welche Richtung Alberts Suche geht...

Matt Cain, Das geheime Leben des Albert Entwistle, Ullstein Verlag
(Dieses Buch ist das dritte von Matt Cain)

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Fälschung!

Rochade
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Ein Attentat auf ein Bild; ein Restaurateur, der selbst Maler ist. Das Vergnügen ein großartiges Bild in Händen zu haben – es anfassen zu können. Was nur wenige dürfen. Er muss – der Restaurateur. Es ist ...

Ein Attentat auf ein Bild; ein Restaurateur, der selbst Maler ist. Das Vergnügen ein großartiges Bild in Händen zu haben – es anfassen zu können. Was nur wenige dürfen. Er muss – der Restaurateur. Es ist beschädigt. Nun strömen seine Gedanken zum Bild, zur Malerei, zum Kunstverständnis. Angesichts der Tatsache, dass gerade ein anscheinend bekannter Künstler eine ‚unsichtbare Skulptur‘ für 15.000 Dollar verkauft bekam, stellt sich die Frage nach ‚Kunst‘, was ist Kunst, wer ist Künstler und welche Kunstobjekte sind authentisch?

Die Gedanken des Restaurateurs fließen so auch zum Kunstgeschäft aufs Papier. Zu den Besitzenden und den Schauenden.

Der Roman spielt im Jahr 2022 und er erinnert an das aktuelle österreichische Geschehen. Der Kanzler will das zerstörte Bild restauriert für sich, der Restaurateur will das aber nicht.

Stil: Ich-Erzähler, der Ahnung hat vom Kunstgeschäft

Reinhard Tötschinger, 'Rochade', 2021, Picus Verlag

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Vögel und andere Lebewesen

Der Mauersegler
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Buchumschlag: Drei Vögel, Mauersegler?, zwei in schwarz, einer in rot. Sie fliegen über den Titelumschlag. Dazu der in hellblau gehaltene Hintergrund. Optisch gut ausgewählt.

Buchinhalt: Die Geschichte ...

Buchumschlag: Drei Vögel, Mauersegler?, zwei in schwarz, einer in rot. Sie fliegen über den Titelumschlag. Dazu der in hellblau gehaltene Hintergrund. Optisch gut ausgewählt.

Buchinhalt: Die Geschichte eines Mannes auf der Flucht, der andere Menschen, Frauen, trifft, die ebenfalls nicht unbedingt gesprächig sind.
Prometheus (die Mutter, Hebamme, liebt griechische Mythologie; der andere Name, väterlicherseits gegeben, wird verschmäht. Wer will schon ein Marvin sein?) fährt mit seiner Arztdroschke, einem schwarzen Mercedes durch die Nacht bis zur dänischen Grenze.

Stil: Der Eichborn Verlag steht für erstklassige Literatur. Die Autorin hat sich bereits in kurzer Zeit einen Namen gemacht, einen Namen, den es gilt sich zu merken. Denn wer von Mauersegler, Nackmulchen und Ähnlichem schreibt, der ist interessant! Es ist lebendig geschrieben und die beschriebenen Szenen lassen sich leicht vorstellen.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Rosalie

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Beate, Rygiert (als Autorin bereits bekannt für gut geschriebene Lektüren)
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Eines der wichtigsten deutschen Verlagshäuser: Der Ullstein – Verlag, gegründet von ...

Beate, Rygiert (als Autorin bereits bekannt für gut geschriebene Lektüren)
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Eines der wichtigsten deutschen Verlagshäuser: Der Ullstein – Verlag, gegründet von einer jüdischen Familie. Die Geschichte um Rosalie und Franz - Franz verliebt sich, nach dem Tod seiner ersten Frau, in die schillernde Rosalie, eine selbstbewusste Frau. Eine starke Frau. Doch die Brüder von Franz sind gegen diese Verbindung. Berlin in den Goldenen Zwanzigern
Eine zarte Liebesgeschichte, die jedoch sich nicht gegen Intrigen halten kann...

Beate Rygierts Schreibstil ist fesselnd, die Autorin nimmt den Lesenden an die Hand und führt durch das Romangeschehen. Wobei sie ihre Charaktere (z.B. Rosalie Gräfenberg, selbstbewusst und intelligent) auch scharfsinnig ihre Umgebung beobachten lässt. Zuweilen lässt Frau Rygiert fein dosierten Humor einfließen: Seite 70 „Frau Böß beugte sich interessiert vor, und Rosalie hatte Sorge, ihr ausladender Busen könnte Bekanntschaft mit dem Rest Soße auf ihrem Teller machen“.

Das Umschlagsbild ist angenehm gestaltet: In zarten Farben, passend zu den Zwanziger Jahren, befinden sich jeweils zwei schöne, verführerische Frauen in eleganter Abendkleidung auf die linke und rechte Seite drapiert. Mittig ein historisches Bild des alten Berlins. Auffallend für jeden an Historie interessierten Leser.

Und schön, dass sich der Ullstein – Verlag sich seiner eigenen Verlagsgeschichte stellt!
Macht Spaß den Roman zu lesen, gleichzeitig ist man auf einer Zeitreise

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