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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Atmosphärisch und packend – Erzählerisch toll, mit einer subtilen Spannung

Dunkelzeit
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„Dunkelzeit“ von Erin Flanagan erzählt eine sehr dichte Geschichte, voller unterschiedlicher Facetten und menschlicher Abgründe, welche im ländlichen Nebraska in den 1980er Jahren spielt. Sehr gelungen ...

„Dunkelzeit“ von Erin Flanagan erzählt eine sehr dichte Geschichte, voller unterschiedlicher Facetten und menschlicher Abgründe, welche im ländlichen Nebraska in den 1980er Jahren spielt. Sehr gelungen fängt die Autorin darin, die Dynamiken einer amerikanischen Kleinstadt ein und erzählt fesselnd und mit einer subtilen Spannung. Auch wenn sich alle Geschehnisse um das Verschwinden von Peggy drehen, so liegt doch der Fokus eher auf dem psychischen Innenleben der Hauptfiguren und weniger auf den Ermittlungen zum Kriminalfall. Atemlose Spannung und eine temporeiche Handlung findet man daher nicht. Dafür beschreibt die Autorin wie ich finde sehr gekonnt, unterschiedliche Perspektiven und lässt ihre Charaktere authentisch und emotional nahbar erscheinen. Das Buch konnte mich durchgehend in seinen Bann ziehen, auch wenn ich leider zugeben muss, dass sich das Ende etwas in der Beliebigkeit verliert. Hier wird die stetig aufgebaute Spannung nämlich nicht in einem großen Knall entladen, sondern die Geschichte dümpelt eher langsam aus. Für diese Entwicklung gibt es von mir auch einen Stern Abzug. Ansonsten, gefielen mir aber Umsetzung und Handlung aber so gut, dass ich durchaus wieder zu einem Buch der Autorin greifen würde.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Leichte Unterhaltung mit etwas Spannung und jeder Menge Herzschmerz

Uns bleibt immer New York
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Wer auf der Suche nach einer unkomplizierten Lektüre ist macht mit „Uns bleibt immer New York“ von Mark Miller sicher nichts falsch. Der Roman bringt überraschenderweise mehr Tiefgang mit, als man es von ...

Wer auf der Suche nach einer unkomplizierten Lektüre ist macht mit „Uns bleibt immer New York“ von Mark Miller sicher nichts falsch. Der Roman bringt überraschenderweise mehr Tiefgang mit, als man es von anderen Liebesromanen so kennt und auch durch die gewählten Krimielemente kommt Abwechslung in die Handlung. Mir persönlich war die Geschichte allerdings oft zu melodramatisch. Und obwohl der Autor eigentlich auf große Gefühle setzt, muss ich leider sagen, dass die Schicksale der Charaktere mich emotional so überhaupt nicht packen konnten. Das Buch liest sich dabei durchaus angenehm, aber durch eine in meinen Augen übertriebene Dramatik und auch eine recht hohe Vorhersagbarkeit der Ereignisse, bleibt es für mich insgesamt nur im Mittelfeld. Positiv fallen die zahlreichen Details aus der New Yorker Kunstszene auf und auch sonst ist Lokalkolorit vorhanden. Inwiefern dieser tatsächlich aber auch authentisch ist, kann ich selbst nur schwer beurteilen. Der Autor greift hier nämlich auf oft beschriebene Orte und berühmte Filmsettings zurück, weshalb ich nicht einschätzen kann inwiefern er sich wirklich in der Stadt auskennt. Der Schreibstil liest sich unaufgeregt und flüssig und so kam ich trotz der hohen Seitenzahl schnell durchs Buch. Letztendlich kann ich den Roman mit guten 3 Sternen bewerten. Zum nächsten Werk des Autors, werde ich aber eher nicht mehr greifen.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Eine etwas andere Klima-Dystopie – Menschliche Schwächen unter dem Brennglas

Blue Skies
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Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder ...

Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder mal auf einzigartige Weise anhand seiner Charaktere menschliches Verhalten erschreckend lebensnah darzustellen. Die Handlung spannt sich dabei zwischen Kalifornien und Florida auf, klug gewählte Handlungsorte, da hier sehr unterschiedliche Auswirkungen von Klimaveränderungen deutlich werden können. Im Mittelpunkt des Romans stehen aber eigentlich menschliche Biografien, wobei deren Lebensereignisse natürlich auch von den extremen Wetterphänomenen beeinflusst werden. Doch obwohl die Auswirkungen über die Jahre immer schlimmer werden, halten die Hauptprotagonisten stoisch an ihrem „normalen“ Leben fest. Auch wenn mich die beschriebenen Verhaltensweisen der Figuren oft zum Verzweifeln gebracht haben, schreibt Boyle, wie ich finde keine unrealistische Geschichte. Gerade darin liegt eine große Tragik, aber auch viel Schrecken.

Allgemein nahm mich das Buch emotional richtig mit und zog mich stellenweise ganz schön runter. Wobei ich die starken Emotionen, welche die Handlung bei mir auslöste, durchaus als positiv bewerten möchte. Eine leichte Lektüre ist „Blue Skies“ also auf keinen Fall. Neben der Klimathematik, welche an sich ja schon deprimierend genug sein kann, ging mir am meisten aber auch der ständige und überaus hohe Alkoholkonsum aller Hauptprotagonist:innen an die Nieren. Wer vom Thema „Sucht“ getriggert wird, sollte hier finde ich vorsichtig sein, gerade da die ständige Trinkerei an keiner Stelle als problematisch benannt wird. Diesen Schluss darf Jede:r für sich selbst ziehen. Auch sonst sind die Figuren wirklich keine Sympathieträger, was zwar nicht unbedingt ein Kriterium ist, aber die Lektüre auch nicht leichter macht. Der Schreibstil las sich dafür umso angenehmer und aufgrund der unfassbaren Ereignisse, kommt beim lesen eine regelrechte Sogwirkung auf. Insgesamt ist der Roman finde ich genial geschrieben und in sich absolut stimmig. Darum vergebe ich, trotz manchem Kopfschütteln beim lesen, 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Annäherung an die historische Person Hedy Lamarr

Die einzige Frau im Raum
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Inhaltlich beruht der Roman „Die einzige Frau im Raum“ von Marie Benedict auf der Biografie von Hedy Lamarr, wobei man hier keine vollständige Lebensgeschichte erwarten darf. Vielmehr handelt es sich um ...

Inhaltlich beruht der Roman „Die einzige Frau im Raum“ von Marie Benedict auf der Biografie von Hedy Lamarr, wobei man hier keine vollständige Lebensgeschichte erwarten darf. Vielmehr handelt es sich um eine Aneinanderreihung unterschiedlicher Momente im Leben der berühmten Schauspielerin, wobei leider viel Fokus auf ihre Ehen und Liebesbeziehungen gelegt wird. Ihre Rolle als Erfinderin, welche im Klappentext groß angekündigt wird, findet im Buch selbst, leider nur in wenigen Kapiteln Erwähnung. Sehr schade, denn gerade diese Aspekte empfand ich als hochspannend. Aber auch die übrige Handlung liest sich abwechslungsreich und kurzweilig, wobei ich gestehen muss das ich bis zuletzt mit der Hauptprotagonistin nicht wirklich warm wurde. Zwar erzählt die Autorin sogar aus der Ich-Perspektive ihrer Heldin, diese erschien mir dennoch in ihrem Verhalten nicht immer stimmig und greifbar. Leichte Kost ist der Roman darüber hinaus auch nicht. Gerade die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit kommen trefflich herüber und werten die Handlung positiv auf. Interessant ist auch der relativ große Zeitrahmen, über welchen wir Hedy hinweg begleiten dürfen. Zwar können deshalb einige Lebensabschnitte nur angeschnitten werden, es ergibt sich letztendlich aber auch ein sehr umfassendes Bild ihres Lebens. Und auch wenn ich nicht mit jeder gewählten Akzentuierung der Autorin glücklich war, handelt es sich dennoch um eine interessante Lektüre. Gerade für Fans von historischen Romanen, welche auf realen Ereignissen beruhen, kann ich „Die einzige Frau im Raum“ weiterempfehlen. Ich selbst vergebe schlussendlich immer noch gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Ein etwas andere High-Scool-Roman – Queer, lebendig und mitreißend

Du solltest mich mit Krone sehen
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Obwohl ich eigentlich keine Leserin von klassischen High-School-Romanen bin, haben mich Titel und Klappentext von „Du solltest mich mit Krone sehen“ der Autorin Leah Johnson, so neugierig gemacht, dass ...

Obwohl ich eigentlich keine Leserin von klassischen High-School-Romanen bin, haben mich Titel und Klappentext von „Du solltest mich mit Krone sehen“ der Autorin Leah Johnson, so neugierig gemacht, dass ich hier nicht widerstehen konnte. Und zum Glück habe ich diese Entscheidung auch überhaupt nicht bereut. Der Roman ist wirklich super vielseitig, divers und so gar nicht oberflächlich. Auch wenn sich die Geschichte im üblichen amerikanische Kleinstadt Setting bewegt, gefiel es mir ausgezeichnet wie viele komplexe Themen die Autorin doch untergebracht hat. So überzeugte die Handlung inhaltlich, aber auch mit ihren starken, gut ausgearbeiteten Charakteren. Vor allem Hauptprotagonistin Liz, wuchs mir schnell ans Herz, gerade auch durch ihre Ängste und Schwierigkeiten und ihre etwas nerdige Leidenschaft zur Musik, erscheint sie richtig authentisch. Ähnlich ausgereift ist Mack, welche ich auch auf Anhieb gut leiden konnte. Weitere Nebencharaktere waren für mich zwar auch greifbar, ihre Darstellung geht allerdings wesentlich weniger in die Tiefe. Für mich war es aber völlig in Ordnung, dass sich die Autorin auf die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Hauptprotagonistin fokussiert. Darüber hinaus steckt die Handlung voller überraschender Wendungen, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Der Schreibstil ist passend fürs Genre und liest sich wirklich angenehm und flüssig. Gerne hätte ich noch weiter gelesen und so könnte ich mir gut vorstellen Liz auch noch in einem weiteren Roman zu begleiten. Alles in allem etwas was sehr fürs Buch spricht! Für mich passte hier wirklich alles. Die Mischung der Themen ist gelungen, die Geschichte sprüht nur so vor Energie und Emotionen und vermittelt auch noch eine tolle Botschaft. Für solch ein überzeugendes Gesamtwerk, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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