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Veröffentlicht am 21.12.2022

Vielschichtige Familienerzählung verbunden mit der Geschichte des Bergbaus

Die Sehnsucht nach Licht
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Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen ...

Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen historischen Romanen, kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten. Es handelt sich nämlich nicht „nur“ um eine fiktive Familiengeschichte, sondern dieses Buch beinhaltet jede Menge Details rund um den Bergbau im Schlematal im Erzgebirge. Technische Details, lokale Besonderheiten und regionale Bräuche, aber auch das politische Zeitgeschehen sind wichtige Schwerpunkte der Handlung. Darüber hinaus erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, über 4 Generationen hinweg und wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hab.

Nachdem ich zunächst ein wenig brauchte, bis ich mich zwischen all den Charakteren orientieren konnte, nahm mich die Geschichte schlussendlich voll und ganz gefangen. Erstaunlicherweise waren mir die Figuren aus der Vergangenheit emotional näher, als Luisa, um welche es im gegenwärtigen Strang ging. Durch den langen Erzählzeitraum und das Detailreichtum kam es mir so vor, als würde ich die Familie Steiner schon sehr lange kennen. Trotz des eher ruhigen Tempos, stellten sich keine Längen ein und der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut. Dennoch habe ich bei dieser Lektüre einige Pausen eingelegt, um das Gelesene vollumfänglich verarbeiten und aufnehmen zu können. Die Geschichte ist wirklich unglaublich vielfältig und liefert ein authentisches Bild des Bergbaus. Gefahren werden benannt (auch wenn diese den Charakteren zur damaligen Zeit natürlich noch nicht bekannt waren), aber auch der Wert der Tradition wird vermittelt. Für mich war „Die Sehnsucht nach Licht“ eine lehrreiche, wie auch fesselnde Lektüre. Im Gesamten vergebe ich 4 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Hochemotional, mitreißend und zum Weinen schön

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
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„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste ...

„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste Buch des Autors und der Roman kann meiner Meinung nach ohne Probleme auch ohne Vorwissen gelesen werden. Alle wichtigen Details rund um den Service des Todesboten werden erklärt, wobei im Mittelpunkt der Geschichte sowieso Orion und Valentino als neue Charaktere stehen. Ergänzt wird die Handlung außerdem noch mit weiteren wichtigen Perspektiven, mit welchen sich im Gesamten ein abwechslungsreicher und stimmungsvoller Plot ergab. Der Schreibstil war absolut meins, da er modern wirkte und sprachlich Dinge genau auf den Punkt brachte. Außerdem las er sich unglaublich flüssig und so flog ich nur so durch die Seiten. Aber auch die mitreißende Handlung sorgte dafür, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. Dabei ist die Geschichte wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Plot ließ mich lachen, weinen und durchgehend mitfiebern, wobei gerade das Ende mich doch ganz schön mitnahm. Trotz der schweren Thematik ist der Roman aber auch so lebensbejahend und positiv, dass es wirklich Freude macht ihn zu lesen. Sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene können hier etwas mitnehmen. Neben der ergreifenden Dynamik zwischen den authentischen Charakteren, beschäftigt sich das Buch auch mit gesamtgesellschaftlichen Fragen. Denn natürlich würde sich vieles verändern, wenn der Tod vorhersagbar werden würde. Die Überlegungen des Autors hierzu wirken durchdacht, äußerst klug und nehmen dennoch nicht zu viel Raum in der Handlung ein. Vielmehr ergänzen sie diese gekonnt und machen den Roman so zu einem echten Meisterwerk. Auch sonst habe ich absolut nichts zu kritisieren und bin (wie ihr hoffentlich merkt) einfach nur begeistert! Hier würde ich gerne, mehr als 5 Sterne vergeben und kann diesen wunderbaren Roman wirklich nur Allen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Tolle Idee, aber nicht ganz überzeugend in der Umsetzung

Nicht aus der Welt
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Der Roman „Nicht aus der Welt“ von Anne Köhler greift ein Gefühl auf, welches wir denke ich alle kennen, nämlich den Wunsch einfach mal zu verwinden. Passenderweise gibt es in der Handlung, welche in Berlin ...

Der Roman „Nicht aus der Welt“ von Anne Köhler greift ein Gefühl auf, welches wir denke ich alle kennen, nämlich den Wunsch einfach mal zu verwinden. Passenderweise gibt es in der Handlung, welche in Berlin spielt, genau dafür ein Hotel, welches eine anonyme Auszeit bietet und so die Chance auf ein Durchatmen und Sich-finden schaffen soll. Die Idee dahinter finde ich zunächst ziemlich genial und auch die architektonischen Besonderheiten des Hotels sind äußerst faszinierend geschildert, so dass ich gerne in diese ruhige und besonnene Geschichte abgetaucht bin. Anders als der Klappentext verspricht, gibt es aber weit mehr als zwei Hauptprotagonist:innen. An sich spricht für mich auch nichts gegen viele Perspektiven, allerdings müssen diese für mich schon Sinn ergeben und vor allem genug Raum zur Entfaltung bekommen. Gerade am zweiten Punkt mangelte es meiner Meinung nach allerdings. Denn im Verlauf der Handlung kommen immer mehr Figuren hinzu, welche ihre Perspektive anfangen zu erzählen, am Ende ist dann aber gar nicht mehr genug Zeit um alles aufzulösen. Wer also mit offenen Enden nicht klarkommt, sollte besser die Finger von diesem Roman lassen. Auch für meinen Geschmack blieb doch zu Vieles offen, um die Geschichte im Gesamten rund und stimmig wirken zu lassen. So blieb ich mit einem leicht unbefriedigten Gefühl zurück, dass noch etwas zu fehlen scheint. Gerade zu Beginn geht die Handlung sehr gemächlich los und braucht fast bis zur Hälfte es Buchs bis sich Friederike und Hempel überhaupt erst mal begegnen. Plötzlich zieht dann das Tempo merklich an, die Ereignisse überschlagen sich und sind überhaupt nicht vorherzusehen. Und dann kommt auch schon das Ende, ohne viele der vorher aufgebauten Themen, nochmal aufzugreifen. Auch wenn ich mit der inhaltlichen Gewichtung so meine Schwierigkeiten hatte, bin ich doch begeistert vom Schreibstil, welcher sich wirklich durchgehend flüssig und angenehm las. Außerdem verbirgt sich durchaus so manche Weisheit in diesem Text. Für das Gesamtkonzept bzw. die Umsetzung kann ich dennoch nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Stärkend, mitreißend und überaus lebensnah

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
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„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane ist ein wunderbar zeitgemäßer, tiefgründiger und dennoch amüsanter Roman. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Wohlfühlgeschichte, dennoch ...

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane ist ein wunderbar zeitgemäßer, tiefgründiger und dennoch amüsanter Roman. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Wohlfühlgeschichte, dennoch konnte mich die Vielfalt an Themen überzeugen. Es geht unter anderem um Freundschaft, Opfer/Täter-Darstellungen, Gaslighting und noch viel mehr. Witzige Dialoge, mutige Protagonistinnen und ein fesselnder Plot sorgten dann dafür, dass ich trotz der teils bedrückenden Themen gerne immer weiter las. Der Schreibstil ist zudem angenehm leicht gehalten, trotzdem wortgewandt und gefiel mir in seiner Gesamtheit ausgesprochen gut. Einziger Kritikpunkt an diesem tollen Roman ist für mich das Cover. Denn die Frau darauf, hat optisch überhaupt nichts mit unserer Hauptprotagonistin, zu tun. Die hat nämlich strohblonde Haare und trägt meistens eine Hornbrille. Wenn man schon eine Figur abdrucken muss, sollte sie meiner Meinung nach zumindest ein wenig an die tatsächlichen Charaktere erinnern. Ansonsten gibt es am Buch aber wirklich gar nichts zu meckern. Die Geschichte hat jede Menge Tiefgang, ist trotzdem unterhaltsam und wirklich abwechslungsreich. Die Seiten flogen nur so dahin und einige der Wendungen konnten mich wirklich überraschen. Deshalb vergebe ich auch gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Herrlich leichte Liebesgeschichte für Teenies und Junggebliebene

Sternstunden mit dir
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Mit dem Roman „Sternstunden mit dir“ der Autorin Evelyn Uebach habe ich mich nach Längerem wieder mal ins YA-Genre gewagt und wurde zum Glück überhaupt nicht enttäuscht. Diese wunderbar süße Geschichte ...

Mit dem Roman „Sternstunden mit dir“ der Autorin Evelyn Uebach habe ich mich nach Längerem wieder mal ins YA-Genre gewagt und wurde zum Glück überhaupt nicht enttäuscht. Diese wunderbar süße Geschichte über die erste Verliebtheit, kann man nämlich gut auch als Erwachsene lesen. Natürlich bringen die Protagonist:innen noch nicht so viel Lebenserfahrung und Reife mit, aber ich persönlich habe mich durch Kiamaras Gedankenträumereien und ihre so greifbare Verliebtheit in meine Jugendjahre zurückversetzt gefühlt. Noch dazu ist es total schön das die Geschichte zur Adventszeit in Deutschland spielt und durch zahlreiche Details für eine wunderbare vorweihnachtliche Stimmung sorgt. Sehr liebevoll überlegt und absolut stimmig wirken die zahlreichen passenden Aktionen, welche uns Leser:innen sofort in adventliche Stimmung versetzen. Die Handlung ist dabei wirklich zuckersüß, beinhaltet allerdings dennoch auch ernsthaftere Aspekte, im Gesamten ist die Stimmung aber ansprechend beschwingt. Auch der Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel sorgten für einen schönen Lesefluss. Sprachlich orientiert sich der Roman eher an einer jüngeren Zielgruppe, mit jugendsprachlichen Ausdrücken wird aber zum Glück gespart. Und so konnte mich die Geschichte wirklich durchgehend fesseln und zum Ende hin sogar überraschen. Deshalb bekommt dies hinreißend leichte Liebesgeschichte von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Hält genau was es verspricht! Romantische, aber nicht zu übertrieben kitschige Geschichte, einfach perfekt für die Winterzeit.

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