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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein wahrhafter Freundschafts-Epos – Detailreich und voller Zeitgeist der 90er Jahre

Morgen, morgen und wieder morgen
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„Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist wirklich ein besonderes Buch und teilweise kann ich den derzeitigen Hype auch nachvollziehen. Ein Jahreshighlight war es für mich persönlich zwar ...

„Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin ist wirklich ein besonderes Buch und teilweise kann ich den derzeitigen Hype auch nachvollziehen. Ein Jahreshighlight war es für mich persönlich zwar nicht, dennoch zog mich die Autorin mit ihrer umfassenden Geschichte in den Bann. Die Mischung an Themen ist definitiv etwas Besonderes, denn die Handlung widmet sich nicht nur dem Leben von Sam und Sadie, sondern nimmt auch zahlreiche gesellschaftliche Probleme, wie z.B. Sexismus, Rassismus oder etwa den Umgang mit Behinderung, in den Blick. Auch deshalb haftet der Erzählung nicht wie vermutet Leichtigkeit an, sondern vielmehr eine gewisse Schwere. Wie versprochen gibt es aber auch jede Menge popkultureller Referenzen, welche nicht nur Fans von Videospielen glücklich machen und für eine Zeitreise in die 90er Jahre sorgen.

Stilistisch gefiel mir das Werk richtig gut. Die Autorin spielt mit unterschiedlichen Erzählstilen und wechselt Perspektive, Erzählweise und sprachliche Stilmittel immer wieder ab. Der Schreibstil machte mir im Gesamten wirklich großen Spaß und ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Poetisch, detailreich und doch auch fesselnd zieht der Text in seinen ganz eigenen Bann. So taucht man als Leser:in immer tiefer in das Leben der Protagonist:innen ein. Ungeschönt, aber dafür umso authentischer begleiten wir die Charaktere über viele Jahre hinweg und können so eine lebensnahe Weiterentwicklung mitverfolgen. Die Freundschaft zwischen Sam und Sadie ist dabei nicht nur von Höhen geprägt, auch mehrere überraschende Wendungen sorgen für Herausforderungen. Das Ende kommt dann stiller als erwartet daher, überzeugte mich aber letztendlich auch durch seine Stimmigkeit. „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist wie kein anderes Buch, was ich bisher gelesen habe, was an sich schon ein Kompliment ist. Trotzdem gibt es von mir einen Stern Abzug, da dem Roman meiner Meinung nach einige Seiten weniger gut getan hätten. Trotzt der emotional mitreißenden Handlung, gab es immer wieder auch Längen, außerdem rollt die Autorin immer wieder Themen und Szenen sehr intensiv aus, um sie dann wieder im Nichts versanden zu lassen. Trotzdem gibt es von mir insgesamt gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Mitreißend und richtig spannend – Ein Hörabenteuer welches großen Spaß macht!

Skyborn – Teil 1: Die Goldflügel-Prüfung
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„Skyborn – Teil 1: Die Goldflügel-Prüfung“ von Jessica Khoury wird bereits ab 10 Jahren empfohlen. Ich persönlich würde die Altersempfehlung eher ab 12 Jahren ansetzen, da einige Passagen schon ziemlich ...

„Skyborn – Teil 1: Die Goldflügel-Prüfung“ von Jessica Khoury wird bereits ab 10 Jahren empfohlen. Ich persönlich würde die Altersempfehlung eher ab 12 Jahren ansetzen, da einige Passagen schon ziemlich grausam und gruselig sind. Zum Beispiel wird mögliche Folter angedeutet und mehrmals körperliche Gewalt beschrieben. Der Fokus liegt aber eindeutig auf der fantasievollen und wunderbaren Geschichte, welche auch mich als Erwachsene begeistern konnte. Die Autorin erschafft eine bildhafte und ausgereifte Fantasiewelt, welche von den Sprecher:innen Madiha Kelling Bergner, Stefan Kaminski und Timo Weisschnur gekonnt zum Leben erweckt wird. Ihre Sprechweise macht es leicht der Geschichte folgen und auch die Erzählenden untereinander gut unterscheiden zu können. Von Beginn an konnte mich die wundervolle Geschichte fesseln und in ihren Bann ziehen. Insbesondere Ellie schloss ich sehr ins Herz, aber auch die anderen Charaktere sind authentisch und durch ihre Eigenarten interessant und vielseitig dargestellt. Besonders gut an der Geschichte gefielen mir die zahlreichen moralischen Dilemmata welche Ellie durchlaufen muss. Dabei beschäftigen sich gerade junge Zuhörer:innen ganz nebenbei mit wichtigen Fragen rund um Freundschaft, Vertrauen, Mut und gefährlichem blindem Gehorsam. Ellies Entwicklung war dabei toll zu beobachten und auch dass sie eben nicht wie eine perfekte Heldin wirkt, gefiel mir richtig gut. Die von der Autorin geschaffene Welt ist ausgereift und in sich äußerst stimmig. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf den nächsten Band, auf welchen ich mich bereits jetzt freue. Insgesamt vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2023

Bunte und herrlich skurrile Kurzgeschichtensammlung

Menschen und andere seltsame Wesen
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Eins möchte ich gleich vorweg stellen. Kurzgeschichten sind für mich wirklich eine hohe Kunst. Auf nur wenigen Seiten soll eine stimmige Handlung mit fesselndem Spannungsbogen und im besten Fall überraschendem ...

Eins möchte ich gleich vorweg stellen. Kurzgeschichten sind für mich wirklich eine hohe Kunst. Auf nur wenigen Seiten soll eine stimmige Handlung mit fesselndem Spannungsbogen und im besten Fall überraschendem Ende entstehen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben die Geschichten im Buch „Menschen und andere seltsame Wesen“ von Monika Loerchner und Leveret Pale diese Ansprüche in meinen Augen erfüllt und teilweise sogar übertroffen. Die wilde Mischung gefiel mir dabei besonders gut, da man so, nie genau wusste in welche Richtung die gelesene Geschichte nun wieder tendiert. Von total abgedreht, äußerst humorvoll, spannend, aber auch nachdenklich stimmend, war wirklich alles dabei. Die meisten Texte waren noch dazu absolut kurzweilig und so war das Buch im Gesamten eine abwechslungsreiche und angenehme Lektüre für mich. Beide Schreibstile empfand ich als gut lesbar, wobei diese sich stilistisch durchaus auch an die jeweilige Geschichte anpassen und auch dadurch überzeugten. Durch die Verschiedenheit der Geschichten findet hier denke ich Jede:r einen Favoriten. Für Fans von Kurzgeschichten kann ich „Menschen und andere seltsame Wesen“ nur weiterempfehlen. Die gelungene Zusammenstellung macht aber sicherlich auch Neulingen Spaß!

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Warum uns Wissenschaft die Zukunft retten könnte – Absolute Leseempfehlung!

Weltrettung braucht Wissenschaft
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Im Sachbuch „Weltrettung braucht Wissenschaft: Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit“, herausgeben von Franca Parianen, kommen 12 Wissenschaftler:innen zu Wort und zeigen bezogen auf ihr jeweiliges ...

Im Sachbuch „Weltrettung braucht Wissenschaft: Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit“, herausgeben von Franca Parianen, kommen 12 Wissenschaftler:innen zu Wort und zeigen bezogen auf ihr jeweiliges Fachgebiet auf, welche Technologien, Ideen und Entwicklungen uns trotz Klimakrise und Artensterben, Hoffnung machen können und dürfen. Dabei sind die einzelnen Autor:innen keinesfalls blauäugig oder naiv, sie sprechen durchaus die knallharten Fakten unsere Lebensrealität an, denken dann aber trotzdem darüber hinaus. Denn schon jetzt gibt es mehr zukunftsweisender Projekte als ich jemals dachte. Die Themenfelder des Buches sind breit gestreut und geben wirklich einen gelungenen Überblick über wichtige aktuelle Fragen. Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich beispielsweise mit den Möglichkeiten regenerativer Energieerzeugung, maschinellem Lernen, aber auch über Bio-Plastik, gendersensible Medizin, sowie Gentechnik, gibt es etwas zu lernen. Dabei finden nicht nur Neulinge in diesem Buch jede Menge interessanter Antworten, auch Menschen die sich bereits intensiver mit der Materie befasst haben, können hier noch etwas dazulernen. Besonders gelungen ist außerdem auch die sprachliche Gestaltung des Sachbuchs. Man merkt den Kapiteln zwar die unterschiedliche Autor:innen an, allen gemeinsam ist aber ein locker leichter Tonfall voller Humor, welcher die zahlreichen Daten und Details perfekt verpackt. Das Lesen macht hier wirklich Spaß, auch deshalb weil das Wissen gut verständlich aufgearbeitet wurde. Für mich war „Weltrettung braucht Wissenschaft“ augenöffnend, hoffnungsvoll und wunderbar unterhaltsam. Auch wenn das leider nicht geht, hätte das Buch mehr als 5 Sterne verdient.
Mein Fazit: Unbedingt lesen! Hier nimmt wirklich Jede:r etwas mit.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Spannender erster Band, mit jeder Menge offenen Fragen am Ende

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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„Master Class - Blut ist dicker als Tinte“ war tatsächlich mein erstes Buch von Stefanie Hasse, ins YA-Genre habe ich mich vor allem aufgrund des Themas gewagt. Denn im Mittelpunkt der Handlung steht ein ...

„Master Class - Blut ist dicker als Tinte“ war tatsächlich mein erstes Buch von Stefanie Hasse, ins YA-Genre habe ich mich vor allem aufgrund des Themas gewagt. Denn im Mittelpunkt der Handlung steht ein Schreibwettbewerb und Büchernerds kommen wie erwartet bei diesem Buch auf jeden Fall auf ihre Kosten. Alle Charaktere verströmen nämlich die Liebe zum Lesen und zu Büchern und auch auf das handwerkliche Können von Autor:innen wird eingegangen. Das Setting ist malerisch, wenn auch ein wenig zu pompös um real zu wirken, der Wettbewerb an sich wirkte dafür umso authentischer. Besonders ansprechend fand ich die einzelnen Aufgaben des Wettbewerbs und auch die Auszüge aus den Texten der Teilnehmerin. Erzählt wird durchgehend aus der Sicht von Protagonistin Riley. Diese ist für Anfang 20 stellenweise ganz schön unbedarft und war mir durch ihre Art ehrlich gesagt auch nicht immer sympathisch. Andere Charaktere mochte ich hingegen lieber. Dennoch war die Lektüre insgesamt abwechslungsreich und konnte mich auch bis zuletzt fesseln. Prickelnde Liebesszenen, wechseln sich mit spannenden Momenten ab und ergeben im Gesamten eine ausgewogene Mischung. Es handelt sich ja um eine Dilogie und die Autorin hat wirklich noch einiges für den nächsten Band offen gelassen. Damit ist es ihr auf jeden Fall gelungen mich ordentlich neugierig auf den weiteren Handlungsverlauf zu machen. Bevor ich mich aber in den nächsten Band stürze, bewerte ich zunächst einmal diesen rundum gelungenen Auftakt mit 5 Sternen und einer Leseempfehlung!

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