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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2022

Unkonventioneller Plot, im historischen Setting und mit einer ganz besonderen Heldin

Anatomy
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Ab dem Zeitpunkt als ich den Klappentext von „Anatomy – Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz das erste Mal las, war für mich klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Die junge Hazel Sinnett möchte ...

Ab dem Zeitpunkt als ich den Klappentext von „Anatomy – Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz das erste Mal las, war für mich klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Die junge Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden und zwar zu einer Zeit, in welcher Frauen meist weder ein eigener Beruf, noch eine eigene Meinung zugestanden wurde. Zum einen gefiel mir der feministische Ansatz der Geschichte gut, aber auch die Einblicke in die damaligen medizinischen Studienmöglichkeiten waren durchaus interessant. Allerdings benötigt man für die Handlung stellenweise durchaus starke Nerven. Den der Leichenraub und auch Hazels anatomische Studien sind detailliert und bildlich vorstellbar geschildert. Allein diese Aspekte verleihen der Geschichte einen etwas bizarren Touch. Besonders mitreißend waren für mich Anfang und Mitte des Buchs, aufs Ende hin wurde die Handlung dann doch dramatischer und fantasymässiger als gedacht. Hazel mochte ich als Protagonistin allerdings durchgehend sehr gerne. Sie ist von Anfang an eigenwillig, erfährt dann zunehmend eine Entwicklung und auch wenn ich nicht jede ihrer Handlungen logisch fand, fühlte ich doch sehr mit ihr mit. Ein weiteres Highlight war für mich außerdem der Schreibstil. Dieser las sich äußerst fesselnd, passte sich sprachlich an die damaligen Gegebenheiten an, ohne dabei altbacken zu wirken. Alles in allem hält „Anatomy“ was es verspricht. Einen Stern Abzug gibt es lediglich dafür, dass das Ende gerne noch etwas ausgereifter hätte sein dürfen. Einiges bleibt noch offen, wobei prinzipiell auch eine Fortsetzung für mich denkbar wäre.
Mein Fazit: Erfrischend anders, erfüllt von der Liebe zur Naturwissenschaft, allerdings auch mit einigen blutigen Details. Von mir gibt es dafür gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Unkomplizierter Liebesroman, für gemütliche Lesestunden

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
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„Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas“ von Tonia Krüger, spielt wie der Titel bereits verrät zur Weihnachtszeit und ist die perfekte Lektüre für den Winter. Stimmungsvoll beschrieben, ...

„Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas“ von Tonia Krüger, spielt wie der Titel bereits verrät zur Weihnachtszeit und ist die perfekte Lektüre für den Winter. Stimmungsvoll beschrieben, entführt uns die Autorin darin nach England und trotz des dort typischen Wetters kam bei mir Weihnachtsstimmung auf. Der Roman war dabei für mich eine richtige Wohlfühlgeschichte. Hauptprotagonistin Febe mochte ich von Beginn an und auch wenn die Handlung nichts bahnbrechend Neues bereithält, war sie trotzdem amüsant und unterhaltsam zu lesen. Die Charaktere sind gelungen dargestellt und neben ein paar echten Sympathieträgern gibt es auch die passende Gegenstücke. Der Schreibstil liest sich soweit angenehm und so kam ich schnell in der Geschichte voran. Diese hält die ein oder andere Wendung bereit und verzichtet auch nicht auf eine ordentliche Portion Drama. Dennoch ist gerade der „Liebesanteil“ süß gemacht und auch die Entwicklung erschien mir soweit glaubhaft. Alles in allem handelt es sich um eine herrlich leichte Lektüre, ohne sonderliche Tiefe, aber dafür mit hohem Unterhaltungswert. Von mir gibt es dafür 4 Sterne und eine Leseempfehlung, für alle die auf klassischen Liebesromane stehen.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Vielschichtige Familienerzählung verbunden mit der Geschichte des Bergbaus

Die Sehnsucht nach Licht
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Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen ...

Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen historischen Romanen, kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten. Es handelt sich nämlich nicht „nur“ um eine fiktive Familiengeschichte, sondern dieses Buch beinhaltet jede Menge Details rund um den Bergbau im Schlematal im Erzgebirge. Technische Details, lokale Besonderheiten und regionale Bräuche, aber auch das politische Zeitgeschehen sind wichtige Schwerpunkte der Handlung. Darüber hinaus erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, über 4 Generationen hinweg und wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hab.

Nachdem ich zunächst ein wenig brauchte, bis ich mich zwischen all den Charakteren orientieren konnte, nahm mich die Geschichte schlussendlich voll und ganz gefangen. Erstaunlicherweise waren mir die Figuren aus der Vergangenheit emotional näher, als Luisa, um welche es im gegenwärtigen Strang ging. Durch den langen Erzählzeitraum und das Detailreichtum kam es mir so vor, als würde ich die Familie Steiner schon sehr lange kennen. Trotz des eher ruhigen Tempos, stellten sich keine Längen ein und der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut. Dennoch habe ich bei dieser Lektüre einige Pausen eingelegt, um das Gelesene vollumfänglich verarbeiten und aufnehmen zu können. Die Geschichte ist wirklich unglaublich vielfältig und liefert ein authentisches Bild des Bergbaus. Gefahren werden benannt (auch wenn diese den Charakteren zur damaligen Zeit natürlich noch nicht bekannt waren), aber auch der Wert der Tradition wird vermittelt. Für mich war „Die Sehnsucht nach Licht“ eine lehrreiche, wie auch fesselnde Lektüre. Im Gesamten vergebe ich 4 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Hochemotional, mitreißend und zum Weinen schön

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
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„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste ...

„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste Buch des Autors und der Roman kann meiner Meinung nach ohne Probleme auch ohne Vorwissen gelesen werden. Alle wichtigen Details rund um den Service des Todesboten werden erklärt, wobei im Mittelpunkt der Geschichte sowieso Orion und Valentino als neue Charaktere stehen. Ergänzt wird die Handlung außerdem noch mit weiteren wichtigen Perspektiven, mit welchen sich im Gesamten ein abwechslungsreicher und stimmungsvoller Plot ergab. Der Schreibstil war absolut meins, da er modern wirkte und sprachlich Dinge genau auf den Punkt brachte. Außerdem las er sich unglaublich flüssig und so flog ich nur so durch die Seiten. Aber auch die mitreißende Handlung sorgte dafür, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. Dabei ist die Geschichte wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Plot ließ mich lachen, weinen und durchgehend mitfiebern, wobei gerade das Ende mich doch ganz schön mitnahm. Trotz der schweren Thematik ist der Roman aber auch so lebensbejahend und positiv, dass es wirklich Freude macht ihn zu lesen. Sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene können hier etwas mitnehmen. Neben der ergreifenden Dynamik zwischen den authentischen Charakteren, beschäftigt sich das Buch auch mit gesamtgesellschaftlichen Fragen. Denn natürlich würde sich vieles verändern, wenn der Tod vorhersagbar werden würde. Die Überlegungen des Autors hierzu wirken durchdacht, äußerst klug und nehmen dennoch nicht zu viel Raum in der Handlung ein. Vielmehr ergänzen sie diese gekonnt und machen den Roman so zu einem echten Meisterwerk. Auch sonst habe ich absolut nichts zu kritisieren und bin (wie ihr hoffentlich merkt) einfach nur begeistert! Hier würde ich gerne, mehr als 5 Sterne vergeben und kann diesen wunderbaren Roman wirklich nur Allen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Tolle Idee, aber nicht ganz überzeugend in der Umsetzung

Nicht aus der Welt
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Der Roman „Nicht aus der Welt“ von Anne Köhler greift ein Gefühl auf, welches wir denke ich alle kennen, nämlich den Wunsch einfach mal zu verwinden. Passenderweise gibt es in der Handlung, welche in Berlin ...

Der Roman „Nicht aus der Welt“ von Anne Köhler greift ein Gefühl auf, welches wir denke ich alle kennen, nämlich den Wunsch einfach mal zu verwinden. Passenderweise gibt es in der Handlung, welche in Berlin spielt, genau dafür ein Hotel, welches eine anonyme Auszeit bietet und so die Chance auf ein Durchatmen und Sich-finden schaffen soll. Die Idee dahinter finde ich zunächst ziemlich genial und auch die architektonischen Besonderheiten des Hotels sind äußerst faszinierend geschildert, so dass ich gerne in diese ruhige und besonnene Geschichte abgetaucht bin. Anders als der Klappentext verspricht, gibt es aber weit mehr als zwei Hauptprotagonist:innen. An sich spricht für mich auch nichts gegen viele Perspektiven, allerdings müssen diese für mich schon Sinn ergeben und vor allem genug Raum zur Entfaltung bekommen. Gerade am zweiten Punkt mangelte es meiner Meinung nach allerdings. Denn im Verlauf der Handlung kommen immer mehr Figuren hinzu, welche ihre Perspektive anfangen zu erzählen, am Ende ist dann aber gar nicht mehr genug Zeit um alles aufzulösen. Wer also mit offenen Enden nicht klarkommt, sollte besser die Finger von diesem Roman lassen. Auch für meinen Geschmack blieb doch zu Vieles offen, um die Geschichte im Gesamten rund und stimmig wirken zu lassen. So blieb ich mit einem leicht unbefriedigten Gefühl zurück, dass noch etwas zu fehlen scheint. Gerade zu Beginn geht die Handlung sehr gemächlich los und braucht fast bis zur Hälfte es Buchs bis sich Friederike und Hempel überhaupt erst mal begegnen. Plötzlich zieht dann das Tempo merklich an, die Ereignisse überschlagen sich und sind überhaupt nicht vorherzusehen. Und dann kommt auch schon das Ende, ohne viele der vorher aufgebauten Themen, nochmal aufzugreifen. Auch wenn ich mit der inhaltlichen Gewichtung so meine Schwierigkeiten hatte, bin ich doch begeistert vom Schreibstil, welcher sich wirklich durchgehend flüssig und angenehm las. Außerdem verbirgt sich durchaus so manche Weisheit in diesem Text. Für das Gesamtkonzept bzw. die Umsetzung kann ich dennoch nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

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