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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2022

Ökologisch reisen und trotzdem tolle Abenteuer erleben – Hier dreht sich alles um das Reisen mit dem Zug

Reisehandbuch Europa mit dem Zug
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Wer gerne mehr von Europa sehen möchte, ganz ohne schlechtes Gewissen oder Flugscham, sollte sich unbedingt das tolle Buch „Europa mit dem Zug“ aus dem Reisedepeschen Verlag zulegen! Ich bin auf jeden ...

Wer gerne mehr von Europa sehen möchte, ganz ohne schlechtes Gewissen oder Flugscham, sollte sich unbedingt das tolle Buch „Europa mit dem Zug“ aus dem Reisedepeschen Verlag zulegen! Ich bin auf jeden Fall begeistert von der liebevollen wie auch wohlüberlegten Zusammenstellung von möglichen Reiserouten quer durch Europa. Das Buch macht nicht nur durch seine ansprechende Gestaltung Lust auf die Reiseplanung, auch inhaltlich hat es richtig was auf dem Kasten. Geografisch gegliedert und nach Ländern geordnet, kann man sich hier wunderbar inspirieren lassen. Landkartenausschnitte bieten dabei zusätzliche Orientierung und gelungen ausgewählte Fotos geben erste Einblicke in das jeweilige Land. Neben bekannten Strecken finden sich tatsächliche viele Geheimtipps zwischen den Seiten und so sollte wirklich jede:r etwas passendes für sich finden. Ist das genau Reiseziel erst mal festgelegt, findet man dann in jedem Kapitel nützliche Infos zur Anreise, zum Streckennetz innerhalb des Landes und auch wichtige Informationen zu Preisen und dem Fahrkartenkauf. Für Leseverrückte gibt es außerdem noch passende Buchempfehlungen für die Reiselektüre. Als besonders hilfreich empfinde ich allerdings die Auflistung der Direktverbindungen und Nachtzüge. Hier werden auf einen Blick die zahlreichen Möglichkeiten deutlich und schnell zeigte sich das eine Zugreise nicht zwangsläufig besonders zeitaufwendig sein muss. Am Ende der Lektüre fühle ich mich nun rund um vorbereitet auf meine nächste Reise mit dem Zug. Wobei das Buch so vielfältig ist, dass es auf jeden Fall immer wieder neue Anregungen bietet und immer wieder zum stöbern einlädt. Natürlich vergebe ich für dieses großartige Sachbuch volle 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Ein Schatz an geschichtlichen Informationen, verwebt mit der Liebe zu Büchern

Papyrus
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Bevor ihr zum Buch „Papyrus“ der Autorin Irene Vallejo greift, sollte euch auf jeden Fall bewusst sein, dass diese Lektüre Zeit braucht. Dieses sehr besondere Buch liest sich nicht einfach so weg, sondern ...

Bevor ihr zum Buch „Papyrus“ der Autorin Irene Vallejo greift, sollte euch auf jeden Fall bewusst sein, dass diese Lektüre Zeit braucht. Dieses sehr besondere Buch liest sich nicht einfach so weg, sondern benötigt Konzentration, Aufmerksamkeit und auch den Willen sich auf den durchaus besonderen Stil einzulassen. Wer ein reines Sachbuch erwartet wird hier enttäuscht werden, vielmehr nimmt uns die Autorin mit, auf einen sehr persönlichen Streifzug durch die Geschichte der Menschheit, ihrer Sprache und Büchern. Dabei fokussiert sie sich vor allem auf das antike Griechenland und das römische Reich, stellt aber trotzdem immer wieder Verbindungen zu anderen geschichtlichen Epochen und auch unserer modernen Zeit her. Auf einzigartige und kurzweilige Weise kann man hier Geschichte verpackt in Geschichten erleben. Selten habe ich eine solche lebendige und nachvollziehbare Darstellung von historischen Ereignissen gelesen. So entsteht immer wieder das Gefühl, als wäre man selbst mit dabei und sieht die antiken Bauten vor dem inneren Augen auferstehen. Allerdings erzählt Irene Vallejo nicht chronologisch, sondern springt immer wieder wild hin und her. Mir persönlich machte es große Freude ihre Gedankengänge zu verfolgen und mich einfach durch die Handlung treiben zu lassen. Ihr poetischer, gedankenvoller und manchmal ausgeschmückter Schreibstil, lädt dabei zum langsamen lesen und genießen ein.

Trotzdem kann ich Leser:innen gut verstehen, welche mit dem Aufbau des Buchs nichts anfangen können. Auch ich war stellenweise immer wieder irritiert bzw. konnte nicht alle Kapitel sofort zeitlich einordnen. Ein wenig mehr Struktur hätte dem Werk sicher nicht geschadet. Dennoch dürfen wir auch nicht die immense Rechercheleistung unterschätzen welche sich in den fast 800 Seiten verbergen. Die Autorin hat viele Jahre Arbeit und eine beachtliche Kraft in ihr Werk gesteckt. Auch deshalb gibt es wohl immer wieder sehr persönliche Passagen, in welchen ihre Beweggründe deutlich werden. Nicht zuletzt begeisterte mich das Buch auch dadurch, dass immer wieder ein besonderer Augenmerk auf die ersten Autorinnen gelegt wurde. Gegen zahlreiche Widrigkeiten setzten diese eindrucksvollen Frauen sich durch, wobei es leider nur sehr wenige ihrer Schriftstücke bis in unsere heutige Zeit geschafft haben. Allgemein sensibilisiert das Buch dafür, wie unwahrscheinlich es doch eigentlich war, dass antike literarische Schöpfungen bis in die Gegenwart bestehen und gelesen werden. Auf jeder Seite ist so nicht nur die Liebe zu Büchern und Sprache spürbar, sondern auch die Wertschätzung zahlreicher historischer Figuren. Da man außerdem ganz Nebenbei richtig viel lernt, kann ich „Papyrus“ nur weiterempfehlen. Auch wenn die Lektüre stellenweise beschwerlich erscheint, lohnt sich das durchhalten auf jeden Fall! Dieser Schatz gehört einfach in jedes Bücherregal und sollte auch noch in vielen Jahren gelesen werden!

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Zauberhafter Roman, voller besonderer Lebensgeschichten

Für immer und noch ein bisschen länger
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„Für immer und noch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski wäre für mich eigentlich ein klares 5 Sterne Buch geworden. Allerdings gab es eine Sache, welche die perfekte Geschichte und meine Lesevergnügen ...

„Für immer und noch ein bisschen länger“ von Barbara Leciejewski wäre für mich eigentlich ein klares 5 Sterne Buch geworden. Allerdings gab es eine Sache, welche die perfekte Geschichte und meine Lesevergnügen soweit gestört haben, so dass ich dafür bedauerlicherweise einen Stern abziehen muss. Die Handlung beginnt Anfang des Jahres 2020 und in die wirklich wundervolle Geschichte drängt sich leider immer wieder das Thema Pandemie. Zwar wird der Virus nicht beim Namen genannt, dennoch hat mich die mehrmalige Erwähnung von Maßnahmen und Auswirkungen tatsächlich gestört. Ich lese Romane vor allem deshalb, um in eine andere Realität abzutauchen und so war mir dieses Thema einfach zu nah dran. Vor allem ist das Thema auch nicht essentiell wichtig für die Geschichte, diese hätte auch wunderbar ohne eine Erwähnung funktioniert, weswegen ich die Entscheidung der Autorin nicht verstehen kann. Ansonsten ist das Buch nämlich einfach nur perfekt. Sehr liebenswert erzählt, wirkt die Handlung wie aus dem Leben gegriffen, wobei die Protagonist:innen schnell mein Herz eroberten. Und auch wenn die meisten Kapitel aus Annas Sicht erzählt werden, kommt man hier auch den anderen Charakteren sehr nahe. Richtig emotional wird die Handlung auch durch die Erzählung der unterschiedlichen und bewegten Lebensgeschichten der WG-Bewohner:innen. Die Rückblicke sorgten ordentlich für Abwechslung, aber auch die übrigen Erzählstränge las ich richtig gerne. Obwohl sehr unterschiedliche Lebensthemen (Verlust, Trauer, Angststörung, Behinderung, und weitere) aufgegriffen werden, wirkt die Geschichte keinesfalls überladen und war rundum stimmig. Auch der Schreibstil gefiel mir richtig gut. Angenehm zu lesen, beschreibt er alles dennoch ausführlich und bildhaft. Da viele Gründe für das Buch sprechen, empfehle ich es allen weiter, die mit einem gewissen Virus in der Geschichte kein Problem haben.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Inhaltlich anders als gedacht – Konnte mich nicht überzeugen

Die Erfüllung wartet in dir
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Die Bewertung des Buchs „Die Erfüllung wartet in dir“ von Julian Heppt fällt mir ehrlich gesagt ziemlich schwer. Allgemein habe ich mir einfach etwas anderes erwartet. Bisher bin ich nämlich noch von keinem ...

Die Bewertung des Buchs „Die Erfüllung wartet in dir“ von Julian Heppt fällt mir ehrlich gesagt ziemlich schwer. Allgemein habe ich mir einfach etwas anderes erwartet. Bisher bin ich nämlich noch von keinem Buch des mvgverlags enttäuscht worden und hatte auch deshalb nicht eine solch krude thematische Ausrichtung hinter dem Titel vermutet. Überraschenderweise ist das Buch aber sehr esoterisch ausgerichtet und hält eine wilde Mischung aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen bereit. Mit einigen dieser Theorien konnte ich leider so gar nichts anfangen, wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass das aufgeführte Konzept durchaus Menschen helfen kann. Ich persönlich konnte aber wenig mit Begriffen wie „Transformation“ und „Schwingungserhöhung“ anfangen. Kritisch sehe ich außerdem, dass bei einigen der aufgeführten Lebensthemen bzw. Traumata, dringend eine wissenschaftlich anerkannte Therapie (wie z.B. Psychotherapie) angeraten wäre. Dies erwähnt der Autor leider an keiner Stelle. Vielmehr preist er am Ende seine eigenen Angebote an und auch das sehr kurze Quellenverzeichnis am Ende des Buchs lässt erkennen, das es sich hier um kein wissenschaftlich erprobtes Konzept handelt. Und auch wenn ich stellenweise so manchen Impuls interessant fand, blieb mir Vieles zu abstrakt um wirklich etwas im eigenen Leben verändern zu können. Gut gefiel mir hingegen der Schreibstil, die persönliche Ansprache, weckt Vertrauen und sprachlich lässt sich das Buch wirklich gut lesen. Da ich für mich persönlich aber wenig mitnehmen konnte und manche aufgestellte These zweifelhaft finde kann ich nicht mehr als 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Durchdachter und packender französischer Regionalkrimi

Lavendel-Grab
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Obwohl „Lavendel-Grab“ von Carine Bernard bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man diesen auch gut ohne Vorwissen lesen. Natürlich ist es schöner die ganze Reihe zu kennen, denn das Privatleben ...

Obwohl „Lavendel-Grab“ von Carine Bernard bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man diesen auch gut ohne Vorwissen lesen. Natürlich ist es schöner die ganze Reihe zu kennen, denn das Privatleben der Protagonist:innen spielt durchaus eine Rolle. Dennoch fand ich mich als Neueinsteigerin gut zurecht und habe Lust bekommen die Reihe weiter zu verfolgen. Der Krimi hält eine ausgewogene Mischung von provenzalischen Lokalkolorit und einem äußerst spannenden Fall bereit. So kommt zwar durchaus etwas Urlaubsgefühl auf, der Fokus bleibt aber immer auf dem Kriminalfall. Die Kapitel haben außerdem genau die richtige Länge und auch der angenehme Schreibstil sorgt für ein zügiges Lesetempo. Obwohl mir nicht immer alle Figuren sympathisch waren, wirkte ihr Handeln dennoch authentisch. Und zum Glück gleicht Ermittlerin Lilou Braque durch ihre offene, wenn auch etwas chaotische Art, so Manches aus. Methodisch und geschickt gelingt es dem Team gemeinschaftlich, so nach und nach, hinter alle Zusammenhänge zu kommen. Besonders gut gefiel mir dabei die enge Zusammenarbeit mit der Kriminaltechnik, welche die Handlung noch glaubwürdiger erscheinen lies. Bis zum Schluss bleibt es außerdem wunderbar spannend, wofür so manche falsche Fährte sorgte. Dennoch macht das mit rätseln durchgängig Spaß und die Handlung ist durch unerwartete Wendungen auch nicht zu vorhersehbar. Auch das Ende gefiel mir gut, da es rund und stimmig war. Wer also nach einer leichten und dennoch spannungsgeladenen Lektüre sucht ist hier goldrichtig. Gerne vergebe ich deswegen volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

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