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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2022

Rasanter Thriller entführt zu einem albtraumhaften Szenario hoch in den Lüften

Flug 416
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Das Szenario im Thriller „Flug 416“ von T. J. Newman ist wohl auch deshalb so erschreckend, da sich alle die schon mal geflogen sind, besonders gut hineinversetzen können. Obwohl nicht die gesamte Handlung ...

Das Szenario im Thriller „Flug 416“ von T. J. Newman ist wohl auch deshalb so erschreckend, da sich alle die schon mal geflogen sind, besonders gut hineinversetzen können. Obwohl nicht die gesamte Handlung im Flugzeug spielt, machen gerade diese Szenen einen besonderen Thrill aus. Aber auch die Perspektivwechsel bauen durchaus Spannung auf und beleuchten die Bedrohung von unterschiedlichen Seiten. Hier konnten besonders Flugbegleiterin Jo und ihre Kolleg:innen glänzen, die äußerst realitätsnah zeigten, dass sie eben nicht nur bedienen sondern für den Ernstfall ausgebildet sind. Die Autorin brachte hier aber sicher auch eigene Erfahrungen ein, da sie selbst langjährige Flugbegleiterin ist und weiß wovon sie schreibt.
Der Schreibstil liest sich packend, ist eher einfacher gehalten und kommt ohne große Schnörkel oder Besonderheiten aus. So liest sich das Buch leicht und ich kam gut voran. Trotzdem kann ich in diesem Fall nicht die vollen Sterne vergeben. Dafür haben mir nämlich einige Kleinigkeiten gefehlt. Zunächst einmal konnte mich die Handlung weniger überraschen als ich mir gewünscht hätte, da ich doch einige Wendungen schon recht früh voraussah. Die Handlung war für mich trotzdem spannend und bewegte sich im Vergleich mit anderen Thrillern, auf einem guten mittleren Niveau. Stellenweise ging es, fast schon typisch für amerikanische Thriller, übertrieben dramatisch und dadurch etwas unglaubwürdig zu. Auch fehlte mir ein tieferer Einblick in die Gefühlswelt der Protagonist:innen. Zwar schimmerten Emotionen immer mal durch, der Fokus lag allerdings eher auf den actionreichen Szenen und einem hohen Erzähltempo. Alles in allem vergebe ich deshalb für diese temporeiche Lesevergnügen gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Witziges und leicht zu lesendes Jugendbuch – Eine amüsante Reise ins 19. Jahrhundert

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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„# London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ ist der erste Band der neuen Reihe von Aniela Ley. Um die Vorfreude auf Band 2 zu wecken, bleiben am Ende auch einige Fragen offen, so dass wir uns schon ...

„# London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ ist der erste Band der neuen Reihe von Aniela Ley. Um die Vorfreude auf Band 2 zu wecken, bleiben am Ende auch einige Fragen offen, so dass wir uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den Protagonist:innen freuen dürfen. Im Gesamten hat mir das Buch durchaus gefallen. Der Schreibstil liest sich angenehm leicht und auch die Sprache ist, obwohl die Geschichte 1816 spielt, meist modern und nur selten der damaligen Zeit angepasst. Ehrlich gesagt bleibt die Geschichte was Authentizität und Zeitreiselogik betrifft, hinter anderen Büchern aus dem gleichen Bereich zurück. Eingeschworene Fantasyfans könnten hiervon enttäuscht werden. Alles was die Mondscheinmagie betrifft wird nur angedeutet und auch für andere fantastische Besonderheiten (z.B. das Zeitreisende mit Hunden sprechen können), gibt es keine Erklärung. Der Fokus der Handlung liegt vielmehr auf der Hauptprotagonistin Zoe und ihrem neuen Leben als Zofe. Mit recht ungewöhnlichen Methoden schlägt diese sich in der ungewohnten Londoner Gesellschaft, dabei wirklich gut. Zwar entstehen dabei manche verzwickte Situationen, welche nicht alle besonders glaubwürdig sind, dennoch gefiel mir der besondere Humor des Buchs ausgesprochen gut. Obwohl es ab und zu doch ein wenig knistert, ging es erfrischender weise oft um Girl Power, Freundschaft und die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert. Sehr gelungen macht die Autorin auf die damaligen stark eingeschränkten Möglichkeiten aufmerksam und ihre Hauptprotagonistin Zoe lässt wirklich keine Gelegenheit aus um für Selbstbestimmung zu werben und mit so manchem damaligen Geschlechterklischee aufzuräumen. Dieser Schwerpunkt gefiel mir nicht nur richtig gut, sondern wertete zudem die Geschichte auf. Deswegen gibt es von mir, trotz kleinerer logischer Schwächen, noch gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Persönliche und überaus ehrliche Schilderung einer schier unglaublichen Reise

Solo auf See
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In ihrem Buch „Solo auf See“ erzählt Gabi Schenkel vom bisher größten Abenteuer ihres Lebens. Völlig allein wagte sie sich an eine Atlantiküberquerung im Ruderboot. Zunächst einmal klang für mich nur der ...

In ihrem Buch „Solo auf See“ erzählt Gabi Schenkel vom bisher größten Abenteuer ihres Lebens. Völlig allein wagte sie sich an eine Atlantiküberquerung im Ruderboot. Zunächst einmal klang für mich nur der Gedanke daran unfassbar, aber Gabi beweist schnell durch ihre unglaubliche Kraft und ganz viel Durchhaltewillen, dass kein Traum zu groß erscheinen muss. Im Buch erzählt die gebürtige Schweizerin vor allem von ihrer fast 75 Tage andauernden Reise quer über den Atlantik. Außerdem gibt es aber auch immer wieder autobiografische Passagen, in welchen sie von ihrer Vergangenheit erzählt. Diese lassen eine noch größere Nähe entstehen und erklären wie sie zu der starken Frau geworden ist, welche wir im Buch kennen lernen. Allgemein ist das Buch wirklich sehr sehr persönlich geschrieben und bringt auch deshalb sehr viel Authentizität mit. Der Schreibstil liest sich angenehm und sorgte dafür dass ich mir das Setting bildhaft vorstellen konnte. Ungewöhnlich für ein Sachbuch, kam ich beim Lesen schnell voran und die Handlung konnte mich wirklich durchgehend fesseln. Ein großes Highlight waren für mich die anschaulichen Fotos in der Mitte des Buchs. So konnte ich mir das Boot und die Umgebung noch besser vorstellen. Von diesen traumhaften Einblicken in das Leben an Board, darf man sich allerdings nicht täuschen lassen. Denn die Reise war überaus beschwerlich und hielt außerdem zahlreiche Herausforderungen und Probleme für Gabi bereit. Auch deswegen ist die Stimmung des Buches weniger positiv als ich ursprünglich dachte. Die Autorin wird immer wieder auf negative Gedanken zurückgeworfen, kämpft mit so mancher Komplikation und kann auch deshalb nicht nur Freude vermitteln. So entsteht ein ehrlich, aber nicht immer leicht auszuhaltender Bericht welcher mir im Gesamten dennoch gut gefiel. Darum gibt es von mir auch volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle die vom großen Abenteuer träumen, oder lieber doch nur davon lesen möchten.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Ausbruch ins Landleben – Ruhiger Roman mit vielfältigen Themen

An der Grasnarbe
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Leicht fällt mir die Bewertung von „An der Grasnarbe“ der Autorin Mirjam Wittig nicht. Denn dieser Roman hat so seine Stärken, aber auch Schwächen. Gut gefallen hat mir das gelungen dargestellte Setting. ...

Leicht fällt mir die Bewertung von „An der Grasnarbe“ der Autorin Mirjam Wittig nicht. Denn dieser Roman hat so seine Stärken, aber auch Schwächen. Gut gefallen hat mir das gelungen dargestellte Setting. Das Landleben wird hier in allen Facetten wiedergegeben, dabei wird nichts beschönigt, sondern die harte Arbeit und das entbehrungsreiche Leben deutlich hervorgehoben. Aber auch die schönen und idyllischen Seiten des Aussteigertraums werden gezeigt. So entstehen nach und nach, auch durch die ruhige und detaillierte Erzählweise, vielfältige Einblicke in das Leben auf einem landwirtschaftlichen Hof, wo Vieles durch Handarbeit geschieht.

Obwohl der Klappentext die Gewichtung anders vermuten lässt, steht der Klimawandel hingegen nicht im Mittelpunkt der Handlung. Die Protagonistin Noa beobachtet vielmehr ihre Umgebung und die Natur sehr genau, dadurch nimmt sie die Folgen des Klimawandels deutlich wahr. Direkt angesprochen oder in die Gedanken der Charaktere einbezogen wird dieser allerdings nicht. So bleibt er eher subtil, aber dennoch stets im Hintergrund präsent. Darüber hinaus werden viele weitere Themen angeschnitten, dann aber nicht mehr weiterverfolgt. So bleiben am Ende jede Menge ungeklärter Fragen. Wer keine offenen Enden mag, wird hier eher enttäuscht werden. Auch für mich ist dies definitiv ein großer Kritikpunkt. Gerade da die Geschichte in meinen Augen großes Potenzial hatte, war ich mit der Umsetzung nicht ganz zufrieden. Zu oft war ich mir unsicher was die Autorin uns denn nun mit ihrem Werk sagen möchte. Auch wenn ich diese Frage für mich nicht voll umfänglich klären konnte, bleibt „An der Grasnarbe“ dennoch eine lehrreiche Lektüre. Auch sprachlich punktete der Roman bei mir. Während ich zu Beginn noch Probleme mit dem anspruchsvollen Schreibstil hatte, gefiel mir dieser im Verlauf der Handlung immer besser. Auch deshalb vergebe ich im Gesamten immer noch gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Atemberaubende Hochspannung – Thriller Highlight mit besonders viel Nervenkitzel

Das Ferienhaus - Und du denkst, du bist sicher
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„Das Ferienhaus“ von C.M. Ewan hält eine überaus erschreckende und mitreißende Geschichte bereit und ist definitiv nichts für schwache Nerven! Auf den ersten Seiten können wir die Familie und das Setting ...

„Das Ferienhaus“ von C.M. Ewan hält eine überaus erschreckende und mitreißende Geschichte bereit und ist definitiv nichts für schwache Nerven! Auf den ersten Seiten können wir die Familie und das Setting zunächst einmal ruhig kennen lernen. Eine gewisse Spannung wird aber auch hier schon aufgebaut. Sehr schnell überschlagen sich dann allerdings die Ereignisse, so dass uns der Autor kaum noch durchatmen lässt. Selten habe ich einen Thriller gelesen, welcher solch ein hohes Tempo vorlegt, an einfach jeder Stelle spannend ist und dabei noch eine stimmige und interessante Handlung mitbringt. Über die Handlung möchte ich gar nicht viel verraten, es gab auf jeden Fall viele überraschende Wendungen und so manchen schlauen Twist. Die Hauptprotagonist:innen waren sehr lebendig und überaus menschlich dargestellt. Neben Tochter Holly, mochte ich Hund Buster besonders gerne, aber auch Tom und Rachel sind vielschichtige und gelungene Charaktere. Obwohl die Kapitel überwiegend aus Toms Sicht erzählt werden, bekommt man dennoch ein gutes Gefühl für die restliche Familie. Besonders hervorzuheben ist neben der nervenaufreibenden Handlung, außerdem der Schreibstil. Dieser ist, fast schon untypisch für einen Thriller, sehr ausgefeilt, detailliert und beschrieb alles unglaublich bildhaft und realistisch. Auch dadurch wurde ich regelrecht in die Geschichte gesogen und hielt mehr als einmal den Atem an. Auch durch die anschaulichen Beschreibungen wirkte die gesamte Handlung authentisch, wobei eine wunderbar düstere Atmosphäre geschaffen wurde. Stellenweise ging es dabei allerdings ziemlich brutal zu. Wer blutige Beschreibungen und Gewaltschilderungen nicht aushalten kann, sollte lieber nicht zu diesem Buch greifen. Ansonsten gibt es von mir aber eine uneingeschränkte Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne.
Mein Fazit: Vorsicht Suchtgefahr! Wer dieses Buch einmal angefangen hat, kann es nicht mehr aus der Hand legen.

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