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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2022

Interessante Einblicke ins vorkriegszeitliche Krakau

Das verschlossene Zimmer
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Ein wenig schwer fällt mir die Bewertung des Romans „Das verschlossene Zimmer“ von Rachel Givney schon. Denn das Buch entwickelte sich inhaltlich ganz anders als ich erwartet hatte und auch als der Klappentext ...

Ein wenig schwer fällt mir die Bewertung des Romans „Das verschlossene Zimmer“ von Rachel Givney schon. Denn das Buch entwickelte sich inhaltlich ganz anders als ich erwartet hatte und auch als der Klappentext verspricht. Zunächst einmal gefiel mir das Setting sehr gut. Krakau in Polen ist ein interessanter Handlungsort und auch der Zeitpunkt 1939, kurz bevor das Land besetzt wird, ist wirklich spannend gewählt. Gekonnt fängt die Autorin unterschiedliche Stimmungen und auch politische Denkweisen der Bürger:innen ein. Der hauptsächliche Fokus war dann aber doch anders als ursprünglich gedacht. Statt einer tiefgründigen Familiengeschichte, war die Handlung eine bunte Mischung aus verschiedensten Themen, wobei auch eine Liebesgeschichte recht viel Raum einnahm. Für meinen Geschmack hätte die Handlung inhaltlich fokussierter sein müssen, denn so hatte ich das Gefühl das Vieles angeschnitten, aber nicht alles zu Ende erzählt wurde. Ein weiterer großer Minuspunkt war für mich die Distanziertheit der Protagonist:innen. Emotional konnte mich die Erzählung, trotz der Dramatik nicht erreichen. Die Protagonist:innen blieben mir, bis auf wenige Nebenfiguren, bis zum Ende des Buchs fremd. Dies lag vor allem an ihrem oft wenig nachvollziehbarem Handeln. Marie ist zwar sympathisch, verhält sich aber obwohl sie eigentlich so intelligent ist, immer wieder wie ein dummes kleines Mädchen und verschließt ihren Blick vor den Problemen ihrer Zeit. Auch der Figur des Vaters fehlte es an Authentizität.

Der Schreibstil liest sich hingegen flüssig und sorgt dafür das man schnell durch die Geschichte kommt. Einige Ausdrücke, Beschreibungen und Formulierungen klingen in der heutigen Zeit zwar merkwürdig, passen aber durchaus in die historische Geschichte. Außerdem bietet das Buch inhaltlich interessante Einblicke in das gesellschaftliche Leben in Polen, sowie in die jüdische Glaubenspraxis. Diese detaillierten Szenen werteten die Handlung wirklich auf. Das überaus überraschende Ende konnte meine Meinung zum Buch, außerdem nochmals verbessern. Mit der darin enthaltenen Wendung hatte ich in der Tat überhaupt nicht gerechnet, wobei die Geschehnisse tatsächlich Sinn ergeben. Allerdings bleibt immer noch Einiges unerklärt, so dass man durchaus von einem offenen Ende sprechen kann. Alles in allem fällt mein Fazit also gemischt aus. Obwohl mich die Charaktere immer wieder zum Kopfschütteln gebracht haben, habe ich die Geschichte dennoch gerne gelesen. Deswegen vergebe ich 3 ½ Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Vielseitiges Backbuch für Einsteiger

Selber backen statt kaufen
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Das Buch „Selber Backen statt kaufen“ von smarticular hat sich ein hehres Ziel gesetzt, selber machen, statt fertig kaufen. Dafür hält es unterschiedliche Rezepte für Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck, Kekse, ...

Das Buch „Selber Backen statt kaufen“ von smarticular hat sich ein hehres Ziel gesetzt, selber machen, statt fertig kaufen. Dafür hält es unterschiedliche Rezepte für Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck, Kekse, aber auch herzhafte Knabbereien und Gerichten aus dem Backofen bereit. Alle Rezepte sind auch für die vegane und glutenfreie Küche geeignet, denn gleich zu Beginn des Buchs, wird erklärt wie man herkömmliche Zutaten ersetzen kann. Übersichtlich und interessant wird hier Grundwissen, über unterschiedliche Mehle und vielfältige Möglichkeiten z.B. ein Ei zu ersetzen, vermittelt. Mich persönlich konnten vor allem die Brot und Brötchen Rezepte begeistern. Endlich habe ich mich an einen eigenen Sauerteig herangetraut. Durch die einfache aber gelungene Beschreibung, nimmt das Buch ganz locker eventuelle Hemmungen und macht einfach Lust aufs Ausprobieren. Die weiteren Kapiteln, besonders was Kuchen und Süßes betrifft, hielten für mich nur wenig Neues bereit. Wer noch kein Backbuch besitzt, erhält hier eine gute Grundlagensammlung, für geübte Bäcker:innen lohnt sich die Anschaffung nicht unbedingt. Gut gefielen mir die ansprechenden Fotos, welche jedes Rezept perfekt ergänzen. Auch die Zubereitungsanweisungen sind verständlich und übersichtlich formuliert. Einen Stern Abzug gibt es für die vielen altbekannten Rezepte, der Rest konnte mich aber überzeugen. Deswegen vergebe ich gute 4 Sterne und eine Empfehlung vor allem für Backneulinge.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Kreativ, lecker und absolut ohne Alkohol

Alkoholfreie Drinks
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Das Buch „Alkoholfreie Drinks“ der Autorinnen Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer ist für alle die besondere Getränke ganz ohne Umdrehung genießen wollen eine echte Fundgrube. Inhaltlich geht dieses tolle ...

Das Buch „Alkoholfreie Drinks“ der Autorinnen Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer ist für alle die besondere Getränke ganz ohne Umdrehung genießen wollen eine echte Fundgrube. Inhaltlich geht dieses tolle Buch dabei weit über die sonst üblichen alkoholfreien Cocktails hinaus. Fantasievoll und Ideenreich greifen die Autorinnen auf außergewöhnliche Zutaten zurück und kreieren so, wirklich einzigartige Drinks. Diese können meiner Meinung nach locker mit den bekannten alkoholischen Varianten mithalten! Gut gefallen hat mir dabei die bunte Mischung aus bekannten Adaptionen und neu entwickelten Kreationen. Manche Rezepte gehen schnell, einige benötigen ein wenig Vorarbeit, zum Beispiel dann wenn zunächst noch ein Sirup eingekocht oder ein Obstpüree hergestellt werden muss. Alle Rezepte sind verständlich beschrieben und lassen sich leicht umsetzen. Die Aufmachung des Buchs ist wirklich hochwertig, einziger Minuspunkt ist für mich, das es nicht zu jedem Rezept ein Foto gibt. Dennoch macht die bunte und liebevolle Gestaltung des Buchs Lust aufs ausprobieren und genießen. Egal ob süß, herb oder spritzig, jede Menge neuer Lieblingsdrinks gilt es zu entdecken. Das Gesamtkonzept ist durchdacht und geschmacklich ist hier wirklich für jeden etwas dabei. Deswegen vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Hochspannung pur! - Trotz Fiktion, sehr realistisch und absolut lesenswert

Radio Silent - Melde dich, wenn du das hörst
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„Radio Silent – Melde dich, wenn du das hörst“ des Autoren Tom Ryan, ist zwar offiziell ein Jugendthriller, spannungstechnisch kann das Buch aber definitiv mit den besten Thrillern für Erwachsene mithalten! ...

„Radio Silent – Melde dich, wenn du das hörst“ des Autoren Tom Ryan, ist zwar offiziell ein Jugendthriller, spannungstechnisch kann das Buch aber definitiv mit den besten Thrillern für Erwachsene mithalten! Neben der äußerst fesselnden Geschichte, gefielen mir der moderne Aufbau, sowie die aktuellen Themen besonders gut. Die abgedruckte Transkripte des Crime Podcasts, ergänzen den Text auf einzigartige Weise, nehmen aber nicht Überhand. So entsteht eine gelungen Mischung aus Erzählweisen und unterschiedlicher Perspektiven. Der ansprechende Schreibstil tat dann sein Übriges, um das Buch zu einem absoluten Pageturner zu machen. Während am Beginn noch genug Zeit bleibt, Hauptprotagonistin Dee kennen und schätzen zu lernen, zieht die Spannung nach und nach dann richtig an, bis sie schlussendlich kaum noch auszuhalten ist. Viele überraschende Wendungen sorgen außerdem für eine absolut unvorhersehbare Handlung. Aber auch in den ruhigeren Abschnitten der Geschichte habe ich mich sehr wohlgefühlt. Sowohl Dee, ihre Eltern, aber auch ihre Freund:innen Burke und Sarah wirkten authentisch und wurden gerade auch durch ihre jeweiligen Macken greifbar. Die zarte Liebesgeschichte, gibt der Handlung des Buches außerdem etwas sehr liebenswertes, so das den gruseligen Momenten etwas entgegengesetzt wird. An absolut jeder Stelle war die Handlung nachvollziehbar, wirklichkeitsnah und aufregend. Da mich „Radio Silent“ auf allen Ebenen begeistern konnte, vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Amüsant und Cosy, wenn auch leicht schwächer als der erste Band

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Schon lange habe ich auf „Der Mann, der zweimal starb“ des Autoren Richard Osman hin gefiebert, denn der erste Band des Donnerstagmordclubs konnte mich total begeistern. Sehr gefreut habe ich mich daher ...

Schon lange habe ich auf „Der Mann, der zweimal starb“ des Autoren Richard Osman hin gefiebert, denn der erste Band des Donnerstagmordclubs konnte mich total begeistern. Sehr gefreut habe ich mich daher das es nun endlich ein Wiedersehen, mit vielen bekannten Charakteren gab. Nicht nur die Senioren von Coopers Chase kommen in diesem neuen Abenteuer vor, sondern auch die bereits bekannten Polizist:innen Donna und Chris, sowie der treue Allrounder Bogdan, mischen weiterhin fleißig mit. Um die persönlichen Beziehungen und Verhaltensweisen der Protagonist:innen gut verstehen zu können, bietet es sich an zunächst den ersten Band zu lesen. Sonst stelle ich mir den Einstieg in die Geschichte, durchaus schwierig vor. Für den Fall an sich, benötigt man allerdings kein Vorwissen. Dieser ist unheimlich verzwickt, rätselhaft und hält bis zum Schluss Überraschungen bereit. Stellenweise wirken die Verstrickungen allerdings fast schon zu konstruiert, um realistisch zu erscheinen. Dies ist für mich auch einer der wenigen Kritikpunkte an diesem sonst tollen Krimi. Der Autor versucht alles perfekt zu kreieren und lässt seinen Text dabei zu ausgearbeitet wirken. Versteht mich nicht falsch, das Buch bietet eine wunderbare Unterhaltung und konnte auch durch seinen einzigartigen Humor erneut bei mir punkten. Dennoch war mir an jeder Stelle bewusst das es sich eben nur um eine Geschichte handelt. Für einen Kriminalroman an sich auch nicht schlimm, nur die Spannung blieb dadurch ein wenig auf der Strecke. Der Schreibstil las sich dafür locker leicht und so flog ich nur so durch die Seiten. Deshalb vergebe ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von kultigen Kriminalromanen.
Mein Fazit: Vergnügliche und kurzweilige Cosy Crime, welche mit großartigem britischem Humor punktet.

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