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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2022

Intensiv und aufrüttelnd – Über den Kampf um Gleichberechtigung und Akzeptanz von homosexuellen Beziehungen in Südkorea

Die Tochter
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"Die Tochter" war das erste südkoreanische Buch welches ich bisher gelesen habe und ich muss sagen, Autorin Kim Hye-jin konnte mich mit ihrem Werk auf ganzer Linie überzeugen. Obwohl die Geschichte voller ...

"Die Tochter" war das erste südkoreanische Buch welches ich bisher gelesen habe und ich muss sagen, Autorin Kim Hye-jin konnte mich mit ihrem Werk auf ganzer Linie überzeugen. Obwohl die Geschichte voller Einblicke in das Leben einer uns fremden Kultur ist, fand ich mich dennoch gut zurecht und war von der intensiven zwischenmenschlichen Geschichte von Beginn an gefesselt. Erzählt wird aus der Perspektive der Mutter, welche große Schwierigkeiten hat die homosexuelle Beziehung ihrer Tochter zu akzeptieren. Aber auch das Thema der würdevollen Pflege und Versorgung im Alter, spielt im Buch eine große Rolle. Obwohl die Sprache eher distanziert wirkt, schafft sie es doch eine eindrucksvolle und eindringliche Atmosphäre zu erzeugen.

Aufgrund der Schwere der Themen ist die Geschichte dabei nicht leicht auszuhalten, gerade die teilweise extrem homophoben Äußerungen der Mutter machten mich immer wieder wütend und fassungslos. Aber genau hierin besteht der große Zauber der Geschichte, sie zieht ihre Leser:innen absolut in ihren Bann. Auf nur wenigen Seiten beschreibt die Autorin so detailliert und authentisch Geschehnisse, dass diese sich unglaublich realistisch und nahbar anfühlen. Der Schreibstil ist dabei treffend knapp und doch poetisch und gefiel mir wirklich gut. Obwohl der Text immer wieder einen Interpretationsspielraum lässt und nicht jede Szene klar und eindeutig wirkt, liest er sich dennoch flüssig und angenehm. Trotz des herausfordernden Inhalts war "Die Tochter" für mich eine wirklich bereichernde Lektüre, welche ich allen Leser:innen von Herzen weiter empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Ein Feuerwerk der Gefühle - Jugendbuch voller wertvoller Erkenntnisse über das Leben

Ewig braucht doch keiner
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Schon auf der erste Seite merkte ich „Ewig braucht doch keiner“ des Autoren Matthias Kohm, wird wirklich ein besonderes Buch. Denn der Protagonist und Erzähler Meyer spricht uns Leser:innen direkt an und ...

Schon auf der erste Seite merkte ich „Ewig braucht doch keiner“ des Autoren Matthias Kohm, wird wirklich ein besonderes Buch. Denn der Protagonist und Erzähler Meyer spricht uns Leser:innen direkt an und lässt so die Geschichte unglaublich real wirken. Immer wieder musste ich mich daran erinnern, das es sich um einen fiktiven Roman und nicht um eine biografische Erzählung handelt. Mit seinem besonderen Schreibstil beweist Matthias Kohm auf jeden Fall gleich im Prolog großes Können. Unglaublich wie er es schafft die Gedanken und Gefühle der Teenager authentisch wirken zu lassen. Aber auch sonst hat dieses Buch sprachlich so einiges zu bieten. Wunderschöne Beschreibungen und besondere Gedanken und Ideen, wechseln sich mit humorvollen Passagen ab.

Obwohl das Setting der Krebsrehaklinik für Jugendliche, zunächst ziemlich düster erscheint, schafft es die Geschichte dennoch eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren. Innovativ war hierbei auch die Idee der Gründung einer neuen Religion. Die Treffen und Diskussionen rund um das Thema zwischen den Jugendlichen, lasen sich äußerst spannend und regten auch inhaltlich durchaus zum Nachdenken an. Auch die Liebesgeschichte zwischen zwei Protagonist:innen, sorgte für einen positiven Ausgleich und ging mir richtig ans Herz. Dennoch spielt auch immer wieder die Krankheit und deren Auswirkungen eine Rolle und so war nicht jede Szene leicht auszuhalten. Gerade am Ende lag der Fokus vor allem auf dem Thema Krebs und die philosophischen Diskussion über die neue Religion nahmen mehr und mehr ab, was ich wirklich bedauerte. Dennoch ist „Ewig braucht doch keiner“ ein richtig starkes Jugendbuch, dessen Lektüre ich nur empfehlen kann. Wer emotionale Geschichten mag liegt hier genau richtig, denn ein auf und ab der Gefühle ist garantiert.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine persönliche Betrachtung unterschiedlicher Facetten des Singens

Herzkraft
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In ihrem Buch „Herzkraft – Ein Buch über das Singen“ nimmt uns die Autorin Katharina Hagena mit auf ihre ganz eigene gedankliche Reise über die Wichtigkeit des Singens. Eindrücklich und kraftvoll weckt ...

In ihrem Buch „Herzkraft – Ein Buch über das Singen“ nimmt uns die Autorin Katharina Hagena mit auf ihre ganz eigene gedankliche Reise über die Wichtigkeit des Singens. Eindrücklich und kraftvoll weckt sie so die Freude an der Musik bei ihren Leser:innen. Jedem der Kapitel ist ein Gedicht vorangestellt, welches das folgende Thema einleiten soll. Auch wenn mich diese Texte nicht durchgehend erreichen konnten, ist doch der künstlerische Anspruch und die liebevolle Gestaltung im gesamten Buch spürbar. Die einzelnen Kapitel sind thematisch sehr unterschiedlich und beschäftigen sich mal mit alten Sagen und Mythen, mal mit technischen Aspekten des Gesangs und immer wieder auch mit sehr persönlichen Erfahrungen der Autorin. Einen wirklichen roten Faden gibt es nicht, einziges verbindendes Thema ist das Singen an sich. So kann man nach Herzenslust im Buch blättern und die Kapitel in ganz unterschiedlicher Reihenfolge lesen. Katharina Hagena schreibt ansprechend und interessant, so dass „Herzkraft“ eine wirklich kurzweilige Lektüre für mich war. Ein wenig mehr Wissen über den therapeutische Nutzen des Singens bzw. den Einsatz von Musiktherapie, hatte ich mir allerdings versprochen. Dafür hätte die Familiengeschichte der Autorin gerne weniger im Mittelpunkt stehen dürfen. Aufgrund dieser Kritikpunkte gibt es auch einen Stern Abzug, wobei ich das Buch im Gesamten durchaus toll fand. Mein Fazit: Kein reines Sachbuch, aber angenehm zu lesen. Nicht nur für (Hobby-)Sänger:innen lesens- und empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Überwintern als Lebensstrategie – Was wir aus der Natur und von Anderen lernen können

Überwintern. Wenn das Leben innehält
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Das Hörbuch „Überwintern – Wenn das Leben innehält“ der Autorin Katherine May, verfolgt ein interessantes Konzept. Zum einen ist das Buch sehr intim, denn die Autorin lässt uns an ihren ganz persönlichen ...

Das Hörbuch „Überwintern – Wenn das Leben innehält“ der Autorin Katherine May, verfolgt ein interessantes Konzept. Zum einen ist das Buch sehr intim, denn die Autorin lässt uns an ihren ganz persönlichen Wintern bzw. eigenen schlimmen Zeiten teilhaben. So erfährt man einiges über sie und ihre Lebensgeschichte. Da sie in England lebt, lässt sich nicht alles nahtlos übertragen (wie z.B. das Homeschooling ihres Sohns), die meisten Erlebnisse sind aber universell verstehbar. Verknüpft werden diese Erlebnisse dann mit Beobachtungen, Ritualen und Reiseberichten (meist aus nordischen europäischen Ländern), welche sich alle um die Jahreszeit Winter drehen. Philosophisch und feinfühlig stellt die Autorin heraus, welche Rituale uns in schwierigen Zeiten gut tun können, welche Lehren uns die Natur erfahren lässt. Und das ein persönlicher Winter, keine Niederlage, sondern durchaus normal ist.

Sehr gut gefiel mir auch der Gedanke, das Leben, ähnlich wie Jahreszeiten, in Zyklen zu betrachten. So wechseln sich gute Zeiten immer wieder auch mit schlechten Zeiten ab, ohne das wir etwas dafür können. Sowohl der Schreibstil als auch die Stimme von Jennipher Antoni passten dabei wunderbar zum Inhalt und gefielen mir ausgesprochen gut. Einen wirklichen roten Faden verfolgte das Hörbuch nicht, so dass jedes Kapitel bzw. Thema neu und überraschend für mich war. Dennoch griff alles ineinander und sorgte am Ende für ein stimmiges Gesamtbild. Gerade durch die persönlichen Lebensbezüge der Autorin macht dieses Buch auf jeden Fall Mut, wobei es angenehmer Weise keine universelle Lösung bereithält. Wer sich gerne auf philosophische Texte einlässt und seine eigenen Ansprüche und Verhaltensweisen überdenken möchte, ist hier goldrichtig. Von mir gibt es für dieses nachdenklich machende Hörerlebnis volle 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Zu konstruierte Geschichte und eine recht naive Protagonistin, für mich kein Highlight

Der Herzgräber
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In ihrem Thriller „Der Herzgräber“ hat Jen Williams wie ich finde einiges an Potenzial verschenkt. Die Geschichte an sich klang nämlich zunächst einmal super spannend und auch das tolle Cover mit dem leuchtend ...

In ihrem Thriller „Der Herzgräber“ hat Jen Williams wie ich finde einiges an Potenzial verschenkt. Die Geschichte an sich klang nämlich zunächst einmal super spannend und auch das tolle Cover mit dem leuchtend roten herzförmigen Blatt versprach Gutes. Allerdings muss ich nun am Ende angekommen, feststellen das ein Großteil der Handlung schon sehr konstruiert wirkte. Einige Zusammenhänge konnte ich recht früh erahnen, so dass es wenig überraschende Wendungen für mich gab. Auch die eingebauten Märchen, wirkten nicht immer passend, wobei ich den Grundgedanken dahinter durchaus verstehen konnte. Außerdem gab es für mich zu viele vermeintliche Zufälle, als das die Handlung authentisch wirken könnte. Auch mit der Hauptprotagonistin Heather hatte ich so meine Schwierigkeiten. Diese verhält sich immer wieder äußerst leichtsinnig und erscheint dabei naiver, als man eigentlich von einer erwachsenen Frau denken sollte. Meine Sympathie hatte eher ihre Freundin Nikki, welche lebendig und liebenswert wirkte. Detective Ben Parker blieb leider ziemlich blass. Wenigstens der Schreibstil konnte mich voll und ganz überzeugen. Er liest sich flüssig und sorgte dafür, dass ich wirklich schnell voran kam. Im Gesamten ist das Buch sicherlich nicht der schlechteste Thriller welchen ich je gelesen habe, der Beste allerdings auch nicht. Deshalb bleibt auch meine Bewertung mit 3 Sternen im guten Mittelfeld.

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