Actionreich und undurchschaubar, mit einem sehr besonderen Schreibstil
Born„Born“ von Kris Brynn wird als Near-Future-Thriller beworben, was in meinen Augen nicht wirklich zutrifft. Die Geschichte ist vielmehr eine Mischung aus Cyperpunk und klassischer dystopischer Sci-Fi. Der ...
„Born“ von Kris Brynn wird als Near-Future-Thriller beworben, was in meinen Augen nicht wirklich zutrifft. Die Geschichte ist vielmehr eine Mischung aus Cyperpunk und klassischer dystopischer Sci-Fi. Der kontinuierliche Spannungsaufbau ist aber sicherlich eine ihrer Stärken, weswegen Thrillerfans auf ihre Kosten kommen. Auch wenn die dort beschriebene Welt der unseren in einigen Teilen, erschreckend ähnelt, gibt es doch gravierende Unterschiede, weswegen ich mir auch nur schwer vorstellen konnte, dass die beschriebene Handlung sich so in naher Zukunft abspielen könnte. Durch detaillierte Beschreibungen wirkte das Setting dennoch authentisch und greifbar.
Auch die Protagonist:innen, vor allem Nalani und Fergus, gefielen mir super. Durch witzige Dialoge und ausgereifte Charakterdarstellungen bekommt man schnell ein gutes Gefühl für die ungewöhnlichen Held:innen. Die Geschichte wird außerdem aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und stellt die Leser:innen vor die Herausforderung den Überblick zu behalten wem man nun trauen kann und wem eben nicht. So bleibt es bis zum Schluss unterhaltsam und spannend. Einen deutlichen Minuspunkt, stellte für mich allerdings der Schreibstil dar. Die sprachliche Ausdrucksweise ist oft blumig, abschweifend und etliche Fremdwörter und Neologismen, bremsen den Lesefluss stark aus. Auch das Ende wurde der vielschichtigen Geschichte nicht ganz gerecht, da es einfach zu „rund“ war um realistisch zu wirken. Alles in allem kann ich für „Born“ deshalb nicht mehr als 3 ½ Sterne vergeben.