Profilbild von Lisa_V

Lisa_V

Lesejury Star
online

Lisa_V ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lisa_V über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2021

Erlebnisse eines Charterskipper-Paares

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
0

In locker leichtem Schreibstil erzählt Johannes Erdmann in seinem Buch „Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?“ von seinen Erfahrungen als Charterskipper. Zusammen mit seiner Partnerin Cati, wagte ...

In locker leichtem Schreibstil erzählt Johannes Erdmann in seinem Buch „Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?“ von seinen Erfahrungen als Charterskipper. Zusammen mit seiner Partnerin Cati, wagte er für 3 Jahre das Abenteuer, auf einem eigenen Katamaran, mit Gästen durch die Bahamas zu segeln. Vor allem eins wurde beim lesen schnell klar, was sich zunächst traumhaft anhört, ist in Wirklichkeit mit jeder Menge harter Arbeit verbunden. Die meist kurzen Kapitel gliedern sich in einzelne Erlebnisse, welche teils wirklich skurril und durchaus witzig sind. Nicht immer kommen die jeweiligen Gäste dabei gut weg. Stellenweise nahmen für meinen Geschmack, technische Details und allgemeine Erklärungen zum Segeln, etwas Überhand und störten den Lesefluss. Toll waren hingegen die anschaulich beschriebenen paradiesischen Kulissen. Wie fantastisch muss ein solcher Trip in der Realität erst sein! Weniger schön erwiesen sich allerdings die damit verbundenen Umweltbelastungen (die Bahamas haben nämlich ein riesiges Müllproblem) und der Umgang mit diesen im Buch. Als Rechtfertigung, warum z.B. der gesamte Inhalt der Boardtoiletten einfach ins Meer entleert wird, dient ein lapidares, das machen Alle so bzw. es gibt keine andere Möglichkeit. In Zeiten in denen Reisen so gut wie unmöglich sind, ist das Buch eine nette Lektüre zum Zeitvertreib, welche besonders für Segler interessant sein dürfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2021

Überraschend vielschichtiger Roman

Stay away from Gretchen
0

„Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ der Autorin Susanne Abel hat mich auf mehrfache Weise positiv überrascht. Der Roman beginnt mit der Diagnose Demenz, dies wirft nicht nur die 84-jährigen ...

„Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ der Autorin Susanne Abel hat mich auf mehrfache Weise positiv überrascht. Der Roman beginnt mit der Diagnose Demenz, dies wirft nicht nur die 84-jährigen Greta sondern auch ihren Sohn Tom ganz schön aus der Bahn. Anders als in anderen Romanen, dominiert die Krankheit aber nicht die Geschichte. Sehr gelungen schafft es die Autorin vielmehr Gretas Lebensgeschichte von Kindheit an zu erzählen und ihre Erlebnisse mit der erwachsenen Frau der Gegenwart zu verknüpfen. In Ostpreußen aufgewachsen, muss die junge Greta mit ihrer Familie, mitten im zweiten Weltkrieg, nach Westdeutschland fliehen. Schonungslos erzählt Susanne Abel dabei die Geschichte einer Flucht, voller Entbehrungen und auch zahlreicher sexueller Übergriffe und zieht, mit Hilfe des Erzählstrangs der Gegenwart, immer wieder Parallelen zur Flüchtlingskrise 2015. Auch weitere große Themen wie Diskriminierung und Rassismus in der Nachkriegszeit oder Transgenerationale Weitergabe, werden immer wieder aufgegriffen und von mehreren Seiten beleuchtet.

Auch wenn die Protagonisten fiktiv sind, mutet die Geschichte überaus real an, was auch an der großartigen Rechercheleistung der Autorin liegt. Diese lässt immer wieder echte Reden, Interviews, Zeitungsberichte, Radiosendungen und Fernsehbeiträge der damaligen Zeit, wortwörtlich in den Text einfließen. Darüber hinaus wirken auch die beschriebenen Auswirkungen der Demenz so unglaublich nah, hier konnte die Autorin eigene Erfahrungen einbringen, da sie selbst ihre Mutter an die Krankheit verloren hat. Trotz der schwierigen Themen liest sich die Geschichte nicht nur äußerst berührend sondern konnte auch immer wieder mit ihrem einmaligem Humor bei mir punkten. Für mich ist „Stay away from Gretchen“ eine wunderbare Entdeckung und zählt jetzt schon zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr. Gerne gebe ich dem Roman deshalb 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2021

Der Klang der Zukunft

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
0

„Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“ der Autorin Lea-Lina Oppermann begeisterte mich durch seine dynamische Geschichte, geschrieben in einem ungewöhnlichen Stil. Das Buch liest sich durch die packende ...

„Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“ der Autorin Lea-Lina Oppermann begeisterte mich durch seine dynamische Geschichte, geschrieben in einem ungewöhnlichen Stil. Das Buch liest sich durch die packende Erzählung super schnell von der Hand, die Kapitel sind eher kurz und eignen sich damit hervorragend für Jugendliche. Auch das Thema war interessant, denn man bekommt einen guten Einblick in die Abläufe einer Musikakademie. Beeindruckend mit welcher Leidenschaft viele Musiker ihren Traum verfolgen. Doch im Buch geht es noch um viel mehr, es geht um alles, um DIE ZUKUNFT. Jung, frech und mitreißend, zeichnet die Autorin ein Bild von jugendlicher Revolution und Veränderung. Doch trotz manch krasser Aktion der Protagonisten, bleibt sie dabei dennoch realistisch und zeigt gelungen die Entwicklung von Gruppendynamiken auf. Gerne hätte das Buch noch ein paar Seiten länger sein dürfen, auch wenn die Geschichte natürlich in sich stimmig ist. Eine Autorin, welche man sich merken sollte. Von mir gibt es deshalb eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2021

Thriller mit modernem Konzept

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
0

Wie viele Andere auch faszinieren mich Crime-Podcasts und so fand ich die Idee hinter dem Thriller "Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden" gleich interessant. Die Autorin Amy Suiter Clarke schreibt ...

Wie viele Andere auch faszinieren mich Crime-Podcasts und so fand ich die Idee hinter dem Thriller "Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden" gleich interessant. Die Autorin Amy Suiter Clarke schreibt fesselnd und versteht es den Leser neugierig zu machen. Die Handlung wechselt sich zwischen einem normalen Erzähler (wobei die Perspektive hier gelegentlich wechselt) und dem Transkript des Podcasts ab, was für mich ein gelungenes Alleinstellungsmerkmal war. Positiv fallen außerdem die vielschichtigen Haupt- und Nebenfiguren auf. Sehr gerne mochte ich zum Beispiel Martin, Elles Ehemann. Durch alltägliche Szenen, wie das gemeinsame Kochen, wirkt die Handlung viel authentischer und lebensnaher als in so manch anderem Thriller.
Eine weitere Besonderheit war der direkte Bezug zu realen Podcast und Crime Serien und die damit verbundene moralische Fragestellung, wie viel Aufmerksamkeit man einem Mörder widmen sollte. Stellenweise war mir die Handlung allerdings zu vorhersehbar. Während in den ersten Zweidritteln die Spannung für mich noch groß war, konnte man im letzten Drittel doch viel erahnen. Die dort platzierten Einblicke in das Leben des Täters wirkten fast schon gewöhnlich, richtig gut erklärt wurde sein Werdegang dadurch für mich eher nicht, so dass es besser gewesen wäre den Leser sich sein eigenes Bild machen zu lassen. Lediglich am Ende gab es aber dann doch noch kleinere Überraschungen.
Mein Fazit: „Der Countdown-Killer“ ist für mich ein gelungener Thriller, auch wenn mir stellenweise die ein oder andere atemberaubende Wendung gefehlt hat, so habe ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt und kann das Buch allen Crimefans ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2021

Gelungener Kriminalfall

Abels Auferstehung
0

„Abels Auferstehung“ ist bereits der zweite spannende Fall für Kriminalinspektor Paul Stainer, in welchem dieser zusammen mit seinen Kollegen im Jahr 1920 in Leipzig ermittelt. In seinem Krimi hat Autor ...

„Abels Auferstehung“ ist bereits der zweite spannende Fall für Kriminalinspektor Paul Stainer, in welchem dieser zusammen mit seinen Kollegen im Jahr 1920 in Leipzig ermittelt. In seinem Krimi hat Autor Thomas Ziebula ausgezeichnet den damaligen Zeitgeist eingefangen. Sowohl Sprache, als auch Geschehen sind an die damalige Zeit angepasst und wirken authentisch. Erstklassig zeichnet der Autor ein Bild der damaligen Nachkriegsstimmung, welche ein politisch zerrissenes Land, einerseits fortschrittlich, anderseits doch gefangen in alten Rollenbildern, zeigt. Der Schreibstil liest sich dennoch leicht und konnte mich überzeugen. Die Protagonisten sind darüber hinaus vielschichtig und haben alle ihre Ecken und Kanten, einschließlich so manchem Kriegstraumata. Besonders fesselnd wird die Handlung auch durch mehrmalige Perspektivwechsel, so wird nicht nur aus Sicht des Inspektors und seiner Kollegen, sonder auch aus Täter- bzw. Opfersicht, berichtet. Der Fall ist vielschichtig angelegt, wobei alle Erzählstränge am Ende doch zusammenfinden. Ab etwa der Hälfte des Buchs, hatte ich eine Ahnung, worauf die Geschichte hinausläuft, konnte aber bis zum Ende noch wunderbar mit rätseln. Der Kriminalroman bietet nicht nur Lesern die gerne Historisches Lesen Unterhaltung, sondern empfiehlt sich auch für Krimifans. Für diesen stimmigen Fall und das schöne Leseerlebnis, bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere