Gesellschaftskritischer Krimi
SterbewohlWas macht man mit den alten Menschen einer Gesellschaft, wenn es dem Staat finanziell so schlecht geht, das die Renten nicht gezahlt werden können? Man macht ihnen das sterben schmackhaft! Genau mit dieser ...
Was macht man mit den alten Menschen einer Gesellschaft, wenn es dem Staat finanziell so schlecht geht, das die Renten nicht gezahlt werden können? Man macht ihnen das sterben schmackhaft! Genau mit dieser makaberen Frage beschäftigt sich der Krimi „Sterbewohl“ der Autorin Olivia Monti. Die Freunde Nadja, Anna, Max und Fred (alle über 65) werden vom Staat zu einem sogenannten Sterbeseminar geladen und schnell merken sie, das etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Mit ihrer spannenden Geschichte, gelingt es der Autorin erschreckend wirklichkeitsnah und trotzdem dystopisch aufzuzeigen, was eine Gesellschaft dazu bringen könnte, alle Prinzipien des Grundgesetzes klaglos aufzugeben. Immer wieder führt sie dafür auch Beispiele aus dem dritten Reich an und macht den Leser nachdenklich. Der Schreibstil ist zwar eher einfach gehalten, liest sich aber nach der Gewöhnung an die Ich-Erzählweise, leicht und flüssig. „Sterbewohl“ ist vor allem durch sein Thema und das entworfene diktatorische System, kein gewöhnlicher Krimi. Ich empfehle das Buch für alle die offen sind für Neues und sich von der spannenden Geschichte überzeugen lassen wollen.