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Veröffentlicht am 07.10.2022

nicht poetisch, sondern kitschig

Der Klang von Licht
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So leid es mir tut, ich habe mich durch diesen Roman gequält und konnte ihm kaum etwas abgewinnen. Dabei hätte mir die Geschichte durchaus gefallen, wenngleich sie sehr konstruiert ist.
Letztendlich hat ...

So leid es mir tut, ich habe mich durch diesen Roman gequält und konnte ihm kaum etwas abgewinnen. Dabei hätte mir die Geschichte durchaus gefallen, wenngleich sie sehr konstruiert ist.
Letztendlich hat für mich aber die Dramaturgie nicht gepasst. Die Handlung entwickelt sich nicht, stattdessen werden Wendungen / Zufälle aus dem Hut gezaubert wie das sprichwörtliche weiße Kaninchen. Auch lässt Bagus ihren Figuren kaum Raum zum Handeln, Gefühle werden behauptet und nicht mit literarischen Mitteln dargestellt. Wenn Metaphern verwendet werden, sind sie durchwegs kitschiger/ pathetischer (und nicht poetischer) Natur – die große Sprachkunst, die der Verlag ankündigt, erkenne ich leider nicht.
Die Dialoge wiederum sind alles andere als lebensecht, vielmehr wirken die gesprochenen Sätze, als wären sie einem esoterischen Ratgeber entnommen.
Was sehr schade ist, denn es gab durchaus Stellen, die ich sehr mochte, wie etwa das Auftreten der Margaux im Krankenhaus.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

nette Lektüre für einen beschaulichen Lesenachmittag

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Ein Sessel auf einem Balkon, zwei Tische, ein Kipferl, eine Zeitung, Kaffee und Wein. Blutrünstige Krimis sehen eindeutig anders aus, hier geht’s eindeutig ums französische Savoir-vivre. Die Leseprobe ...

Ein Sessel auf einem Balkon, zwei Tische, ein Kipferl, eine Zeitung, Kaffee und Wein. Blutrünstige Krimis sehen eindeutig anders aus, hier geht’s eindeutig ums französische Savoir-vivre. Die Leseprobe las sich dann auch sehr flott und das Thema klang amüsant genug, um mich zu überzeugen: ein junger Mann, der seinem Vater am Sterbebett versprechen muss, das Familienerbe anzunehmen – nur dass dieses leider ausgerechnet darin besteht, Auftragskiller werden zu müssen. Viel mehr will ich über die Handlung gar nicht erzählen. Lucien, der gern isst und genießt und dem es fern liegt, andere abzumurksen, meistert seinen ersten Auftrag mit Bravour, weiß seinen zweiten geschickt zu verhindern und findet schließlich sogar heraus, wer seinen Vater auf dem Gewissen hat. Ach ja, und ein paar gestohlene Diamanten findet er auch, wenngleich dieser Auftrag ihm versehentlich vor die Füße springt. Pierre Martin zeichnet seine Charaktere liebevoll bis schräg – wie etwa die alte Rosalie, die sich weigert, ein Hörgerät zu verwenden, gern einen mit Lucien hebt und sich durchaus mal versehentlich den Fußspray in den Hals sprüht. Wenn er nicht gerade mit der alten Rosalie frühstückt oder ein Gläschen trinkt, begegnet Lucien einer Menge attraktiver junger Frauen – und natürlich gehört er nicht zu jenen Männern, die gern etwas anbrennen lassen. Auch in seinem kleinen Lokal nicht, aber dort kocht er sowieso nicht selbst, sondern pfuscht höchstens seinem Chefkoch mit seinen gut gemeinten Ratschlägen dazwischen. Monsieur le Comte ist der erste Band einer neuen Krimi-Reihe. Man kann also davon ausgehen, dass es weitere Aufträge zum Morden geben wird – aber so gern ich dieses Buch gelesen habe, einer ganzen Reihe zu folgen, kann ich mir als Leserin nun doch nicht vorstellen. Denn insgesamt plätschert der Roman zwar nett dahin, aber als dauerhaftes Plätschern wäre es mir doch zu wenig. Für mich passt das Buch wie es ist – als abgeschlossene, runde, sehr amüsante und flott zu lesende Geschichte.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Band eins gefiel mir besser

Gangsta-Oma schlägt wieder zu!
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Ich habe den ersten Band mit Bens Kohl essender Oma erst vor ca, 1 Jahr in der Bibliothek entdeckt und ihn von Seite eins bis zum Schluss geliebt.
Leider ging es mir mit Teil 2 nicht so. War die Erwartungshaltung ...

Ich habe den ersten Band mit Bens Kohl essender Oma erst vor ca, 1 Jahr in der Bibliothek entdeckt und ihn von Seite eins bis zum Schluss geliebt.
Leider ging es mir mit Teil 2 nicht so. War die Erwartungshaltung zu groß? Vielleicht. Ich schätze aber, wer einfach fehlte, war Bens Oma. Und mach komische Situation (wie etwa das Turniertanzen) lässt sich einfach kein 2. Mal aufwärmen.
Aus Sicht der erwachsenen Leserin war mir diesmal zu viel Slapstick drin.
Aber das Buch ist nicht für Erwachsene geschrieben! Kinder freuen sich über ein Wiedersehen, auch besitzen Kinder die Gabe, über jeden noch so dummen Scherz lachen zu können. Denn auch diesmal wird wieder viel gepupst und Mamas peinliche Schwärmerei für Tanzstar Flavio ist noch peinlicher als beim letzten Mal. Eltern empfehle ich dennoch, Band 1 zu kaufen. Und wenn Ihr Kind danach Band zwei lesen möchte, Der ist nämlich wirklich genial.Und wenn Kindern dieser gefällt, dann ist Band 2 sicher keine schlechte Wahl.

Wo ich selbst ein wenig sentimental wurde: Bei den Szenen mit der Queen. Denn die spielt diesmal wieder eine große Rolle – aber mehr will ich hier gar nicht verraten.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

hochaktuell und intensiv

Bullauge
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Bei einem Einsatz auf einer Demonstration verliert der Streifenpolizist Kay Oleander ein Auge. Seitdem trägt er eine Augenklappe und ist im Krankenstand. Die anderen sehen in ihm einen Versehrten und empfinden ...

Bei einem Einsatz auf einer Demonstration verliert der Streifenpolizist Kay Oleander ein Auge. Seitdem trägt er eine Augenklappe und ist im Krankenstand. Die anderen sehen in ihm einen Versehrten und empfinden Mitleid, erwarten aber auch, dass Oleander sich in die neue Situation fügt. Obwohl er selbst das Gefühl hat, dass es ihm gar nicht so schlecht geht – immerhin sieht er mit nur einem Auge doch genauso gut –, weiß er, dass er nach seiner Rückkehr in den Innendienst wechseln muss. Doch Oleander hat seinen Job gern ausgeübt, trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen. Wenn er jetzt in den Spiegel sieht, erkennt er ein nutzloses Wrack. Oleander pendelt zwischen Wut, Selbsthass und Selbstmitleid. Als er schließlich private Ermittlungen zu seinem eigenen Fall aufnimmt, da die Kollegen nicht weiterkommen (oder es auch gar nicht erst so wirklich versuchen, wie es ihm vorkommt), stößt er auf den Namen einer Frau und eine Adresse. Doch ist Silvia Glaser, die sich nach einem Fahrradunfall, an dem ein Streifenwagen Schuld hatte, auf auf einen Gehstock stützt und Oleander von einem bevorstehenden Attentat der rechtsextremen Szene erzählt, die Werferin der Flasche? Friedrich Ani hat eine intensive Geschichte über zwei Versehrte geschrieben, die schließlich zueinander finden und beschließen, einen Anschlag, von dem nicht sicher ist, ob, wann und wo er stattfinden soll, zu verhindern versuchen. Ganz ohne künstliche Dramatik und mit viel Einfühlungsvermögen sich der Autor seinen Figuren und erzählt von lebensverändernden Verletzungen und dem Wunsch, das Richtige zu tun. Doch Oleanders Einsatz geht schief – und am Ende muss Oleander sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, erst gar nicht auf eigene Faust zu ermitteln. Bullauge ist ein hochaktuelles Buch einerseits über die Arbeit der Polizei, die sehr frustrieren kann, und andererseits über die Ausschreitungen der rechten Szene und die persönlichen Gründe, warum manche Menschen, die bisher nie auffielen, den Parolen und Verschwörungstheorien der Hetzer glauben.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

eine warmherzige Geschichte über einen wütenden Jungen

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Harrison ist ein Junge, der viel richtig macht. Der auch immer alles richtig machen will. Wären nur seine Wutanfälle nicht! Denn immer, wenn er in einer Stresssituation ist, kann Harrison die aufkommende ...

Harrison ist ein Junge, der viel richtig macht. Der auch immer alles richtig machen will. Wären nur seine Wutanfälle nicht! Denn immer, wenn er in einer Stresssituation ist, kann Harrison die aufkommende Wut nicht mehr bändigen. Aaaaaarghhh!, schreit er dann. Und seine Eltern sagen: Vorsicht, Alarmstufe Rot – und bringen erstmal alles in Sicherheit.
Doch dann bekommt Harrison ein schwarzes Loch. In dieses kann er alles werfen, was Angst oder auch wütend macht.
Zuerst verschwindet der Hund der Nachbarn. Dann ein paar Stück Brokkoli und ein Schulheft. Und schließlich das ganze Nichtschwimmerbecken, ein Fahrradschuppen und sogar Hector. Als dann auch noch Harrisons Eltern aufgesogen werden, muss Harrison die Sache ganz allein wieder gerade biegen. Aber kann man jemanden wieder herausholen aus so einem schwarzen Loch? Um die richtigen Antworten zu finden, muss Harrison seine aufkommenden Wutanfälle manchmal rechtzeitig hinunterschlucken. Vor allem aber muss er zugeben, dass er Angst hat.

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