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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2017

Schwache Fortsetzung mit wenig Grusel

Sunshine Girl - Das Erwachen (Sunshine Girl 2)
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Achtung, dies ist der 2. Band - die Rezension könnte Spoiler enthalten!

Die Charaktere:
Sunshine weiß nun, dass sie eine Luiseach ist und geht bei ihrem Vater Aidan in "Lehre". Dafür zieht sie mit ihm ...

Achtung, dies ist der 2. Band - die Rezension könnte Spoiler enthalten!

Die Charaktere:
Sunshine weiß nun, dass sie eine Luiseach ist und geht bei ihrem Vater Aidan in "Lehre". Dafür zieht sie mit ihm auf ein verlassenes Universitätsgelände irgendwo in Mexiko.
Sunshine wirkt nun schon etwas erwachsener als im 1. Band. Dies wird durch die nicht mehr so stark verwendete kindliche Sprache suggeriert. Einerseits finde ich es gut, dass sich die Geschichte nicht mehr so jugendlich liest, anderseits wundere ich mich über den enormen Sprung im Ausdruck. Denn zwischen Band 1 und 2 sind gerade mal ein paar Tage vergangen. Wieso spricht und denkt Sunshine nun erheblich reifer? Hier hätte ich mir mehr Einheitlichkeit gewünscht.
In diesem Teil wird das Hauptaugenmerk auf neue Personen (Aidan und Lucio) gelegt und die sympathischen Protas aus Band 1 (Nolan und Sunshines Mutter Kat) geraten in den Hintergrund. Ich persönlich finde das sehr schade, denn durch Aidan und Lucio wirkt die gesamte Story etwas kühler.

Die Story:
"Das Erwachen" knüpft nahtlos an seinen Vorgänger "Die Heimsuchung" an und der Leser findet sehr gut in die Geschichte rein.
Leider wird einiges, was Sunshine bei Aidan erlebt und lernt, gar nicht weiter thematisiert und damit oberflächlich behandelt. Es fehlt die Tiefe. Da Sunshines Aufenthalt einen Großteil der Erzählung ausmacht, zieht sich der fehlende Tiefgang durch das gesamte Werk.
Des Weiteren ist der Grusel nicht präsent und bleibt fast komplett aus. Mit den Schauer-Elementen hat die Autorin im 1. Teil mehr Talent bewiesen.

Schreibstil:
Der bildliche Schreibstil ist für mich der einzige Pluspunkt in diesem Bereich.
Ansonsten habe ich mich leider mit seichter, wenig spannender Unterhaltung konfrontiert gesehen. Frau McKenzie bekommt bedauerlicherweise keinen Sog in die Geschichte und hat somit schon sehr früh meine Aufmerksamkeit verloren.

Ende:
Das Ende ist unbefriedigend, teilweise übertrieben und viel zu abrupt; so als würden noch Seiten fehlen. Mit diesem Abschluss bin ich mir über mein Interesse an der Fortsetzung nicht ganz sicher.

Fazit:
Mit "Das Erwachen" legt die Autorin eine schwache Fortsetzung hin, der es an Einheitlichkeit, Grusel und Spannung fehlt.
2 1/2 von 5 Sterne

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 28.04.2017

Ausgeklügelter Mystery-Psychothriller

Sie weiß von dir
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Die Charaktere:
Louise ist eine alleinerziehende Mutter und lernt in einer Bar David kennen, der kurz darauf ihr neuer Chef wird. Da die Verwicklung schon peinlich genug ist, versuchen die beiden gegen ...

Die Charaktere:
Louise ist eine alleinerziehende Mutter und lernt in einer Bar David kennen, der kurz darauf ihr neuer Chef wird. Da die Verwicklung schon peinlich genug ist, versuchen die beiden gegen ihre Gefühle anzukämpfen. Der Versuch währt allerdings nicht lange. Zwischenzeitlich trifft sie auf Adele, Davids Ehefrau, und freundet sich mit ihr an. Wohl wissend um die verzwickte Lage, in der sie sich befindet, kann sie sich dennoch von keinem der beiden trennen und verheimlicht beiden ihre Bekanntschaften.
Adele ist mit ihrer Kindheits- und Jugendliebe David verheiratet. Dennoch hat sich in ihrer Ehe einiges verändert - die Liebe scheint fast vollständig erlischt zu sein und Adele ist fest entschlossen, ihren David mit allen Mitteln zu behalten.
Das Buch wird im Wechsel zwischen Louise und Adele erzählt. Beide erleben wir in der Ich-Perspektive. Der Blickwinkel auf beide ist gut gewählt, denn die Frauen wirken dadurch authentischer. Auch ihre Wesenszüge sind ansprechend und glaubhaft dargestellt. Einzige Merkwürdigkeit ist, dass offensichtlich alle Charaktere Alkoholiker sind.
Der Leser kann mit Adele mitfühlen und schlägt sich auf die Seite der betrogenen Ehefrau und Freundin. Dennoch kommen ihm immer wieder Zweifel. Er ahnt, dass Adele etwas ausheckt und fragt sich "Wie böse ist sie wirklich?" und "Ist David nur das Opfer?"

Die Story:
Anfangs erscheint das Buch wie ein Beziehungsdrama. Nach und nach entpuppt es sich aber als ein ausgeklügelter Mystery-Psychothriller. Es ist geheimnisvoll und thematisiert unter anderem die Astralwanderung.
Während des Lesens entstehen immer wieder Fragen und man kann einfach nicht aufhören das Buch zu verschlingen. Unter anderem möchte man die ganze Zeit wissen, was Adele vor hat und was sie plant und dieses Hin- und Her-Denken macht fast wahnsinnig (im positiven Sinne).

Der Schreibstil:
Durch den ansprechenden Wechsel zwischen Louise und Adele entsteht ein angenehmer Sog und die Story fließt wie von selbst dahin.
Die Spannung baut sich nach und nach auf, während die Autorin den Leser gekonnt an der Nase herum führt.

Ende:
Das Ende ist total abgefahren. Man rechnet partout nicht damit. Es ist nach langer Zeit mal wieder ein Schluss, der mitreißen kann und im Gedächtnis bleibt.

Fazit:
Frau Pinborough überzeugt mit ihrem ausgeklügelten Mystery-Psychothriller voller einnehmender Charaktere, geheimnisvoller Wendungen, unterhaltsamer Sogwirkung und einem mitreißenden Ende.
4 1/2 von 5 Sterne

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 19.04.2017

Ungewöhnlicher, aber überzeugender Erzählstil

Giants - Sie sind erwacht
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Die Charaktere:
Da dieses Buch komplett ohne Hauptprotagonisten auskommt und zwar auch noch so, dass man nicht das Gefühl bekommt, es würde etwas fehlen, hat es bei mir bereits von Anfang an punkten können. ...

Die Charaktere:
Da dieses Buch komplett ohne Hauptprotagonisten auskommt und zwar auch noch so, dass man nicht das Gefühl bekommt, es würde etwas fehlen, hat es bei mir bereits von Anfang an punkten können. Es ist gewagt, aber dem Autor dennoch gelungen.
Ein unbekannter Mann führt mit Hilfe von Interviews durch die Geschichte. Man erfährt nicht viel über ihn und gerade das macht ihn umso reizvoller. Wer ist er? Woher kommt er? Und für wen arbeitet er?

Die Story:
Um die Geschichte über den riesigen, unbekannten Robert erzählen zu können, wird das Buch mit Hilfe von Interviews, Tagebucheinträgen und Zeitungsartikeln aufgebaut. Die Struktur eines typischen Romans findet man hier nicht wieder. Das stört aber auch nicht weiter, sondern gibt der Story die richtige Würze.
Die Idee dahinter und die Vorstellung, dass es so etwas wirklich geben kann, ist unglaublich faszinierend. Die überzeugende Umsetzung tut ihr Übriges.

Der Schreibstil:
Die Kapitel sind mit "File..." überschrieben und suggerieren damit die Öffnung einer geheimen Staatsakte.
Der Erzählstil/Aufbau ist ungewöhnlich. Und manche Leser dürfte er an Sarah Lotz' Werk "Die Drei" erinnern. Mit einer Ausnahme: Selbst mit den Interviews und den diversen Zeitungsartikeln werden die Gedanken und Gefühle der Protagonisten überzeugend übermittelt. Wie Herr Neuvel das schafft, kann ich mir nicht erklären. Aber es funktioniert. Dadurch entwickelt das Buch eine ganz eigene Sogwirkung und liest sich obendrein angenehm flüssig.
Erfrischend finde ich außerdem den Humor, der vor allem im Zusammenspiel mit der unbekannten Person einfließt.

Ende:
Das Ende ist offen und lässt viele Spekulationen zu. In jedem Fall macht es neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit:
Hier überzeugt nicht nur die gelungene Hintergrundgeschichte, sondern auch der ungewöhnliche Erzählstil und die damit einhergehende anschauliche Darstellung der Charaktere.

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 05.04.2017

Gut, aber mit kleinen Schwächen

Die letzte Melderin II.
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Achtung, dies ist der 2. Band - die Rezension könnte Spoiler enthalten!

Die Charaktere:
Nach der Flucht aus ihrer Siedlung taucht Dan mit Jonas und Mick in einer kleiner Hütte mitten im Nirgendwo von ...

Achtung, dies ist der 2. Band - die Rezension könnte Spoiler enthalten!

Die Charaktere:
Nach der Flucht aus ihrer Siedlung taucht Dan mit Jonas und Mick in einer kleiner Hütte mitten im Nirgendwo von Europa unter. Dan braucht ihre Zeit, um das Erlebte in der Siedlung zu verkraften, vor allem da sie auch für den Tod einiger Menschen verantwortlich ist. Jonas ist ihr dabei eine große Hilfe - wohingegen sie sich immer weiter von Mick, ihrer alten Jugendliebe, entfernt. Ihr wird eine große Aufgabe zuteil: Einige Mitglieder der Regierung planen etwas Großes und sie muss es verhindern, bevor ein Unglück geschieht. Bereits während der Zeit in der Siedlung hat sie eine ungefähre Ahnung über die Ausmaße bekommen, aber die Auswirkungen sind bedeutender als sie ahnt.
Dan besitzt eine unglaubliche Gefühlstiefe, die es dem Leser sehr gut ermöglicht, sich in sie hineinzuversetzen. Mit ihrer impulsiven und unbeherrschten Art, die nicht recht zu ihr passen will, schießt sie zwar manchmal etwas quer, aber diese Charaktereigenschaft bringt sie bei ihren Plänen voran.
Dans Rolle erscheint mir zu perfekt. Warum soll ausgerechnet sie alles verändern? Warum nicht jemand Stärkeres, jemand mit mehr Einfluss? Was ist an ihr besonders? Und keiner ihrer Sympathisanten nimmt selbst etwas in die Hand - alle geben die Verantwortung an sie ab. Das erscheint mir doch sehr unrealistisch. Außerdem kann ich nicht recht nachempfinden, warum alle nach ihrer Pfeife tanzen. In ihre Rolle als "Anführerin" ist sie eher durch Glück als Können hinein geraten und sie hatte obendrein immer Hilfe, musste nichts allein bewältigen. Dennoch sehen alle zu diesem noch unerfahrenen Mädchen auf, als wäre sie der neue Messias. Sie wird für meinen Geschmack viel zu schnell glorifiziert und empor gehoben und erhält eine Rolle, die ich ihr nicht abkaufen kann.

Die Story:
Mit Beginn des 2. Bandes ist man sofort wieder im Geschehen drin. Der Autor macht es dem Leser leicht, wieder hineinzufinden. Es kommen außerdem ein paar Dinge ans Licht, die sich im 1. Teil nur angedeutet haben und machen somit aus der Story etwas Rundes.

Der Schreibstil:
Die Dialoge sind durchweg authentisch. Dennoch waren es für meinen Geschmack zu viele Dialoge und innere Monologe und Gedanken. Die Handlung kommt nur schleppend voran, weil sich Herr Spitzer zu sehr auf Dans Gefühle fokussiert. Die Spannung wird dadurch leider ebenso getrübt.
Doch auch, wenn die Spannung über weite Teile fehlt, liest sich die Geschichte dennoch flüssig.

Das Ende:
Die Dramatik zieht zum Ende etwas an. Es gibt ein paar unerwartete Wendungen, die mich neugierig weiteren Entwicklungen entgegen sehen lassen. Das Ende ist nervenaufreibend mit einem wirklich, wirklich fiesen Cliffhanger.

Fazit:
Die Charakterdarstellung der Hauptprotagonistin erfolgt mit viel Gefühl, dennoch wird sie aus einem mir unerfindlichen Grund glorifiziert. Die Geschichte ist zwar flüssig, aber die Spannung wird durch lange Monologe getrübt und nur das Ende gibt dem 2. Band wieder etwas Aufwind.

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 12.01.2017

Eine niedliche Geschichte mit kleinen Fehlern

Winston (Band 1) - Ein Kater in geheimer Mission
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"Ein Kater in geheimer Mission" ist eine niedliche Geschichte mit Herz über einen etwas versnobten Kater, der über seinen Schatten hinaus wächst und sich mutig den Abenteuern stellt.

Winston versteht ...

"Ein Kater in geheimer Mission" ist eine niedliche Geschichte mit Herz über einen etwas versnobten Kater, der über seinen Schatten hinaus wächst und sich mutig den Abenteuern stellt.

Winston versteht zwar unsere Sprache, aber längst nicht alle Gepflogenheiten, die die Menschen so an den Tag legen. Er ist noch ein junger Kater und daher relativ unerfahren im Umgang mit Menschen und lernt noch dazu. Bisher kennt er nur seinen Besitzer und dessen Hausfrau. Als aber eine neue Hausfrau in sein Leben tritt und diese auch noch ihre 11-Jährige Tochter mitbringt, ist das Chaos komplett. Vor allem, da er dann bald im Körper dieses Mädchens steckt...
Auch, wenn Frau Scheunemann die Unerfahrenheit von Winston gut zu transportieren versucht, gelingt ihr dies nicht immer zu 100%. Manchmal erscheint mir der Kater doch etwas zu schlau - gerade dann, wenn es für den Fortgang der Geschichte förderlich ist. Das finde ich etwas schade und nicht glaubwürdig. Wenn man einmal davon absieht, dass ein Menschen verstehender Kater auch nicht sehr realistisch ist. Aber darauf kann man sich noch einlassen und das ist ja mit Klappentext auch bekannt. Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Autorin die Unbedarftheit von Winston etwas besser dargestellt und ihn nicht manchmal zu einer - für seine Verhältnisse - Intelligenzbestie gemacht hätte.

Die einzelnen Kapitel werden mit thematisch passenden Überschriften und niedlichen Katzenbildern mit Wollknäuel eingeleitet.
Dass man ein Kinderbuch (ab 11 Jahren) in der Hand hat, merkt man sehr schnell. Ich bin bisher nur Jugendbücher gewohnt und konnte mich mit den charakteristischen Merkmalen eines Kinderbuches schwer anfreunden: zu einfach, zu kindlich, die Abläufe zu perfekt. Dennoch kann ich das der Autorin nicht negativ ankreiden - es ist eben einfach nicht nach meinem Geschmack.
Schade finde ich, dass die Eigenarten einer Katze nicht richtig zur Geltung kommen oder manchmal auch falsch dargestellt werden. Möglicherweise liegt das daran, dass die Autorin ein Hundemensch ist und sich nicht so mit Katzen auskennt. Allerdings ist das, wie ich finde, keine gute Voraussetzung, um ein Buch über eine Katze zu schreiben. Aber den jungen Lesern fällt das wohl nicht so auf.

Das Ende ist natürlich vorhersehbar, aber dennoch ganz nett umgesetzt.

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