Was weiß die Witwe wirklich?
Die WitweJean und Glen Taylor führten auf den ersten Blick eine perfekte Ehe. Er war immer führsorglich und aufopferungsvoll, sie tat alles für ihren Mann und wähnte sich glücklich.
Plötzlich wird die Welt der ...
Jean und Glen Taylor führten auf den ersten Blick eine perfekte Ehe. Er war immer führsorglich und aufopferungsvoll, sie tat alles für ihren Mann und wähnte sich glücklich.
Plötzlich wird die Welt der Taylors von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt: Im Jahre 2006 wird Glen bezichtigt, ein furchtbares Verbrechen begangen zu haben: Die kleine Bella wurde aus ihrem Vorgarten entführt und ist seitdem spurlos verschwunden. Dieser Verdacht ändert alles, Polizei, Presse und Öffentlichkeit stürzen sich auf das Ehepaar…
2010 wird Glen bei einem Unfall getötet und die Reporter belagern sofort wieder die Witwe Jean. Denn alle wollen wissen, was Jean wirklich weiß. Und diese ist nun bereit, ihre Seite der Geschichte zu erzählen…
Ich durfte dieses Buch im englischen Original im Rahmen einer Leserunde lesen.
Fiona Barton liefert mit „The Widow” ihren Debütroman ab, welcher als „ultimate psychological thriller“ bezeichnet wird. Dies weckte jedoch bei mir Erwartungen, die das Buch dann leider nicht erfüllen konnte. Erwartet hatte ich eigentlich einen raffinierten, ideenreichen Thriller mit einigen spannenden Drehungen und Wendungen. Doch „The Widow“ ist eher eine Art psychologische Studie über Jean und ihren Mann Glen. Die Spannung kommt dabei leider immer wieder zu kurz, obwohl das Buch generell nicht uninteressant ist. Doch leider wird dem Leser durch die Vermarktung eine andere Art Buch suggeriert, so dass das „wirkliche“ Buch diese leider nicht zutreffenden Erwartungen nicht erfüllen kann.
Das Buch wird aus drei Perspektiven erzählt: Aus der Sicht der Witwe Jean, der Reporterin Kate und des Polizisten Bob. Diese verschiedenen Aspekte ermöglichen dem Leser tiefere Einblicke in das Geschehen und die verschiedenen Gedankenstrukturen der handelnden Personen. Jean bleibt dabei am undurchsichtigsten, denn ihr Handeln und ihre Gedanken sind zum Teil relativ schwer nachzuvollziehen. Kate und Bob werden deutlicher und klarer charakterisiert. Andere Personen bleiben z.T. recht blass und werden nur ungenau gezeichnet.
Positiv zu bewerten sind die immer wieder vorkommenden Zeitsprünge, die nach und nach die gesamten Ereignisse zwischen den Jahren 2006 und 2010 thematisieren. Auch die Einblick darin, wie die Medien mit solchen Fällen umgehen und welche Macht die Medien haben können, ist interessant. Ebenso die Ermittlungsarbeiten der Polizei.
Daher vergebe ich für „The Widow“ 3,5 von 5 Sternen. Da man hier jedoch nur ganze Punkte geben kann bekommt das Buch hier von mir 3 Sterne.