Fans von Patrick Rothfuss aufgepasst !!
Das Lied des BlutesVielleicht wollte er vor seinem Ende noch einmal jemanden
sein Herz ausschütten, ein Vermächtnis der Wahrheit hinterlassen, damit er
nicht nur als Hoffnungstöter in die Geschichte eingehen würde. Vielleicht ...
Vielleicht wollte er vor seinem Ende noch einmal jemanden
sein Herz ausschütten, ein Vermächtnis der Wahrheit hinterlassen, damit er
nicht nur als Hoffnungstöter in die Geschichte eingehen würde. Vielleicht war
es ein letzter Versuch, seine Seele und die seines Königs reinzuwaschen. (…)
„Also gut, erzählte mir Eure Geschichte.“ Seite 22
Vaelin Al Sorna, der berühmteste Gefangene des Reichs
befindet sich auf dem Weg zu dem Ort, an dem er um sein Leben kämpfen soll.
Einst wurde er im Kloster des Sechsten Orden zum Krieger ausgebildet und jetzt
sind die Namen, die er sich im Kampf verdiente, überall im Land bekannt: Schwert
des Königs, Dunkelklinge, Rabenschatten und am gefürchtetsten: Hoffnungstöter.
Doch wie wurde aus einem einfachen Jungen eine Legende?
Vaelin Al Sorna ist der Sohn eines gefeierten Kriegshelden
und Vertrauten des Königs. Doch als seine Mutter stirbt, verändert sich das
ohnehin schon verschlossene Wesen seines Vaters und schließlich bringt er
Vaelin zu den Toren des sechsten Ordens. Hier werden Krieger ausgebildet, in
allen Künsten des Kampfes und für Vaelin beginnt eine Zeit voller blauer
Flecken, Training und Tod, in dem er einiges über sich selbst und auch über die
Welt, in der er lebt herausfindet.
Aber er findet auch Freunde, denn jeder Junge wird einer
Gruppe zugeteilt, die gemeinsam lernt, trainiert und die Prüfungen bestreitet.
Hier trifft er Dentos, Nortah, Caenis und Brakus, die ihm zu treuen Gefährten
werden. Später gesellt sich noch ein Straßenjunge dazu, der darum bittet einer
von ihnen werden zu dürfen. Doch schon bald stellt Vaelin fest, dass die Dinge
nicht so sind, wie er dachte. Er findet den wahren Grund heraus, warum er zum
Sechsten Orden gebracht wurde und außerdem, dass außerhalb der Tore jemand auf
ihn lauert.
Dieses Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der zum
Krieger wird und sich selbst des Öfteren als Mörder bezeichnet. Vaelin ist sehr
selbstkritisch, aber nicht ichbezogen. Für seine Brüder würde er alles tun,
dennoch zweifelt er an dem, was aus ihm wird, denn sie werden dazu erzogen, zu
töten. Der König sieht in ihm eine mächtige Waffe und versucht seiner habhaft
zu werden, während der Anführer des Ordens seine eigenen Pläne hat.
Das Buch ist so aufgebaut, dass man Vaelin am Anfang als
verurteilten Helden auf dem Weg in den Tod trifft. Ein Schreiber, der ihn
begleitet hört sich seine Geschichte an und erfährt sie zusammen mit dem Leser,
mit vier oder Fünf Unterbrechungen, die die Geschehnisse im Jetzt kurz
erzählen. Es hat mich an die Patrick Rothfuss Bücher erinnert, die in einem
ähnlichen Still erzählt werden.
„Ich habe geglaubt schon so viel gelernt zu haben, dachte
er. Doch ich wusste nichts.“ Seite 331
Das Buch ist sehr dick und enthält eine Menge Stoff, es ist
aber keineswegs langatmig. Im Laufe der Geschichte sammeln sich viele Fragen,
sowohl für Vaelin, als auch für den Leser. Es ist eine einfache Sprache, nicht
blumig, der Autor hält sich nicht mit großen Beschreibungen auf, sondern es ist
recht nüchtern. Nichtsdestotrotz hat es mich absolut in seinen Bann gezogen.
Es gibt eine kleine Liebesgeschichte, doch die Freundschaft der Jungen/Männer
steht im Vordergrund. Es gibt Schlachten, Heldenmomente, Treue und Verrat.
Außerdem auch Magie, die im Allgemeinen als „das Dunkle“ bezeichnet wird.
„Vielleicht finden wir einen Ort, wo es keine Könige gibt und
keinen Krieg, keine Menschen, die einander aufgrund ihres Glaubens töten oder
für Geld.“ Seite 699
Ich mochte das Buch wirklich sehr gerne, aber hin und wieder
hatte ich Schwierigkeiten zu folgen und mir fehlte ein bisschen Farbe, was die
Figuren angeht. Ein bisschen was hat mir auch an der Geschichte gefehlt, die
Sprünge hätten vielleicht gekennzeichnet werden können, aber das ist
alles Jammern auf sehr sehr hohem Niveau. Die Sprache war toll und für ein High
Fantasy Buch war alles gut zu verstehen und nicht zu kompliziert. Das Ende war
absolut schockierend, damit hätte ich niemals gerechnet und ich bin super auf
den zweiten Band gespannt!
Alle Fans von Patrick Rothfuss werden sich in diesen
Geschichten wohlfühlen und wen die hohe Seitenanzahl nicht schreckt und noch
weniger der Gedanke, dass es bereits drei Bände in dieser Größe gibt, dem kann
ich Anthony Ryan sehr empfehlen.
In mein Regal werden auf jeden Fall seine anderen Bücher
auch noch einziehen.
Anthony Ryans „Das Lied des Blutes“ ist ein sehr sehr gutes High Fantasy Buch mit viel Stoff, einer spannenden Handlung über das Heranwachsen eines Helden, der sich selbst einen Mörder nennt. eine klare Leseempfehlung für High Fantasy Fans!