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Veröffentlicht am 15.09.2016

Freundschaft und Spionage

Elanus
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Jona hat ein Geheimnis. Andere junge Studenten schließen Freundschaften, gehen aus, machen Party. Er beobachtet das alles lieber aus sicherer Entfernung. Mit Elanus. Elanus ist eine kleine Drohne, ausgestattet ...

Jona hat ein Geheimnis. Andere junge Studenten schließen Freundschaften, gehen aus, machen Party. Er beobachtet das alles lieber aus sicherer Entfernung. Mit Elanus. Elanus ist eine kleine Drohne, ausgestattet mit einer Kamera und einem Mikrofon. Sie hört und sieht alles. Doch seltsame Dinge gehen an der Elite-Universität vor, und als Elanus zufällig etwas mithört, was es nicht mithören sollte, gerät Jona in tödliche Gefahr.

„Ein neues Buch von Ursula Poznanski!“ waren meine ersten Gedanken bei diesem Werk. „Das musst du lesen!“ Kurzgesagt, nicht lange nachdem ich mit dem Buch begonnen hatte, stellte ich fest, dass es wohl eine lange Nacht werden würde.
Poznanskis Stil zog mich einfach in Jonas’ Welt, ließ mich mit Elanus fliegen und auf die Spur verbrecherischer Machenschaften stoßen. Dabei mochte ich zu Beginn Jonas noch nicht mal sehr gerne. Ein kleines Genie, mit 17 auf der Elite-Universität Franz-Hesse, und dazu besaß er auch noch den ausgeprägten Drang, anderen zu zeigen wie schlau er ist. Nicht gerade eine tolle Mischung zum Knuddeln und Liebhaben. Jona ist hochgradig intelligent, aber gleichzeitig weist er große Defizite im Sozialverhalten auf. Der normale Umgang mit anderen Menschen fällt ihm unglaublich schwer. Und das macht ihn als Protagonisten so interessant. Er stachelt, eckt an und macht auch mal Dinge, die beim Leser die Alarmglocken schrillen lassen. Wie gesagt, beim Leser, bei ihm nicht. Trotzdem freunden sich der Nachbarsjunge der Gastfamilie, bei der er wohnt, und die Studentin Marlene mit ihm an - und halten ihm gewaltig Paroli! Was hab ich bei Diskussionen und Gesprächen zwischen Patrick und Jona gelacht, oder, wenn ihn Marlene vorgeführt hat. Aber der Leser spürt eben auch die Freundschaft, die sie ihm trotz allem entgegen bringen und Jonas schleichende soziale Entwicklung, die Poznanski gut dargestellt hat. Mit diesem Team an der Hand konnte ich mich getrost auf die Geschichte einlassen, ohne Angst einen Charakter in der Mitte des Buches an die Wand klatschen zu können.
Aber was ist nun mit den geheimnisvollen Vorgängen rund um die Franz-Hess? Die ersten Bausteine werden schon früh ausgelegt, ohne das der Leser etwas davon mitbekommt. Erst später fallen sie ihm wieder ein. Ich habe es sehr genossen, miträtseln zu können und Jonas bei seiner Spurensuche zu verfolgen. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten, da jedes Wort eigentlich ein Spoiler wäre.
Poznanski hat es aber auf jeden Fall geschafft, einen glaubwürdigen Kriminalfall niederzuschreiben, mit Witz und Verstand. Er hat mich um eine Nacht gebracht, und dafür danke ich. Ich vergebe gerne fünf Sterne für dieses Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

actiongeladener 2. Teil

Flammenwüste - Der Gefährte des Drachen
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Der Märchenerzähler Anur und der schwarze Drache Menor sind auf einer verzweifelten Mission, während der dunkle Magier Nyan seine Verbündeten um sich scharrt, um die Wüstenvölker in einen grausamen Krieg ...

Der Märchenerzähler Anur und der schwarze Drache Menor sind auf einer verzweifelten Mission, während der dunkle Magier Nyan seine Verbündeten um sich scharrt, um die Wüstenvölker in einen grausamen Krieg zu stürzen. Die letzte Hoffnung liegt bei Anur und seiner Jagd nach dem ersten Wort. Unterdessen wandeln seine Gefährten auf nicht minder gefährlichen Wegen.

Mit den Worten „Aus der Bibliothek der ungeschriebenen Bücher“ fängt der Autor seine Leser schon ein, noch bevor die Geschichte eigentlich richtig beginnt. Durch die Worte öffnet sich ein Tor für mich, das mich in die Geschichte führt - Es ist stimmig, denn dieses Buch könnte aus der Bibliothek der ungeschriebenen Bücher stammen, so gut passt es dort hinein.
Ich fand mich nun schon zum zweiten Mal in dieser heißen Wüstenwelt wieder und fühlte mich schon nach den ersten Seiten heimisch und willkommen. Anur und Meno, der Drache begrüßten mich wie einen alten Freund und nahmen mich mit auf das erste kleine einführende Abenteuer, dass mir gar keine Zeit ließ, an dieser Welt zu zweifeln oder sie zu hinterfragen. Ich habe sie einfach erlebt und fühlte mich ein wenig in die Märchen von 1001 Nacht versetzt.
So wie mich Anur und all die anderen auch schon im ersten Band begeistern konnten, so schafften sie es auch hier. Ich denke, es ist das wichtigste, wenn man mit den Charakteren leiden und lachen kann oder den Flugwind im Gesicht spürt, wenn Anur auf Menos Rücken sitzt. Das ist dem Autor auf jeden Fall mehr als geglückt.
Man spürt, dass sich der Autor Gedanken um die Actionszenen gemacht hat. Er hat seine Figuren nicht einfach in den Kampf gescheucht um im Anschluss einfach drauf los zu schreiben. Ich habe insbesondere den Finalkampf als sehr atmosphärisch empfunden (wobei auch einige Fingernägel dran glauben mussten), weil ich einfach nicht wusste, ob meine Lieblingsfiguren als Sieger oder wenigstens lebend aus der ganzen Geschichte hervor gehen würden.

Alles in allem empfand ich den zweiten Teil der Flammenwüste als actiongeladenes, atmosphärisch dicht erzähltes Wüstenmärchen mit Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind.
Ich vergebe an ein tolles Buch wie dieses gerne 4,5 Sterne mit ein wenig Luft nach oben für das Finale.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Idee, schwächelnde Umsetzung

Emba - Bittersüße Lüge
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Emba genießt die verbotenen Flüge auf ihrem Aeroboard in vollen Zügen. Generell ist sie eher ein Mädchen von der wilden Sorte, dass davon träumt, eine Ausbildung zur Jägerin zu machen und Rinare zu jagen, ...

Emba genießt die verbotenen Flüge auf ihrem Aeroboard in vollen Zügen. Generell ist sie eher ein Mädchen von der wilden Sorte, dass davon träumt, eine Ausbildung zur Jägerin zu machen und Rinare zu jagen, ohne deren Energie die Menschheit in der hoch technisierten Welt nicht überleben kann. Mit Glück besteht sie Aufnahmeprüfung, doch dann wird sie zum Opfer von gefährlichen Manipulationen. Was steckt dahinter? Warum versucht jemand, sie umzubringen?

Mit Emba halte ich hier den ersten Band einer zweiteiligen Dystopie in den Händen. Die Protagonistin Emba war mir spontan sympathisch, nachdem ich ihren rasanten Flug auf den ersten Seiten verfolgen konnte. Ich fühlte mit ihr und konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, was nicht zuletzt der konsequenten Ich-Perspektive geschuldet war. Also freute ich mich nach dem kleinen Crashkurs und der Einführung in ihre „Welt“ auf ein spannendes Abenteuer. Emba ist die Tochter des Chefs von Industria, dem beinahe mächtigsten Mann auf dem Planeten, da sein Unternehmen die Menschen mit Energie versorgt, dass sie von den Rinaren nehmen. Das dort der Ansatz für den Spannungsplot liegt, war mir schnell klar. Trotzdem freute ich mich auf ein spannendes Abenteuer mit einer gewitzten Protagonistin. Nur leider landete ich schnell wieder auf dem harten Boden der Vorhersehbarkeit. Ganz ehrlich, ich mag Geschichten wie diese und ich habe auch nichts dagegen, wenn sie ein bisschen vorhersehbar sind. Manchmal ist das unvermeidbar. Aber diese Geschichte rund um Rinare und Embas glückliche Aufnahme sowie den Manipulationen hatte ich leider schon nach den ersten zwanzig Seiten durchschaut. So ging für mich leider vollkommen die kitzelnde Spannung verloren, die ich sonst bei solchen Büchern eigentlich so liebe. Dazu kam noch, dass Emba ziemlich blauäugig durch die Gegend gestolpert ist und nicht an einem früheren Punkt einfach mal auf die Idee kam, Dinge zu hinterfragen oder mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. So ist man recht rasch genervt von ihr. Ich für meinen Teil habe ziemlich oft die Augen verdreht. So ging ein weiterer Teil des Buchreizes für mich leider flöten. Positiv betonen möchte ich den flüssigen, melodischen Schreibstil der Autorin, den sie über den ganzen Roman beibehalten hat. Auch die Details, die ihre erdachte Welt so besonders machen, haben mir sehr gut gefallen, und trugen nicht wenig dazu bei, dass mir der Weltenentwurf so gut gefiel und ich ihn mir exzellent vorstellen konnte. Das hat mich auch zum großen Teil während der Lektüre bei Laune gehalten.

Alles in allem konnte ich super in die Welt eintauchen, doch meine Erwartungen hinsichtlich des Plots wurden leider enttäuscht. Deshalb kommt meine Bewertung leider nicht über 3 Sterne hinaus, da die Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen konnte und mich zudem kaum überrascht hat. Aber wer trotzdem in eine tolle, andere Realität eintauchen möchte, dem lege ich nahe, sein Glück mit dieser Geschichte zu versuchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend!

Lady Midnight
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Emma verfolgt nur ein Ziel in den Straßen von Los Angeles. Sie will die Mörder ihrer Eltern finden. Ihnen jagt sie nun schon seit Jahren hinterher. Und nun geschehen wieder mysteriöse Morde, bei denen ...

Emma verfolgt nur ein Ziel in den Straßen von Los Angeles. Sie will die Mörder ihrer Eltern finden. Ihnen jagt sie nun schon seit Jahren hinterher. Und nun geschehen wieder mysteriöse Morde, bei denen die Leichen die selben Male tragen wie die Leichen ihrer Eltern. Emma ist eine Schattenjägerin und lebt am Institut in L.A. gemeinsam mit den Geschwistern Blackthorn. Ihr Parabatei Julian ist ihr bester Freund und sogar noch ein bisschen mehr. Doch Parabatei dürfen sich nicht lieben...

Dieser Roman markiert den Beginn der nun mehr vierten Trilogie aus dem Reich der Schattenjäger, das Cassandra Clare eindrucksvoll erschaffen und ausgebaut hat. Die Geschichte rund um Jules und Emma spielt fünf Jahre nach den Ereignissen von „City of heavenly Fire“ und ich kann nur empfehlen die vorherigen Bücher gelesen zu haben, wenn man sich nicht aufs ärgste Spoilern will. Wem Spoiler nichts ausmachen kann den Roman auch so lesen, da die wichtigsten Dinge verständlich, aber nicht zu ausschweifend noch einmal aufgegriffen werden. Aber mit der
Kenntnis der Vorgänger hatte ich definitiv mehr Spaß an diesem Roman. Soviel vorweg.

Wo soll ich Anfangen? Die Komplexität des Werkes lässt sich nicht abstreiten, doch ich habe trotz der Dicke des Buches jede einzelne Seite genossen. Zum größten Teil lag dies am Stil der Autorin, der sich auf jeden Fall spürbar weiterentwickelt hat. Clares Stil ist ruhiger geworden, im Vergleich zu den Vorgängern. Sie nimmt sich mehr Zeit um Sachverhalte zu beschreiben und hat nach meinem Empfinden keine willkürlichen Charaktersprünge mehr im Plot. Diese Ruhe, die sie in die Geschichte bringt, tut meiner Meinung nach unglaublich viel für den Roman. Ich als Leser fühlte mich aufgenommen und angekommen in der Familie Blackthron. Ich fühlte mich zuhause. Ich konnte mich auf die Couch kuscheln oder mit Ty im Netz surfen. Ich fühlte mich in ihrem Haus am Meer wohl. Und das ist, wie ich finde, bei einer so langen Reihe wie dieser, wichtiger, als noch einmal den Grundsatz der Schattenjäger vom Urschleim heraus zu erklären. Dass ist ein Grund, aus dem ich das Buch sehr genossen habe, sogar mehr als die anderen Teile der Serie.
Der zweite ist der Spannungsbogen. Er baut sich zwar nur langsam auf, ist aber stetig vorhanden. Der Crime-Plot kam mir manchmal vor wie ein CSI-Fall, was ich ja in der Form von der Autorin auch noch nicht kannte.
Die Liebesgeschichte und die Familiengeschichte fand ich beide recht gut gelungen. Auf jeden Fall hat mich das Pairing Jules und Emma (und das ist kein Spoiler! xD) nicht halb so sehr genervt wie dieses ewige HickHack zwischen Jace und Clary. Obwohl die endlose Beschreibung der Schönheit von Jules’ Augen auch dann und wann an der Lesersubstanz zehrt, aber seis drum.

Cassandra Clare hat mich mit diesem Buch wirklich wieder ins Boot geholt, nachdem ich nach City of heavenly fire beinahe von Bord gehüpft wäre, und ich schippere schon voller Vorfreude dem nächsten Band entgegen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hexen sind doch böse, oder?

Witch Hunter
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Man denkt, Elizabeth Grey könnte kein Wässerchen trüben? Weit gefehlt. Obwohl sie nicht so aussieht, kämpft sie gegen Hexen und Dämonen. Sie ist eine Hexenjägerin aus Überzeugung. Doch als ein Beutel mit ...

Man denkt, Elizabeth Grey könnte kein Wässerchen trüben? Weit gefehlt. Obwohl sie nicht so aussieht, kämpft sie gegen Hexen und Dämonen. Sie ist eine Hexenjägerin aus Überzeugung. Doch als ein Beutel mit Kräutern bei ihr gefunden wird, gerät sie selbst in den Fokus ihrer einstigen Freunde.

Ich bin weder ein sonderlich großer Fan der Ich-Perspektive, noch schwenke ich gern Präsens-Flaggen. Aber dieses Buch konnte mich trotz der beiden Dinge überzeugen. Doch aus welchem Grund konnte ich einfach über die formalen Dinge drüber weg lesen?
Tja, beginnen wir mit der Thematik. Ich mag Hexen und Hexenjagd. Ich unternehme gern Ausflüge in andere Jahrhunderte und vor allen Dingen mag ich England wirklich sehr gern. Also hab ich dieses Buch aufgeschlagen und war gleich mitten drin. Die Autorin fängt den Leser mit einer wirklich spannenden Szene, die einige Fragen aufwirft, aber nicht zu viel erklärt. Zu lange Vorrede mag ich in Jugendbüchern eh nicht so sehr. Schließlich soll es mich ja unterhalten.
Die Handlung geht interessant weiter, ohne Infodumping oder ähnliches. Man merkt, dass die Autorin eher Wert auf die Charaktere gelegt hat und nicht darauf, jeden Grashalm minutiös zu beschreiben. Darunter leidet zwar das Zeitbild ein wenig, aber das hat mich zu meiner Verwunderung eher weniger gestört. Dafür hab ich ja meine historischen Schinken, und bei dem Buch waren für mich eben die Handlung und die Charaktere wichtiger.
Elizabeth wird zunächst getragen von ihren Überzeugungen. Sie ist Hexenjägerin mit Leib und Seele und ihre Gedanken wandern noch nicht mal im Ansatz in eine andere Richtung. Das lässt sie bisweilen ein klein wenig naiv erscheinen, aber seis drum. Die Naivität verliert sie im Buch recht schnell. Dann gibt es eine ganze Reihe anderer Figuren, z.B. Caleb oder Nicholas, bei denen man sich nicht sicher ist, welche Ziele sie verfolgen. Das hat dem Plot noch mal ein wenig Würze verliehen und ihn spannender gemacht.
Die Autorin scheut sich auch nicht vor Blut und Verletzungen. Deshalb habe ich zumindest bis zum Ende hin um die Figuren gebangt, die ich besonders lieb gewonnen hatte. Das verlieh dem Buch noch einmal zusätzliche Spannung zu jener, die schon aufgebaut worden ist.

Die Autorin versteht ihr Handwerk. Ich bin einige Male in schallendes Gelächter ausgebrochen, während der Lektüre und habe bis zum Finale mit den sturen Charakteren mitgefiebert.

Ein tolles Jugendbuch. Ich vergebe gerne vier Sterne in der Hoffnung, dass der zweite Band noch um einiges besser wird.