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Veröffentlicht am 30.01.2024

Spannende Fortsetzung mit neuen Schauplätzen

Jade War - Magie ist Macht
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Jade War von Fonda Lee

Ein wahnsinnig fesselnder, kluger und actionreicher zweiter Band, der selbst mich, die nicht so viel mit wirtschaftlichem Verstrickungen und politischen Fallstricken am Hut hat, ...

Jade War von Fonda Lee

Ein wahnsinnig fesselnder, kluger und actionreicher zweiter Band, der selbst mich, die nicht so viel mit wirtschaftlichem Verstrickungen und politischen Fallstricken am Hut hat, mit wirtschaftlichen Beratungen zu fesseln wusste.

Nachdem im ersten Band so viel schreckliches geschehen ist und mir Hilo (der Pfeiler des Clans), Shae (der Wettermacher), Wen (Hilos Frau und ein Steinauge) und Anden (der sich vom Clan abgewandt hat) wirklich ans Herz gewachsen sind, konnte ich den zweiten Band nicht schnell genug in den Händen halten.
Fonda Lee beweist eines gleich auf den ersten Seiten. Sie hat die gesamte Welt so geschickt aufgebaut, mit all ihren Facetten, dass sie eigentlich nicht den großen Erklärbär an die Front schicken muss, sondern die Figuren in ihrer Stadt, in ihrem wirtschaftlich, politisch und privaten Umfeld einfach handeln lassen kann. Dass ein Pfeiler das Oberhaupt des Clans ist, bekommt der Leser aus dem Kontext mit. Das soll nur ein Beispiel sein, wie gut Fonda Lee ihre eigene Welt beherrscht.

Ob der Leser von dem Buch vollgepackt mit brutalen Clankriegen, mit Jademagie und Intrigen, KungFu-Action und Verhandlungskunst, mitgerissen wird oder nicht, steht und fällt meiner Meinung nach mit den Figuren. Mit Hilo, der hin und hergerissen ist zwischen der Verantwortung als Pfeiler und seinen familiären Pflichten. Mit Wen, die trotz ihres Daseins als Steinauge, die die Jade nicht spüren kann, ein wichtiges Glied des Clans sein will. Shae, die als Wettermacherin die wirtschaftlichen Geschicke des Clans lenken muss, trotzdem aber von den Traditionen abweicht. Von Anden, dessen Geschicke ich besonders gerne verfolgt habe, da er seine Jade aufgrund der Ereignisse im ersten Band abgelegt und bei Hilo in Ungnade gefallen ist und deshalb einen anderen eigenen Weg finden muss.

Das Buch hat mich gefesselt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, vor allen Dingen da mich einige Entscheidungen geliebter Figuren vollkommen aus der Bahn geworfen haben. Das ist die Kunst, die Fonda Lee formvollendet beherrscht. Sie lässt ihre Charaktere unbequeme Entscheidungen treffen, lässt sie gegen den Strom schwimmen, und gestaltet diese Entscheidungen aber so, dass sie in den Entwicklungsprozess des Charakters hineinpassen und ich als Leserin die Zuneigung oder den Respekt vor dem Charakter nicht verloren habe. Das lag wohl auch daran, dass die Figuren so vielschichtig waren. Sie hatten sich dick in die verschiedenen Aspekte ihrer Seele verpackt - manche Blätter haben wir im ersten Band schon gelöst, an manchen zupft man in diesem Band und andere bleiben fest am Seelenkern verankert bis zum letzten Band.

Jade War ist weder ein Jugendbuch, noch schont es die handelnden Figuren. Ich wusste bis zum Schluss nicht, ob meine Lieblinge überleben werden oder ob sie doch noch im Kugelhagel umkommen oder Opfer der Jadekräfte werden.

Die unterschiedlichen Schauplätze (ja, es kommen noch ein paar dazu) hat Fonda Lee richtig gut in meinem Kopf lebendig werden lassen. Es hat wohl auch nicht geschadet, dass ich ständig eine Art Anime aus den 80ern oder 90ern im Kopf hatte, der das geschriebene Wort wunderbar illuminiert hat.

Mir bleibt nur zu sagen, dass ich nach dieser starken Fortsetzung auf den dritten Band giere.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Hoffnung als verzweifelte treibende Kraft

Red Rising: Zeitalter des Lichts
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Darrow hat beinahe alles verloren. Auf dem Merkur kämpft er mit seiner Crew darum, dass Schiff wieder flugtauglich zu machen um Richtung Mars zu fliegen. Lysander au Lune spielt ein gefährliches Spiel ...

Darrow hat beinahe alles verloren. Auf dem Merkur kämpft er mit seiner Crew darum, dass Schiff wieder flugtauglich zu machen um Richtung Mars zu fliegen. Lysander au Lune spielt ein gefährliches Spiel mit der Diktatorin der Weltengesellschaft Atlantia und Mustang, Oberhaupt der Sonnenrepublik und Darrows Ehefrau, kämpft einen verzweifelten Kampf auf dem Mars.

Was soll ich sagen? Wie dieses actiongeladene Feuerwerk beschreiben? Pierce Brown spielt die Asse, die er in der Hand hält, sehr klug aus. Er kann einfach actiongeladene Kämpfe schreiben, bei denen ich an den Seiten klebe. Warum? Weil er die Figuren, die ich so liebe wie Virginia oder Sevro nie aus den Augen verliert, trotz oder gerade wegen den unglaublichen Materialschlachten. Ich bin bei den ultimativen Raumschlachten dabei, wenn sie sich durch Dreck und Fäkalien kämpfen müssen oder wenn einer dem anderen das werte Hinterteil rettet. Diese Verbundenheit beschreibt Brown einfach unglaublich glaubhaft und gehaltvoll.

Man erlebt die verzweifelte Freundschaft zwischen Darrow und Sevro mit, die einem fast das Herz bricht. Man erlebt die Liebe mit, die Darrow für Virginia empfindet und trotzdem in der Vergangenheit zweifelhafte Entscheidungen getroffen hat. Ich konnte sogar Lysander verstehen, der unerfahren intrigiert, aber eigentlich immer nur das beste für die Republik möchte. Sie alle kämpfen, lieben, verzweifeln und herrschen, nur aus einem Grund: und das ist Hoffnung, die man wie ein schwach schlagendes Herz das ganze Buch hindurch spürt.

Mir persönlich hat das Figurenverzeichnis am Anfang des Buches sehr geholfen. Es ist schon etwas her, seit dem ich den letzten Band gelesen hatte, und ich konnte mich nur noch nebulös an einige Charaktere erinnern. Manchmal hätte ich mir auch ein paar detaillierte Informationen gewünscht, die meiner Erinnerung auf die Sprünge geholfen hätten. So konnte ich manchmal nur aus den Dialogen erraten, welcher Charakter wen mit seinem Razor bedroht hat und wer wem eine Narbe verpasst hat. Aber seis drum, ich hatte mit oder ohne den Informationen meine helle Freude an dem Buch - ich brauchte das Hintergrundwissen nicht, um mich den Figuren verbunden zu fühlen. Dafür lag der Fokus zu sehr auf Action und den schon erwähnten Kernbeziehungen, die ich natürlich noch präsent hatte.

Der Band „Light Bringer“ ist im CrossCultverlag in zwei Teilen erschienen. Der zweite Teil erscheint Anfang diesen Jahres - am besten ihr lest die Bücher hintereinander weg, Den ersten Teil habe ich inhaliert, obwohl die Teilung nicht so ins Gewicht fällt wie bei anderen Büchern. Der erste Teil hatte zwei bombastische Höhepunkte für sich. Um mangelnde Spannung braucht sich keiner zu sorgen.

Red Rising besteht übrigens aus zwei Hauptreihen. Band 1 - 3 gehören zusammen, Band 4 - 6 (wobei 5 & 6 geteilt worden sind) spielen 10 Jahre später) und weisen eine andere für mich interessantere Erzählstruktur auf.

Für wen ist die Reihe empfehlenswert? Pierce Browns Romanzyklus ist keine SciFi, die wirklich nur auf Technik ausgelegt ist. Es sind die Charaktere, die faszinieren, und die mich durch den Zyklus getragen haben. Die Bücher sind voller Schuld und Sühne, Ehre und Rebellion, Freundschaft und Verrat und atemraubender Action. Ich mag die Tonalität der Reihe sehr, wenngleich ich sie irgendwann noch mal am Stück lesen muss, um auch die feinen Facetten zu erfassen. Auf was wartet ihr noch? Schnappt euch euren Razor und auf in den Kampf.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Rasantes Spektakel

Das Herz der Sonne
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Wisst ihr, ich glaube, dass Brandon Sanderson beim Verfassen dieses vierten Secret Projects lachend und Händereibend vor seinem PC gesessen hat, während die Worte von seinem Kopf direkt aufs Papier gewandert ...


Wisst ihr, ich glaube, dass Brandon Sanderson beim Verfassen dieses vierten Secret Projects lachend und Händereibend vor seinem PC gesessen hat, während die Worte von seinem Kopf direkt aufs Papier gewandert sind. Es ist der Roman, der die engste Bindung zum Kosmeer aufweist und viele Anspielungen und Hinweise insbesondere auf die Sturmlichtchroniken enthält. Es ist Sandersons ganz eigene Kunst, den Roman sowohl für die Sturmlicht-Fans wie mich als auch für diejenigen, die neu in sein Universum hereinschnuppern interessant zu gestalten. Perfekt gemacht, Brandon. Natürlich erhält man auch ein paar Informationen über das Kosmeer an sich, aber ich empfand es niemals als einen fetten Spoiler oder zu viele Hinweise oder Infos.

Sanderson schafft eine vollkommen neue Welt, in der Nomad erwacht und sich angekettet mit anderen Menschen in der Morgendämmerung wiederfindet. Der Clou? Er soll gleich sterben, denn die Sonne verbrennt alles, was sie berührt. Mit letzter Kraft kann er sich befreien, aber sein Schicksal als Held dieser Welt hat gerade erst begonnen.

Man wird - wie Nomad genauso - in diese Welt hineingeworfen und muss um sein Leben bzw. um das Verständnis der für uns völlig fremden Welt kämpfen. Auf den ersten paar Dutzend Seiten hatte ich genug damit zu tun, mit Nomad vor Gefahren weg zu laufen, zu kämpfen oder nicht zu verbrennen. Man stellt automatisch eine Bindung zu ihm her, und erst als man dann irgendwann verschnaufen kann, kommt das Verständnis für diese Welt auf. Ich wurde von der Action zu Beginn getragen, verbunden mit dem Verständnis für Nomad (der übrigens einen herrlichen Sinn für Humor hat) und wurde von dem Buch mit Haut und Haaren verschlungen.

Nomad hat einen Partner im Geiste - für alle, die sich in Sandersons Sturmlichtuniversum auskennen, werden wohl wissen, was für einen Partner ich meine. Auxilium ist herrlich - er ist schon lange Zeit an Nomads Seite und hat einen bissigen, sarkastischen Sinn für Humor. Ich habe manchmal laut loslachen müssen, so sprühend war der Austausch zwischen den beiden Freunden, insbesondere da Aux immer Adverbien in seine wörtliche Rede mit einfügt - seine Stimme hört sich in Nomads Kopf reichlich monoton an. Da treibt den Protagonisten abwechselnd zur Weissglut und bringt ihn zum Lachen. Wie alle Protagonisten von Sanderson schleppt auch Nomad einigen Balast mit sich herum, vom dem wir nach und nach in der Geschichte erfahren. Auch hier gillt: Sanderson offenbart genau so viel, dass die Geschichte funktioniert, und genauso wenig, dass man mehr erfahren will.

Auch die Bewohner des Planeten waren ziemlich spannend, ihre Technik, ihr Glauben und ihre Art mit Tod und Verlust umzugehen, der ihnen auf Schritt und Tritt gefolgt ist. Sie waren ständig in Bewegung, im wahrsten Sinne des Wortes. Sandersons Lösungen für die Problematiken der Welt haben mich überrascht. Außerdem glaube ich nicht, dass mir in irgendeinem von Sandersons Büchern schon mal das Wort „Jeans“ über den Weg gelaufen ist.

Ein wahrlicher Pageturner, von dem ich zwei Tage lang nicht die Finger lassen konnte, und eine Empfehlung für alle Kosmeer-Fans und alle Sanderson-Neulinge, denen ein kleiner Blick in fremde Welten und auf das Universum, das Sanderson so fleissig bevölkert, bespielt und bekriegt, nicht zu viel ist.

Was mir dennoch negativ aufgestoßen ist, waren die Rechtschreibfehler, die doch gehäufter vorkamen, als es eigentlich der Fall sein sollte bei einem qualitativ hochwertigen Roman.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Schneckenreich und wundervoll

Skyward Flight
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Wenn ihr bisher mit Schnecken (ja, ich rede von den langsam kriechenden Weichtieren) wenig am Hut hattet, wird sich das wohl ändern, sobald ihr die drei Kurzgeschichten aus dem Skyward-Universum gelesen ...

Wenn ihr bisher mit Schnecken (ja, ich rede von den langsam kriechenden Weichtieren) wenig am Hut hattet, wird sich das wohl ändern, sobald ihr die drei Kurzgeschichten aus dem Skyward-Universum gelesen habt. Ich möchte jedenfalls eine leise flötende, anschmiegsame Taynix zuhause haben, und das ab sofort.

Skyward Flight beinhaltet drei Kurzromane, die Brandon Sanderson und Janci Patterson geschrieben haben, und einige gestrichene Szenen aus dem ersten Band. Wir folgen in den drei Novellen nicht unserer kratzbürstigen Protagonistin Spin, die ihr persönliches Abenteuer im 3. Hauptband erlebt, sondern begleiten die zurückgebliebenen Staffelmitglieder. Na, wer hat Jorgen, FM, Rig und all die anderen nicht vermisst? Ich brannte förmlich darauf, mit ihnen in ihre Jäger zu steigen und mir actionreiche Schlachten mit der Superiority zu liefern.

In der ersten Kurzgeschichte folgen wir FM, die unverhofft zur Schneckenbeauftragten wird. Denn um zu Überleben ist eines klar. Die Crew muss die Schnecken und ihre besonderen Fähigkeiten besser verstehen lernen. Dabei geht einiges schief - ich musste so oft lachen, da die Mensch-Schnecken-Kommunikation anfangs oft in die falsche Richtung läuft. Herrlich! Und so verrückt es sich auch anhört, die Schnecken mit den übersinnlichen Fähigkeiten passen einfach nur so gut in das SciFi-Action-Universum, das Brandon erdacht hat. Für mich hat die erste Geschichte einen besonderen Platz in meinem Herzen.

In ReDawn folgen wir Alanik, suchen neue Verbündete und Jorgen baut seine cytonischen Fähigkeiten weiter aus. Alanik, diejenige, dessen Platz Spin im zweiten Band einnimmt, ist eine spannende Persönlichkeit - und wir erleben die Sichtweise einer anderen Spezies. In der Geschichte werden uns wilde Weltraumschlachten, gepaart mit ungewöhnlicher Schneckenpower geboten. Trotzdem hat sich mich nicht ganz so sehr abgeholt wie die erste.

In der letzten Geschichte - Evershore - spielt Jorgen die Hauptrolle und wir erhalten Einblick in sein Seelenleben - was emotional ziemlich spannend ist. Er will immer alles richtig machen - das zermürbt den jungen Staffelführer zusehends. Zudem ist der Umgang mit den Verlusten der jüngsten Zeit nicht leicht für ihn. Das gepaart mit der Suche nach neuen Verbündeten und mit blitzschnellen Weltraumschlachten, haben mich diese Geschichte verschlingen lassen.

Über alle drei Geschichten spannt sich ein gemeinsamer Handlungs- und Figurenentwicklungsbogen, dem ich gespannt gefolgt bin. Da wird an einigen Stellschrauben für das große Finale gedreht, die ich so nicht erwartet hatte. Ich fühle mich auf jeden Fall bestens gerüstet für das große Finale - und habe dementsprechend Angst.

Für alle, die die Skywardreihe lesen und lieben, ist auch die Kurzgeschichtensammlung ein Muss. Kurzweilig, actionreich und schneckensüß - es ist für jeden etwas dabei.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Balance zwischen Charme und Ernst

The Charm Offensive - Wenn die Klappe fällt, beginnt die Liebe
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Dev träumt von der großen Märchenliebe, seit dem er als Kind im Fernsehen die Reality-Dating-Show „Ever After“ gesehen hat. Ob er sie gefunden hat? Die allumfassende Liebe nicht, dafür ist er ins Showbusiness ...

Dev träumt von der großen Märchenliebe, seit dem er als Kind im Fernsehen die Reality-Dating-Show „Ever After“ gesehen hat. Ob er sie gefunden hat? Die allumfassende Liebe nicht, dafür ist er ins Showbusiness eingestiegen und betreut die Kandidatinnen bei „Ever After“ - bis der Prinz der neuen Staffel sein ganzes bisheriges „Ever After“ - Leben auf den Kopf stellt. Auf einmal muss er ihn coachen - was sich in mehrfacher Hinsicht als problematisch darstellt.

„The Charme Offensive“ besticht vor allen Dingen durch eines: Durch die Leichtigkeit und den Witz, die mich als Leser bei der Hand genommen und in die schrille, falsche und doch richtige Welt der Reality-Shows entführt haben. Ich habe das Buch auf einer langen Zugfahrt begonnen, das Ende vom Lied war, dass ich auf der Reise den halben Wagon durch mein unterdrücktes Gekicher unterhalten habe und mehr als den halben Roman in einem Rutsch gelesen habe.

Die kleine verrückte „Ever After“Familie hat mich gleich willkommen geheissen. Jules hat Dev stellvertretend für mich Kekse in die Hand gedrückt (weil er sie am ersten Drehtag braucht!) und auf ging es in die bunte Glitzerwelt. Dev hat nur einen Fokus in diesem stressigen Wochen des Staffeldrehs: er will eine Prinzessin ihrem Prinzen zuführen. Es soll die große Märchenliebe sein! Dass er dabei selbst an einigen mentalen Problemen zu knabbern hat, schiebt er beiseite. Es gibt schließlich dringenderes in dieser Show. Zum Beispiel Charlie, der Prinz, der zwar körperlich alle Voraussetzungen für einen waschechten Prinzen mitbringt, aber zu schüchtern ist, um sich überhaupt vernünftig mit den Kandidatinnen unterhalten zu können. Er benötigt dringend coaching - dabei kommen die beiden sich näher.

Der Fokus liegt eindeutig auf der sich langsam entfaltenden Liebesgeschichte zwischen Dev und Charlie. Ich war froh, dass der Leser nicht mit einer Instant-Love-Story konfrontiert wurde, sondern sich die Verbundenheit der beiden langsam entwickeln und sich schließlich zu einer zarten Liebe entfalten konnte. Dabei kamen auch die Dreharbeiten, die Freunde und Kollegen und die verschiedenen Drehorte nicht zu kurz. Großes Augenmerk wurde auf mental health gelegt. Denn beide Protagonisten haben Probleme mit ihrer Psyche. Es ist nicht ein Tag wie der andere, was bei den hektischen Drehtagen, an denen sie einfach funktionieren müssen, nicht einfach ist. Alison Cochrun stellt das schonungslos und ehrlich dar. Die Balance zwischen dem Witz und dem Ernst der psychischen Gesundheit der Charakter machen für mich eigentlich das Herz des Buches aus.

Da verzeiht man es, dass am Ende die Geschichte doch mit reichlich quietschbunten Zuckerguss dekoriert wurde.

Ich kann es jedem empfehlen, der eine nicht allzu scharfe MM Romance sucht, die noch andere Aspekte außer der Romanze hat und bei der das Herzblut der Autorin zu spüren ist.

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