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Veröffentlicht am 10.05.2023

Achte auf die Zeichen!

Die Reise deines Lebens
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Betty ist zutiefst unzufrieden mit ihrem Leben. Sie spielt Therapeutin für ihre Mutter, ist immer die letzte, die das Büro verlässt und fühlt sich extrem einsam. Dadurch hat sie keine Zeit, darüber nachzudenken, ...

Betty ist zutiefst unzufrieden mit ihrem Leben. Sie spielt Therapeutin für ihre Mutter, ist immer die letzte, die das Büro verlässt und fühlt sich extrem einsam. Dadurch hat sie keine Zeit, darüber nachzudenken, was sie wirklich will und verliert sich selbst. All das ändert sich schlagartig, als sie ihre Freunde besuchen möchte, zu ihrem Zug hetzt und bemerkt, dass sie ihr Handy vergessen hat. Der Zug fährt sie genau dahin, wo sie eigentlich sein möchte und eine unerwartete Reise beginnt.


Mein Eindruck:

Dieses Buch von Jule Pieper hatte ich schon eine Weile im Blick, doch ich habe mich erst bei der Entdeckung einer Leserunde entschieden, es wirklich lesen zu wollen.

Die Autorin fängt in ihrer Protagonistin Betty die Komplexität unserer Gedanken ausgezeichnet ein. Dieses wirre Hin und Her hat mich an Situationen erinnert, in denen ich zu viel Energie in unnütze Gedanken gesteckt habe.

Betty ist ein Charakter, mit dem sich sicherlich fast jeder von uns identifizieren kann. Vielleicht nicht bei allen angesprochenen Problemen, aber bei mindestens einem bestimmt. Sie wird einfach sehr authentisch und lebhaft dargestellt, wodurch sich ihre Geschichte direkt aus dem Leben gegriffen anfühlt. Während ihrer Reise lernt sie viele ausgesprochen nette und hilfsbereite Menschen kennen und erhält die eine oder andere Weisheit, über deren Bedeutung sie und auch wir als Leser grübeln dürfen. Ihre persönliche Entwicklung wird mit jedem Kapitel und jeder Lektion deutlicher und ist meiner Meinung nach mehr als realistisch und in keiner Weise übertrieben.

Die Handlung lässt sich in 2 Teile abgrenzen. Der eine, der ihre Zugfahrt umfasst und der andere, der in Wien spielt. Die Autorin beschreibt jede Emotion und jede neue Erfahrung ausgesprochen bildlich und farbenfroh, dass sie in mir die Lust auf einen Solotrip nach Wien geweckt hat. Ihr Schreibstil ist von Ehrlichkeit und Humor geprägt, doch es fließt auch eine gewisse Portion Ernsthaftigkeit und eine Menge Emotionen hinein. Er ließ sich super flüssig lesen und Lesepausen waren nur nötig, um das Gelesene zu verinnerlichen.

Mich fasziniert es immer noch, wie die Autorin genau die Dinge durch ihr Buch erzielt, die sie vermutlich mit ihren Weisheiten erzielen möchte. Ich habe mir vorgenommen, aufmerksamer durch den Alltag zu gehen, auf die Zeichen zu achten und mich während des Lesens oft gefragt, inwiefern ich mit einer Lektion angesprochen werde. Es gibt insgesamt 11 deutlich hervorgehobene Lektionen, die sie Betty und uns mit auf den Weg gibt. Aber ich habe auch weitere wertvolle Perspektiven in ihrem Buch gefunden und allesamt finde ich äußerst hilfreich.

Natürlich kann man argumentieren, dass in der Realität nicht alles so geregelt abläuft wie in diesem Buch, doch ich finde, es wird in dem Moment authentischer oder wahrscheinlicher, in dem man sich auf das Buch einlässt und es annimmt. Mich hat es auf einer gewissen Ebene glücklich gemacht und motiviert, die Realisierung meiner Träume nicht in die Zukunft zu legen. Bei den letzten Kapiteln kamen mir sogar die Tränen, weil ich mich dem Buch so nahe gefühlt habe, als wäre ich die ganze Zeit an Bettys Seite gewesen – ein weiterer Teil ihrer Reise.

Ich denke, es ist deutlich geworden, wie sehr mich dieses Buch überzeugt hat und ich möchte es euch ernsthaft empfehlen, denn jeder kann etwas daraus mitnehmen und sei es nur eine kleine Weisheit.

(Ich freue mich auf die folgenden Bände (: )




(https://book-souls.com/2023/05/10/die-reise-deines-lebens-von-jule-pieper/)

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Der letzte Romantiker

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Libby kommt nach einer plötzlichen Beziehungspause bei ihrer Schwester in London unter. Auf dem Weg begegnet sie einem alten Mann im Bus, der ihr kurzerhand seine Lebensgeschichte erzählt und von einem ...

Libby kommt nach einer plötzlichen Beziehungspause bei ihrer Schwester in London unter. Auf dem Weg begegnet sie einem alten Mann im Bus, der ihr kurzerhand seine Lebensgeschichte erzählt und von einem Mädchen schwärmt, dass er vor 60 Jahren in derselben Buslinie kennenlernte. Libby beschloss, ihm zu helfen und wurde dabei von Dylan, Franks Pfleger, unterstützt. Leider haben sie nicht viel Zeit, da Franks fortschreitende Demenz einiges erschwert. Werden sie das Mädchen aus dem 88er finden?



Ich durfte dieses Buch vor dem Erscheinungstermin lesen und freue mich, es zu rezensieren, da mich die Geschichte von Frank so berührt hat, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Die Handlung beginnt im Jahr 1962, als sich Frank und das Mädchen kennenlernen, was aus seiner Perspektive erzählt wird. Danach erfolgt ein Zeitsprung in die Gegenwart und die Perspektive wechselt zu Libbys Sicht. Wir erfahren Schritt für Schritt mehr über sie und über Franks Geschichte, während weitere Charaktere, wie Dylan, der Handlung beigefügt werden.

Zwischendurch gibt es Kapitel, die aus der Sicht einer alten Dame geschrieben sind und diese Kapitel haben mich äußerst beeindruckt. Die Art und Weise, wie ihre Gedanken niedergeschrieben wurden, ist extrem authentisch. Sie redet wie ein Wasserfall, regt sich über Kleinigkeiten auf und gab mir das Gefühl, ein Gespräch mit einer wirklichen alten Dame zu führen. Generell schaffte es Freya Sampson, ihren älteren Charakteren eine stark realistische Verhaltensweise zuzuweisen und auch das Krankheitsbild von Frank ist ihr gut gelungen.

Ihr Schreibstil ist zwar ernsthaft behaftet, doch man findet auch humorvolle Beschreibungen dazwischen. Er ließ sich fließend und zügig lesen, obwohl mich die emotionalen Aspekte manchmal ausbremsten und ich mir die Augen abwischen musste.

Die Handlung des Buches machte auf mich einen runden Eindruck. Alles war irgendwie über Ecken miteinander verbunden und als ich genug Informationen hatte, erschloss sich mir auch der Sinn mancher Verzweigungen oder Erwähnungen. Diese Verbundenheit ließ eine gewisse Harmonie und Herzlichkeit entstehen, insbesondere zwischen Libby und ihren neuen Bekanntschaften in London. Störfaktoren waren beispielsweise in ihrem alten oder familiären Umfeld zu finden, weswegen diese Gegenüberstellung deutlich zeigte, bei welcher der Gruppen sie sie selbst sein durfte.

Zu Beginn des Buches ist sie ziemlich willensschwach und strukturiert, doch sie entwickelt sich während der Suchaktion zu einer Frau, die ihren Selbstwert kennt und eigene Ziele verfolgt. Die anderen Londoner Charaktere haben auch ihre Päckchen zu tragen, aber jeder schafft es auf seine eigene Weise, dieses kleiner werden zu lassen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gefallen. Es ist die perfekte Mischung von Romantik, Tragik, Emotionalität und Realität, ohne die typischen Klischees zu bedienen. Mit der Punkfigur, Dylan, kritisiert die Autorin Vorurteile, durch Frank zeigt sie alltägliche Probleme im Alltag eines Dementen und durch Libby die unterschätzte Stärke der eigenen Person. Es ist schicksalhaft und nicht jede Wendung hat mich gefreut, doch so ist das Leben und genau das macht das Buch so authentisch.

(https://book-souls.com/2023/04/17/menschen-die-wir-noch-nicht-kennen-von-freya-sampson/)

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Unausweichlich

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Hannah wird an einem kalten Wintertag in London von einer unbekannten Nummer angerufen und der Anrufer, Davey, hatte fest mit seinem potenziellen neuen Boss gerechnet, doch wie sich herausstellte, landete ...

Hannah wird an einem kalten Wintertag in London von einer unbekannten Nummer angerufen und der Anrufer, Davey, hatte fest mit seinem potenziellen neuen Boss gerechnet, doch wie sich herausstellte, landete er immer wieder bei ihr. Sie bleiben in Kontakt, schrieben sich Nachrichten, telefonierten und lernten einander kennen. Davey sollte in absehbarer Zeit nach London ziehen, doch an seinem Anreisetag stieg er nicht aus dem Flugzeug. Werden sich die beiden jemals begegnen?



Es handelt sich bei diesem Buch um ein weiteres Rezensionsexemplar. Ich fand die Frage, ob man lieben kann, ohne sich zu kennen, so faszinierend und schön, dass ich das Buch einfach lesen wollte. Das Meet-Cute von Hannah und Davey hat mich sofort in den Bann gezogen und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird.

Der Schreibstil der Autorin ist humorvoll, passagenweise philosophisch angehaucht und lässt sich fließend lesen. Von der Londoner Umgebung bekommt man sehr viel mit, wobei es nicht nur um Sehenswürdigkeiten geht, sondern auch ländlichere Gegenden, wie Hannahs Geburtsort. Während des Lesens habe ich richtig gemerkt, dass Elle Cook in Großbritannien wohnen muss, da sie die Umgebung und die Leute so lebhaft eingefangen hat, dass richtige Bilder in meinem Kopf entstanden.

Alle Charaktere, die ich in diesem Buch kennenlernen durfte, sind extrem individuell und einzigartig. Die kaffee-bewertende Joan war eine meiner Lieblingsfiguren, weil sie weise Ratschläge gegeben hat, immer für Hannah da war und genau wusste, was richtig für sie war.

Hannah entwickelte sich von einer ‚unterdrückten‘ jungen Frau, die sich vieles nicht traute, zu einer abenteuerlustigen, spontanen Frau, die für ihre Träume kämpfte. Bei Davey war es ähnlich. Er wurde plötzlich aus seinem durchgeplanten Leben geworfen und musste wieder zu sich finden, um zu neuen Kräften zu kommen und neue Passionen zu entdecken.

Die beiden schlichen sich so schnell in mein Herz, obwohl ihre Art mich manchmal frustrierte, weil sie es sich häufig komplizierter machten als nötig. Genau das ließ sie wiederum lebhaft erscheinen, denn es gab keine Situation in diesem Buch, die nicht auch im wahren Leben so hätte passieren können.

Außerdem wies die Autorin auf toxische Beziehungen hin und traf verschiedene Gründe, in diesen zu bleiben, hervorragend auf den Punkt. Dadurch zeigte sie spielend leicht, wie gut die Hauptfiguren zusammen passen würden und wie schädigend ihre derzeitige Beziehung ist.

Im Nachwort beschreibt Elle Cook ihr persönliches Interesse an dieser Geschichte und hat mich damit mehr als zu Tränen gerührt. Ich hatte nicht gedacht, dass Teile der Geschichte auf wahren Begebenheiten beruhen würden.

Alles in Allem ist dieses Buch so schön persönlich, realistisch, romantisch und harmonisch, dass ich es nur weiterempfehlen kann. Der Plot, die Handlung und die Charaktere waren wunderbar aufeinander abgestimmt und ich habe jeden Lesemoment genossen.

(https://book-souls.com/2023/04/08/the-man-i-never-met-kann-man-lieben-ohne-sich-zu-kennen-von-elle-cook/)

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Was ist deine Vision?

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sadie, eine talentierte Informatikstudentin trifft an einer U-Bahn Station in Massachusetts auf ihren ehemaligen Freund Sam. Beide lieben Computerspiele, weswegen sie anfangen, an einem eigenen zu arbeiten. ...

Sadie, eine talentierte Informatikstudentin trifft an einer U-Bahn Station in Massachusetts auf ihren ehemaligen Freund Sam. Beide lieben Computerspiele, weswegen sie anfangen, an einem eigenen zu arbeiten. Schnell bemerken sie, dass sie sich gut ergänzen und ihre Idee Potential hat. Sams Mitbewohner Marx unterstütze die Beiden und einige Monate später erschien ihr erstes Spiel. Als es zum Hit wurde, stellen Neid und Selbstzweifel ihre Beziehung auf eine harte Probe.


Ich durfte an einer etwas größeren Leserunde zu diesem Buch teilnehmen und freute mich riesig. „Morgen, morgen und wieder morgen“ ist das erste Buch, das ich von Gabrielle Zevin gelesen habe und ich muss sagen, dass sie mich definitiv von ihrer Geschichte überzeugen konnte.

Ihr Schreibstil ist sehr stilvoll und lässt sich flüssig lesen. Als Leser lernen wir Sam und Sadie in ihren Collegejahren kennen und begleiten sie bis ins mittlere Erwachsenenalter, was mir genug Zeit gegeben hat, mich wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Durch Rückblicke erfährt man wichtige Details aus ihrer Kindheit und kann ihre persönliche Entwicklung somit gut beobachten. Zu Beginn hatten mich diese Rückblicke verwirrt, da sie überrascht einsetzten. Doch mir fiel auf, dass sie wie im wahren Leben durch einen Trigger in der Handlung ausgelöst und deswegen gleich danach erzählt wurden.

Beide sind extrem intelligente Charaktere und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen. Sie haben ihre Eigenheiten, wie jeder von uns und genau das macht sie so menschlich. Sie wissen, wo ihre Fehler liegen, schaffen es jedoch nicht immer, diese zu beheben. Eine aufrichtige Konversation hätte ihnen in vielen Momenten weitergeholfen, doch so sind sie einfach nicht. Sie sind lieber Einzelkämpfer und sehen das Leben als ein Spiel. Sadie und Sam sprechen eine Sprache, die vermutlich die wenigsten verstehen. Marx hat ihre besondere Art erkannt und unterstützt.

Die drei sind so unterschiedlich und leben gleichzeitig in einem harmonischen Einklang. Gabriella Zevin hat ihre Charaktere eindeutig durchdacht und komplex angelegt. Sie haben viel Tiefe und könnten genauso in der Realität existieren.

Das Thema der Spieleentwicklung fand ich faszinierend, weil ich leider kein Superhirn des MIT bin. Eine andere Teilnehmerin meinte, dass das Buch wie ein Videospiel angeordnet ist und ich muss ihr zustimmen. Die einzelnen Kapitel und Abschnitte erinnern wirklich an ein Spiel mit seinen Levels.

Der Einblick hinter die Kulissen hat mir gefallen und auch die künstlerischen Vorbilder wie Hakusai oder Shakespeare verleihen dem Buch einen intellektuellen und kreativen Charakter. Es gibt Passagen im Buch, die philosophisch angehaucht oder besonders dramatisch gestimmt waren, weswegen auch die ein oder andere Träne meinerseits vergossen wurde. Humorvolle Situationen gab es auch, doch nicht zu oft. Ich vermute, dass es nicht zu den Charakteren gepasst hätte.

Generell hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte schön abgerundet ist und eine kleine Zeitreise ermöglicht. Das Buch ist auf vielen Ebenen besonders und hat mich wirklich beeindruckt. Eine klare Empfehlung für alle, die Lust auf etwas erfrischend Neues haben. Genial.

(https://book-souls.com/2023/03/23/morgen-morgen-und-wieder-morgen-von-gabrielle-zevin/)

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Täglich grüßt das Murmeltier

Friends, Lovers and the Big Terrible Thing
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Inhaltlich kann ich zu dem Buch nicht viel sagen außer, dass Matthew Perry uns mit auf eine Reise in seine Vergangenheit nimmt und tiefgründige Gedanken wie auch seine Probleme mit uns teilt. Dabei springt ...

Inhaltlich kann ich zu dem Buch nicht viel sagen außer, dass Matthew Perry uns mit auf eine Reise in seine Vergangenheit nimmt und tiefgründige Gedanken wie auch seine Probleme mit uns teilt. Dabei springt er von einem gegenwartsnahem Ereignis in die Vergangenheit und umgekehrt, bis beide Erzählstränge dieselbe Zeit erreichen.


Ich kenne Matthew Perry von der Serie „Friends“ und empfand ihn in dieser als sehr sympathisch und humorvoll. Als ich gesehen habe, dass es eine Biografie zu ihm geben wird, war mein Interesse geweckt.

Es ist genauso geschrieben, wie er es erzählen würde, wodurch es auf mich einen authentischen und aufrichtigen Eindruck gemacht hat. Matthew erzählt uns sein Leben, angefangen mit dem Kennenlernen seiner Eltern, über seine Schulzeit, erste Schauspielerfolge und seine Abstürze, bis ins seine 50er. Dabei verpackt er jede kleine Story mit viel Humor, Sarkasmus und oftmals auch Reue.

Auf mich macht das Buch einen reflektierten Eindruck. Matthew weiß, welche Fehler er (immer und immer wieder) begangen hat und sucht die Schuld dafür bei sich und nur minimal bei anderen. Seine Ehrlichkeit hat mich wirklich berührt und seine Lebensgeschichte mich manchmal frustriert. Letzteres mag daran liegen, dass ich keine Erfahrung mit Suchtverhalten habe. Er hat davon reichlich und ich wünschte, sein Kampf wäre leichter gewesen.

Gerade deswegen finde ich, dass sich das Buch für suchterkrankte Personen eignet. Es zeigt, dass man es, egal wie beschwerlich der Weg ist, schaffen kann, clean zu werden. Ich habe nun ein besseres Verständnis davon, wie es Leuten mit dieser Krankheit geht, wofür ich dankbar bin.

Mein Hauptkritikpunkt ist, dass der rote Faden in der zweiten Hälfte des Buchs verloren geht. Matthews Erzählung wird unübersichtlicher und chaotischer. Es werden „weniger relevante“ (vermutlich für ihn wichtige) Informationen zwischen Gedankengänge geschoben und sorgen damit für Verwirrung beim Leser.

Manchmal hat er sich auch auf Vergangenes oder Zukünftiges bezogen, was nicht in Verbindung mit dem gegenwärtigen Thema stand. Auch das unterbrach oder erschwerte meinen Lesefluss. Vielleicht soll diese dargestellte Verwirrung auch für seine Beziehung zu der Sucht stehen, aber das kann ich nur annehmen.

Das Buch hat zudem gezeigt, dass Promis auch nur Menschen sind und Ruhm&Reichtum keine Garantie dafür sind, dass man ein glückliches Leben führen wird.

Abschließend kann ich sagen, dass das Buch sehr aufschlussreich und lehrreich ist und es hoffentlich den ein oder anderen dazu motivieren kann, ebenfalls clean zu werden – auch, wenn sich die meisten an Fachliteratur wenden würden.

(https://book-souls.com/2022/11/13/friends-lovers-and-the-big-terrible-thing-von-matthew-perry/)

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