Seltsame Konstruktionen
HEN NA E - Seltsame BilderDer Student Sasaki stößt auf einen mysteriösen Blog. Dort schreibt ein werdender Vater unter dem Pseudonym Ren (das japanische Pendant zu „Max Mustermann“) über das Leben mit seiner Frau. Doch im Verlauf ...
Der Student Sasaki stößt auf einen mysteriösen Blog. Dort schreibt ein werdender Vater unter dem Pseudonym Ren (das japanische Pendant zu „Max Mustermann“) über das Leben mit seiner Frau. Doch im Verlauf des Blogs bahnt sich eine Katastrophe an: die Frau von Ren stirbt bei der Geburt. Gleichzeitig scheint er ein Geheimnis aufgedeckt zu haben, was die Vermutung aufwirft, dass statt einem tragischen Tod, ein Mord geschehen sein könnte. Die Lösung scheint hinter gezeichneten Bildern verborgen zu sein und Sasaki nimmt sich vor, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen.
Sehr gelungen ist der Prolog, in dem die Psychologin Tomiko den Lesenden einen kleinen Vortrag hält. Sie zeigt, wie sie eine Psychoanalyse mit Hilfe der Zeichentestmethode durchgeführt hat. Sehr nahbar wird dies, indem ihre Rede durch vergrößerte Bildausschnitte begleitet wird. In dieser Art und Weise werden immer wieder kleine Bilder und Notizen eingebracht, die das Rätseln plastischer machen. Uketsu hat die Geschichte in vier Kapitel aufgeteilt, wobei in über drei Kapiteln scheinbar unzusammenhängende Geschichten erzählt werden. Der Schreibstil ist sehr berichtend und klar gehalten, wodurch auch die Figuren eher unnahbar wirken. Jedoch trägt dies ebenso zu dem ein oder anderen Gänsehautmoment bei. Insbesondere mit dem ersten Kapitel konnte sehr viel Spannung aufgebaut werden. Dagegen wurde dann Kapitel 3 sehr langatmig, denn generell werden viele Wiederholungen von Details benutzt, was eher Langeweile ausgelöst hat als sinnvoll zum Plot beizutragen. Leider wirkten zum Ende hin manche Handlungen sehr unglaubwürdig. Trotz der Wiederholungen war stellenweise nicht nachvollziehbar, wie die Figuren auf ihre Ideen und Theorien kamen. Ein Bogen und Verbindungen wurden zwar zum Anfang gespannt, die Auflösung wurde jedoch sehr vorhersehbar. Ja, die Idee dieser Art von Krimi ist sehr gut, allerdings ist da noch sehr viel Luft nach oben.