Zeitschleifenroman
Das Fenster zum SommerDiese Ausgabe des Buches ist im wunderschönen Leinenband vom Input Verlag neu gestalten worden. Sie gehört zur Reihe Perlen der Literatur. Der Herausgeber Ralf Plenz gestalten zu jedem Buch einen Umschlag ...
Diese Ausgabe des Buches ist im wunderschönen Leinenband vom Input Verlag neu gestalten worden. Sie gehört zur Reihe Perlen der Literatur. Der Herausgeber Ralf Plenz gestalten zu jedem Buch einen Umschlag mit eigens kaligraphisch gestalteten Schlagwörtern. Nähere Infos zum Verlag und 2 weitere Rezensionen findet ihr auch hier auf meiner Seite .Aber auch auf der Seite auf Instagram vom @inputverlag.
Den Roman das Fenster zum Sommer habe ich auch als Rezessionsexemplar mit den anderen beiden erhalten. Es hat mich allerdings mehr Zeit gekostet diesen zu lesen, da er sehr komplex geschrieben ist.
Die Autorin ist Hannelore Valencak. In ihren Texten gestaltet sie mehrfach den Wechsel von Zeit- und Bewusstseinsebenen. Dazu gehört ihr 1967 erschienener Zeitsprungroman Das Fenster zum Sommer, der ursprünglich unter dem Titel Zuflucht hinter der Zeit erschien. Dieser Roman liegt dem Film Fenster zum Sommer von Hendrik Handloegten (2011) zugrunde. Ein weiterer Roman mit dieser Thematik ist Das magische Tagebuch. (Quelle :Wikipedia)
Sie studierte Physik an der Universität Graz. Ab 1979 lebte sie als freie Schriftstellerin in Wien. Mit 75 Jahren verstarb sie 2004 .
Buchinhalt: In diesem Roman treffen wir als Leser*innen auf Ursula. Sie hat vor kurzem geheiratet und fühlt sich in ihrem neuen Leben sehr wohl. Ihr Beruf macht ihr Spass und das Häuschen, in dem sie mit ihrem Mann Joachim lebt, ist perfekt. Nun steht auch ein Urlaub bevor auf den sie sich ebenfalls sehr freut.
Als Ursula am Morgen vor der Urlaubsreise erwacht liegt Joachim nicht mehr neben ihr. Sie realisiert bald, wo sie sich befindet. Es ist das Haus ihrer Tante Priska und ihr Zimmer dort. Es ist nicht Sommer, sondern Winter. Am Fenster haben sich Eisblumen gebildet. Ursula hält das Geschehen zuerst für ein Traum und versucht aus diesem zu erwachen. Doch es ist keiner! Nein, sie ist in der Vergangenheit zurück gereist. Ein halbes Jahr. Genau in die Zeit in der sie noch in ihrem verhassten langweiligen Beruf in einem Übersetzerbüro arbeitete. Dazu kommt noch das zusammenleben mit ihrer starrsinnigen Tante Priska. Das zusammenleben mit ihr ist nicht einfach. Sie vereinnahmt Ursula sehr und so hat Ursula neben der Arbeit kaum ein eigenes Leben.
Ursula ist nicht klar, wie genau sie in die Vergangenheit zurückgeworfen wurde und warum. Aber sie möchte unbedingt wieder in ihr altes Leben mit ihrem geliebten Joachim. Also versucht sie nun auf jede erdenkliche Weise ihn wieder auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich weiß sie, wo er arbeitet und wie sie sich kennen lernten. Doch um so mehr sie krampfhaft versucht Joachim zurückzugewinnen desto mehr entfernt er sich von ihr. Und auch den Tod ihrer Arbeitskollegin schafft sie trotz alles Bemühens nicht zu verhindern.
Also probiert es Ursula auf einem anderen Weg. Sie lässt alle Versuche sein und begibt sich in ihr altes Leben zurück. Auch mit dem langweiligen Job versucht sie sich soweit es geht zu arrangieren. Mit der Hoffnung das sie so einfach durch Zufall auf Joachim treffen wird. Oder eben er auf sie. Wird dies funktionieren? Kann sie das Leben zu genau diesem Zeitpunkt zurückbringen?
Dies möchte ich hier nicht verraten. Findet es selbst heraus.
Meine Meinung zum Buch :
Ich muss gestehen das ich den Schreibstil der Autorin teilweise ein wenig langatmig fand. Gerade die Büroszenen waren sehr ausführlich, für mich persönlich jedoch nicht sehr interessant beschrieben. Hinzu kommt noch das einige Wörter für mich völlig unbekannt waren. Jedoch ist der Roman aus dem Jahr 1967. Andererseits war es interessant nochmal zu realisieren das es damals eben noch keine Handys gab. Nein, wenn man mit jemandem telefonieren wollte, musste man sich von einer Dame in einer Zentrale verbinden lassen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie das Leben zu dieser Zeit technisch völlig anders war.
Einige Protagonisten wie Ursula und Tante Priska lernen wir im Buch besser kennen. Nebencharaktere allerdings so wie es im Rahmen möglich ist auch.
Ursula war mir von Anfang an sympathisch. Beim Lesen habe ich mich sofort gefragt, wie ich an ihrer Stelle handeln würde. Um ehrlich zu sein wahrscheinlich genau so wie sie es zuerst getan hat.
Tante Priska war mir zuerst furchtbar unsympathisch. Jedoch habe ich nach einiger Zeit auch manche Handlungen von ihr ein wenig nachvollziehen können.
Alles in allem fand ich den Roman wirklich gut . Ich kann ihm jeden empfehlen der gerne Romane über Zeitschleifen liest und wissen möchte wie das Leben um 1967 war.