Tolle Aufmachung, aber enttäuschende Handlung
Duty & Desire – Vorsätzlich verliebtIch habe mich sofort in das Cover von Duty & Desire verliebt. Die Gestaltung des Buches ist unglaublich hübsch und die Veredelung des Covers sieht fantastisch aus. Ich bin wirklich hin und weg vom Aussehen ...
Ich habe mich sofort in das Cover von Duty & Desire verliebt. Die Gestaltung des Buches ist unglaublich hübsch und die Veredelung des Covers sieht fantastisch aus. Ich bin wirklich hin und weg vom Aussehen dieses Schätzchens.
Der Anfang des Buches gestaltete sich für mich ziemlich schwierig. Der Klappentext klang sehr vielversprechend, jedoch war mir Charlie anfangs sehr unsympathisch. Seine Darstellung war absolut klischeehaft. Ein 23 Jähriger der nichts anderes im Kopf hat als Vögeln und sich auf keinen Fall auf etwas Festes einlassen. Auftritt Ever, die ebenfalls kein Interesse an einer festen Beziehung hat. Das Kennenlernen – Lust auf den ersten Blick – der beiden verläuft schnell und problemlos. Nach einem Monat des orgasmischen Glücks bemerkt Ever, dass sie sich immer mehr zu Charlie hingezogen fühlt. Ihr wurde aber von ihrer Großmutter und Mutter eingebläut, dass auf Männer kein Verlass ist und sie sich auf keinen Fall binden soll. Aus diesem Grund verbringt Ever auch nur Zeit mit Männern, die vergeben sind. Im Falle ihrer Mutter waren das verheiratete Männer, bei Ever sind es natürlich nur Kerle, die mit ihrem Job verheiratet sind. Da ihr Charlie näher kommt, macht sie prompt Schluss und versucht doch ihr Glück mit anderen Kerlen, sehr zum Missfallen von Charlie. Für ihn ist Ever die perfekte Frau, ein Einhorn wie er es nennt. Der Sex ist grandios und es gibt kein Kuscheln oder Reden über Gefühle. Klar dass Mann das nicht sofort aufgeben will….
Mir hat die Idee des Buches echt gut gefallen, bei der Umsetzung muss ich aber gestehen, dass ich die Liebesbeziehung alles andere als erstrebenswert finde. Charlie würde mit seinem Verhalten nie auf meiner Bookboyfriend Liste landen, da er von Ever nur das Eine will. Es ist in Ordnung wenn sich ein 23 jähriger Polizeianwärter nicht sofort binden möchte, aber Ever’s Dates zu sabotieren und sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu verführen ist etwas ganz anderes. Charlie wirkt leider extrem unreif und kennt das Wort Nein nicht. Er will um keinen Preis den schnellen bedingungslosen Sex aufgeben. Am Ende stellt es sich dann aber natürlich doch als die große Liebe heraus kopfschütteln
Ever war aber anfangs keinen Deut besser. Ihr Manifest der Geliebten ist wirklich unmöglich. Im Grunde macht sie einen Monat lang mit einem Mann rum und geht dann zum nächsten weiter. Erst im Laufe des Buches wurde ich mit ihr warm, abgesehen von ihrem Manifest, dass ich weiterhin für absoluten Blödsinn halte. Sie ist einsam und unglücklich ohne Charlie, und sie genießt keine ihrer Verabredungen. Sie will mehr von Charlie, weiß aber nicht, wie sie diese emotionalen Bindungen aufbauen kann. Und während Charlie sich mehr Mühe gibt ihr Freund zu sein und sie wirklich kennenzulernen, wird ihr klar, dass sie ihn schon immer geliebt hat und sie keinen anderen will. Ever’s Charakterentwicklung war sehr gut geschrieben. Dennoch hätte man die komplette Handlung halbieren können, wenn die beiden einfach offen miteinander geredet hätten. Beide dachten die ganze Zeit sie wären allein mit ihren Gefühlen, aber anstatt einfach mal Klartext zu reden, wird das Missverständnis ewig in die Länge gezogen. Dieses Motiv hasse ich mittlerweile wirklich in Liebesromanen, weil es einfach so öde und nervig ist.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht wieso ich das Buch nicht einfach abgebrochen habe und es sogar innerhalb eines Tages durch hatte. So sehr mir die Figuren auch manchmal auf den Keks gegangen sind, es gab auch tolle Szenen und witzige Konversationen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach. Man kommt wirklich sehr zügig durch das Buch und der ein oder andere Moment war echt klasse und hat mich bei der Stange gehalten. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Charlie und Ever, wodurch wir die beiden auch besser kennenlernen konnten.
Fazit: „Duty & Desire“ lässt mich zwiegespalten zurück. Die Aufmachung des Buches ist absolut grandios und sowohl die Idee als auch die Nebenfiguren gefielen mir. Nur mit dem Verhalten von Charlie hatte ich so meine Probleme. Er war mir nicht immer sympathisch und seine Darstellung war zu klischeehaft. Der Handlungsverlauf war vorhersehbar, dennoch bot das Buch witzige und überraschende Szenen. Es war eine nette Geschichte für zwischendurch und ich freue mich auf Jack’s Buch.