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Veröffentlicht am 15.07.2021

Spannend, Emotional und Real

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ...

Eine junge Journalistin begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Morde ihrer ehemals besten Freundin an zwei Menschen. Dies klang nach einem sehr vielversprechenden und unvergesslichen Thriller.

Jess ist eine zielstrebige Journalistin, die aufgrund eines großen Fehlers von London nach Bristol umziehen muss. Dieses Geheimnis teilt sie mit niemandem –nicht mal mit ihrem Freund. Als sie eines Tages von den Morden ihrer Jugendfreundin, Heather, hört, nutzt sie dies nicht nur als Neuanfang, sondern um Heather wieder nah zu sein. Doch mit den Recherchen und Interviews wird sie den Gedanken nicht los, dass die Morde nicht kaltblütig sein konnten, denn sie kannte Heather zu gut, um zu wissen, dass sie nicht dazu in der Lage wäre. Doch als sie von Heathers Vergangenheit erfährt, bröckelt das unschuldige Bild von ihr immer weiter.

Jess ist von ihrer Vergangenheit gebrandmarkt, denn sie arbeitet nun sehr vorsichtig und bedacht. Sie ist jemand, der stets stark und unabhängig rüberkommen möchte, aber innerlich sehr verletzlich ist. Wenn man die Handlung aus der Vergangenheit liest, spürt man ihr Verlangen nach Geborgenheit und einer liebevollen Familie. Gleichzeitig wird sie das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem beobachtet wird. Als abends ein Licht vor ihrem Fenster auftauchte und sie Drohungen erhält, weiß sie, dass sie in Gefahr ist.
Ich mochte sie, denn trotz ihres unbeliebten Berufs blieb sie nach ihrem Fehler neutral und versuchte nach wie vor niemanden mit ihrem Artikel nahe zu treten.
Die Handlung wird zeitweise aus ihrer Perspektive in der Gegenwart erzählt. Dies gibt noch einmal einen Einblick in ihr Denken und Handeln, welches einem die Gründe für ihre Entscheidungen nachvollziehen lässt.

Margot ist die Mutter von Heather, die eine Last nach der anderen mit sich tragen muss. Zum einen verschwand vor 18 Jahren ihre 16jährige Flora und zum anderen liegt ihre Heather wegen Mordes im Krankenhaus. Sie lebt seit dem Verschwinden und Morden mit großen Schuldgefühlen. Ihr Leid konnte ich sehr gut nachempfinden, denn sie konnte niemandem um Rat bitten. Als nach 18 Jahren Jess wieder auftauchte, ist ihr dabei nicht wohl. Denn Jess brachte abrupt den Kontakt zu Heather, die sie zu dieser Zeit am meisten brauchte, ab. Als ihr bewusst ist, dass Jess ihr nur helfen und zuhören möchte, öffnet sie sich langsam und teilt ihr Leid. Mit Jess´ Hilfe erfährt sie immer mehr über den Grund für die Morde und Floras Verschwinden.

Der Schreibstil der Autorin war packend und emotional. Ich fand mich von der ersten Seite an in der Geschichte. Die Autorin kam ohne langes Drumherum zum Punkt, indem man sofort von den Morden erfährt und Jess kennenlernt. Die Spannung baute sich immer weiter auf, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Als das Verschwinden von Flora mit ins Spiel kam, baute die Autorin zwei große Themen zu einem. Durch die vielen Cliffhanger und Überraschungsmomente am Ende eines Kapitels ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen. Gleichzeitig wollte ich die traurige Geschichte über die psychischen Folgen einer Entführung nicht beenden. Das Setting passte perfekt zum Gesamtbild und wurde realitätsnah beschrieben.

Die Autorin wusste einfach, wie sie mit einfachen Worten mit den Emotionen des Lesers spielen konnte. Sie hinterließ in mir am Ende das reinste Gefühlschaos: Wut, Schock, Trauer und Mitleid. Während des Lesens lagen mir Protagonisten sehr am Herzen, denn ich konnte mich mit ihnen sehr gut identifizieren. Die emotionale Geschichte um Flora und ihre Perspektive von 1994 fiel mir sehr schwer. Ich wollte sie gerne schütteln und ihrem naiven Ich sagen, dass sie dieses oder jenes nicht tun soll.
Die Autorin schaffte ein abgerundetes Ende, welches alle Fragen beantworten konnte.

Fazit:
Dies ist mein erster Thriller von C. Douglas, doch ich werde sie definitiv weiterhin verfolgen. Die Geschichte um Heather und Flora war unbeschreiblich fesselnd und schockierend. Zu Beginn ist es wie ein Puzzle, bei dem sich von Kapitel zu Kapitel die Teile fügen und es am Ende erschreckend emotional wird. Definitiv große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Suche nach der Wahrheit

Eine bittere Wahrheit
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Mit Nicci-French und ihren Psychothrillern hat meine Liebe zu diesem Genre begonnen. Seitdem muss ich jedes Buch von dem Duo lesen, denn sie versetzen mich stets in die Vergangenheit zurück. Bei diesem ...

Mit Nicci-French und ihren Psychothrillern hat meine Liebe zu diesem Genre begonnen. Seitdem muss ich jedes Buch von dem Duo lesen, denn sie versetzen mich stets in die Vergangenheit zurück. Bei diesem Klappentext wusste ich gleich, es wird ein großes Highlight.

Die junge Tabitha versucht nach dem Tod ihrer Mutter in ihre alte Kleinstadt mit den wenigen Einwohnern zurückzukehren, um dort das Haus ihrer Mutter zu renovieren und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch der Neustart endet für sie in einen Albtraum, als in ihrer Scheune die Leiche ihres ehemaligen Lehrers gefunden wird. Da Tabitha keine gute Beziehung zu diesem Mann pflegte, gerät sie sofort ins Visier der Polizei und wird wegen Mordes festgenommen. Zu ihrem Übel kann sie sich nicht an die Ereignisse an diesem Abend erinnern, so dass ihre Anwältin nicht an ihre Unschuld glaubt. Um ihre Unschuld zu beweisen, verzichtet sie auf einen Rechtsbeistand und versucht eigenhändig die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dabei wühlt sie nicht nur in ihre Vergangenheit herum, sondern auch in der schmutzigen Wäsche der Dorfbewohner.

Mit 500 Seiten liefern die Autoren einen spannenden Justiz-Thriller, der sich mit vielen Themen beschäftigt. Zu Anfang begleitet man Tabitha in ihrem Alltag als Gefangene, die auf den Tag wartet, an dem sie das erste Mal vor einem Richter steht. Anschließend gewinnt die Handlung an Pfad, denn Tabitha merkt immer mehr, dass niemand ihr Glauben schenkt und sie auf sich allein gestellt ist.

Tabitha ist eine Frau, mit der man ungern befreundet sein möchte. Ihre kratzbürstige Art verscheuchte so den ein oder anderen. Doch genau diese Eigenschaft gefiel mir so sehr, denn sie bewies Stärke und Mut, da ihr nichts anderes übrig blieb. Mit der Zeit lernt man sie besser kennen, und dabei wird einem bewusst, dass sie eine Schutzmauer im Laufe ihres Lebens aufgebaut hat. Diese Mauer sollte sie vor allen Leuten schützen. Als Tabitha auf einen Rechtsbeistand verzichtet musste ich ebenfalls den Kopf schütteln, da es verrückt war, dennoch konnte ich ihre Sicht nachvollziehen.
Während der Zeit in Untersuchungshaft versuchte Tabitha die wichtigsten Bewohner zu befragen. Bei ihrer Befragung im Gefängnis und vor Gericht benahm sie sich –mit Ausnahmen- sehr professionell und raffiniert. Sie wusste stets die richtigen Fragen zu stellen, so dass der von sich überzeugende Staatsanwalt von ihr begeistert war.
Als Unterstützung hatte Tabitha ihre ehemalige Zellengenossin an ihrer Seite, die die temperamentvolle Tabitha auf den Boden der Tatsachen brachte. Denn sie leidet nach einem Trauma an Depression, so dass sie Schwierigkeiten dabei hat, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten.

Mit dem flüssigen und packenden Schreibstil sorgt das Duo wieder für einen spannenden Thriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Wenn ich es bei Seite legen musste, drehten sich meine Gedanken nur um die Geschichte, denn ich musste immer wissen wie es weiter geht. Dieses Gefühl hatte ich lange nicht bei einem Buch gehabt. Ich war einmal darin und es fühlte sich wie ein Sog an.
Das Setting und die Protagonisten wurden so detailreich beschrieben, so dass ich mich gleich mitten im Geschehen befand und mir jeden einzelnen Charakter bildlich vorstellen konnte –ganz besonders Tabitha schmuddelige Aussehen.
Mit den vielen Cliffhangern und den kurzen Kapiteln wurde das Buch zu einem Pageturner.
Die Handlung wird zwar aus Tabithas Perspektive erzählt, dennoch in der dritten Person, welches ich als unangemessen empfand, da man sich nicht zu 100% in ihre Lage hinein versetzen konnte. Dennoch schaffte ich es, den Gedanken mit der Zeit bei Seite zu schieben.
Abschließend gefielen mir die Szenen vor Gericht, denn man lernte mehr über das englische Rechtssystem kennen.

Fazit:
Seit langem konnte mich ein French-Thriller nicht so sehr in seinen Bann ziehen wie dieser. Ich konnte unserer Protagonistin jedes Leid abnehmen und mit dem flüssigen Schreibstil wurde es zu einem großartigen Justizthriller, welches ich nur weiter empfehle!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Düsterer Fitzek

Der Heimweg
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Kritik
Sobald ich das erste Kapitel las, wusste ich, dass dies der Beginn einer grausamen und endlosen kalten Nacht sein wird.

An einem kalten Winterabend irrt Klara durch den Wald, auf der Flucht vor ...

Kritik
Sobald ich das erste Kapitel las, wusste ich, dass dies der Beginn einer grausamen und endlosen kalten Nacht sein wird.

An einem kalten Winterabend irrt Klara durch den Wald, auf der Flucht vor jemandem. Doch dabei ist sie nicht allein, denn am Telefon hat sie ihren treuen Begleiter, der sie von ihrem Vorhaben abbringen möchte. Jules arbeitet in einem Begleitservice, der Frauen entweder auf ihrem Heimweg oder von Zuhause beraten und ihnen helfen. Doch dieser kann sie von den Gräueltaten ihres Ehemanns nicht retten, so dass sie ihre Tochter verlassen und selbst einen Ausweg finden muss. Aber auf dem Weg bis dahin passiert nichts ohne Zufälle, denn beide verbergen Geheimnisse …

Klara tat mir vom ersten Moment an so sehr Leid, dass ich mir für sie Glück wünschte, denn sie sprang von einem Unglück ins nächste. Das Unglück bezog sich sowohl auf die Flucht als auch auf die Männer, die sie an diesem grausamen Abend kennenlernte. Jede Angst und Paranoia von ihr waren nicht nur spürbar, sondern erschreckend ansteckend, denn ich konnte auch Realität von Fantasie nicht unterscheiden. Gleichzeitig konnte ich keinen Freund von einem Feind unterscheiden.

Jules‘ Leben geht nach einem tragischen Unfall den Berg ab, weshalb er sich weitgehend zurückzieht und mit einem Freund ein Begleit-Service gründet, um tragische Unfälle und Überfälle zu vermeiden. Doch mit der Zeit merkt man, dass ihm dieser Job zu Nahe geht und er die Kontrolle verliert.

Die Handlung beginnt interessant, so dass ich viele Fragen im Kopf hatte, die dann nach und nach beantwortet wurden. Die Spannung beginnt somit erst nach den ersten Kapiteln, da man zuvor Jules und Klara als Person kennenlernt. Als das Buch an Pfad gewinnt, baute sich die Spannung immer weiter, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Handlung wird abwechselnd aus Klaras und Jules Perspektive, so dass man sich in die jeweilige Person hineinversetzen konnte. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Erzählweise in der Ich-Perspektive ist, denn beide Protagonisten steckten voller Geheimnisse und ihre Emotionen konnte ich nicht zu 100% spüren.

Der Schreibstil vom Autor ist realistisch und detailliert, so dass man sich direkt im Geschehen befand. Dennoch gab es zwischenzeitlich Ereignisse, die ich nicht nachvollziehen konnte, weshalb ich die eine oder andere Seite nachlesen musste. Durch die kurzen Kapitel und vielen Wendungen ließ sich das Buch in einem Rutsch lesen.

Der Thriller ist durch die detaillierten Beschreibungen von Gewalt und Verletzungen nichts für weiche Gemüter. Fitzek nimmt hier kein Blatt vorm Mund und gibt dem Leser immer mehr, so dass es an Gewaltszenen nicht mangelt.

Fazit:
Ein fesselnder Thriller, der nicht nur mit dem Leser ein Katz-und-Maul-Spiel spielt, sondern ihn erst ab der letzten Seite loslässt. Große Empfehlung für Leser mit starken Nerven.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Grandios

Angst sollst du haben
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Peter Swanson ist ein Autor, bei dem ich nicht mehr den Klappentext lesen muss, um zu wissen, dass er mich wieder begeistern wird. Mit wenigen Kritikpunkten hat er wieder einen packenden Thriller erschaffen, ...

Peter Swanson ist ein Autor, bei dem ich nicht mehr den Klappentext lesen muss, um zu wissen, dass er mich wieder begeistern wird. Mit wenigen Kritikpunkten hat er wieder einen packenden Thriller erschaffen, der voller Twists war.

Als Hen und ihr Mann, Lloyd, in die Kleinstadt ziehen, können sie nicht wissen, dass gerade ihr netter Nachbar von nebenan ein Geheimnis hütet, von dem aber nur Hen etwas weiß. Als Hen sein Geheimnis lüftet, wird sie als unglaubwürdige Zeugin dargestellt. Doch sie gibt keine Ruhe, bis nicht die Wahrheit über ihren Nachbarn ans Licht kommt…

Henrietta, auch Hen genannt, machte trotz ihrer bipolaren Erkrankung einen bestimmenden und starken Eindruck, denn mit der Zeit merkte man, wie sie die Kontrolle über ihren Geist beherrschte, so dass sie auf mich nicht paranoid wirkte. Im Gegenteil, ich bewunderte ihre Ruhe und ihren Mut, der sie jedoch oftmals in Gefahr brachte. In Momenten, in denen niemand ihr Glauben schenkte, tat sie mir ganz besonders Leid, denn sie wusste nicht, wie sie andere von der Wahrheit überzeugen konnte. Aufgrund einiger unschöner Ereignisse aus ihrer Vergangenheit war ihre Glaubwürdigkeit schwer einzuschätzen.
In einigen Stellen in dem Buch rückte sie weiter in den Hintergrund und tauchte blass in den Vordergrund. Dies lag an den Nebencharakteren, die eine große Rolle spielten, denn gemeinsam bildeten sie ein Puzzle, bei dem sich die Teilchen von Seite zu Seite zusammensetzten.

Neben Hen lernen wir Matthew, den Nachbarn, kennen. Dieser ist Lehrer auf einer Privatschule, der bei den Schülern beliebt und den anderen Lehrern angesehen ist. Jedoch hütet er in seinem tiefsten Inneren eine dunkle Macht, welche durch Hen wieder Macht über ihn ergreift. Jahrelang hat er mit seinen inneren Dämonen gekämpft, aber die hartnäckige Hen lässt ihm keine Ruhe.
Matthew war ein ausdrucksstarker Charakter, der sowohl Mitleid als auch Achtung verdiente. Menschen wie er sind mit Vorsicht zu genießen und genau das hat der Autor sehr gut vermittelt. Im Vergleich zu Hen konnte man seine Entwicklung ab der ersten Seite sehr gut verfolgen, denn er machte die größte Veränderung durch.

Peter Swanson konnte mich wieder mit seiner grandiosen Grundidee begeistern. Im Wesentlichen ist es nichts, was man nicht schon kennt, dennoch setzte er dies anders um, als man es erwartet hätte. Als Leser blicken wir in die tiefsten Abgründe der Gedanken eines Täters, den jeder mögen würde.
Die Emotionen wurden sehr intensiv und nicht gekünstelt vermittelt, so dass ich alles nach empfinden konnte.
Durch die detaillierte Beschreibung der Ereignisse konnte ich mich ebenso sehr gut im Geschehen wiederfinden. Der Autor beschrieb alles sehr realistisch und nicht zu weit hergeholt.
Aufgrund der vielen Wendepunkte und den Cliffhangern am Ende von jedem Kapitel war man zum Weiterlesen gezwungen worden.

Dennoch gibt es einen Kritikpunkt, der mich sehr enttäuschte: das Ende. Der Autor ging zum Ende hin auf ein sehr bestimmtes und sensibles Thema ein, welches ein großartiger und unvorhersehbarer Wendepunkt war. Jedoch schnitt er es kurz an und schon war das Buch beendet worden, so als hätte der Autor nicht weiter auf den Schluss eingehen wollen. Dies war sehr schade, denn diese Thematik war sogar das Interessanteste an der gesamten Handlung.


Fazit:
Ein grandioser Swanson, der mich von der ersten Seite in seinen Bann zog. Sowohl die Protagonisten als auch das Setting waren realitätsgetreu. Jedoch hat mich das Ende wahnsinnig enttäuscht.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Psychothriller

Trauma
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Ein grandioses Cover mit einem spannenden Titel und Klappentext sind Gründe, weshalb man zu dem Buch greifen sollte

Das Buch beginnt schon im Prolog sehr interessant und machte Lust auf mehr. Man begleitet ...

Ein grandioses Cover mit einem spannenden Titel und Klappentext sind Gründe, weshalb man zu dem Buch greifen sollte

Das Buch beginnt schon im Prolog sehr interessant und machte Lust auf mehr. Man begleitet Leila, die Mutter und leidenschaftliche Sängerin ist, auf den Weg von der Verhaftung bis zur Beweisführung ihrer Unschuld in die Psychiatrie.
Leila sieht wie ihr Geliebter Produzent, Marius, vor ihren Augen erstochen wird. Doch sie ist traumatisiert und kann sich nicht an die fragliche Nacht erinnern. Als sie aufwacht, findet sie sich in der Psychiatrie wieder, wo sie jeder für verrückt hält. Mit der Zeit hat sie das Gefühl, dass ihr jemand einen Streich spielt oder sie den Verstand verliert, denn sie kann Realität von Fiktion nicht mehr unterscheiden. Genau da merkt man, dass die Autorin Psychologin ist, weshalb man sehr viel über die Psyche des Menschen und ihre düstersten Gedanken erfährt. Demnach konnte die Autorin diese düsteren Gedankengänge sehr gut rüberbringen.
Gleichzeitig ist der Schreibstil sehr locker und flüssig gehalten. Man merkt gar nicht wie man durch die Seiten fliegt. Beim Lesen schafft die Autorin, dass man als Leser wahr von falsch nicht unterscheiden kann. Obwohl das Buch anfangs stark beginnt, lässt die Spannung bis zur Hälfte kurz nach. Man erfährt zu viel über das Leben in der Psychiatrie. Die Autorin versuchte mich weiterhin in den Bann zu reißen, denn sie baute die Spannung weiter auf. Das Ende war sehr gut gewählt. Ich hatte eine Tendenz, aber ich lag komplett falsch. Für mich war eine Person der wahre Mörder, doch ich lag komplett falsch.
Dennoch fehlten mir fesselnde und überraschende Momente.

Ich fand es gut, dass das Buch nicht abrupt endete, sondern ein abgerundetes Ende gewählt wurde. So wusste man, wie es mit Leila und ihren Zukunftspläne weitergeht. Gleichzeitig wurde noch über die Mitpatienten berichtet, die Leila zur Seite standen und ihr am Herzen lagen.

Leila war eine sympathische Protagonistin, mit der man sich von Beginn an anfreunden konnte. Sie bekam sogar mit dem Mörder, der ihr einen geliebten Menschen nahm, Mitleid.

Jedoch blieb mir der Ehemann bis zum Ende hin sehr blass. Er ist ein mächtiger Mann, der seiner Macht bewusst ist. Die Autorin hätte genauer auf ihn eingehen müssen, anstatt seine Mimik und Gestik kurz in den Raum zu werfen.


Fazit:
Es war ein spannender Psychothriller, der mich stets auf die falsche Fährte führte. Zeitweise war es traurig und düster. Dennoch fehlten mir Überraschungsmomente.

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