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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ein amüsanter, historischer Liebesroman mit vielen Geheimnissen, Intrigen und Verstößen gegen die Etikette der gehobenen Gesellschaft

Wie man einen Lord gewinnt (Regency Romantics 1)
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Die meisten Liebesromane – egal ob zeitgenössisch oder historisch – enden eigentlich damit, dass zwei Charaktere die große Liebe finden und ein Paar werden. Bei diesem Buch ist es eigentlich genau umgekehrt. ...

Die meisten Liebesromane – egal ob zeitgenössisch oder historisch – enden eigentlich damit, dass zwei Charaktere die große Liebe finden und ein Paar werden. Bei diesem Buch ist es eigentlich genau umgekehrt. Violet und James begegnet sich während Violets erster Saison auf dem Heiratsmarkt. Es ist quasi Liebe auf den ersten Blick und James macht ihr bereits nach in ihrem ersten Gespräch einen Heiratsantrag. Was als eine Liebesheirat beginnt, sieht vier Jahre später leider ganz anders aus. Sie sprechen nach einem Streit kaum mehr miteinander und wollen sich nicht eingestehen, dass sie sich eigentlich noch lieben. Als James einen kleinen Unfall hat, wird Violet bewusst, dass sie daran etwas ändern muss und versucht James zu einem Gefühlsgeständnis zu bewegen.

Der Klappentext hat mich etwas an Bridgerton erinnert, was aber auch an nur daran liegen kann, dass die Geschichte in einer ähnlichen Zeit spielt. Tatsächlich hat mir dieses Buch um Welten besser gefallen als das Buch Bridgerton. Ganz besonders war, dass „Wie man einen Lord gewinnt“ mit so viel Witz geschrieben ist. Beim Hörbuch hören bin ich häufig spazieren gegangen und für meine Mitmenschen war schon verwirrend, dass ich so lächelnd durch die Gegend gelaufen bin beziehungsweise auch ein paar Mal laut auflachen musste. Das passiert mir sonst eigentlich nie. Die Beschreibungen waren einfach sehr originell und die Dialoge zwischen Violet und James waren super schlagfertig. Eine Dame in dieser Zeit hätte wohl nie so reden dürfen, aber ich mochte es.

Violet und James sind zudem als Charaktere schön ausgearbeitet. Es geht nicht nur um ihre Liebesgeschichte, sondern stellt beinahe ein komplettes Familiendrama dar. Die familiären Beziehungen stehen eindeutig auch mit im Vordergrund, da hätte ich beinahe eine psychologische Analyse drüber schrieben können. Durch diese Hintergrundinformationen war noch verständlicher, warum die beiden Hauptpersonen so handeln wie sie handeln. Da hilft es auch, dass die Geschichte aus beiden Sichten erzählt wird.

Die ungekürzte Geschichte wird von Oliver E. Schönfeld und Vanida Karun gesprochen. Die Sprecherstimmen kannte ich noch nicht vorher – oder ich habe sie nicht wiedererkannt – aber sie haben mir gut gefallen. Die Stimme von James war in meinen Augen noch ein kleines bisschen ausdrucksstärker als die von Violet, aber beide Stimmen haben mir gefallen und haben der Geschichte Leben eingehaucht. Ich konnte mir so die Atmosphäre gut vorstellen. Nicht nur die Handlung, die Charaktere und die angenehme Sprache haben die Geschichte zu einem tollen Hörerlebnis gemacht, sondern auch die Sprecher. Ich kann das Hörbuch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Eine schöne Grundidee, bei deren Umsetzung jedoch viel fehlte

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Das Cover von diesem Hörbuch hat mich direkt verzaubert und in seinen Bann gezogen. Ich denke, dass es so sehr vielen ging. Somit wollte ich unbedingt auch den Klappentext lesen und war begeistert, dass ...

Das Cover von diesem Hörbuch hat mich direkt verzaubert und in seinen Bann gezogen. Ich denke, dass es so sehr vielen ging. Somit wollte ich unbedingt auch den Klappentext lesen und war begeistert, dass der Inhalt genauso bezaubernd wie die Verpackung klang. Die junge Kriegerin May bereitet sich quasi schon ihr ganzes Leben darauf vor die nächste Königin von Elydor zu sein. Als der König allerdings stirbt, erscheint die Herrscherrune allerdings nicht auf Mays Stirn, sondern auf der des flügellosen Luans. Der Klappentext alleine verspricht schon viel Spannung und vor allem auch einiges an Konfliktpotenzial. Wer würde sich denn gerne den Thron wegschnappen lassen und muss dann auch noch diese Person auf das neue Amt vorbereiten?

Besonders gut hat mir die Beschreibung der Flügelwesen gefallen. May ist kein Engel oder Dämon, auch wenn sie selber fliegen kann. Sie ist quasi ein Vogel-Mensch-Hybrid und jeder Bewohner von Elydor, sofern er nicht das Pech hatte als flügelloser geboren zu sein, Ist durch die Flügel individuell. So gibt es hier Schwanen- oder Krähenflügel und jeder Charakter ist einzigartig.

Schade war allerdings, dass die Geschichte sehr langsam startet und für meinen Geschmack sogar zu langsam. Das erste Kapitel ist zwar spannend, bis zu dem Zeitpunkt als Luan die Herrscherrune erhält, aber danach passiert erst einmal kaum etwas. Es wird häufig der gleiche Tagesablauf geschildert und es kommt keine richtige Spannung auf. In der etwas zähen Episode gibt es auch keine Charakterentwicklung oder große Emotionen. Wenn ich überlege, dass May plötzlich jemand anderen auf dem Thron unterstützen muss, dann stelle ich mir Wut oder Eifersucht vor, aber davon war hier nichts zu spüren.

Die Sprecherin Yesim Meisheit leistet hier zwar eine echt gute Arbeit ab, aber eine überzeugende Stimme kann leider auch nicht mehr Spannung der Handlung einhauchen. Ich mochte bei ihr besonders, dass sie so viele Emotionen in ihre Stimme einfließen lassen kann. Sie setzt dies gut dosiert ein, aber so kommt perfekt rüber, wenn eine Person gehetzt oder aufgeregt ist.

Am Ende passiert dann doch noch einiges und die Handlung kommt zu einem guten Ende, sodass das Buch auch in sich abgeschlossen ist. Allerdings konnte das Ende für mich nicht den Eindruck des gesamten Buches retten. Die Grundidee und vor allem auch die Beschreibungen sorgen dafür, dass ich ein nettes Hörerlebnis hatte, allerdings war es auch kein außerordentliches Highlight.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein wundervolles Setting, aber die Handlung konnte leider nicht überzeugen

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Nachdem das Cover so wunderschön aussah und das Buch auch in den sozialen Medien so gelobt wurde, wollte ich es unbedingt selbst lesen beziehungsweise hören. Leider war es, wie so häufig der Fall, dass ...

Nachdem das Cover so wunderschön aussah und das Buch auch in den sozialen Medien so gelobt wurde, wollte ich es unbedingt selbst lesen beziehungsweise hören. Leider war es, wie so häufig der Fall, dass in meinen Augen der Hype nicht gerechtfertigt war. Die Grundidee und vor allem auch das Setting sind zwar sehr gut, aber die Umsetzung und der Handlungsverlauf waren eher flach.

Der Leser darf bei diesem Buch in eine Art Romeo-und-Julia-Geschichte eintauchen. Kailey wächst als Elfenkriegerin auf und lernt, dass alle Drachen böse sind. Sie wird ausgebildet, um im Dienst der Feenkönigin Aufträge zu erledigen. Ihre erste Mission führt sie in die Menschenwelt, an da Trinity College, wo sie den Drachenprinz Aiden besser kennenlernen soll. Durch sein Vertrauen sollen die Elfen einen Vorteil im Krieg der Elfen gegen die Drachen erhalten. Aiden hat einen ähnlichen Auftrag als er sein Studium am Trinity College beginnt.

Ich war selbst schon in Dublin und habe das Trinity College besucht. Gerade der Long Room, der große Lesesaal hat mich da begeistert. Ein bisschen habe ich mich an diesen Urlaub zurückerinnert gefühlt, als ich dieses Hörbuch gehört habe. Der Handlungsort wird sehr gut beschrieben und die Atmosphäre ist wirklich schön. Das Leben an der Universität konnte ich mir wirklich gut vorstellen. Leider wurden im Vergleich dazu die Elfenwelt und die Drachenhöhlen nur sehr rudimentär beschrieben.

Bei der Charakterdarstellung fand ich schade, dass Kailey ziemlich perfekt dargestellt wurde. Dass Elfen besonders gut hören können, attraktiv und sportlich sind, kann ich mir noch gut vorstellen. Da sie auf diese Mission geschickt wurde, war auch glaubhaft, dass sie eine besondere Kriegerin ist, aber dass sie auch noch darüber hinaus Fähigkeiten hat, die nur wenige Elfen haben und dass sie super schauspielern kann, das war mir dann doch zu viel. Ich hätte gerne bei ihr auch ein paar Makel gesehen. Es hätte ja schon gereicht, wenn sie nicht singen könnte oder eine schlechte Köchin wäre. In dem Buch ist Kailey auch leider nicht die einzige, nahezu perfekte Figur.

Die größte Enttäuschung war allerdings für mich, dass die Handlung echt vorhersehbar ist. Natürlich wusste ich nicht von der ersten Seite an, was in dem gesamten Buch passieren würde, aber die Wendungen haben sich schon lange vorher abgezeichnet und in Summe war die Handlung sehr einfach. Gerade bei Fantasy-Romanen erwarte ich mehr Spannung und Überraschungen. Gerade wenn es Magie gibt, ist ja quasi alles möglich. Hier wurde leider in Summe wenig aus dem Konflikt gemacht.

Gelesen wird das ungekürzte Hörbuch von der Sprecherin Vanida Karun. Für mich war dies das erste Hörbuch von ihr, aber ich mochte ihre Stimme. Sie ist sehr angenehm und ruhig. Es ist stimmig, dass sie ihre Stimme nicht übertrieben verstellt. Das stört mich bei anderen Sprechern, wenn sie die Emotionen der Charaktere zu sehr hervorheben. Dann wirken einzelne Dialoge meist übertrieben. In diesem Fall hat zwar jede Figur eine etwas andere Stimmlage, aber in Summe bleibt sich die Sprecherin mit ihrer ruhigen Art treu.

Für mich war „Flame & Arrow - Drachenprinz“ eine Enttäuschung. Das wunderschöne Cover und das Setting in Dublin haben mehr versprochen als gehalten werden konnte. Für mich endet hier wohl der Kampf an Kaileys Seite.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Wundervolle Atmosphäre in Schweden und England, aber weniger weihnachtlich als gedacht

Zimtsternträume
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Zu den jährlichen Weihnachtsromanen gehören für mich auch immer die neuen Romane von Sue Moorcroft. „Winterzauberküsse“ und „Wunderkerzenzauber“ haben mich einfach verzaubert und in eine schöne, weihnachtliche ...

Zu den jährlichen Weihnachtsromanen gehören für mich auch immer die neuen Romane von Sue Moorcroft. „Winterzauberküsse“ und „Wunderkerzenzauber“ haben mich einfach verzaubert und in eine schöne, weihnachtliche Stimmung gebracht. Da stand es außer Frage, dass ich auch dieses Jahr gerne ihren neuen Roman lesen wollte. Dieses Jahr entführt die Autorin den Leser zum Teil nach Stockholm und auch in ein kleines Dorf in England. Es wird somit kalt, etwas regnerisch, aber vor allem auch sehr gemütlich.

Bei einem Weihnachtsroman erwarte ich eigentlich eine romantische, vielleicht auch etwas kitschige Liebesgeschichte. Die Geschichte sollte zur Weihnachtszeit spielen und einem in eine gemütliche, weihnachtliche Stimmung versetzen. Es sollte das perfekte Buch sein, mit dem man sich gerne mit einer heißen Tasse Kakao auf die Couch setzt. „Zimtsternträume“ vermittelt in jedem Fall eine gemütliche Atmosphäre und passt in die kalte Jahreszeit. Allerdings vermittelt der Roman weniger eine feierliche Stimmung. Das Buch wirkte deutlich düsterer als gedacht. Der Grund dafür sind die vielen Probleme der Hauptpersonen.

Wer sich auf einen lockerleichten Roman einstellt, der ist bei diesem Buch fehl am Platz. Es werden hier Essstörungen, Abhängigkeiten und Existenzängste thematisiert, sodass die Handlung deutlich tiefgründiger war als gedacht. Ich musste mich erst etwas daran gewöhnen, dass es doch nicht so rosarot war. Letztendlich mochte ich es, dass dieser Liebesroman so bodenständig und tiefgründig war. Dabei hat mir am besten gefallen, dass er sich nicht auf Stereotype beruft. Das fand ich sehr erfrischend und hat mich teilweise auch noch einmal über meine eigenen Vorurteile nachdenken lassen.

Besonders gut hat mir die Darstellung von Stockholm und den ganzen schwedischen Bräuchen gefallen. Ein paar davon kannte ich bereits wie das Lucia Fest, allerdings habe ich so auch noch etwas über die schwedische Kultur gelernt. Die Kombination beider Kulturen – der englischen und der schwedischen – war sehr gut. Auch wenn ich mich zunächst an die weniger weihnachtliche Geschichte gewöhnen musste, hat sie mir schlussendlich sehr gut gefallen. Ich mochte Hannah als Hauptperson sehr gerne.

Für Leser, die gerne einen kitschigen Weihnachtsroman lesen möchten, ist dieser Roman leider nichts. Wer jedoch gerne einen schönen, tiefgründigen Liebesroman in einem winterlichen Setting lesen möchte, der ist hier genau an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Eine echt schöne Geschichte, aber auch nicht außergewöhnlich

Keeping Dreams
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Ein halbes Jahr ist es her, dass ich „Keeping Secrets“ gelesen habe und obwohl ich einige Young Adult Bücher in der Zwischenzeit gelesen habe, konnte ich mich noch echt gut an die Geschichte und vor allem ...

Ein halbes Jahr ist es her, dass ich „Keeping Secrets“ gelesen habe und obwohl ich einige Young Adult Bücher in der Zwischenzeit gelesen habe, konnte ich mich noch echt gut an die Geschichte und vor allem auch an den Freundeskreis erinnern. Für mich ist das immer ein gutes Zeichen, weil es bedeutet, dass der Roman in irgendeiner Form außergewöhnlich war. Auch wenn mir die Fortsetzung echt gut gefallen hat und ich mich gefreut habe, die ganzen Charaktere wiederzusehen, war die Handlung ansonsten nicht sonderlich einzigartig.

Die weibliche Hauptperson ist hier Lily, die eigentlich den Traum hatte, mit ihrer Zwillingsschwester Rose an der Julliard Balletttanz zu studieren. Leider beendet ein Unfall ihren Traum und stattdessen fängt sie ein Studium an der Universität in Faerfax an. Der Start des Studiums wird ihr allerdings erschwert durch ihren neuen Mitbewohner Julian. Er ist ein Frauenheld und verkörpert damit alles, was Lily an Männern hasst. Noch schlimmer wird dies, als die beiden an einem Projekt zusammen arbeiten müssen.

Wenn man so möchte, dann ist dies eigentlich eine sehr klassische Enemies-to-Lover Geschichte, allerdings muss ich ihr zu gute halten, dass die Entwicklung der Emotionen sehr plausibel und nachvollziehbar ist. Es ist nicht so, dass hier der Umschwung super plötzlich kommt. Die Gefühlswelt mochte ich schon – bis auf die Tatsache, dass die Charaktere echt häufig zickig und schlecht gelaunt sind. Ausnahmsweise ist dies vor allem einmal bei der männlichen Hauptperson der Fall. Ansonsten waren jedoch die aufkommenden romantischen Gefühle sehr schön beschrieben.

Die Atmosphäre in dem Buch ist sehr angenehm und der Freundeskreis trägt mit Sicherheit auch seinen Teil dazu bei, dass es immer wieder etwas zum Lächeln gibt. So habe ich das Buch auch echt gerne gelesen und hatte es schnell beendet. Allerdings gab es jetzt auch keine großen Geheimnisse oder überraschende Wendungen. Es war ein super nettes Buch und vor allem angenehm zu lesen, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich mich noch sonderlich gut in einem halben Jahr an die Handlung erinnern kann. Dafür gab es in dem Roman einfach zu wenige außergewöhnliche Elemente.

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