Profilbild von Lrvtcb

Lrvtcb

Lesejury Star
offline

Lrvtcb ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lrvtcb über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2021

Ein echter Wohfühlroman

The Brooklyn Years - Wer wenn nicht wir
0

Mit den bisherigen Bänden hat mich die Autorin vollkommen überzeugt und auch wenn ich kein großer Eishockey-Fan bin, liebe ich die Brooklyn Bruisers sehr. Ich könnte mir selbst sehr gut vorstellen in diesem ...

Mit den bisherigen Bänden hat mich die Autorin vollkommen überzeugt und auch wenn ich kein großer Eishockey-Fan bin, liebe ich die Brooklyn Bruisers sehr. Ich könnte mir selbst sehr gut vorstellen in diesem Team zu arbeiten, falls sie irgendwann einmal jemand neues in der Buchhaltung suchen. Die Geschichte von Mike und Lauren hat diesen Eindruck nur noch gefestigt. In meinen Augen war dies ein wahrer Wohlfühlroman und eine schöne Geschichte für einen verregneten Nachmittag auf der Couch.

Lauren war bereits als Eislady bekannt. Hier fand ich sehr schön, dass der Leser nun einen Einblick hinter ihre frostige, unnahbare Fassade erhält. Es ist eben doch nicht jeder so, wie er zunächst scheint. So kompliziert ist sie eigentlich gar nicht, aber komplex genug, um einen vielschichtigen Charakter darzustellen. Am Anfang war sie mir noch echt unsympathisch, aber hier finde ich die Autorin einfach nur genial, dass sie es schafft den ersten Eindruck des Lesers zu verändern. Am Ende ist sie mir wirklich ans Herz gewachsen und ich mochte sie sehr.

Mike ist hier ein schöner Gegensatz. Als Torhüter muss er in jeder Situation die Ruhe bewahren und wirkt ausgeglichen. Er mag kein perfekter Vater zu sein, aber definitiv ein liebenswerter. In seinem Leben gibt es viel Chaos und auch viel Drama, da hatte ich zwischenzeitlich die Sorge, dass auch der Liebesroman in Drama endet, aber dem ist nicht so. Es ist keine langweilige Handlung, aber eine realistische. Ich habe mich riesig gefreut, dass es keine Eifersucht, falsch interpretierten Aussagen oder Ähnliches gibt. Es ist der Beginn einer erwachsenen Beziehung und so wird sie auch dargestellt.

Das Buch ist vielleicht nicht das tiefgründigste oder das emotionalste, aber es ist dennoch wunderschön. Es ist einfach eine schöne Geschichte, in die der Leser leicht hereinfindet. Es ist wie ein ruhiges, langes Bad. Man taucht in das warme Wasser ein, genießt einen entspannten Abend und kann danach gut schlafen. Mich hat die Handlung gepackt und ich habe das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen. Der nächste Teil enthält eine Geschichte, auf die ich mich schon sehr lange freue – Beccas und Nates Geschichte. Da stellt sich gar nicht die Frage, ob ich das Buch lesen werde. Das Erscheinungsdatum im Sommer ist schon vorgemerkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2021

Ein gesellschaftskritischer Roman über Umweltprobleme und den Gruppenzwang

Fair Play
0

„Ich bin gleichzeitig geschockt, fasziniert, verwirrt. Geschockt, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass Fair Play so früh solche Konsequenzen nach sich zieht. Fasziniert, weil ich gerade erlebt habe, ...

„Ich bin gleichzeitig geschockt, fasziniert, verwirrt. Geschockt, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass Fair Play so früh solche Konsequenzen nach sich zieht. Fasziniert, weil ich gerade erlebt habe, welche Macht wir Fair Player haben, wenn wir an einem Strang ziehen. Verwirrt, weil ich nicht mehr weiß, ob ich das gut finden soll oder nicht.“

Als ein Schulprojekt entwerfen Kera, Leonard, Elodie und Max eine App, die alle Umweltsünden eines Schülers in seinem Social-Media-Account sichtbar macht. Ist das Icon grün ist das Klimakonto des Schülers positiv. Verbraucht ein Schüler zu viel Energie oder konsumiert zu viel, wird das Icon rot. Aus dem Gedankenspiel wird ernst und die ersten Folgen zeigen sich. Wer nicht mitmacht oder sein Konto überzieht, wird ausgegrenzt. Aber es steht noch mehr auf dem Spiel als nur der Status der einzelnen Schüler.

Durch die „Fridays for Future“ Bewegung ist die Klimaerwähnung, das Generationsproblem und auch die Nachhaltigkeit viel mehr auf die Agenda eines jeden gerückt. Die Frage, was jeder einzelne dazu beitragen kann, damit der Plant überlebt, wird immer wieder gestellt. Ich habe mir auch schon mehrfach überlegt, wie nachhaltig ich lebe und ob ich mich noch verbessern kann oder sollte. Dieser Jugendroman verdeutlicht dies in eine sehr anschauliche Art und Weise.

Mit Sicherheit kann man darüber diskutieren, inwieweit eine App jeden Konsum und jede Umweltsünde überprüfen kann, aber wenn man sich darauf einlässt und die technischen Details zu sehr hinterfragt, dann erlebt der Leser ein extrem spannendes Gruppenexperiment. Wie in dem Roman „Die Welle“ wird hier deutlich, wie viel Macht durch einen Gruppenzwang entsteht. Das bunte Icon am Rand des Profilbilds fängt an das Leben eines jeden Schülers zu beeinflussen. Nicht mehr die coolen Klamotten oder gute Noten bestimmen den Einfluss eines Schülers, sondern der Status wird plötzlich durch andere Kriterien definiert. Für die Menschen, die das Experiment kontrollieren, bedeutet dies außerdem ziemlich viel Macht.

Die vier Schüler und gleichzeitig die Erfinder der App erzählen alle diese Geschichte. Durch die vier Sichten wird das Gruppenprojekt umfassend beleuchtet und macht die Handlung abwechslungsreich. Ich mochte den Verlauf sowie den Spannungsbogen sehr. Manchmal kamen mir allerdings die Wendungen zu schnell. Durch die vielen Perspektiven und Charaktere können nicht alle Motive detailliert erklärt werden. Dadurch wäre der Roman wohl deutlich länger geworden und vielleicht hätte auch die Gefahr bestanden, dass er zu lange wird, aber ich hätte mir da noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Alles in allem ist es ein äußerst spannender sowie höchst aktueller Jugendroman, den definitiv viele Menschen lesen sollte. Ich denke, dass jeder Leser etwas durch die Lektüre für sein eigenes Leben mitnehmen kann. Der Roman legt in jedem Fall zum Nachdenken an. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2021

Eine grandiose Fortsetzung mit mehr Spannung und Action

Federn über London 2
0

Mit dem ersten Teil der „Federn über London“ hatte ich ganz ehrlich meine Schwierigkeiten. Für mich gab es da zu wenig Action und es war mir eine zu lange Einführung in die Welt sowie das Leben der Todesengel. ...

Mit dem ersten Teil der „Federn über London“ hatte ich ganz ehrlich meine Schwierigkeiten. Für mich gab es da zu wenig Action und es war mir eine zu lange Einführung in die Welt sowie das Leben der Todesengel. Diese Fortsetzung hat mich allerdings vollends überzeugt und ich bin sehr glücklich erneut in die Welt der Engel eingetaucht. Die Spannung, die mir noch im Auftakt gefehlt hat, habe ich nun bekommen.

In der Fortsetzung wird die Handlung nahtlos fortgeführt, also direkt nach dem Schub von Clear. Es gibt aus den verschiedenen Sichten noch einmal eine kleine Zusammenfassung, was bisher geschehen ist, sodass der Leser schnell wieder in die Geschichte hineinfindet. Bei mir war es nicht so lange her, dass ich den ersten Teil gelesen habe, dennoch war ich froh über die kurze Zusammenfassung, sodass ich direkt wieder die Atmosphäre der Londoner Welt gespürt habe, das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere im Kopf hatte und die Möglichkeiten der Magie vorgestellt habe. Es war alles direkt wieder da und das sehe ich als große Stärke der Autorin an, dass sie es schafft den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann zu ziehen.

Eine weitere Stärke dieser Reihe ist, dass der Leser immer wieder überrascht wird. Natürlich ist das Grundkonstrukt dieser Welt bereits bekannt, aber nun erfährt der Leser erst, was es wirklich im Detail bedeutet ein Todesengel zu sein. Clears Training fängt nun richtig an und die Probleme in der Akademie nehmen zu. Es sind nun nicht mehr nur die falschen Aufträge, um die sich die Engel kümmern müssen, sondern es gibt eine weit größere Bedrohung. Natürlich habe ich direkt angefangen zu spekulieren, wer für die Probleme verantwortlich ist. Bei manchen Schwierigkeiten war ich positiv überrascht, dass ich die Hinweise richtig gedeutet habe, aber bei manchen habe ich komplett im Dunklen getappt. Einige Fragen sind auch noch offen, sodass ich den Mai, wenn der dritte Teil herauskommt, kaum erwarten kann.

Sehr gut fand ich auch, dass die Handlung weiterhin aus vier Sichten erzählt wird, sodass es zu allen Hauptcharakteren eine eigene sowie eine Fremdbetrachtung gibt. Das schafft ein umfassenderes Bild und der Leser bekommt auch mehr von den Geschehnissen in London mit. Gerade von Lance und Ease bin ich begeistert. Die beiden sind einfach so tolle Persönlichkeiten, sodass ich sie direkt ins Herz geschlossen habe. Mit Ease würde ich auch gerne zusammenarbeiten oder ihn direkt als besten Freund in mein Leben integrieren.

Die Fortsetzung hat mich in jedem Fall begeistert und ich freue mich darauf zu erfahren, wie es weitergeht. Sabine Schulter hat mich hiermit überzeugt, dass die „Federn über London“ äußerst lesenswert und genauso gut wie die anderen Bücher der Autorin sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2021

Auch nach der Netflix Serie ein ausgesprochen unterhaltsames Lesevergnügen

Bridgerton - Der Duke und ich
0

Zunächst brauchte ich etwas Überredung, bis ich die Netflix Serie angefangen habe und sie dann plötzlich innerhalb von einem Wochenende durchgesehen habe. So ähnlich ging es mir auch mit dem Buch. Ich ...

Zunächst brauchte ich etwas Überredung, bis ich die Netflix Serie angefangen habe und sie dann plötzlich innerhalb von einem Wochenende durchgesehen habe. So ähnlich ging es mir auch mit dem Buch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Buch nur annähernd an die Serie herankommen könnte oder falls sie zu ähnlich ist, dass es noch spannend zu lesen ist. Ich bin auch hier sehr froh, dass ich hartnäckige Freundinnen habe, die mich dazu gebracht haben, dieses Buch zu lesen.

Julia Quinn entführt den Leser in das 18. Jahrhundert, in eine Zeit in der es für eine junge Frau ausgesprochen wichtig ist, einen guten Ehemann zu finden. Daphne ist die älteste Tochter des Hauses Bridgerton und die erste, die verheiratet werden soll. Ihr Problem ist, dass sie meistens so freundlich zu den Herren ist, dass sie in ihr eher eine Freundin als eine zukünftige Ehefrau sehen. Das alles ändert sich als ein Duke Interesse an ihr zeigt – auch wenn dieses Interesse nur gespielt ist.

Zunächst einmal war ich überrascht, wie nah die Serie an der Buchvorlage ist, auch wenn es kleine Unterschiede gibt. Daphne hat braune Haare, ihre Geschwister haben eine viel kleinere Präsenz und auch der zeitliche Rahmen ist kürzer. Aber dies sind insgesamt nur kleinere Unterschiede, die wesentlichen Aspekte sind die gleichen. Trotz der Ähnlichkeit ist es jedoch auch nicht langweilig. Der Sprachstil ist so unterhaltsam, dass die Lektüre fesselnd war. Ich wusste zwar, wie es enden würde, allerdings wollte ich unbedingt weiterlesen. Die Dialoge sind einfach so witzig geschrieben, dass ich davon auch noch hundert weitere Seiten hätte lesen können.

Das besondere an dieser Geschichte ist eine Lady Whistledown. Eine anonyme Klatschtante, die besonders gut über die Geheimnisse der Gesellschaft bescheid weiß und diese in einer Zeitung verkündet. Ähnlich wie in der Serie „Gossip Girl“ ist es ein gut gehütetes Geheimnis, wer diese geheimnisvolle Frau ist und woher sie all ihre Informationen hat. Ihre Kolumne leitet jedes Kapitel ein und schafft damit einen bringt damit noch eine andere Sicht in die Geschichte. Bis dato habe ich noch nie einen historisch angehauchten Roman gelesen, der einen solchen Aufbau hatte. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Eine kleinen Punktabzug würde ich lediglich geben, weil mir die emotionale Ebene etwas zu kurz gekommen ist. Natürlich gab es in der damaligen Zeit kaum Liebeshochzeiten und der größte Teil war arrangiert, aber hier hätte ich mir noch ein paar mehr Gefühle gewünscht. Ich hätte mir gewünscht mehr zu erfahren, wie es für Daphne ist so viele Erwartungen erfüllen zu müssen, Sorge zu haben keinen passenden Ehemann zu finden oder auch wie es ist sich zu verlieben. Auch wenn es nicht schicklich ist, diese Emotionen zu zeigen, sollte sie diese doch empfunden haben. Sie wurden auch in jedem Fall angedeutet, aber in meinen Augen hätten sie noch präsenter sein dürfen.

Die anderen Teile der Buchreihe erzählen jeweils die Geschichte eines anderen Kindes der Familie Bridgerton. Als nächstes muss wohl Anthony, der älteste Bruder eine Ehefrau für sich finden. Ich bin sehr gespannt darauf, welche Frau er sich suchen wird und welche Gerüchte bis dahin Lady Whistledown erzählen wird. Das besonders gute ist, dass die nächsten beiden Teile bereits diesen Monat erscheinen, sodass sie einem auch das Warten auf die zweite Staffel bei Netflix versüßen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2020

Es kommt eben nicht auf das Äußere an

Making Faces
0

„Sie war die Art Mädchen, die sich keine Gedanken darüber machte, ob man zu einer Party in einem für einen Rollstuhlfahrer ausgelegten Minivan auftauchen sollte. Die Art Mädchen, die vor Aufregung ganz ...

„Sie war die Art Mädchen, die sich keine Gedanken darüber machte, ob man zu einer Party in einem für einen Rollstuhlfahrer ausgelegten Minivan auftauchen sollte. Die Art Mädchen, die vor Aufregung ganz aus dem Häuschen gewesen war, als man sie zu einem dummen Spiel eingeladen hatte. Die Art Mädchen, die zurückgekommen war, um sich von einem Jungen zu verabschieden, der sie wie Dreck behandelt hatte.“

Schon als Kind wusste Fern, dass sie nicht hübsch und viel zu klein ist. Da war es undenkbar, dass der wunderschöne sowie beliebte Ambrose sie bemerken könnte. Statt ins Rampenlicht gehörte Fern zusammen mit ihrem Cousin Bailey, der wegen einer Muskelerkrankung im Rollstuhl sitzt, zu den Außenseitern. Ambrose nimmt Fern erst wahr, als er als gebrochener Mann von einem Militäreinsatz zurückkommt.

Von Amy Harmon habe ich bereits „Bird & Sword“ gelesen. Mit diesem Buch hat die Autorin bereits gezeigt, dass sie gefühlvolle, bewegende Geschichte schreiben kann und ich habe mich in ihren Stil verliebt. Andere Bücher kenne ich bis dato von ihr nicht, auch wenn die Trilogie, die nun neu im LYX Verlag aufgelegt wird, bereits im Deutschen verfügbar ist. Diese Geschichte ist bereits 2014 bei INK Egmont unter dem Titel „Vor uns das Leben“ erschienen.

Zunächst hat mich der Roman ein bisschen verwirrt, weil er recht langsam startet und auf den ersten Blick anders ist als der Klappentext vermuten lässt. Es geht in erster Linie nicht um Ambrose, sondern zunächst um Bailey und Fern. In meinen Augen hat dieses Buch drei Hauptpersonen, die alle drei sehr detailliert ausgearbeitet sind und vielseitige Facetten haben. Jede Geschichte für sich würde schon ausreichen, um einen Roman zu füllen. Alle drei zusammen ergeben eine komplexe, emotionale Geschichte.

Besonders gut hat mir bei diesem Buch gefallen, dass es sich nicht irgendwelcher Stereotype bedient, sondern Einzelschicksale beschreibt. Damit wirkt alles viel authentischer sowie realistischer. Auch hat mir die Botschaft, die das Buch vermittelt, ausgesprochen gut gefallen. In vielen Situationen zeigt sich, dass es viele Arten von Schönheit gibt und ein Mensch nur wahrlich schön sein kann, wenn sowohl das Innere als auch das Äußere schön sind. Eine hübsche Schale allein reicht eben nicht.

In meinen Augen ist dies eine berührende, wunderschöne Geschichte. Für mich war es ein ausgesprochener Lesergenuss, sodass es hierfür eine eindeutige Leseempfehlung gibt. Wer gerne Fantasy mag, sollte zudem auch unbedingt von der Autorin die Dilogie „Bird & Sword“ lesen. Diese Geschichte ist genauso genial und tiefgründig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere