Auch nach der Netflix Serie ein ausgesprochen unterhaltsames Lesevergnügen
Bridgerton - Der Duke und ichZunächst brauchte ich etwas Überredung, bis ich die Netflix Serie angefangen habe und sie dann plötzlich innerhalb von einem Wochenende durchgesehen habe. So ähnlich ging es mir auch mit dem Buch. Ich ...
Zunächst brauchte ich etwas Überredung, bis ich die Netflix Serie angefangen habe und sie dann plötzlich innerhalb von einem Wochenende durchgesehen habe. So ähnlich ging es mir auch mit dem Buch. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Buch nur annähernd an die Serie herankommen könnte oder falls sie zu ähnlich ist, dass es noch spannend zu lesen ist. Ich bin auch hier sehr froh, dass ich hartnäckige Freundinnen habe, die mich dazu gebracht haben, dieses Buch zu lesen.
Julia Quinn entführt den Leser in das 18. Jahrhundert, in eine Zeit in der es für eine junge Frau ausgesprochen wichtig ist, einen guten Ehemann zu finden. Daphne ist die älteste Tochter des Hauses Bridgerton und die erste, die verheiratet werden soll. Ihr Problem ist, dass sie meistens so freundlich zu den Herren ist, dass sie in ihr eher eine Freundin als eine zukünftige Ehefrau sehen. Das alles ändert sich als ein Duke Interesse an ihr zeigt – auch wenn dieses Interesse nur gespielt ist.
Zunächst einmal war ich überrascht, wie nah die Serie an der Buchvorlage ist, auch wenn es kleine Unterschiede gibt. Daphne hat braune Haare, ihre Geschwister haben eine viel kleinere Präsenz und auch der zeitliche Rahmen ist kürzer. Aber dies sind insgesamt nur kleinere Unterschiede, die wesentlichen Aspekte sind die gleichen. Trotz der Ähnlichkeit ist es jedoch auch nicht langweilig. Der Sprachstil ist so unterhaltsam, dass die Lektüre fesselnd war. Ich wusste zwar, wie es enden würde, allerdings wollte ich unbedingt weiterlesen. Die Dialoge sind einfach so witzig geschrieben, dass ich davon auch noch hundert weitere Seiten hätte lesen können.
Das besondere an dieser Geschichte ist eine Lady Whistledown. Eine anonyme Klatschtante, die besonders gut über die Geheimnisse der Gesellschaft bescheid weiß und diese in einer Zeitung verkündet. Ähnlich wie in der Serie „Gossip Girl“ ist es ein gut gehütetes Geheimnis, wer diese geheimnisvolle Frau ist und woher sie all ihre Informationen hat. Ihre Kolumne leitet jedes Kapitel ein und schafft damit einen bringt damit noch eine andere Sicht in die Geschichte. Bis dato habe ich noch nie einen historisch angehauchten Roman gelesen, der einen solchen Aufbau hatte. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Eine kleinen Punktabzug würde ich lediglich geben, weil mir die emotionale Ebene etwas zu kurz gekommen ist. Natürlich gab es in der damaligen Zeit kaum Liebeshochzeiten und der größte Teil war arrangiert, aber hier hätte ich mir noch ein paar mehr Gefühle gewünscht. Ich hätte mir gewünscht mehr zu erfahren, wie es für Daphne ist so viele Erwartungen erfüllen zu müssen, Sorge zu haben keinen passenden Ehemann zu finden oder auch wie es ist sich zu verlieben. Auch wenn es nicht schicklich ist, diese Emotionen zu zeigen, sollte sie diese doch empfunden haben. Sie wurden auch in jedem Fall angedeutet, aber in meinen Augen hätten sie noch präsenter sein dürfen.
Die anderen Teile der Buchreihe erzählen jeweils die Geschichte eines anderen Kindes der Familie Bridgerton. Als nächstes muss wohl Anthony, der älteste Bruder eine Ehefrau für sich finden. Ich bin sehr gespannt darauf, welche Frau er sich suchen wird und welche Gerüchte bis dahin Lady Whistledown erzählen wird. Das besonders gute ist, dass die nächsten beiden Teile bereits diesen Monat erscheinen, sodass sie einem auch das Warten auf die zweite Staffel bei Netflix versüßen werden.