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Veröffentlicht am 31.08.2020

Wenn ein ganzes Buch wie ein einziger Prolog wirkt

Dreams of Yesterday
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„Wir leben in Containern. Billig, schmutzig und grau. Und wir hatten keine Gärten. Verdammt noch mal, ich hatte sogar so weit gehen müssen, meinen eigenen Garten auf diesem nasskalten, rostigen Dach dort ...

„Wir leben in Containern. Billig, schmutzig und grau. Und wir hatten keine Gärten. Verdammt noch mal, ich hatte sogar so weit gehen müssen, meinen eigenen Garten auf diesem nasskalten, rostigen Dach dort oben anzulegen, um meine Sehnsucht nach einen bisschen Natur zu befriedigen. Um ein bisschen Grün zu sehen und Farben. Und in diesem billig hochgezogenen Bau zu leben bedeutete einen immerwährenden Kampf gegen Schimmel und andere Widrigkeiten.“

Der Klappentext bewirbt ein wunderschönes Buch über Träume, Hoffnungen und das Streben nach einem besseren Leben. Diese Geschichte hätte ich sehr gerne gelesen und sie hätte mir bestimmt auch echt gut gefallen. Diese Geschichte verbirgt sich allerdings nicht zwischen den Buchrücken von „Dreams of Yesterday“. Sie handelt nicht von zwei Jugendlichen, die gemeinsam planen ein Unternehmen in New York zu gründen. Evelyn hat auch keine traurige Vergangenheit, die sie nicht hinter sich lassen kann. Ich weiß nicht, wer diesen Klappentext geschrieben hat oder was diese Person dazu bewegt hat, diese Informationen in die Zusammenfassung zu schreiben, weil sie einfach nicht in dem Buch vorkommen.

Das Buch erzählt Dylans und Evelyns Geschichte, die sich in der Schule kennenlernen und direkt einen Draht zueinander haben. Es ist Liebe auf den ersten Blick und gemeinsam erleben sie viele ihrer ersten Male zusammen. Sie leben in einem Viertel, das nur als sozialer Brennpunkt beschrieben werden kann, und an manchen Tagen droht die Gewalt, die Betonbunker und die Eintönigkeit sie zu erdrücken.

Die Beschreibung des Wohnviertels und all der Probleme, die damit einher gehen, fand ich sehr gut skizziert. Es gibt wenige Geschichten, die in einer so herunter gekommenen Gegend spielen und die so ein ehrliches Bild der Unterschicht abgeben. Dafür gibt es von mir in jedem Fall einen Bonuspunkt. Den zweiten Stern gibt es für den Schreibstil. Dylan liebt Parfüms und Gerüche. Die Autorin schafft es immer wieder diese Gerüche mit in die Geschichte einzubinden und grandios zu beschreiben. Es gibt auch nicht viele Bücher, die den Geruchssinn so stark mit einbeziehen.

Bis auf diese Aspekte gab es echt wenig, was ich an dem Buch mochte. Die Charaktere sind viel zu flach beschrieben und auch die Beziehung wird mir zu schnell sowie zu naiv beschrieben. Ich konnte hier keine Emotionen spüren oder nachvollziehen, was die beiden aneinander finden. Für einen Liebesroman war das etwas zu dünn.

Neben den fehlenden Emotionen hat auch die Handlung gefehlt. Wenn ich überlege, welche Informationen alles schon in dem Klappentext stehen, dann gibt es darüber hinaus wenig andere Aspekte. Die Handlung hätte man in jedem Fall einer Seite zusammenfassen können. Gerade als ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte langsam Fahrt aufnimmt, war schon die letzte Seite erreicht. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Auftakt. Da die Handlung erst mit Teil zwei richtig beginnt, hätte man dieses Buch auch einfach als Prolog schreiben können.

Wahrscheinlich wird die Fortsetzung deutlich interessanter, aber mir ist wohl die Lust an dieser Geschichte vergangen. Mit Dylan und Evelyn habe ich abgeschlossen und brauche keinen weiteren Teil mehr lesen.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Immer nur dieser Fluch?

Cursed Love
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„So wie ich auf dem Steg die Balance verloren hatte, verloren meine Gefühle sie nun ebenfalls. Etwas in mir kippte, und dieser kurze Augenblick wurde zu einem dieser seltenen Momente, in denen man alles ...

„So wie ich auf dem Steg die Balance verloren hatte, verloren meine Gefühle sie nun ebenfalls. Etwas in mir kippte, und dieser kurze Augenblick wurde zu einem dieser seltenen Momente, in denen man alles gleichzeitig spürte. Das Glück und die Furcht und jede Emotion dazwischen. Man lebte für diese Momente.“

In den letzten Jahren bin ich immer wieder über Bücher von Tanja Voosen gestoßen. Sie haben immer wie wunderschöne, emotionale Sommerromane gewirkt. Dieses Buch klang auch so, was der Grund war, dass ich es gerne lesen wollte. Der Klappentext erwähnt schon, dass der dieses Buch jedoch keine normale Liebesgeschichte ist, da sie von einem Fluch handelt und damit einige magische Aspekte enthält.

Besonders gut hat mir die Sprache gefallen. Die Autoren hat eine Begabung dafür Gefühle zu beschreiben und Bilder im Kopf zu zeichnen. Der Stil hat dafür gesorgt, dass der Einstieg in das Buch sehr leicht fällt. Die Insel wird traumhaft beschrieben und macht direkt Lust auf Strand sowie Sommerurlaub. Ich würde nun auch direkt einen Erdbeershake nehmen und mich an die Klippe setzen, um nach Walen Ausschau zu halten.

Zunächst wird dem Leser Mia vorgestellt, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat und erst noch ihr gebrochenes Herz flicken muss. Am Anfang ist dies so ziemlich alles, was man über Mia erfährt. Mit ein bisschen Durchhaltevermögen kommen noch mehr Details und Eigenschaften ans Licht, aber insgesamt ist Mia kein Charakter, der besonders komplex skizziert ist.

Weniger schön ist auch die Entwicklung der Handlung. Der idyllische Einstieg wird schon bald durch den Mythos des Darca-Fluches überschattet. Danach nimmt dieser Fluch sehr viel Raum in der Geschichte ein. Ich meine damit richtig viel Raum. So viel Raum, dass quasi kein anderer Inhalt mehr Platz in der Geschichte findet. Dies ist zulasten einer Charakterentwicklung oder von Emotionen.

Es war eine kurzweilige Geschichte, die in jedem Fall wunderschön geschrieben ist, aber es gibt in meinen Augen deutlich komplexere Jugendromane. Als Sommerlektüre würde ich eher ein anderes Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Kurzweilig, aber viel zu vorhersehbar

An Ocean Between Us
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Der Klappentext von „An Ocean Between Us“ verspricht eine berührende, herzerwärmende Liebesgeschichte. Ich hatte mich hier auf ein Buch, das mich zu Tränen rühren kann, eingestellt oder das mich zumindest ...

Der Klappentext von „An Ocean Between Us“ verspricht eine berührende, herzerwärmende Liebesgeschichte. Ich hatte mich hier auf ein Buch, das mich zu Tränen rühren kann, eingestellt oder das mich zumindest in irgendeiner Form emotional anspricht. So etwas ähnliches wie die Bücher von Brittainy C. Cherry.

Von den Rahmenbedingungen hatte das Buch auch alles, was für so eine Geschichte notwendig ist. Die Handlung beginnt direkt mit Avery’s Unfall. Sie ist auf dem Weg zu Julliard, um dort ihre Ausbildung zur Balletttänzerin zu beginnen. Während der Autofahrt gerät sie in ein Unwetter und verliert die Kontrolle über ihr Auto. Die Folgen sind eine beschädigte Wirbelsäule und ein geplatzter Traum.

Wenn ich mir vorstelle, dass mit einem Schlag mein Traum zerstört worden wäre und ich nicht mehr wüsste, was ich mit meinem Leben anfangen soll, dann wäre ich am Boden zerstört und im Zweifelsfall auch depressiv. In Ansätzen geht es auch Avery so, jedoch konnte ich bei ihr diese Emotionen nicht sonderlich spüren. Es wird zwar beschrieben, aber als Leser habe ich diese nicht wahrgenommen. So ging es mir auch im weiteren Verlauf des Buches häufiger. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich Avery fühlt, aber ich habe es nie so richtig gespürt.

Neben den fehlenden Emotionen fand ich leider die Handlung auch sehr vorhersehbar. Es ist immer gut, wenn Autoren schon früh in der Geschichte kleine Hinweise geben, sodass Wendungen auch plausibel wirken, jedoch waren hier die Hinweise so offensichtlich, dass sie leider jede Spannung genommen haben. Nach den ersten fünf Kapiteln wusste ich quasi schon komplett wie das Buch endet.

Der Schreibstil ist ganz angenehm und vermittelt eine schöne Atmosphäre. Es gibt hier einige Wiederholungen in der Geschichte, über die der Leser hinweg schauen muss, aber ansonsten liest es sich sehr flüssig. Der Stil und das Setting waren teilweise der einzige Grund, warum ich das Buch gerne weitergelesen habe.

So viel versprechend das Buch zunächst war, war es im Endeffekt doch eher enttäuscht. Es war zwischenzeitlich ganz nett und es war eine kurzweilige Unterhaltung. Wenn ich jedoch in Zukunft eine bewegende Liebesgeschichte lesen möchte, dann werde ich wohl eher zu Büchern von anderen Autoren greifen.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Bitte mehr davon!

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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„Alles, was ich über das Leben wusste, hatte ich von Harry Potter gelernt. Ich nannte ihn den besten Lehrer in allen Lebenslagen und schwor, dass er mir schon unzählige Male das Leben gerettet hatte. Jedes ...

„Alles, was ich über das Leben wusste, hatte ich von Harry Potter gelernt. Ich nannte ihn den besten Lehrer in allen Lebenslagen und schwor, dass er mir schon unzählige Male das Leben gerettet hatte. Jedes Mal, wenn mich etwas belastete, schrieb ich Zaubersprüche, um Menschen in Ratten, Schnecken oder Kröten zu verwandeln.“

Wie bei so ziemlich allen Büchern von Brittainy C. Cherry verrät der Klappentext nicht sonderlich viel über die eigentliche Handlung. Wenn ich mir die Zusammenfassung durchlese, dann könnte diese auch zu einem 0-8-15 Liebesroman führen, aber das ist irreführend. Zwischen den Buchdeckeln verbirgt sich eine sehr tiefgründige und bewegende Geschichte über Vertrauen, Trauer und die Familie.

Die Geschichte startet während Ellies und Greysons Jugend, sodass der Leser hautnah dabei ist, als die beiden sich kennenlernen. Ich mag es sehr, dass so die gesamte Vorgeschichte bekannt ist – bevor Ellie Nanny bei Greysons Kindern wird. Die Welt sieht hier ganz anders aus und Greyson ist überhaupt nicht mehr der vertrauensselige, glückliche Jugendliche.

Besonders gut gefällt mir bei diesem Buch die liebevolle, sprachliche Gestaltung. Hier werden viele kleine Details und auch eine Art „Running Gags“ eingebaut, sodass ich schnell das Gefühl hatte in die Geschichte hineinzufinden, aber auch die Charaktere zu kennen. Wer hätte vorher gedacht, dass man auch die Hauptfiguren eines Buches vorstellen kann, indem erwähnt wird, zu welchem Hogwart‘s Haus sie gehören würden? Ich mag immer noch, dass Ellie eine typische Hufflepuff ist.

Wie nah das Buch mir geht, ist mir das erste Mal nach etwa einem Viertel der Handlung bewusst geworden, als mir Tränen über die Wange gelaufen sind und ich das Buch einfach nicht mehr weglegen konnte. Ich hoffe es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass ich noch mehrfach Taschentücher gebraucht habe. Es ist ein Buch, das mich innerlich zerrissen hat und dann wieder stückweise zusammengesetzt hat.

Wie bis jetzt bei jedem anderen Buch der Autorin gibt es von mir eine eindeutige Leseempfehlung für „Wie die Ruhe vor dem Sturm“. Wer mit der Geschichte anfängt, sollte sich an dem Tag nicht mehr allzu viel anderes vornehmen, da er / sie das Buch danach wahrscheinlich nicht mehr so schnell beiseitelegt.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Manchmal gibt dir das Leben eine zweite Chance

Repeat This Love
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„Du bist Clementine Johns. Du bist fünfundzwanzig Jahre alt. Du arbeitest in einer Bank. Du bist freundlich, manchmal nervös, neigst dazu, zu viel über alles nachzudenken, und machst dir Sorgen darum, ...

„Du bist Clementine Johns. Du bist fünfundzwanzig Jahre alt. Du arbeitest in einer Bank. Du bist freundlich, manchmal nervös, neigst dazu, zu viel über alles nachzudenken, und machst dir Sorgen darum, was andere Leute von dir denken könnten. Deswegen lässt du andere oft nicht wissen, was in deinem Kopf vorgeht.“

Wenn ich morgens aufwache, dann weiß ich, wer meine Freunde sind, was meine Lieblingsfarbe ist und welche Aufgaben ich heute auf der Arbeit zu erledigen haben. All diese Informationen sind Dinge, die mich ausmachen und teil meiner Identität sind. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich mich an diese Dinge nicht mehr erinnern könnte.

Dies ist bei Clementine der Fall. Nach einem Unfall hat sie ihr Gedächtnis vollständig verloren und kann sich an nichts mehr erinnern – einschließlich ihrer Beziehung zu Ed Larson. Sie weiß zwar noch wie man läuft, kocht und Fahrrad fährt, aber kann sich ansonsten aus nichts und niemanden mehr aus ihrem Leben erinnern. Auch die einfachsten Informationen über sich sind ihr neu, was teilweise zu sehr amüsanten Fragen und Situationen geführt hat.

Das Buch ist insgesamt sehr locker geschrieben. Clementine geht besser mit ihrer Amnesie um, als man teilweise erwarten würde. Sie hinterfragt nicht, warum ihr dies geschehen ist und hat kein Selbstmitleid. Hier könnte der Leser sich vielleicht tiefgründigere Gedanken wünschen, aber die gibt es leider nicht. Clementine konzentriert sich mehr oder weniger komplett auf die Gegenwart und was ihr aktuell gut tut. Ich mochte diesen lockeren Stil sehr.

Die Beziehung – oder die erneute Beziehung – zwischen Clementine und Ed finde ich realistisch geschrieben. Es entwickelt sich langsam eine Vertrauensbasis und eine Freundschaft. Mich freut es immer wieder, wenn es nicht Liebe auf den ersten Blick ist und alle Stufen einer Beziehung durchlebt werden. So habe ich mich auch ein kleines bisschen in Ed verliebt und könnte ihn mir echt gut als guten Freund vorstellen.

Von Kylie Scott habe ich schon ein paar andere Bücher gelesen und freue mich schon auf weitere Romane von ihr. Ihr Geschichten sind sehr gut, gefühlvoll geschrieben und bescheren mir einige wunderschöne Lesestunden.

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