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Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein spannender Schreibstil und ein faszinierender Einblick in die persische Kultur

Soraya (Ikonen ihrer Zeit 8)
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Wenn man in der heutigen Zeit an eine royale Märchenhochzeit denkt, dann erinnert man sich eher an Lady Diana oder die Hochzeit von Kate und William. Die wenigsten Leser haben die Hochzeit von Soraya und ...

Wenn man in der heutigen Zeit an eine royale Märchenhochzeit denkt, dann erinnert man sich eher an Lady Diana oder die Hochzeit von Kate und William. Die wenigsten Leser haben die Hochzeit von Soraya und dem persischen Schah miterlebt. Tatsächlich hatte ich vor diesem Buch noch kein einziges Mal von Soraya gehört, was nun rückblickend eine wirkliche Schande ist, weil sie scheinbar wirklich eine faszinierende Persönlichkeit war.

Wer außer mir noch nie vorher von Soraya gehört hat, sie war die Tochter von einem persischen Fürsten und einer Berlinerin. Sie ist selber in der Schweiz und in Persien zu Schule gegangen, bevor sie 1951 den persischen Schah kennengelernt hat. Es schien Liebe auf den ersten Blick zu sein und damit hat für Soraya ein sehr spannender Lebensabschnitt begonnen. Obwohl sie in verschiedenen Kulturen groß geworden ist und damit auch schon immer viel erlebt hat, hatte sie da nichts auf den Reichtum von Persien vorbereitet.

Ich mochte hier sehr, dass der Leser sehr viele Einblicke in den heutigen Iran erhalten hat. Es wird häufiger die politische Situation angedeutet und einzelne Aspekte auch detaillierter Beschrieben. So spielen Attentate, eine Rebellion und Revolution eine Rolle. Allerdings werden nur Informationen erwähnt, die auch für die weitere Handlung relevant sind. Es ist somit eindeutig ein Roman und kein Sachbuch. Auch wenn ich etwas über die persische Kultur wusste, habe ich hier noch einiges gelernt und habe beim Lesen auch sehr viel gegoogelt. Es gibt, glaube ich, kein Buch, bei dem ich parallel so viel im Internet nachgelesen habe. Fast alle Fakten konnte ich so auch bestätigen und habe mir hier viele Orte angeschaut. Mein Fazit ist da, dass der Iran wundervolle Kunstschätze und Landschaften hat. Wenn ich einmal die Chance erhalten sollte, dann würde ich dort auch echt gerne einmal Urlaub machen.

Die ganze Buchreihe des Verlags ist genial aufgebaut. Mir hat dieses Buch so viel Spaß gemacht. Mit einem lockeren Schreibstil wird die Geschichte einer wohltätigen, mutigen Frau beschrieben. Solche Frauen sollten definitiv nicht in Vergessenheit geraten. Von mir gibt es für diesen Roman sowie auch für die anderen Bücher dieser Reihe eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Ein Roman, der mich am Ende mit einem schlechten Gefühl zurücklässt

Vergiss uns. Nicht.
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Der ein oder andere hat Aprils und Gavins Geschichte sehnlichst erwartet. Ich habe mich zwar auch über eine weitere Geschichte in diesem Setting gefreut, aber ich habe sie nicht ungeduldig erwartet. April ...

Der ein oder andere hat Aprils und Gavins Geschichte sehnlichst erwartet. Ich habe mich zwar auch über eine weitere Geschichte in diesem Setting gefreut, aber ich habe sie nicht ungeduldig erwartet. April war mir bis dato ein sympathischer, aber auch nicht überdurchschnittlich spannender Charakter. Bis dato hat Laura Kneidl jedoch jeder Figur viele Facetten und eine faszinierende Hintergrundgeschichte eingehaucht, sodass ich sie gerne kennenlernen wollte.

Der Roman wird komplett aus Aprils Sicht geschrieben. Sie hat auf einer Party vor fünf Jahren eine schlechte Entscheidung getroffen, die sie seitdem nicht mehr los lässt. Der Abend hat sie in jedem Fall deutlich vorsichtiger werden lassen und sie ist damit in vielerlei Hinsicht nicht das typische College-Mädchen. Dafür hat sie sich in ihr Studium und den Aufbau einer gemeinnützigen Organisation gestürzt. Ihren Einsatz für weniger gut situierte Studenten fand ich sehr faszinierend und es war für mich spannend mitzubekommen, wie viel Arbeit so eine Organisation macht. In Deutschland hätte man hier mit Sicherheit mit noch mehr Bürokratie rechnen müssen.

Etwas schade fand ich, dass neben Aprils Engagement wenig andere Facetten von ihr offengelegt werden. Ich hatte gehofft, dass ich als Leserin noch mehr über ihre Zukunftspläne, ihre Träume oder auch ihre Ängste erfahren würde. Auch ihre Beziehung zu ihrem Bruder oder zu Sage ist ziemlich in den Hintergrund gerutscht. Somit wirkte ihre Darstellung etwas oberflächlich.

Auch Gavin hat nicht mehr Tiefgründigkeit in die Handlung gebracht. Komplexität, aber keine Tiefgründigkeit. Früher war er Aprils bester Freund, bis er sich immer weiter distanziert hat. Nun kommen sie sich wieder etwas näher. Das neue Aufleben der Freundschaft fand ich ziemlich unrealistisch. Wenn sich quasi ein Kumpel von mir getrennt und dann fünf Jahre nicht mehr gemeldet hat, dann würde ich definitiv wissen wollen, was der Grund gewesen ist. April versucht noch nicht einmal ein Gespräch in diese Richtung zu lenken. Das machte in meinen Augen einfach keinen Sinn.

Am Ende wird der Leser noch einmal mit einer Wendung überrascht. Das Buch ist nur der erste Teil einer Dilogie, sodass zu erwarten war, dass es einen Cliffhanger geben würde. Allerdings hat mich das Ende wirklich aufgeregt. Es ist nicht so, dass ich ein Problem mit offenen Enden oder Cliffhangern haben, es ging darum, dass sich die Figuren richtig blöd verhalten und es so gar nicht zum Rest des Romans passte. Es hat mir die Charaktere komplett unsympathisch gemacht. Das Ende hat mich somit nicht motiviert die Fortsetzung zu lesen, sondern es hat mich davon komplett abgebracht. Die anderen Romane von Laura Kneidl mochte ich echt immer sehr, aber dieses Buch war eine wirkliche Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Vier Hochzeiten, ein Todesfall und ein Luftballonbogen

Forever Material
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Das Buch „Boyfriend Material“ war definitiv ein Highlight letztes Jahr für mich. Da hat es mich sehr gefreut, dass ich nun erfahren konnte, wie es mit Luc und Oliver weitergeht. Das Zusammenspiel der beiden ...

Das Buch „Boyfriend Material“ war definitiv ein Highlight letztes Jahr für mich. Da hat es mich sehr gefreut, dass ich nun erfahren konnte, wie es mit Luc und Oliver weitergeht. Das Zusammenspiel der beiden ist nach wie vor grandios. Luc ist auch im zweiten Band kein bisschen organisierter oder seriöser geworden, womit er immer noch ein guter Kontrast zu Olivers gesetzter Art ist. Allerdings ist die Beziehung der beiden deutlich gereift und sie wissen sich viel besser zu nehmen. Ich mochte sehr, dass man hier eine Entwicklung in der Beziehung sieht und hier ein sehr ehrliches Bild gezeichnet wurde. Nach zwei Jahren Beziehung ist nicht mehr alles rosarot und die Gewohnheit hat natürlich Einzug erhalten. Aber es gibt natürlich auch immer wieder Hochphasen.

In dem Freundeskreis stehen auch einige Hochzeiten an, was die Fragen aufwirft, ob Luc und Oliver ebenfalls heiraten sollten. Bei den beiden würde sich die Frage anschließen, wie sie außerdem heiraten möchten. Seriös in einem schönen Ballsaal oder alternativ mit lauter Regenbögen? In einer so gegensätzlichen Beziehung gibt es definitiv mehr Diskussionen und Entscheidungen, allerdings ist die Frage, ob man heiraten soll, die gleiche wie bei jeder Beziehung. Nach einer gewissen Zeit wird, denke ich, jedes Paar gefragt, ob sie nicht langsam einmal zusammenziehen oder auch heiraten möchten. Wie sieht es außerdem mit Kindern und der Familienplanung aus? Es scheint, dass die Gesellschaft noch zu häufig annimmt, dass es eine Reihenfolge bzw. Meilensteine gibt, die jede Beziehung durchlaufen sollte. Dabei wird meistens außer Acht gelassen, dass jede Beziehung einzigartig ist und nicht die gleichen Ziele verfolgt. Nicht jeder ist dazu geboren eine Mutter oder ein Vater zu sein und nicht jeder schätzt das Konstrukt der Ehe. Ich mochte die verschiedenen Sichtweisen, die in diesem Roman dargestellt wurden.

Allerdings ist es wie so häufig bei Fortsetzung ist der Reiz des Neuen leider schon etwas abgenutzt und die ganzen Überraschungen, die ich noch im ersten Teil hatte, sind zur Gewohnheit geworden. Neben der Thematik der Ehe und den verschiedenen Hochzeiten im Freundeskreis gibt es leider kaum andere Themen, sodass ich die Handlung teilweise etwas einseitig fand. Da hätte ich mir noch mehr neue Themen gewünscht. Eine Beziehung sollte ja eigentlich genug Stoff für eine interessante Handlung geben. Da gibt es ja auch ohne großes Drama genug Hoch und Tiefs.

Somit war die Fortsetzung nach wie vor eine gute Lektüre und ich habe gerne erfahren, wie es mit Oliver und Luc nach dem Ende des ersten Teils weitergeben. Allerdings konnte das Buch nicht mit dem Auftakt mithalten. Es schadet somit nicht, wenn man diesen Roman liest und es gibt auch eine gute Unterhaltung, allerdings verpasst der Leser auch wenig, wenn er dieses Buch nicht mehr liest.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Trotz fesselnder Schreibweise kann der Roman nicht überzeugen

Twisted Dreams
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Als ich das erste Mal etwas von dem Buch gehört habe, habe ich noch das erste Cover gesehen und es erst einmal beiseitegelegt. Mit dem neuen Cover, dem floralen, violetten Einband, habe ich mich optisch ...

Als ich das erste Mal etwas von dem Buch gehört habe, habe ich noch das erste Cover gesehen und es erst einmal beiseitegelegt. Mit dem neuen Cover, dem floralen, violetten Einband, habe ich mich optisch etwas in das Buch verliebt und wollte es gerne lesen. Hier hat die neue Verkleidung eindeutig viel bewirkt und sieht viel besser aus. In diesem Fall bin ich leider auf ein schönes Gesicht reingefallen. Der Inhalt konnte nicht mit der Verkleidung mithalten und hatte überhaupt nichts Blümchenhaftes.

Der Roman startet zunächst wie so viele Collegeromane. Ich mochte es, dass Ava zunächst so authentisch gewirkt hat. So viele junge Menschen haben noch keinen perfekten Plan fürs Leben oder treffen immer nur gute Entscheidungen. Das hat mir sie direkt sympathisch gemacht. Auch hat die Autorin ein großes Talent Situation anschaulich und spannend zu beschreiben. Ich war von dem Schreibstil von der ersten Seite an gefesselt. Somit ist mir der Einstieg in den Roman sehr leicht gefallen. Wenn jedes Buch so starten würde, dann würde ich definitiv noch mehr Lesen als ich es ohnehin schon tue.

Ich könnte noch viel über die Charakterentwicklung oder die Wendungen in dem Buch schreiben. Allerdings hätte dies keine Auswirkungen auf meine Meinung zu dem Roman. Egal wie die Handlung war, es gibt einen Punkt, der für mich ausschlaggebend war, dass es von mir keine Leseempfehlung gibt. Es geht um den Umgang mit Ava und wie sie als Frau dargestellt wird.

In meinen Augen ist dies kein Roman, den junge Erwachsene lesen sollten. Das Frauenbild, das hier vermittelt wird, ist nicht mehr aktuell und sollte so auch nicht mehr weitergegeben werden. Auch wenn dies nur beim Sex oder als Vorspiel ist, beleidigt Alex Ava am laufenden Band. Ava scheint zwar damit zufrieden zu sein, dass er sie abfällig behandelt, aber das ist kein schöner Umgang. Außerdem wird Ava immer wieder bemuttert – sowohl von ihrem Bruder als auch von ihrem Freund – und darf keine eigenständige Entscheidungen treffen. Emanzipation ist da noch nicht angekommen. Wenn Frauen so in Büchern behandelt werden, kann irgendwann der Eindruck entstehen, dass dies auch im realen Leben in Ordnung ist. Jede Frau hat eine bessere Behandlung verdient.

Das Miteinander der beiden Hauptpersonen und vor allem das Frauenbild haben mir schlussendlich das Lesevergnügen komplett genommen. Ich denke nicht, dass ich noch einmal ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Eine wundervolle Atmosphäre, jedoch sehr einfache Charaktere und recht viel Drama

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Brittainy C. Cherry hat mit diesem Roman in jedem Fall wieder viele Emotionen erzeugt. Ich mochte die Atmosphäre und das Setting sehr. Somit hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen. Allerdings hätte ...

Brittainy C. Cherry hat mit diesem Roman in jedem Fall wieder viele Emotionen erzeugt. Ich mochte die Atmosphäre und das Setting sehr. Somit hat mich die Handlung in ihren Bann gezogen. Allerdings hätte ich mir noch komplexere Charaktere und weniger Drama gewünscht.

Hazel hat alles andere als eine Kindheit aus dem Bilderbuch. Ihre Mutter ist in einer toxischen Beziehung und hat quasi keine Zeit sich um Hazel zu kümmern. Trotz der schlechten Voraussetzungen träumt Hazel von einer besseren Zukunft und möchte hart dafür arbeiten. Somit landet sie auf der Farm von Ians Großvater und begegnet so immer wieder Ian. Ian kennt Hazels Situation nicht und hat auch kein Interesse daran sich mit ihr zu beschäftigen. Er interessiert sich nur dafür, endlich eine neue Inspiration für neue Songs zu finden. Ohne neue Lieder hat seine Band keine Möglichkeit groß rauszukommen.

Mit den Voraussetzungen hatten die Charaktere viel Potenzial, um Probleme, Hoffnungen und Träume zu haben. Ich hatte mich darauf eingestellt, dass sie noch eine schöne Entwicklung durchlaufen und an Komplexität gewinnen. Leider hatte ich den Eindruck, dass es zwar eine zwischenmenschliche Entwicklung gibt, aber die Charaktere ansonsten nicht sonderlich über sich selbst hinauswachsen. Statt einer tiefgründigen Charakterdarstellung gibt es ziemlich viel Drama, um die Handlung zu füllen. Für mich war dies zu viel Drama und hat mir am Ende das Lesevergnügen etwas gedämpft.

Wer bis dato ein großer Fan von den Büchern der Autorin ist, der ist auch mit diesem Buch wieder gut bedient. Es ist fesselnd geschrieben und die Atmosphäre ist sehr angenehm. Wer noch kein Roman von Brittainy C. Cherry kennt, sollte lieber zu einem früheren Buch von ihr greifen. In meinen Augen kann diese Geschichte nicht mit ihren ersten Romanen mithalten.

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