Nicht perfekt, aber total schön
Between usNora hat in ihrem ersten Jahr zu viel gefeiert. Nun ist ihr Stipendium gefährdet, sodass sie dringend eine Veränderung braucht. Was wäre da besser geeignet, als sich mit einem Streber eine Wohnung zu teilen ...
Nora hat in ihrem ersten Jahr zu viel gefeiert. Nun ist ihr Stipendium gefährdet, sodass sie dringend eine Veränderung braucht. Was wäre da besser geeignet, als sich mit einem Streber eine Wohnung zu teilen und ganz viel zu lernen. Nur doof, dass sich ihr neuer Mitbewohner als Sportler entpuppt, der auch noch einen sehr sympathischen besten Freund – Crosbie, der für seine Frauengeschichten bekannt ist - hat. Schnell geraten Noras gute Vorsätze in Gefahr.
College-Romane üben irgendwie einen Reiz auf mich aus. Vielleicht liegt es daran, dass ich nie ein Vollzeitstudium absolviert habe und ein solches Studentenleben nicht kenne. Aber es sind Geschichten, in die ich super gerne eintauche. Die Probleme sind meistens anders als die, die ich habe, aber dennoch ähnlich genug, dass ich mich mit ihnen identifizieren kann. Auch „Between Us“ war eine schöne Abwechslung zu meinem Alltag und ein toller Ausflug an ein amerikanisches College.
Die Hauptperson Nora ist ein „ganz oder gar nicht“-Typ. Sie lebt in extremen und hat Probleme mit Mittelwegen. Für sie ist somit keine Option ihr Partyleben zurückzuschrauben, sondern sie gibt es komplett auf. Als Vollzeitstreber ist ihr Leben zunächst ziemlich langweilig. Es passiert nicht so viel und ihr Leben ist wenig abwechslungsreich. Das Buch wäre im Zweifelsfall sehr langwierig geworden, wenn es nicht sehr gut geschrieben wäre. Die Unterhaltungen waren amüsant und die einzelnen Szenen gut beschrieben. Ich konnte mir ihr Leben wie in einem Film vorstellen. Außerdem fand ich die Atmosphäre sehr angenehm. Sie hat etwas von einem richtigen Wohlfühlroman.
Die ganzen Rahmenbedingungen sind somit optimal für eine schöne Liebesgeschichte. Perfekt ist die Geschichte jedoch nicht. Es gibt hier leider ein paar Makel in der Handlung. Manchen Reaktionen oder Ereignisse waren einfach zu extrem. Ein Beispiel: In meinem Kopf gibt es kein Szenario, in dem es in Ordnung ist, wenn ein Dekan eine Studentin zu ihrem Intimleben befragt. Auch wenn der Dekan mit den Eltern befreundet ist und sich sorgen macht, dass die Studentin nicht genug lernt, ist eine solche Unterhaltung übertrieben. Es gab hier ein paar Momente, die mir nicht schlüssig und zu überzogen waren.
Im Gegensatz zu diesen viel zu übertriebenen Reaktionen gab es auf der anderen Seite auch Dinge, die ich zu leicht gelöst fand. Es gibt häufiger Konfliktpotenzial. Diese Konflikte wurden immer schnell und reibungslos behoben. Ich möchte kein großes Drama, aber ein bisschen schadet bei einer solchen Geschichte auch nicht.
Auch wenn das Buch nicht perfekt ist, hat mir dieser College-Roman viel Spaß gemacht. Es ist eine schöne und ruhige Liebesgeschichte, die einige gemütliche Lesestunden verspricht.