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Veröffentlicht am 21.05.2018

Eine schwerwiegende Entscheidung

Immerwelt - Der Anfang
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„Ich möchte einfach ganz allein und ohne Einmischung von anderen eine Entscheidung treffen. Das ist alles.“ „Das kannst du doch. Genau jetzt, in diesem Moment. Und du konntest es gestern und vorgestern ...

„Ich möchte einfach ganz allein und ohne Einmischung von anderen eine Entscheidung treffen. Das ist alles.“ „Das kannst du doch. Genau jetzt, in diesem Moment. Und du konntest es gestern und vorgestern und vorvorgestern. Egal, wo du bist oder was du tust, du hast immer die Freiheit zu wählen.“

In einer Wirklichkeit kämpfen zwei Welten, Myriad und Troika, gegeneinander. So muss sich jeder Mensch in seinem ersten Leben entscheiden, in welcher Welt er sein Zweitleben verbringen möchte. Für Tenley ist dies eine sehr schwierige Entscheidung, da ihre Eltern darauf bestehen, dass sie sich Myriad anschließt und ihre Entscheidung so viel mehr Einfluss hat, auf den Kampf der Welten, als die Entscheidung eines anderen Menschen. Wie soll sie da eine freie, eigenständige Entscheidung treffen?

Wahrscheinlich musste jeder schon einmal eine schwere Entscheidung treffen, die auch nicht nur Auswirkungen auf das eigene Leben hatte. Da helfen zum Teil Pro-und-Kontra-Listen, Gespräche oder spontane Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Das Thema betrifft somit jeden irgendwann einmal und ich fand es auch sehr interessant, dass es einmal Mittelpunkt eines Buches wird. Zudem fand ich das Weltenszenario sehr faszinierend. Mir ist zwar nicht klar geworden, warum sich die beiden Welten im Krieg befinden, aber dass jeder Mensch zwei Leben hat und die Entscheidungen des Ersten das Zweite beeinflussen hat etwas für sich.

Neben der Grundidee ist auch die Sprache wirklich faszinierend. Hier werden immer wieder Zahlen aufgegriffen. Tenley sieht drei Sachen und denkt über die Zahl drei nach. Die Dreifaltigkeit oder dass es die einzige Zahl ist, die genauso groß ist wie die Sommer der vorherigen Zahlen. Diese kleinen Vergleiche oder Gleichungen fand ich immer interessant. Das hat die Geschichte etwas, besonders gemacht.

Ein Problem hatte ich bei dem Buch jedoch, dass die Geschichte quasi nur von dem inneren Konflikt von Tenley handelt. So faszinierend das Thema auch ist, möchte ich bei einem Buch nicht immer das gleiche lesen, sondern auch eine Entwicklung miterleben und eine abwechslungsreiche Handlung haben. Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass das ganze Buch nur aus Abwägungen besteht, aber es kommt immer alles auf dieses Thema zurück.

Auch wenn das Welten-Konstrukt neuartig ist und die Sprache faszinierende Elemente hatte, konnte das in meinen Augen nicht die fehlende Handlung ausgleichen. Die vielen Längen haben mir das Leseerlebnis so zäh werden lassen, dass ich teilweise keine Lust hatte weiterzulesen. Mein Ausflug in die Immerwelt wird daher nach diesem Buch enden, obwohl es noch eine Fortsetzung gibt. Hier gibt es andere Welten, in die meines Erachtens nach ein Besuch viel lohnenswerter ist.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Ein Buch, das ich mit Sicherheit noch häufiger lese

Ladies Man - Wenn du mich loslässt
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„Ich habe vieles so tief in mir vergraben, dass ich ganz vergessen habe, dass es überhaupt noch da ist. Dass ich früher mal total freigiebig war, dass ich es geliebt habe, mich um Paul zu kümmern. Dass ...

„Ich habe vieles so tief in mir vergraben, dass ich ganz vergessen habe, dass es überhaupt noch da ist. Dass ich früher mal total freigiebig war, dass ich es geliebt habe, mich um Paul zu kümmern. Dass ich wirklich gern daheim war – in allen Heimen, die ich hatte. Dass ich mich stet um meine Freunde sorge, weil ich nicht will, dass sie verletzt werden.“

Von Katy Evans habe ich schon mehrere Bücher gelesen, wie „Mr. President“ oder auch die „Real“-Reihe. Die „Saint“-Bücher habe ich bis jetzt noch nicht gelesen, aber das ist auch nicht notwendig, um dieses Buch zu lesen. Wer die Bücher kennt, kann sich jedoch trotzdem auf ein Wiedersehen mit Saint freuen. Jedes Buch der Autorin hat sich bis jetzt dadurch ausgezeichnet, dass es faszinierende Charakter hatte und eine Handlung, die mich nicht losgelassen hat, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. So ging es mir auch bei „Ladies Man“. Ich habe das Buch wirklich an einem Abend ausgelesen, weil ich wissen wollte, wie es weiter geht.

In dem Buch geht es um Gina, die von ihrer ersten großen Liebe sehr enttäuscht wurde und seitdem keine feste Bindung mehr eingeht. Stattdessen verstickt sie sich hinter einem gut geschminkten Gesicht und geht lieber eine Beziehung mit einem netten Mann ein, als mit einem an den sie ihr Herz verlieren könnte. Der einzige, der sie wirklich erreicht, ist ihr bester Freund Tahoe. Er ist ein Womanizer und Herzensbrecher. Doch auch in ihn steckt eine gewisse Leere. Könnten die beiden mehr sein als nur gute Freunde? Und kann Gina noch einmal ihr Herz öffnen?

Auch wenn Tahoe hier als Mann vorgestellt wird, vor dem einen Mütter warnen, ist er der perfekte beste Freund. Er taucht nachts auf, um einen zu trösten, schreibt lustige SMS und hat immer ein offenes Ohr. Zwar ist er auch ein Milliardär und selbstbewusst, dennoch ist er nicht dominant oder allzu bestimmend, wodurch er sich von Charakteren aus anderen Büchern unterscheidet. So einen von seiner Sorte hätte ich gerne auch noch in meinem Leben. Er war mir einfach sympathisch.

Gina war mir ein ebenso sympathischer Charakter. Ihre Entwicklung in dem Buch hat mir besonders gut gefallen, weil sie auf mich nicht übereilt und dadurch sehr realistisch sowie nachvollziehbar gewirkt hat. Ich konnte mit ihr mitfühlen, habe ein bisschen mit ihr gelitten und mich umso mehr für sie gefreut.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Sprache. Die einzelnen Szenen konnte ich mir sehr gut vorstellen und die beschriebene Atmosphäre war so schön. Im Vergleich zu anderen Büchern der Autorin werden in dieser Geschichte wenige Schlafzimmerszenen beschrieben. Eigentlich habe ich kein Problem damit, wenn auch solche Szenen vermehrt in einem Buch vorkommen, aber ich fand es auch angenehm, dass hier ein stärkerer Schwerpunkt auf die Charaktere und ihre Entwicklung gelegt wird.

Für mich ist dieses Buch einfach genial. Von meiner Seite aus gibt es die 5 Sterne für einen perfekten Abend auf der Couch.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Wie kann man nur so naiv sein?!

Du bist mein Verlangen
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Vor kurzem wurde ich gefragt, was für mich eine gute Liebesgeschichte ausmacht. Für mich gehört dazu, dass sie authentisch ist und ich mir vorstellen kann, dass sich wirklich zwei Menschen so kennenlernen ...

Vor kurzem wurde ich gefragt, was für mich eine gute Liebesgeschichte ausmacht. Für mich gehört dazu, dass sie authentisch ist und ich mir vorstellen kann, dass sich wirklich zwei Menschen so kennenlernen und ineinander verlieben. Im besten Fall ist es so realistisch, dass ich die Gefühle nachempfinden kann und mich auch ein kleines bisschen in die Personen verliebe. Bei der Geschichte von Mallory und Miles konnte ich die Emotionen leider nicht nachempfinden.

Seit Miles Mallory bei einem Uniwettkampf gesehen hat, erfüllt er heimlich ihre Wünsche und himmelt sie aus der Ferne an. Fünf Jahre später sieht er den perfekten Moment, um in ihr Leben zu treten. Doch schon bei der ersten Begegnung kann er seine Gefühle nicht für Mallory unterdrücken. Kann er sie auch für sich gewinnen?

Wenn der Klappentext etwas obsessiv und nach einem Stalker klingt, dann ist er ziemlich gut gelungen. Miles ist erfolgreich und zielstrebig. Er wollte Mallory und hat dafür gesorgt, dass sie zu ihm kommt, damit er sie für sich gewinnen kann. Für mich klang das sehr skurril und etwas überzogen. Miles sieht Mallory lediglich aus der Ferne, hat kein einziges Wort mit ihr gesprochen und weiß, dass sie die Frau seines Lebens ist. Es heißt zwar, dass es auch die Liebe auf den ersten Blick gibt, aber das war mir zu übertrieben.

Fast genauso schlimm wie Miles krankhaftes, obsessives Verhalten fand ich Mallorys Naivität. Sie schließt als eine der Jahrgangsbesten in der Universität ab. Es kann also davon ausgegangen werden, dass sie sehr intelligent ist. Dann begegnet sie einem Mann, der ihr noch nicht mal seinen ganzen Namen nennt und sie möchte nicht mehr über ihn erfahren. Außerdem weiß er, dass sie ihren Kaffee gerne mit viel Milch, viel Zucker und Zimt trinkt. Das ist nicht unbedingt das Standardgetränk. Es folgt ihr und ihrer Freundin den ganzen Heimweg ein Mann, wartet sogar vor einem Geschäft auf sie und sie denkt, dass er wahrscheinlich auf ihrer Freundin steht. Für mich passt so ein Verhalten nicht zu einer schlauen, reflektierten Frau.

Neben dem merkwürdigen Verhalten hat mich regelrecht sauer gemacht, wie in dem Buch mit dem Thema Verhütung umgegangen wird. Das Buch wartet hier mit den größten Klischees und Ammenmärchen auf. Einmal passt dies wieder nicht zu gebildeten Menschen, dass sie so leichtsinnig mit dem Thema umgehen. Zum anderen finde ich es nicht richtig, dass in einem Roman, der wahrscheinlich auch von jungen Erwachsenen gelesen wird, so falsche Informationen weitergegeben werden.

Ein letzter Kritikpunkt ist die Zeitschiene. Wie ich zu Beginn geschrieben habe, möchte ich gerne eine möglichst realistische Liebesgeschichte haben. Dazu gehört für mich, dass sich zwei Menschen kennen lernen, Gefühle entstehen, sie irgendwann zusammenziehen und wenn sie möchten später heiraten oder Kinder bekommen. Unrealistisch finde ich es, wenn dies alles viel zu überstürzt geschieht, wie es in diesem Buch der Fall ist. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln.

Was ich dem Buch zu Gute halten muss, ist dass die Sprache sehr anschaulich ist. Trotz nicht nachvollziehbarer Handlung konnte mir die einzelnen Szenen immer gut vorstellen. Für mich war es so, wie wenn man einen Thriller schaut. Man weiß schon, dass gleich etwas Schreckliches passiert, aber man kann dennoch nicht weggucken. Auch wenn ich nicht mit dem Verhalten der Hauptpersonen einverstanden war, habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen habe.

Authentisch oder realistisch war die Geschichte in keiner Weise und konnte mich nicht überzeugen. Beim Lesen habe ich mich mehrfach über die überzogene Handlung aufgeregt und darauf gewartet, dass irgendetwas Positives passiert. Auch wenn ich wahrscheinlich noch einige Bücher lesen werde, gehört das Buch jetzt schon zu den größten Enttäuschungen in diesem Jahr.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Bauer sucht Frau

Der kleine Brautladen am Strand
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„Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich schon mein ganzes Leben von einer Hochzeit in Weiß träume. Das fing schon als kleines Mädchen an, als ich mich mit meinen besten Freundinnen Cate und Immie ...

„Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich schon mein ganzes Leben von einer Hochzeit in Weiß träume. Das fing schon als kleines Mädchen an, als ich mich mit meinen besten Freundinnen Cate und Immie in Tüllgardinen gehüllt habe und dann mit meinem Barbie-Krönchen im Garten umherstolziert bin.“

In meinem privaten Umfeld würde wohl jeder unterschreiben, dass ich eine große Romantikerin bin und das Thema Hochzeiten, Brautkleider und Co. echt gerne mag. Alleine schon der Titel hat mich davon überzeugt, dass ich daher dieses Buch lesen muss und der Klappentext klang dann noch besser.

Poppy lebt über einem Brautladen in Cornwall und ist bei Hochzeiten vor allem für die Hochzeitstorten zuständig. Backen kann sie gut und Zuckerguss ist genau ihr Ding. Als Hochzeitsplanerin hat sie sich jedoch nie gesehen, bis sie quasi dazu gezwungen wird die Hochzeit ihrer Freundin zu planen. Hierfür muss sie auf einem Bauernhof zusammen mit dem mürrischen Farmer Rafe arbeiten. Ist Poppy dieser Herausforderung und den Launen ihres neuen Chefs gewachsen?

Die Geschichte beginnt sehr schön. Der Brautladen ist genauso ein Hochzeitsparadies, wie ich ihn nur schon bei dem Titel vorgestellt habe. Aber hier spielt die Handlung eigentlich nicht. Das Geschehen findet überwiegend auf der Farm statt, wo Hühner im Büro Eier brüten und Ersatzteile für den Traktor im Haus gelagert werden. Ob der Titel daher besonders passend ist, kann wohl hinterfragt werden, aber das hat mich nicht sonderlich gestört.

Als Charakter ist Poppy irgendwie liebenswert. Sie ist zum Teil anders, als andere Menschen. Nicht nur, dass ihre Welt aus Kuchen, Cupcakes und Fondant besteht, sondern sie tanzt gerne zu lauter Musik, trägt Gummistiefel und ist sich noch nicht sicher, was sie eigentlich in ihrem Leben erreichen möchte. Es hat mir gut gefallen, dass sie kein perfekter Charakter ist und dadurch authentischer wirkt.

Zu sagen, dass Rafe launisch ist, ist eine Untertreibung des Jahrhunderts. Er ist so launisch, dass ich sogar als Leser keine Ahnung hatte, wie er im nächsten Moment reagieren würde. Dadurch wirkt er ziemlich sprunghaft und ist in seinem Verhalten häufig nicht verständlich. Das hat insgesamt dazu geführt, dass er mir im Gegensatz zu Poppy kein sympathischer Charakter war.

Was mich ein bisschen bei dem Buch gestört hat, ist das Ende. Natürlich erwartet der Leser bei so einem Buch schon ein kitschiges Ende, aber wenn der Rest der Geschichte nicht sonderlich rosarot ist, dann passt auch kein extrem romantisches Ende. Mir hat der Schluss irgendwie den Eindruck von dem Buch verschlechtert. Bis zu Hälfte war es ein fantastischer Roman, aber danach ging es für mich bergab.

Mein Fazit ist daher, dass das Buch ein netter Ausflug aufs Land ist und dass es insgesamt schön für zwischendurch ist, aber nicht bewegend ist.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Ein richtig schöner Wohlfühl-Roman

Traummänner und andere Wundertüten
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„Wenn es nach Elle ging, würde sich nur ein Idiot wünschen, dass die Liebe in sein Leben trat.
Liebe brachte nichts als Probleme, und Probleme hatte sie wahrlich schon genug.“

Elle hat schon viel in ...

„Wenn es nach Elle ging, würde sich nur ein Idiot wünschen, dass die Liebe in sein Leben trat.
Liebe brachte nichts als Probleme, und Probleme hatte sie wahrlich schon genug.“

Elle hat schon viel in ihrem Leben durch gemacht. Sie hat sich quasi von ganz unten zu ihren normalen Leben hochgearbeitet, das sie jetzt führt, und ist sehr stolz auf ihre Unabhängigkeit. Kein Wunder, dass sie sich permanent mit dem Security-Mann Archer in die Haare bekommt, der nie macht, was sie ihm sagt und immer das letzte Wort haben muss.

Aus der Reihe habe ich bereits „Lebkuchenmänner und andere Versuchungen“ gelesen, das für mich das ultimative Weihnachtsbuch war. Ich kann somit den Schreibstil der Autorin und habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.

Für mich ist Elle eine der besten Buchcharaktere, die ich in letzter Zeit kennen gelernt habe. Das lag zum einen daran, dass mir ihre Wesenszüge sehr authentisch vorkamen, aber auch, dass sie mir einfach sympathisch ist. Für mich war nachvollziehbar, warum ihr ihre Unabhängigkeit so wichtig ist und warum sie sich auch nicht auf eine Beziehung einlassen möchte.

Archer ist ihr relativ ähnlich. Auch er ist komplett eigenständig und möchte über jede Situation die Kontrolle haben. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die beiden nicht immer gut zurechtkommen und häufig streiten. Aber gerade diese Gespräche sind mit das lustigste. Sie machen das Buch sehr humorvoll.

Im Gegensatz zu anderen Liebesromanen gibt es hier auch noch ein weiteres Spannungselement. Jemand aus Elles Vergangenheit taucht auf und bringt weitere Probleme mit sich. Viele Geschichten dieses Genres sind ziemlich vorhersehbar, aber durch dieses zusätzliche Element gibt es noch einmal ein paar Überraschungen.

Für mich ist es ein sehr gelungener, weiterer Band der Reihe und ein Roman, bei dem man sich beim Lesen richtig wohl fühlt. Eine gemütliche Couch sowie dieses Buch und der entspannte Abend kann beginnen.