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Veröffentlicht am 02.01.2018

Wo bleibt der Tiefgang?

Brooke & Luke - L.A. Love Story
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Zuerst einmal muss ich bei diesem Buch gestehen, dass ich die beiden Vorgänger nicht kenne. In der Regel macht dies auch bei so einer Reihe keinen Unterschied, weil jedes Buch von einer anderen Person ...

Zuerst einmal muss ich bei diesem Buch gestehen, dass ich die beiden Vorgänger nicht kenne. In der Regel macht dies auch bei so einer Reihe keinen Unterschied, weil jedes Buch von einer anderen Person handelt und dadurch zwar bekannte Gesichter in den anderen Teilen auftauchen, aber meist kein Vorwissen benötigt wird. Hier ist einmal ein Fall eingetreten, bei dem ich mir gewünscht habe, ich hätte die anderen Bücher gelesen. Der Handlung konnte ich auch so folgen, aber ich denke, dass ich die anderen Personen besser verstanden hätte, wenn ich ihre Geschichte schon gelesen hätte.

Erst einmal zur Handlung: Brooke weiß noch nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie arbeitet zurzeit als Kellnerin, aber wartet noch auf eine Eingebung, was ihr Traumjob ist. Da sie viel alleine ist, schenken ihre Schwestern ihre einen Selbstverteidigungskurs, um neue Menschen kennenzulernen. Der Trainer dieses Kurses, Luke, lässt dabei ihr Herz schneller schlagen.

In dem Klappentext wird Luke mit einer dunklen Vergangenheit dargestellt. Dies klingt düster, geheimnisvoll und lässt ihn wie einen Bad Boy klingen. Hier darf man sich definitiv keinen Bad Boy vorstellen. Luke ist vom Beruf her Polizist und kümmert sich gerne um Kinder im Kinderheim. Er ist somit das genaue Gegenteil.

Die Grundidee hat mir gut gefallen und vom Ansatz her fand ich die ganze Geschichte auch ziemlich realistisch. Auch hat der Schreibstil dafür gesorgt, dass ich das Buch gerne und super schnell gelesen habe. Nach einem Tag hatte ich das Buch schon aus.

Leider haben mir die Charaktere und der Handlungsverlauf nicht so gut gefallen. Das größte Problem hatte ich mit Brooke. Ich kann gut verstehen, dass man selber noch keine Idee hat, wie es mit dem Leben einmal weiter gehen soll. Es ist nun einmal auch schwer sich auf einen Beruf (erst einmal) festzulegen. Diese Thematik hätte ich gerne noch vertieft gehabt. Es wird immer wieder einmal erwähnt, aber als Leser hatte ich nicht das Gefühl, dass sich Brooke allzu viele Gedanken um ihre Zukunft macht.

Ein weiterer Kritikpunkt an ihrem Charakter ist ihre plötzliche Unselbständigkeit. Sie hat zwar zwei Schwestern, auf die sie sich immer verlassen kann, aber ansonsten ist sie in der Vergangenheit immer gut alleine zurecht gekommen. Ich mag es überhaupt nicht, wenn eine Frau ihre Selbständigkeit komplett aufgibt, sobald ein Mann auf der Bildfläche erscheint. Was für einen Grund sollte es geben, warum man dann plötzlich nicht mehr alleine abends raus gehen oder mit dem Auto zur Arbeit fahren kann? Die Frau ist ja auch vorher sehr gut alleine zurecht gekommen.

Um noch einen letzten Makel an dem Buch los zu werden, möchte ich das Tempo erwähnen. Ja die Zeit vergeht in Büchern teilweise anders. Da kann es vorkommen, dass Charaktere nach zwei Monaten heiraten, direkt zusammen ziehen oder im ersten Jahr bereits die Familienplanung abgeschlossen haben. Aber nur, weil das in anderen Büchern der Fall ist, möchte ich nicht bei einem zweiten Date (bspw.) schon den Satz „Ich liebe dich“ lesen. Die Liebesbeziehung von Brooke und Luke ging mir hier einfach viel zu schnell. Brooke hat Luke schon gespürt, als er den Raum betreten hat, obwohl sie ihn noch nicht gesehen hat oder kannte. Wir realistisch ist es, dass eine so starke elektrische Ladung noch vor dem ersten Blick in der Luft liegt.

Bei dem Buch habe ich keinen nobelpreiswürdiges Meisterwerk erwartet, aber ich hätte mir bei der Handlung und den Personen etwas mehr Tiefgang gewünscht. So war es nur eine teilweise nette Lektüre. In dem Genre gibt es leider einige andere Bücher, die deutlich besser sind.

Veröffentlicht am 29.12.2017

Eine neue Geschichte mit viel griechischer Mythologie

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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„Sie verscheuchte den Gedanken und dachte stattdessen an ihren Unterricht bei Teuta. Überlege dir eine Strategie. Schlachten werden häufig deswegen verloren, weil die Beteiligten nicht wissen, welchen ...

„Sie verscheuchte den Gedanken und dachte stattdessen an ihren Unterricht bei Teuta. Überlege dir eine Strategie. Schlachten werden häufig deswegen verloren, weil die Beteiligten nicht wissen, welchen Krieg sie eigentlich kämpfen.“

Auch wenn ich die ursprünglichen DC Comics aus den 40er Jahren nicht kenne, in denen Wonder Woman ihren ersten Auftritt hat, bin ich ein großer Fan von den neueren Comicverfilmungen. Egal ob von Marvel oder DC, egal ob Thor, Captain America, Batman oder Superman, ich freue mich jedes Mal auf den Kinobesuch. Die neue Verfilmung von Wonder Woman habe ich auch gesehen und ich muss sagen, dass es für mich die beste DC Comicverfilmung ist. Ich fand es daher sehr spannend zu erfahren, wie sich Wonder Woman als Jugendroman macht.

Das Buch beginnt ähnlich wie die Comics oder auch der Film, aber danach verläuft die Handlung ganz anders, sodass dies eine ganz neue Geschichte ist. Für diejenigen, die bereits die anderen Geschichten kennen, ist es somit nicht langweilig auch dieses Buch zu lesen. Die junge Diana lebt mit den anderen Amazonen weit entfernt von der Menschenwelt auf der Insel Themyscira. Als sie ein Mädchen vor dem Ertrinken rettet und auf die Insel bringt, wird das Gleichgewicht zerstört. Es ist der Beginn von einer Kette von Ereignissen, sodass es nun Dianas Mission ist in das heutige New York zu reisen und dort einen dritten Weltkrieg zu verhindern.

Auf ihrer Reise gelangt Diana auch nach Griechenland. Insgesamt hat die Geschichte viele Aspekte aus der griechischen Mythologie. Ich bin auf diesem Gebiet kein Experte, aber die Fakten, die ich kenne, habe ich auch so in der Geschichte wiedergefunden. So tauchen hier viele Götter und Sagen auf. Diese Seite des Buches hat mir besonders gut gefallen.

Zwei drittel des Buches waren für mich sehr nachvollziehbar. Es gab ein paar Überraschungen und etwas Raum für Spekulationen, aber ansonsten war alles sehr linear und schlüssig. Am Ende hat mich hier gestört, dass viel zu viele Themen noch angesprochen wurde. Plötzlich war das Problem viel größer, mehr Menschen waren involviert und eine Lösung war ferner denn je. Um am Ende keinen Weltuntergang zu haben, musste somit eine ziemlich extreme Auflösung her. Viele Autoren scheinen ein Problem mit dem Ende ihrer Geschichte zu haben und wollen einen riesen großen Paukenschlag, wodurch zu viel Handlung in den Schluss gepackt wird. Hier hätte mir weniger und dadurch eine realistische Handlung deutlich besser gefallen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Person der Diana. Sie bietet so viel Potenzial, das hier meines Erachtens nicht genutzt wurde. Wer als unsterbliches Wesen geschaffen wurde, ist eigentlich weder eine Amazone noch ein Mensch. Ihr Innenleben müsste daher voller Konflikte sein. Sie müsste sich eigentlich wünschen, irgendwo dazuzugehören und sich ihren Platz zu erkämpfen. Diese Emotionen sind mir zu kurz gekommen. Es wird ein stärkerer Fokus auf die Handlung und die Beschreibung der Schauplätze gelegt, als auf die Gefühle.

Mein Fazit ist daher, dass das Buch nicht mit dem Film verglichen werden kann, da die Handlung komplett anders ist. Es gibt somit eine interessante, neuartige Geschichte. Der Bezug zur griechischen Mythologie hat mir gut gefallen, jedoch konnte mich die Geschichte nicht ganz fesseln. Für Fans ist es wirklich schön mal eine andere Wonder Woman kennen zu lernen. Wer kein Fan ist, sollte lieber ein anderes Buch lesen.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Es sieht aus wie ein Weihnachtsroman, aber es ist kein Weihnachtsroman

Ein Zimtstern macht noch keine Weihnacht
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„Fragen wir Siri!“, schlug Willow vor. „Siri, wird Genie bis Weihnachten einen Freund haben?“, lallte sie in ihr iPhone. Es piepte und überlegte ein bisschen. „Verlassen Sie sich nicht darauf!“, antwortete ...

„Fragen wir Siri!“, schlug Willow vor. „Siri, wird Genie bis Weihnachten einen Freund haben?“, lallte sie in ihr iPhone. Es piepte und überlegte ein bisschen. „Verlassen Sie sich nicht darauf!“, antwortete es wie ein weiblicher Stephen Hawking.

Auch ohne den Klappentext erweckt „Ein Zimtstern macht noch keine Weihnacht“ den Eindruck ein Weihnachtsroman zu sein. Nicht nur der Titel, aber auch das wunderschöne weihnachtliche Cover suggerieren, dass dies der ultimative Roman für die kalte Jahreszeit ist. Ich liebe Weihnachten und manchmal liebe ich auch überaus romantische, kitschige Liebesromane.

Das Buch hat mich zwar vom Cover her sehr angesprochen, aber der Klappentext hat mich nicht unbedingt überzeugt. Was mich davon überzeugt hat, dass ich dieses Buch lesen möchte, war der autobiographische Kontext. Die Autorin Jenny Stallard hat selber einmal als Journalistin gearbeitet und das gleiche Experiment durchgeführt. Bis dato waren real angehauchte Geschichten immer sehr interessant, daher wollte ich dann doch dieses Buch lesen.

Genie arbeitet als Journalistin für ein online Magazin in der Dating-Sparte. Leider hatte sie bisher kein großes Glück mit der Liebe, weswegen ihr ihre Chefin das Ultimatum stellt, dass sie entweder einen Freund bis Weihnachten hat oder sich einen neuen Job suchen muss. Von da an versucht sich Genie in allen möglichen Dating-Formen: Online Dating, Apps, Pheromon-Partys und vieles mehr.

Sehr spannend an dem Buch war kennenzulernen, wie viele verschiedene Arten von Dating es gibt. Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie sehr viele Gedanken gemacht, auf wie viele verschiedene Arten eine Frau einen Lebenspartner finden kann. Das war sehr amüsant geschrieben und auch die verschiedenen Dates klangen sehr lustig.

Gleich zu Beginn des Buches wird deutlich, dass Genie ziemlich wählerisch ist. Bereits nach wenigen Sekunden bei einem Date weiß sie, dass sie den Mann nicht mehr wiedersehen möchte. Er ist ihr zu klein, hat eine Glatze oder generell zu lichtes Haar. Nach und nach wird die Liste immer länger. Das hat mir Genie wahrlich unsympathisch gemacht. Sie regt sich zudem immer über ihre Chefin auf und dass diese Frist nicht richtig ist. Warum entgegnet sie ihrer Chefin dann nie etwas? Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Eingriff in die Privatsphäre überhaupt zulässig ist.

Bücher mit autobiographischen Elementen mag ich gerne, weil sie so realistisch sind. Genau dieser Aspekt kam beim Lesen nicht bei mir an. Es mag sein, dass die Autorin die Emotionen nicht sonderlich gut vermitteln konnte, aber hier passte einiges hinten und vorne nicht. Das Ende kam dann überstürzt und von Liebe konnte ich nichts spüren.

Das alles wäre für mich noch nicht tragisch gewesen, wenn die Verpackung nicht auch noch überhaupt nicht zum Inhalt gepasst hätte. Die Geschichte beginnt im Juli und endet an Weihnachten. Von der Zeitschiene her hätte es somit noch durchaus ein Weihnachtsroman sein können. Jedoch ist in dem Buch nichts von der Magie oder der Atmosphäre der Weihnachtszeit zu spüren. All das geht in dem ganzen Drama unter.

In meinen Augen verspricht das Buch mehr, als es selber einhalten kann. Alles worauf ich mich somit gefreut hatte, ist nicht eingetroffen. Das was am Ende übrig geblieben ist, ist ein chaotischer Liebesroman ohne wirklichen roten Faden oder Gefühle. Für mich leider eine große Enttäuschung.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Eine wunderschöne, magische Wintergeschichte

SnowCrystal. Königin der Elfen (Königselfen-Reihe 2)
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Es ist ein Jahr her, dass ich den ersten Teil der Reihe SnowFyre gelesen habe. An das wunderschöne Cover konnte ich mich da direkt erinnern und beim Lesen der ersten Kapitel sind mir auch direkt viele ...

Es ist ein Jahr her, dass ich den ersten Teil der Reihe SnowFyre gelesen habe. An das wunderschöne Cover konnte ich mich da direkt erinnern und beim Lesen der ersten Kapitel sind mir auch direkt viele Details von Fyres Geschichte eingefallen. Wenn man sich nach einem Jahr, in dem man auch zahlreiche andere Bücher gelesen hat, noch an kleinere Details erinnern kann, dann muss ein Buch wirklich einen guten Eindruck hinterlassen haben. Die Erwartungen an den zweiten Teil waren daher auch ziemlich hoch.

Für SnowCrystal muss man nicht zwingend den ersten Teil gelesen haben. Das Buch handelt von Fyres Schwester Crystal, die die derzeitige Winterkönigin ist. Sie wartet noch auf ihren Erwählten, also ihren Lebensgefährten, aber hegt seit Jahren Gefühle für ihren besten Freund, den Sommerkönig. Als der Winterwald und ein paar Tiere angegriffen wird, beginnt sie mehr Zeit mit dem Tierarzt Onyx zu verbringen. Plötzlich ist es nicht mehr nur der Angreifer, um den ihre Gedanken kreisen.

Für mich ein Highlight war direkt zu Beginn, dass in Teil zwei auch einige Bekannte aus dem ersten Buch auftauchen. Dass irgendwann einmal Fyre und Ciel erwähnt werden, damit hatte ich schon gerechnet. Aber dass auch Teile der Geschichte aus Skyes und Lunas Sicht erzählt werden, hat mich sehr gefreut. Luna ist für mich ein ausgesprochen sympathischer Charakter und ich hoffe immer noch darauf, dass irgendwann ein Buch von ihr handelt.

Ansonsten wird der Leser wieder in eine magische Winterwelt entführt, in der Elfen Schneeflocken rieseln lassen können, Flüsse für einen Schlittschuhlauf zugefroren werden und Eisbären sprechen können. Der Ausflug in diese Welt hat sich für mich wieder magisch angefühlt. Es ist ein perfektes Buch für den Winter, den ersten Schnee und macht einem Vorfreude durch eine Winterlandschaft zu spazieren oder eine Runde Schlittschuhlaufen zu gehen.

Neben der Magie kommen jedoch auch Emotionen nicht zu kurz. Zum einen gibt es durch genug Spannung - schließlich ist der Winterwalt in Gefahr. Es gibt Angriffe, Eindringlinge und den ein oder anderen falschen Freund. Der Leser hat hier genug Freiraum, um selbst zu spekulieren und sich seine Gedanken zum weiteren Verlauf der Geschichte zu machen. Darüber hinaus darf natürlich auch die Liebe nicht fehlen. Crystal ist schließlich auf der Suche nach ihrem Erwählten. Auch hier darf der Leser mit raten. Wird sie sich für ihren besten Freund, den sympathischen Tierarzt oder doch für einen Unbekannten entscheiden? Auch hier war der Ausgang für mich nicht von Anfang an klar. Ich mochte es sehr, dass dadurch die Geschichte nicht vorhersehbar war.

Ein kleiner Kritikpunkt sind für mich die etwas kurzen Kapitel. Diese haben zwar den Vorteil, dass man abends noch eben ein Kapitel und noch eins und noch eins lesen kann, wodurch man erst viel zu spät das Licht ausschaltet. Aber sie haben auch den Nachteil, dass man zwischenzeitlich in seinem Lesefluss unterbrochen wird. Wenn ein Geschichte aus zwei Sichten erzählt wird, dann ergänzt sie sich meist und der gleiche rote Faden wird fortgeführt. In SnowCrystal liest der Leser eine Geschichte aus (wenn ich mich nicht verzählt habe) fünf Sichten. Zwangsläufig gibt es hier Ortswechsel und Zeitsprünge. Manches Mal war ich gerade von einem Handlungsstrang sehr gefesselt und musste dann in den nächsten Wechseln. Der war zwar auch sehr interessant, aber für einen kurzen Moment musste ich mich erst wieder neu orientieren.

Lasse ich mal die Länge der Kapitel außen vor (das ist wirklich meckern auf sehr hohem Niveau), dann ist dies wieder ein ausgesprochen schöne und magische Wintergeschichte. Eine perfekte Kombination aus Liebe und Spannung die sehr gut in die kalte Jahreszeit passt.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Genialer Schreibstil, aber schwache Handlung

Zwischen uns die Sehnsucht
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Für mich klang die Inhaltsangabe von „Zwischen uns die Sehnsucht“ ziemlich interessant. Das Thema ist eigentlich nicht sonderlich neu. Gerade im New Adult Bereich gibt es durchaus häufiger den Fall, dass ...

Für mich klang die Inhaltsangabe von „Zwischen uns die Sehnsucht“ ziemlich interessant. Das Thema ist eigentlich nicht sonderlich neu. Gerade im New Adult Bereich gibt es durchaus häufiger den Fall, dass ein Mädchen in den Stiefbruder verliebt ist, dennoch war ich gespannt auf die Umsetzung durch die Autorin Tijan.

Die Aufmachung ist ziemlich gut. Durch das Model auf dem Cover ist das Buch in jedem Fall ein Hingucker. Gespannt war ich somit auf den Inhalt. Zunächst wird hier der grundlegende Konflikt vorgestellt. Summer ist in ihren neuen Stiefbruder Kevin verliebt, sodass sie ihr Studium an dem gleichen College beginnt, um mit ihm zusammen zu sein. Dort lernt sie jedoch auch Caden kennen. Einen gut aussehenden, tätowierten jungen Mann, der eigentlich gar nicht zu ihr passt. Dennoch findet sie ihn anziehend und freut sich mit ihm an.

Das klingt erst einmal nach einer spannungsgeladenen Dreiecksbeziehung. Von der Autorin wird dies auch sprachlich sehr gut umgesetzt. Das Buch ist so gut geschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte, ich habe mit Summer in dem Konflikt gesteckt und wollte immer wissen wie es weiter geht. Als ich mit dem Buch angefangen habe, war ich eigentlich nicht darauf eingestellt, eine schlaflose Nacht zu haben, weil ich das Buch nicht weglegen konnte. Dennoch war es so.

Für die Grundidee und die sprachliche Umsetzung hätte das Buch eigentlich fünf Sterne verdient. Der Grund, warum das Buch schlussendlich für mich nur mittelmäßig war, ist die Entwicklung der Geschichte. In einer Rezension ist es echt schwierig damit zu argumentieren, weil ich hier nicht alles vorweggreifen möchte, aber ich versuche es dennoch einmal zu erklären ohne zu viel zu verraten.

Wie in dem Klappentext handelt etwas das das erste Drittel des Buches von der Dreiecksbeziehung zwischen Summer, Kevin und Caden. Anschließend entwickelt sich die Geschichte weiter, was auch noch vollkommen in Ordnung wäre. Langsam bereitet sich dann der Leser auf das Ende vor und hat schon halb mit der Geschichte abgeschossen, als dann viel größere neue Probleme auftauchen. Außerdem bringt jeder Charakter, der hier vorgestellt wird, neue Thematiken mit. Es gibt dadurch keinen klaren roten Faden, sondern eher ein Spinnennetz von Themen und Handlungen. Der Leser muss darauf vorbereitet sein, dass es hier auch um Selbstmordgedanken, Trauerbewältigung, Familienprobleme und Verantwortungsbewusstsein geht. Gegen all diese Themen haben ich nichts. Wenn sie gut in die Geschichte eingebunden werden, dann lese ich auch gerne darüber und beschäftige mich gedanklich damit. Ich mag es nur nicht, wenn ich ohne vorherige Andeutungen plötzlich im letzten Drittel mit so Themen einfach überschüttet werde.

Der Aufbau und die Entwicklung der Geschichte haben mir hintenraus leider den Lesegenuss kaputt gemacht. Natürlich war es auch am Ende noch sehr gut geschrieben, aber hier wirkte die Geschichte einfach unglaubwürdig.