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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2017

Einfach schnell und außergewöhnlich

Simply Quick
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Wer kennt das nicht, dass man einen langen Tag auf der Arbeit hat und danach keine Lust hat im Supermarkt lange nach exotischen Zutaten zu suchen oder stundenlang in der Küche zu stehen. Eine Lösung ist ...

Wer kennt das nicht, dass man einen langen Tag auf der Arbeit hat und danach keine Lust hat im Supermarkt lange nach exotischen Zutaten zu suchen oder stundenlang in der Küche zu stehen. Eine Lösung ist hier das „Simply Quick“ Kochbuch von Julian Kutos.

Zu Beginn ist eine Liste an Zutaten, die man normalerweise in der Küche hat und für die verschiedenen Gerichte benötigt. Ich koche gerne und hatte hiervon wirklich fast alles Zuhause, sodass ich nur sehr wenig (eigentlich nur die frischen Sachen wie Obst und Gemüse) einkaufen musste.

Außerdem verspricht das Kochbuch, dass die Rezepte nur eine Vorbereitungszeit von maximal 30 Minuten benötigen. Ein paar Braten müssen zwar noch länger garen, aber der Aufwand ist immer gering und die meisten Gerichte gehen sehr schnell. Beim klein schneiden des Gemüses habe ich zwar länger gebraucht, als die Angabe, aber länger als eine halbe Stunde habe ich auch nie gebraucht. Also optimal für das Abendessen nach einem langen Arbeitstag oder einer schnellen Mahlzeit.

Aufgeteilt ist das Kochbuch in Grundrezepte, Salate & Vorspeisen, Brot, Pasta & Reis, Gemüse, Gebrutzeltes, Braten und Desserts. In jeder Kategorie gibt es sieben bis acht Rezepte, die auf vier Portionen ausgelegt sind. Am meisten haben es mir die Salate und das Gemüse angetan. Eine perfekte Möglichkeit, um sich schnell ein gesundes Gericht zu zaubern.

Das Besondere ist jedoch, dass die Gerichte zwar schnell, aber nicht langweilig sind. Im Gegenteil, es sind außergewöhnliche Speisen aus der ganzen Welt. Begeistert bin ich von einem Mozzarella-Tomaten- und Pfirsich-Salat. Die Kombination konnte ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen und habe es eigentlich nur ausprobiert, weil ich neugierig war. Aber ich bin sehr positiv überrascht worden und werde diesen Salat mit Sicherheit noch einmal machen.

Auch habe ich über dieses Kochbuch für mich die Süßkartoffeln entdeckt. Gefühlt mit Chili-Crème Fraîche und Speck waren sie einfach ein Genuss. Für „Alles-Esser“ ist das Kochbuch perfekt. Vegetarier sollten wahrscheinlich besser auf Simply Veggie vom gleichen Koch zurückgreifen.

Für Kochanfänger gibt es einige Beschreibungen zu verschiedenen Schneidetechniken, Hinweisen, der Planung und wichtige Kochbegriffe. Ich habe diese überflogen, jedoch nicht benötigt. Das Kochbuch eignet sich daher auch perfekt für Küchen-Neulinge.

Auch in Zukunft werde ich mit Sicherheit noch weitere Rezepte ausprobieren und simply quick schlemmen. Von mir gibt es daher eine ganz klar Empfehlung.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Eine neue Seite von Mona Kasten – Kurz, knackig, aber fesselnd

Coldworth City
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Von Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein ...

Von Mona Kasten kenne ich bereits die Again-Reihe und habe ihren Stil liebgewonnen. Ich mag es, wie sie tiefgründige Charaktere erfinden und eine Liebe zum Detail zeigt. Somit habe ich mich sehr auf ein neues Buch in einem neuen Genre von ihr gefreut.

Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich erst einmal gewundert, dass es im Gegensatz zu den anderen Büchern so dünn ist. Es hat „nur“ knapp über 300 Seiten, was jedoch nicht schlecht sein muss. Auch das Cover signalisiert schon, dass die Geschichte keine Liebesgeschichte ist. Es wirkt unruhig und auch etwas aggressiver. Wie sich herausgestellt hat, passt es perfekt zu der Geschichte.

Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen. Wir lernen die Mutantin Raven kennen, die auf der Flucht vor der Forschungsorganisation AID ist. So viele Informationen erhält der Leser zunächst nicht über den Charakter. Sie wirkt auf den ersten Blick nicht sehr vielschichtig. Obwohl noch viele Fragen offen und ungeklärt ist, wird doch direkt die Parallele zu Marvel‘s X-Men Universum deutlich. Es gibt Mutanten und eine Organisation, die für die Gleichberechtigung von Mutanten und Menschen kämpft. Hier hatte ich direkt die Stimme von Charles Xavier im Kopf. Da ich die Superhelden-Reihe sehr mag und es auch noch genug Unterschiede gab, haben mich die Ähnlichkeiten nicht gestört.

Im Verlauf der Geschichte erhalten die Charaktere mehr Details, die Hintergrundgeschichten werden aufgedeckt und mehr Zusammenhänge werden klar. Vielleicht hätten sie noch mehr Schichten bekommen können, aber sie sind für mich nicht oberflächlich geblieben. Am Ende hatte ich das Gefühl ihre Beweggründe zu kennen.

Für ein Buch von Mona Kasten war jedoch das Tempo ungewohnt. Der Leser hat kaum eine Möglichkeit in der Handlung anzukommen. Im Mittelteil gibt es einmal eine kurze Verschnaufpause bevor es dann zu einem actionreichen Finale übergeht. Meines Erachtens nach hätte es der Geschichte gutgetan, wenn hier die ein oder andere Szene hinzugefügt worden wäre. Das sage ich nicht nur, weil ich gerne noch mehr von Raven gelesen hätte.

Die Geschichte an sich ist in sich abgeschlossen und soweit ich es weiß ist auch keine Fortsetzung geplant. Ich würde zwar gerne noch mehr über die Mutanten lesen, aber alle Fragen sind eigentlich geklärt. Insgesamt ist der Abstecher von Mona Kasten in das Science Fiction Genre gut gelungen. Es gibt ein paar Schwächen, aber dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Gossip Girl meets Sakura

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Wer träumt nicht mal davon zu den Reichen zu gehören? Ein sorgenfreies Leben zu führen? Wunderschön und beliebt zu sein? In „Beautiful Liars“ erfährt der Leser, wie es wirklich ist ganz oben in der Gesellschaft ...

Wer träumt nicht mal davon zu den Reichen zu gehören? Ein sorgenfreies Leben zu führen? Wunderschön und beliebt zu sein? In „Beautiful Liars“ erfährt der Leser, wie es wirklich ist ganz oben in der Gesellschaft anzukommen. Hier wird ein hoher Status mit einer Penthouse Wohnung belohnt. Aber das Leben ist doch nicht so sorgenfrei wie es scheint. Denn der Schein trügt.

Die Idee einzelne Gesellschaftsschichten über Etagen darzustellen kannte ich bereits aus „Sakura“. Hier wird das Ganze in ein japanisches Setting eingeordnet, konnte mich jedoch nicht vollkommen überzeugen. Die Darstellung als Dystopie hat mir deutlich besser gefallen. Die Technologien der Zukunft bieten der Geschichte noch mehr Möglichkeiten. Mit der aktuellen Technik wäre es wohl auch nicht möglich ein Gebäude mit tausend Etagen zu bauen und so werden ein paar Sachen noch stärker dargestellt. Es gibt quasi keine Privatsphäre mehr, da alle Neuigkeiten direkt im Internet geteilt werden.

Das Buch würde ich auch mit der Serie Gossip Girl vergleichen. Auch hier bekommt man einen Einblick in die Welt der Reichen mit ihren Geheimnissen und Skandalen. Es zeigt sich, dass auch hier Geld nicht immer glücklich macht.

Was die Geschichte so besonders macht, ist nicht nur der Tower, sondern vor allem auch der Prolog. Direkt zu Beginn wird eine Situation vorgestellt, in der ein Mädchen vom Dach des Turms gesprungen ist oder gestoßen wurde. Der Leser weiß nicht, ob der Sturz freiwillig war oder nicht. Und auch nicht, wer in den Tod stürzt. Dieser Moment ist eine Vorblende und die ganze Geschichte über fragt man sich, wer dieses Mädchen war und wie es dazu gekommen ist. Dies hat den Spannungsbogen sehr schön aufrecht gehalten.

Ein weiteres schönes stilistisches Element ist die Erzählperspektive. Die Geschichte wird nicht aus einer Sicht, sondern aus mehreren Perspektiven erzählt. So lernt der Leser nicht nur die obersten Etagen, sondern auch die unteren kennen. Die Kontraste zwischen den einzelnen Schichten werden dadurch noch deutlicher. Auch die Auswahl dieser Sichtweisen ist sehr gelungen. Von ein paar Personen hätte ich mir zwar auch gerne mehr Einblicke gewünscht, aber so sind sie eindeutig geheimnisvoller geblieben.

Das Buch hatte so viele positive Aspekte, sodass es eigentlich die perfekte Lektüre sein könnte. Was jedoch meinen Eindruck kaputt gemacht hat, war das Ende. Zwischendrin hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sich die Charaktere weiterentwickeln. Am Ende sind die Personen jedoch quasi wieder bei ihrem Ausgangspunkt angekommen. Auch kritisiere ich, dass nach dem Start etwas die Handlung fehlt. Es gibt eine Party nach der anderen und irgendwann fehlt da die Abwechslung.

Zusammengefasst ist es eine faszinierende Idee, die ich gerne gelesen habe. Jedoch hat die Umsetzung auch einige Schwachstellen. Es war ein gutes Buch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass in dem nachfolgenden Band wirklich neue Aspekte und Handlungsstränge auftauchen werden. Ich denke somit nicht, dass ich „Beautiful Liars“ weiterlesen werde.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Sehr bildhafte Sprache und viel Handlung, aber zu wenig Gefühl

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich eine Bibliophile bin. Ich liebe Bücher, die Geschichten, die sie beherbergen, und die Gemütlichkeit, die sie in der Wohnung ausstrahlen. Wie sollte ...

Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich eine Bibliophile bin. Ich liebe Bücher, die Geschichten, die sie beherbergen, und die Gemütlichkeit, die sie in der Wohnung ausstrahlen. Wie sollte ich da der „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ widerstehen. Schon das Cover zeigt eine traumhafte Bibliothek, durch die ich super gerne schlendern würde.

Der Leser muss bei dem Buch nicht lange warten bis er auch in die Bücherstadt eintauchen kann. Es wird wirklich eine Bibliothek in Größe einer Stadt vorgestellt, in der eine Abteilung so groß ist, wie ein Stadtviertel und in der es ellenlange Gänge gibt. Durch die Ruhe dringt ab und zu ein Flüstern der versteckten Geschichten und der vielen Bücher. Ich habe mich direkt in die Bilder, die in meinem Kopf entstanden sind, verliebt.

Mit diesem positiven Gefühl habe ich weitergelesen. Ich habe Sam, den Dieb, kennen gelernt, dessen neue Berufung die Bewachung der Bibliothek ist. Ab dem Moment überschlagen sich die Ereignisse. Es bleibt eigentlich keine Zeit, um einmal Luft zu holen und alles zu verarbeiten. Bei all dem, was passiert und wie sich Sam verändert, ist er mir dennoch ein Fremder geblieben. Die Geschichte wird zwar aus seiner Sicht geschrieben, aber über sein Innenleben erfährt der Leser eigentlich nichts. Ich brauche bei einem Fantasy-Buch nicht zwingend eine Liebesgeschichte, aber ich hätte gerne mehr Gefühl gehabt. Ich hätte bei dem Lesen gerne einmal Angst, Spaß oder Zugehörigkeit empfunden. Stattdessen hat mich die Geschichte leider zu keiner Zeit berührt. Die meiste Zeit habe ich mich wie ein passiver Beobachter gefühlt, der an der Seitenlinie steht und dabei zuschaut, wie die Geschichte vorbeizieht.

Durch die fehlenden Emotionen hat sich die Geschichte für mich sehr gezogen, sodass ich am Ende eigentlich froh war, als ich das Buch ausgelesen habe. Auch wenn das Buch sehr zauberhaft begonnen hat, so hat es zum Ende hin sehr stark nachgelassen. Die magischen Momente sind ausgeblieben und selbst die Beschreibungen der schönen Bibliothek konnten irgendwann nicht mehr die Distanz zu den Charakteren wettmachen. Für mich endet hier wohl die Reise durch die Bücherstadt.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Genialer Start, aber dann fehlte die Handlung

Irresistible - Ein Baby kommt selten allein
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Es ist wahrscheinlich ein großes Klischee, dass ein Bad Boy mit Baby total süß ist. Aber für mich war dies hier eindeutig der Fall. Direkt in der ersten Szene merkt der Leser, dass Bray äußerlich ein harter ...

Es ist wahrscheinlich ein großes Klischee, dass ein Bad Boy mit Baby total süß ist. Aber für mich war dies hier eindeutig der Fall. Direkt in der ersten Szene merkt der Leser, dass Bray äußerlich ein harter Kerl ist, aber innerlich einen weichen Kern hat. Es ist sehr gewissenhaft, verantwortungsbewusst und setzt sich für die Menschen, die ihm nahe sind ein. Nach dem Tod seines Bruders soll er sich um dessen Tochter kümmern. Ohne Erfahrung mit kleinen Kindern, rutscht er in die Rolle eines Vaters. Bei dieser Aufgabe steht im Katherine bei, der bisherigen Babysitterin.

Katherine ist zwar genauso verantwortungsbewusst, aber in vielerlei Hinsicht deutlich jugendlicher. Durch ihre spritzige Art gibt es einige witzige Gespräche, die die Geschichte auflockern. Es ist ein interessantes Kennenlernen zwischen den beiden, da sie quasi wie eine Familie zusammenwohnen, obwohl sie eigentlich keine Familie sind. Von Anfang an merken Brady und Katherine eine Anziehungskraft, aber gestehen sich dies nicht ein. Dies verkompliziert ihre Beziehung noch, aber macht dies für den Leser noch lustiger.

Zu Beginn startet die Geschichte sehr schnell. Brady wird in eine neue Situation geworfen und muss sich an die geänderten Umstände gewöhnen. Es hat mir viel Spaß gemacht, sein erstes Zusammentreffen mit Katherine zu lesen. Nachdem Brady auf der Lavendelfarm angekommen ist, habe ich lange Zeit auf weitere Entwicklungen gewartet. Es ist zwar eigentlich schön, wie die Geschichte so dahinplätschert, aber nach einer Zeit hat mir die Abwechslung gefehlt. Irgendwie dachte ich mir, dass dies noch nicht alles gewesen sein kann. Eine kleine – wenn auch vorhersehbare – Veränderung gibt es noch, aber etwas Überraschendes bleibt aus. Dies ist für mich der große Schwachpunkt des Buches.

„Irresistible“ ist eine total süße Liebesgeschichte mit Gefühl, Humor und ein bisschen Erotik. Wen es nicht stört, wenn der Handlungsverlauf wenige Überraschungen bereithält, wird das Buch lieben. Wer kann schon einem harten Kerl widerstehen, der sich hingebungsvoll um ein Baby kümmert?