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Veröffentlicht am 11.07.2017

Was lässt uns fliegen? – Eine wahre Geschichte

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
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Der Titel des Buches heißt „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“. Für mich passt dieser Titel außerordentlich gut, da die drei Hauptcharaktere wirklich unerkannte Heldinnen sind. Auf das Buch bin ich ...

Der Titel des Buches heißt „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“. Für mich passt dieser Titel außerordentlich gut, da die drei Hauptcharaktere wirklich unerkannte Heldinnen sind. Auf das Buch bin ich über den aktuellen Kinofilm aufmerksam geworden und habe danach in meiner Familie sowie meinem Freundeskreis nachgefragt, ob irgendwer schon einmal von den Mathematikerinnen bei der NASA gehört hat, die die Flugbahn zum Mond berechnet haben. Ebenso wie ich, kannte sie keiner.

Die erste Überraschung kam für mich schon nach den ersten Seiten. Irgendwie hatte ich einen tiefgründigen, anspruchsvollen Roman erwartet und war nicht wirklich auf ein Sachbuch eingestellt. Dass im Anschluss an die Geschichte 50 Seiten Fußnoten sind, habe ich einfach ignoriert und die Geschichte ganz normal gelesen. Dennoch enthält der Text sehr viele Fakten, Daten und Namen, sodass man nicht leugnen kann, dass es sich um ein Sachbuch handelt.

Wer sich aber einmal an die Sprache gewöhnt hat, der lernt die Geschichte von drei außergewöhnlichen Frauen kennen. Zu einer Zeit, als Dunkelhäutige in Amerika diskriminiert wurden und Frauen nicht für höchst intellektuelle Jobs eingestellt wurden, schafften es diese Frauen gegen diese Hindernisse und Vorurteile anzugehen. In einer weißen Männerdomäne fassen sie Fuß und tragen entscheidend dazu bei, dass die ersten Männer auf dem Mond gelandet sind.

Mich hat die Geschichte begeistert und bewegt. Wer sich jedoch nicht an den Sprachstil gewöhnen kann oder dem ein Sachbuch nicht zusagt, dem kann ich nur den Kinofilm empfehlen. Er stellt zwar eine kürzere Zeitspanne dar, als das Buch, aber auch hier werden alle grundlegenden Thematiken angesprochen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Da hätte ich besser gar nichts gehört

Nothing more
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Eigentlich bin ich nicht der größter Hörbuchhörer, da ich mir beim Lesen die Personen und Handlungen besser vorstellen kann. Bei „Nothing More“ wollte ich den Hörbüchern noch einmal eine Chance geben – ...

Eigentlich bin ich nicht der größter Hörbuchhörer, da ich mir beim Lesen die Personen und Handlungen besser vorstellen kann. Bei „Nothing More“ wollte ich den Hörbüchern noch einmal eine Chance geben – ich hätte es besser sein gelassen.

Die ersten Teile der After-Reihe habe ich eigentlich gerne gelesen, bis dann das Drama überhandnahm. Aus diesen Büchern kannte ich schon Landon und ich mochte ihn auch. Die After-Reihe muss man jedoch nicht gelesen oder gehört haben, um „Nothing More“ zu verstehen. Die beiden Reihen haben kaum etwas miteinander zu tun.

Diese Geschichte ist nun aus Landons Sicht und dementsprechend ist auch die Sprache. Dies bedeutet nicht nur, dass mehr Kommentare über diverse weiblichen Körperteile enthalten sind, sondern auch, dass sich immer wieder Landons pessimistische Einstellung zeigt. Zwischendrin war ich ziemlich genervt, dass sich Landon immer wieder als Waschlappen, Loser oder Langweiler bezeichnet. Wenn ich mal nicht so motiviert war weiterzuhören, dann hat mich seine deprimierte Art und Weise auch nicht vom Gegenteil überzeugt. Dies wird außerdem noch durch den Sprecher betont. Er hat eine sehr ruhige, langsame Stimme, wodurch die teilweise zähe Stimmung noch unterstrichen wird.

Leider hat das Buch auch kaum Handlung. Es passiert nicht sonderlich viel – keine heißen Nächte, interessante Wendungen oder Überraschungen. Ich hätte gedacht, dass sich wenigstens Landon verändert. Aber am Ende ist es noch der gleiche Langweiler, wie zu Beginn des Buches. Ich hätte mir diese Geschichte somit sparen können.

Zwischendrin habe ich auch überlegt, ob ich das Hörbuch nicht abbrechen sollte, aber habe tapfer durchgehalten. Ich hatte die Hoffnung, dass sich noch etwas ändert. Leider bin ich hier komplett enttäuscht worden. Selbst Personen, die die After-Reihe mochten, kann ich dieses Hörbuch nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Mal eine ganz andere Dystopie

Sakura
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Dystopien sind meines Erachtens geniale Geschichten, da sie zwar ein erfundenes Weltbild beschreiben, aber dennoch Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft aufzeigen. Obwohl die aktuellen Dystopien ...

Dystopien sind meines Erachtens geniale Geschichten, da sie zwar ein erfundenes Weltbild beschreiben, aber dennoch Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft aufzeigen. Obwohl die aktuellen Dystopien so unterschiedlich scheinen mögen, sind sie dennoch relativ ähnlich. Alleine schon, da sie so häufig als Trilogie geschrieben und damit gleich aufgebaut sind. „Sakura“ ist hier definitiv anders und spielt nicht mit den vielen Stereotypen, die es bei Dystopien gibt. Die Unterschiede beginnen bereits damit, dass die Geschichte aus „nur“ einem einzelnen Buch besteht. Es ist zurzeit kein Nachfolger geplant.

„Sakura“ beschreibt eine Gesellschaft, die unter der Erde aufgebaut wurde. Für jede einzelne Gesellschaftsschicht gibt es quasi eine eigene Etage unter der Erde und Juri, die Hauptperson, kommt aus der untersten. Sie ist es gewohnt für ihr Überleben zu kämpfen und unabhängig zu sein. Sie benötigt kein Team oder Gefolgsleute, wodurch sie sich ebenfalls von der typischen Protagonistin unterscheidet.

Der größte und für mich interessanteste Unterschied basiert jedoch auf der Idee für das Weltbild. Es basiert auf einem japanisch-angehauchten Götterbild. Dieser Bezug zu Japan und den Göttern fand ich faszinierend. Dies war für mich auch der Grund dieses Buch zu lesen.

Obwohl die Idee und die Geschichte mich gefesselt haben, gab es ein paar Punkte, die mich ein bisschen gestört haben. Die Handlung findet unter der Erde statt, wo es düster ist. So ist auch die Grundstimmung in dem Buch. Das Individuum zählt nicht und es gibt keine Menschlichkeit. Ich habe sehr lange gebraucht, um mich mit dieser Atmosphäre anzufreunden. Auch gab es kaum positive Emotionen, die das Buch vermittelt hat. Es passte zwar perfekt zu der Geschichte, aber dennoch habe ich gerne ab und zu mal ein positives Gefühl, wenn ich ein Buch lese.

„Sakura“ ist insgesamt eine sehr gut ausgearbeitete Dystopie, die viele neuartige Seiten hat. Außerdem ist sie wirklich gut geschrieben, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Für mich war es wahrscheinlich nicht das richtige Buch, sodass es mich nicht vollkommen überzeugen konnte. Wer einmal eine Dystopie ohne kitschige Liebesgeschichte lesen möchte, der sollte „Sakura“ auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Ein gelungener Abschluss der Reihe

Melody of Eden 3: Blutrache
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Nach dem Cliffhanger am Ende des zweiten Bandes konnte ich es kaum erwarten zu lesen, wie es mit Melody und Eden weitergeht. Ich habe nie geglaubt, dass Melody beim Kampf gegen die Wilden verstorben ist, ...

Nach dem Cliffhanger am Ende des zweiten Bandes konnte ich es kaum erwarten zu lesen, wie es mit Melody und Eden weitergeht. Ich habe nie geglaubt, dass Melody beim Kampf gegen die Wilden verstorben ist, aber ob und wie sie überlebt, verrate ich nicht. Tatsache ist, dass Eden sie für tot hält und verzweifelt ist. Ich fand genial, wie seine Emotionen beschrieben sind. Nach und nach gibt er sich immer mehr seiner dunklen Seite hin.

Auch die anderen Charaktere, die ich bereits in den anderen Teilen liebgewonnen habe, haben noch einmal eine Entwicklung durchgemacht. Auch wenn sie nie meine beste Freundin wird, konnte ich am Ende Scarlett sogar ein bisschen mehr leiden. Das Highlight waren aber wieder Rich, Ivy und Kardia. Sie sind drei Charaktere, die ich ganz dolle in mein Herz geschlossen habe.

Die Geschichte zeichnet sich insgesamt durch viel Witz und Humor aus. Richs schlagfertige Antworten, ein paar Patzer und einige komische Szenen. Mein Kopfkino ist auch wieder von der ersten Seite an gelaufen. Somit war auch Teil 3 wieder sehr gelungen.

Wer das Gefühl hat, dass hier noch ein kleines „Aber“ kommen muss, hat leider recht. Aus den anderen Büchern von Sabine Schulter bin ich viele Überraschungen und unerwartete Wendungen gewohnt. Die Thematiken aus den vorherigen Büchern werden zwar wieder sehr gut aufgegriffen, aber darüber hinaus gab es keine neuen, überraschenden Entwicklungen.

Insgesamt war „Melody of Eden – Blutrache“ ein gelungener Abschluss und ich kann die Reihe jedem nur wärmstens empfehlen. Meine Erwartungen an das Finale waren jedoch noch ein bisschen größere, sodass ich diesem Buch „nur“ drei Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Leichte, kurze Liebesgeschichte

Der Maskenball
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Mit etwas mehr als 200 Seiten ist das Buch nicht besonders dick, aber das muss ja eigentlich nichts heißen. Auch eine kurze Geschichte kann einen fesseln und faszinieren. In diesem Fall hätte ich mir jedoch ...

Mit etwas mehr als 200 Seiten ist das Buch nicht besonders dick, aber das muss ja eigentlich nichts heißen. Auch eine kurze Geschichte kann einen fesseln und faszinieren. In diesem Fall hätte ich mir jedoch mehr Seiten gewünscht.

Virginia Prescott ist mit dem silbernen Löffel geboren worden und musste nie für irgendwas arbeiten. Ihre Termine und Flüge werden von einer Assistentin organisiert, Zuhause sorgt eine Haushälterin für sie und wenn es dann doch mal ein wirkliches Problem gibt, gibt es da noch ihren Vater. Nun versucht sie einmal ihrem glamourhaften Leben den Rücken zuzukehren, selbstständig zu sein und sich einen Job zu suchen. Ein durchaus interessanter Ansatz und eine spannende Grundidee. Es ist mal nicht das Aschenputtel, dass sich plötzlich in einer Welt des Luxus wiederfindet, sondern die Prinzessin, die das Dorfleben kennenlernt.

Ich mochte die Geschichte, jedoch hatte ich bis zum Ende leider nicht das Gefühl Virginia zu kennen oder zu verstehen. Von der ersten bis zur letzten Seite vergeht in etwa ein Monat. Für mich war dies zu kurz um Virginias Vorgeschichte zu erfahren, eine Entwicklung mit zu erleben und mir vorzustellen, wie es mit ihr weitergeht. Ich habe sie zu Beginn als eine sehr oberflächliche sowie unselbständige Person kennen gelernt und habe die Vorstellung, dass sich dies eines Tages vielleicht auch mal ändert. Jedoch ist es hierzu nicht in dem Buch gekommen.

Liam ist für mich eindeutig der stärkere Charakter. Bei ihm hatte ich direkt das Gefühl, dass er klare Prinzipien und Ziele im Leben hat. Auch wenn es noch vieles gibt, dass man über seine Vergangenheit erfahren könnte, war er mich viel greifbarer. Er ist zwar definitiv nicht der Junge von nebenan, aber mir sehr sympathisch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildlich. Bis jetzt war ich zwar noch nie in Asien, aber ich konnte mir das vorstellen, wie man durch einen Park schlendert und hinterher in einem Teehaus einen Tee trinkt. Es werden hier auch schon Virginias Schwestern vorgestellt, von denen die folgenden Bände handeln. Bereits in diesem ersten Buch wird deutlich, dass die Schwestern sehr unterschiedlich sind. Jedoch erfährt der Leser nicht besonders viel über die einzelnen Frauen.

Insgesamt war „Prescott Sisters – Der Maskenball“ eine nette, kurzweilige Lektüre mit einer guten Grundidee, jedoch wurde meines Erachtens nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft.