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Veröffentlicht am 06.02.2022

Eine junge, beharrliche Lady, die viel zu sagen hat

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
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Bei all den ganzen vorherigen Bridgerton Romanen ist mir Hyacinth nie wirklich als eigene Persönlichkeit aufgefallen, da sie meistens zu jung war und noch nicht in die Gesellschaft eingeführt worden war. ...

Bei all den ganzen vorherigen Bridgerton Romanen ist mir Hyacinth nie wirklich als eigene Persönlichkeit aufgefallen, da sie meistens zu jung war und noch nicht in die Gesellschaft eingeführt worden war. Auch wenn dies noch nicht der letzte Band ist, so erzählt er doch die Geschichte des jüngsten Familienmitglieds. Im letzten Teil wird somit noch von Gregory handeln.

Bei Hyacinth hat für mich eindeutig ihre Persönlichkeit überzeugt. Als jüngstes Kind hatte sie wohl immer einige Freiheiten und wurde nicht ganz so streng wie ihre Geschwister aufgezogen. Man könnte somit meinen, dass sie etwas vorlaut ist. In jedem Fall ist sie sehr selbstbewusst und weiß genau was sie möchte. Dazu gehört in keinem Fall ein langweiliger Ehemann oder einer, der ihr nicht Paroli bieten kann. Somit hat sie bereits einige Heiratsanträge abgelehnt und ihre Mitgift wurde deutlich erhöht. Mich hat es da nicht verwundert, dass sie sich mit Lady Danburry angefreundet hat. Viel mehr hat es mich gefreut, dass die Lady somit hier eine deutlich größere Rolle spielt.

Nach der Aufdeckung der Lady Whistledown gibt es auch in diesem Teil leider keine Klatschkolumnen, dafür wird jedes Kapitel mit einer kleinen Zusammenfassung eingeleitet. Diese klingt so wie aus einem Abenteuerroman. Von Hyacinth wird hier als Heldin gesprochen, die sich auf die Suche nach der Liebe und ein paar Diamanten macht. Diese Erzählerstimme hat mir auch sehr gut gefallen, wobei auch diese leider nicht an das Gesellschaftsjournal herankommt.

Der Klappentext und eigentlich auch der Titel verrät bereits, dass sich Hyacinth auf die Suche nach Diamanten begibt. Ich hatte hier die Befürchtung, dass es sich um eine ausgiebige Schatzsuche handeln könnte, aber war hier froh, dass es eher eine Nebenhandlung ist und es in erster Linie doch wieder um die Charaktere und die Liebe geht. Dennoch hat diese Suche ein paar neue Themen aufgebracht und der Roman ist somit wieder etwas Besonderes. Durch die kleine Schatzsuche und vor allem auch durch Hyacinths Schlagfertigkeit erhält dieser Teil eine einzigartige Note und sorgt wieder für ein einzigartiges Lesevergnügen. Ich musste mehrfach schmunzeln und wurde sehr gut unterhalten. Wer vielleicht von den beiden vorherigen Bänden etwas enttäuscht wurde, der kommt hier wieder voll auf seine Kosten. Ich freue mich jetzt in jedem Fall auf den Abschluss der Reihe.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine junge Witwe mit einem großen Kinderwunsch

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
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Bei Eloises Geschichte hatte mich gestört, dass es zu wenig neue Themen gibt und dieser Band recht ähnlich zu dem von Penelope war. Dies ändert sich nun zum Glück wieder bei Francescas Geschichte. In jungen ...

Bei Eloises Geschichte hatte mich gestört, dass es zu wenig neue Themen gibt und dieser Band recht ähnlich zu dem von Penelope war. Dies ändert sich nun zum Glück wieder bei Francescas Geschichte. In jungen Jahren hat Francesca bereits ihre große Liebe geheiratet, allerdings war dieses Glück nicht von langer Dauer. Zwei Jahre nach der Hochzeit ist sie nun eine junge Witwe und Michael, ihr guter Freund und der Vetter des verstorbenen Ehemanns, ist nun für sie verantwortlich. Mit ihrer Rolle als Witwe hat sich Francesca sehr gut arrangiert, wenn da nicht eine innere Uhr ticken würde und ein großer Wunsch Mutter zu werden in ihre innewohnen würde. Aus der Notwenigkeit heraus, dass ein Mann dafür benötigt wird, legt Francesca die Trauerfarben ab und bereitet sich auf eine neue Saison in London vor. Etwas, das Michael so gar nicht gut findet…

Lady Violet Bridgerton hat bereits gezeigt, dass es nicht leicht ist verwitwet zu sein. Wenigstens hat sie hier viele Kinder, um die sie sich kümmern kann und die ihr einen neuen Lebensinhalt geben. Dies fehlt Francesca komplett. Ich fand hier sehr schön, dass es einige ernste Gespräche sowie Parallelen zwischen den beiden Frauen gibt und so auch der Leser Violet noch besser verstehen kann. Wenn man mit der Liebe seines Lebens verheiratet war, dann findet man eben auch so schnell keine neue Liebe oder möchte es eben auch nicht.

Bei Francesca konnte ich außerdem gut nachvollziehen, wie schwer es ist, kinderlos zu sein. Wenn es in einer Ehe keine Kinder gibt, und auch wenn diese Ehe nur sehr kurz war, dann wurde dies in der damaligen Zeit der Frau angehängt. Diese trug schließlich die Kinder aus und war auch dafür verantwortlich, wenn es keine Kinder gab. Auch wenn wir in der heutigen Zeit schon einige Schritte weiter sind und eine deutlich bessere Aufklärung haben, ist es immer noch nicht leicht, wenn ein Partner keine oder nur schwer Kinder bekommen kann. Ich denke jeder, der selber in so einer Situation war oder ein Pärchen kennt, was jahrelang versucht hat Kinder zu bekommen, weiß wie emotional dies ist.

Die Themen in diesem Band haben mir ausgesprochen gut gefallen und ich konnte auch die Emotionen in Hinblick auf den Kinderwunsch fühlen, allerdings haben mir hier alle anderen Emotionen gefehlt. Bei Michael konnte ich noch ein paar Funken fühlen und habe gespürt, dass ihm Francesca sehr ans Herz gewachsen ist. Bei Francesca gab es aus meiner Sicht allerdings kein Herzklopfen, keine Schmetterlinge und keine Verliebtheit. Es war für mich so, als hätte sie von einem auf den anderen Tag beschlossen verliebt zu sein. Das war mir wieder zu wenig.

Auch kam die Handlung etwas kurz. Es gibt viele Dialoge und auch einige sexy Szenen, aber ansonsten passiert recht wenig in dem Buch. Wie ein warmes Bad hat mir der Roman einige schöne Lesestunden beschert, aber es war wenig aufregend und ein sprudelnder Badezusatz hat gefehlt.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Eine besondere Brieffreundschaft in Zeiten, in denen es kaum ehrliche Worte gibt

Bridgerton - In Liebe, Ihre Eloise
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Auch wenn Julia Quinn häufig als Jane Austen der heutigen Zeit bezeichnet wird, würde ich doch sagen, dass ihre Bücher in der Regel deutlich einfacher gehalten sind. Sie spiegeln eine heile Welt wider, ...

Auch wenn Julia Quinn häufig als Jane Austen der heutigen Zeit bezeichnet wird, würde ich doch sagen, dass ihre Bücher in der Regel deutlich einfacher gehalten sind. Sie spiegeln eine heile Welt wider, die es so in der damaligen Zeit mit Sicherheit nicht gegeben hat. Die Bridgertons können alle aus Liebe heiraten und sich auch den Luxus erlauben eine alte Jungfer zu sein.

Über Eloise ist aus dem vierten Teil schon sehr viel bekannt. Als beste Freundin von Penelope hatte sie in dem vorherigen Band schon viel Raum. Die beiden hatten stillschweigend beschlossen gemeinsam, unverheiratet alt zu werden. Die Thematik, was es bedeutet in der gehobenen Gesellschaft eine alte Jungfer zu sein, wurde da bei Penelope so schön dargestellt. Anders als bei ihr ist Eloise aus freien Stücken unverheiratet. Sie hatte mehrere Heiratsanträge, aber konnte sich nie dazu durchringen einen Antrag anzunehmen. Als dann sogar Penelope heiratet, kommen ihr Ängste, dass sie nun ganz allein alt wird. Nach dem Tod ihrer entfernten Cousine schreibt sie deren Ehemann ein Kondolenzschreiben, wodurch ein reger Briefwechsel entsteht. Da sie die ehrlichen Worte schätzt, möchte sie Philipp Crane gerne kennenlernen und fliegt aus London zu ihm aufs Land.

Bei diesem Buch fand ich sehr schade, dass schon so viel durch den vorherigen Band von der Handlung vorweggegriffen wurde. Vieles weiß der Leser bereits und es gibt wenige Überraschungen. Auch gibt es wenig neue Themen, da Penelope an vielen Stellen bereits die gleichen Gedanken oder Sorgen hatte. Das Einzige, was hier tatsächlich neu ist, ist der Briefwechsel. Hier werden ein paar, wenn auch relativ wenige Briefe abgedruckt, die zeigen, wie besonders diese Brieffreundschaft war. In einer Zeit, in der die Konversation zwischen Männern und Frauen eindeutigen gesellschaftlichen Regeln unterliegt, ist es besonders selten, dass es hier einen ehrlichen, offenen Austausch zwischen den Geschlechtern gibt. Eloises Neugierde treibt sie zu dem Mann, der diese schönen Worte schreibt und kleine Aufmerksamkeiten wie getrocknete Blumen schickt.

Bei den Bridgerton Büchern stehen immer wieder vor allem die Gefühle im Vordergrund. Eloises Neugierde und ihre Sorgen konnte ich auch komplett spüren. Bei Philipp war es die Sorge um seine Kinder, die Angst, dass er kein guter Vater ist und auch die Leidenschaft, die er für Eloise empfindet. Mir haben bei dem richtigen Kennenlernen der beiden allerdings Gefühle füreinander gefehlt. Ich konnte nicht spüren, wie sich Eloise verliebt hat. Irgendwann spricht sie zwar von Liebe, aber ich habe sie zwischen den Zeilen nicht bemerkt und das war bei den anderen Bänden anders. Wenn schon die Themen nicht neu sind, dann hätte ich mir wenigstens viele Gefühle gewünscht.

Somit war der fünfte Band zwar wieder nett zu lesen, aber es fehlten einfach einige Dinge und damit meine ich nicht nur die Klatschkolumnen der berühmten Lady Whistledown. Auch wenn es eine nette Unterhaltung war, konnte es mich nicht so fesseln wie die Vorgänger. Ich hoffe, dass die weiteren Teile wieder mehr Überraschungen bereithalten.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Ein echt schöner Liebesroman mit einer wundervollen weiblichen Hauptperson

The Chances We Take
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In den bisherigen Bänden der Reihe habe ich schon gute Eindrücke von der geheimnisvollen Beziehung zwischen Jules und Berk bekommen. Jules hat angefangen Berk anonyme, erotische Briefe zu schreiben und ...

In den bisherigen Bänden der Reihe habe ich schon gute Eindrücke von der geheimnisvollen Beziehung zwischen Jules und Berk bekommen. Jules hat angefangen Berk anonyme, erotische Briefe zu schreiben und ihm zu erklären, was sie alles gerne mit ihm machen würde. Was als ein zunächst alberner Briefwechsel beginnt wird schnell deutlich persönlicher und sie freunden sich über die Briefe an. So wird das ganze noch komplizierter, als Berk Jules bittet ihm zu helfen, die anonyme Briefeschreiberin zu finden.

Dieser Roman hat mich echt bewegt, da er so viel tiefgründiger war, als ich erwartet hätte. Ich hatte es erst als Streich angesehen, dass Jules Berk schreibt, weil sie sich niemals trauen würde, ihm diese Dinge ins Gesicht zusagen, aber ich hätte nie so viel tiefergehende Gründe erwartet. Aus den Bänden davor weiß man, dass Jules nicht so glücklich mit ihrem Körper ist und Pole Dance als Möglichkeit nutzt ihrem Körper mehr Form zu geben. Wie groß ihre Probleme mit ihrem Körper sind, war mir nicht klar. Dieses Buch ist somit eine ganz klare Hymne dafür, dass jeder Körper liebenswert ist.

Auch Berks Geschichte ist nicht so trivial wie sie zunächst gewirkt hat. Über seine Vergangenheit möchte ich allerdings noch nichts verraten, da dies doch ein größeres Geheimnis ist und zu viel vorwegnehmen würde. Bei diesem Buch war es besonders schön, dass es aus zwei Perspektiven geschrieben wurde. Es hat wieder einmal gezeigt, wie leicht doch das Leben sein könnte, wenn jeder offen und ehrlich kommunizieren würde. Beide haben das Gefühl – aus den unterschiedlichsten Gründen - für den anderen nicht gut genug zu sein. Das fand ich ausgesprochen faszinierend.

Dieser Roman hatte für mich wieder etwas mehr Abwechslung sowie Tiefgang als der Teil davor. Er hat mir wieder Lust auf mehr gemacht. Der nächste Band „The Rules We Break“ erzählt nun endlich die Geschichte von LJ und Marissa. Schon seit dem ersten Buch möchte ich gerne wissen, warum die beiden aus ihrer Freundschaft nicht mehr gemacht haben. Ich werde dieses Buch somit in jedem Fall lesen und freue mich schon jetzt riesig darauf.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Wundervoller historischer Roman mit gut recherchierten Einblicken in die Rolle der Frau

Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos
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Bis dato haben mir alle Teile der „Rebellinnen von Oxford“ gefallen. Lucies Geschichte war für mich ein echtes Juwel, sodass die Erwartungen sehr hoch waren. In Summe wurden meine Erwartungen auch wieder ...

Bis dato haben mir alle Teile der „Rebellinnen von Oxford“ gefallen. Lucies Geschichte war für mich ein echtes Juwel, sodass die Erwartungen sehr hoch waren. In Summe wurden meine Erwartungen auch wieder vollkommen erfüllt, auch wenn ich zunächst etwas skeptisch war. Das Buch startet am Anfang etwas ruhig. Hattie hat auf den ersten Blick keinen starken Kämpfergeist und setzt sich auch nicht so stark für die Suffragetten ein, stattdessen studiert sie Kunst und wirkt durch ihr behütetes Leben ziemlich naiv. Sie ist eine große Romantikerin und hätte gerne, dass ihr Herz von einem Mann erobert wird. Da passt es ihr so gar nicht, dass sie zu einer Ehe mit Lucien gezwungen wird, da sie mit ihm in einer zweideutigen Situation erwischt wird.

Nach den ersten Kapiteln war ich etwas enttäuscht, dass die Geschichte vor allem von Hatties Kunst und ihrer Beziehung zu Lucien handelt. Ich hatte mir gewünscht, dass es auch wieder gute Einblicke in die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert und die ganze Frauenbewegung gibt. Meine Geduld hat sich ausgezahlt und schnell sind immer mehr revolutionäre Gedanken in die Handlung geflossen. Überrascht war ich, dass es hier nicht nur um die Rolle der Frau, sondern auch um die des arbeitenden Volks, besonders der Bergbauern, geht. Es ist somit wieder eine tiefgründige Geschichte, auch wenn sie lockerleicht geschrieben ist.

Besonders gut hat mir hier auch das Nachwort gefallen. Die Autorin erklärt in diesem, in welcher Hinsicht die Handlung authentisch ist und wo sie gegebenenfalls leicht von der Realität abgewichen ist. Ich habe durch das Buch noch einiges gelernt und war begeistert am Ende zu erfahren, dass es nicht erfunden war. Der Leser bekommt somit noch kleine Häppchen der Weltgeschichte beigebracht, während er einen wundervollen, fesselnden Roman liest.

Für mich ist Hatties Geschichte und damit der dritte Teil der Reihe genauso gut wie die Vorläufer. Dieser Reihe ist einfach nur grandios und ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band.

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