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Veröffentlicht am 22.05.2022

wunderschön und voller Tiefgang – ein Muss für Jane – Austen - Fans

Mit Herz und Verstand
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„Gönnen wir uns den Luxus der Stille.“
(Jane Austen in „Mansfield Park“)

Jane Austen ist hauptsächlich durch ihre Romane und deren Verfilmungen sehr bekannt. Weniger bekannt ist dagegen, dass sie nicht ...

„Gönnen wir uns den Luxus der Stille.“
(Jane Austen in „Mansfield Park“)

Jane Austen ist hauptsächlich durch ihre Romane und deren Verfilmungen sehr bekannt. Weniger bekannt ist dagegen, dass sie nicht nur Romane schrieb, sondern auch viele Briefe an ihre Schwester Cassandra. Ebenso hat Jane Austen, die in einem Pfarrhaus aufwuchs und tief gläubig war, immer wieder Gebete notiert. Mit den 31 Andachten des Buches „Mit Herz und Verstand“ entführt uns die Autorin Susanne Degenhard in Jane Austens Welt.

Dieses Andachtsbuch ist einfach nur wunderschön! Ich habe mich sofort in der Cover verliebt. Durch den Rosé- Ton, den Blütenkranz und die Goldschrift wirkt das Buch einladend und man nimmt es gern in die Hand.
Auch die Innengestaltung ist sehr ansprechend. Jede Andacht beginnt mit einer Nummer im Blätterkranz und mit einem Zitat aus Jane Austens Büchern oder Briefen. Diese Zitate sind farbig hinterlegt, weiterführenden Bibelstellen sind braun hervorgehoben. Zwischendurch gibt es immer wieder Seiten in rosé oder braun mit einem schön gestalteten Zitaten.
In den Andachten verbindet die Autorin ganz verschiedene Aspekte aus Jane-Austens Texten mit unserem heutigen Leben. So geht es um Garten, Besuche, Luxus und Klatsch & Tratsch ebenso wie um Dankbarkeit, Ermahnung, Anerkennung, Gottes Schutz, Vergebung… Susanne Degenhardt erzählt offen und mit Humor Beispiele aus ihrem Leben und stellt immer auch einen Bezug zu biblischen Geschichten. Eine Bibelstelle am Ende des Abschnitts lädt dann zum Weiterlesen ein.

Mich haben die Andachten sehr angesprochen. Es gefällt mir in den Werken von Jane Austen nicht nur Geschichten fürs Herz, sondern auch wertvolle Gedanken für mein Leben zu finden. Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen, die tiefsinnigen Gedanken und Anregungen sind für mich gut nachvollziehbar und die Impulse berühren mich. Es ist ein Buch, dass man immer wieder gern in die Hand nimmt. Gern empfehle ich es weiter.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

gelungener Abschluss der Montagsnächte - Trilogie

Unter Träumen
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„Dieser Tag heute schien Ania inzwischen offen für lang unterdrückte Fragen und Antworten. Ihr war, als würden sich Türen öffnen, in ihr und den anderen.“ (s. S. 130)

Ein Dorf im Südharz im Sommer 2016: ...

„Dieser Tag heute schien Ania inzwischen offen für lang unterdrückte Fragen und Antworten. Ihr war, als würden sich Türen öffnen, in ihr und den anderen.“ (s. S. 130)

Ein Dorf im Südharz im Sommer 2016: Ania kehrt für wenige Tage zurück in ihr Heimatdorf um an der Bestattung ihrer Jugendliebe Bernd teilzunehmen, der den Freitod wählte. Bernd‘s Tod wirft viele Fragen auf, weckt aber auch Erinnerungen, lässt gemeinsam Erlebtes wieder wach werden… Am Grab und im Dorf trifft Ania auf ihre Eltern und ihre Schwester Brit und deren Familie, auf Suse, die Freundin aus Schulzeiten, auf Louise, die Frau mit der Bernd zuletzt zusammen lebte… In Begegnungen und Gesprächen tauchen plötzlich Familiengeheimnisse auf, werden Meinungen und Standpunkte vehement vertreten, aber auch Beziehungen neu vertieft…

„Unter Träumen“ ist der Abschluss der Montagsnächte – Trilogie. Ich kenne die beiden Vorgängerbücher und so sind mir viele „alte Bekannte“ begegnet. Der Roman beschreibt eigentlich nur die kurze Zeitspanne eines Wochenendes und dennoch umfasst er ein halbes Leben. Immer wieder wechselt die Geschichte zwischen dem Heute und Erinnerungen an die Wendezeit, ebenso erfährt der Leser viel über Ania und wie sie die Jahre verbracht hat und – Dank vieler Tagebucheinträge – auch etwas über Bernd. Ania und Bernd – Bernd und Ania… Liebende, aber auch Getriebene, immer auf der Suche, doch nie lange zusammen…
Mich hat das Buch sehr berührt. Es ist schön zu erfahren was aus den Protagonisten der ersten beiden Romane wurde, es macht mich aber auch nachdenklich und traurig, dass Vieles so anderes kam als erhofft. So macht es Mut, dass endlich Familiengeheimnisse ausgesprochen wurden, dass zwischen Ania und Louise eine zarte Freundschaft beginnt, dass Ania und Brit sich näher kommen… aber da sind auch die Fragen, die offen bleiben und ein „Zu spät“ für manche Worte und Begegnungen... Das Buch ist keine leichte Lektüre, dafür ist die Thematik zu schwer. Aber ich habe es gern gelesen, mag den sachlichen, teils auch poetischen Schreibstil der Autorin. Für mich ist „Unter Träumen“ ein gelungener Abschluss der Montagsnächte – Trilogie.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Auf der Suche nach einem Vater und Heimat

Durchbrecherin
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Florida ist 1975 im Libanon geboren. Als Kind erlebt sie Bürgerkrieg, lebt eine kurze Zeit mit ihrer Mutter als Asylsuchende in Deutschland. Zurück im Libanon gerät sie in radikal – muslimische Kreise, ...

Florida ist 1975 im Libanon geboren. Als Kind erlebt sie Bürgerkrieg, lebt eine kurze Zeit mit ihrer Mutter als Asylsuchende in Deutschland. Zurück im Libanon gerät sie in radikal – muslimische Kreise, lernt schießen und ist bereit für Allah zu sterben. Doch dann führt ihr Weg sie in eine christliche Pflegefamilie in der Schweiz. Aus einer tiefen Sehnsucht heraus wird sie Christ und dennoch bleibt in ihr eine große Leere und viele Fragen, die sogar in einen Suizidversuch münden. Der Weg hin zu Gott, dem Vater, ist für Florida lang und voller Brüche und Tiefschläge, aber am Ende wird es gut und sie kann – eben auch gerade durch ihre schwere Erlebnisse – jungen Leute in Krisensituationen beistehen.

Mich hat das Buch „Durchbrecherin“ sehr berührt und beeindruckt. Was Florida schon als Kind erlebt, ist für uns hier in Deutschland unvorstellbar. Florida, die im Zusammenleben mit ihrer alleinerziehenden Mutter, immer wieder Abschiede und Neuanfänge und nie Konstanz erlebte, ist eine Suchende. Und auf dieser Suche nach ihrem Platz im Leben, nach Heimat, Familie und dem Vater, ist sie bereit alles, selbst ihr Leben zu geben. Als sie in die Schweiz zur Pflegefamilie kommt, habe ich aufgeatmet, aber Floridas innere Zerrissenheit bleibt… auch wenn es niemand wahrnimmt, denn sie ist immer fröhlich und auch angepasst. Diabetes – Diagnose, Suizidversuch… erst als Florida ganz unten ist, dringt Gottes Liebe bis in ihr Herz und es kann heilen. Es ist sehr schön zu lesen, dass Florida all ihre Erfahrungen einbringen kann in ihre Arbeit im „Offningshuus“ (offenes Haus). Dort teilt sie mit Mann und Tochter und jungen Leuten, die einen Platz brauchen, das Leben.

Das Buch hat mich schnell gefesselt. Offen und ehrlich berichtet Florida aus ihrem Leben und beschönigt dabei nichts. Sie schildert ihre Gedanken und Gefühle und reflektiert ihr eigenes Verhalten. So ist das Buch ein Zeugnis dafür, dass als Zerbruch etwas Gutes entstehen kann. Florida schreibt selbst: „Durch meine Narben kann Gott anderen viel geben.“
Sehr gut gefallen mir auch die Fotos im Mittelteil. Sie zeigen Florida in verschiedenen Situationen und geben gute Einblicke in ihr Leben.

Fazit: „Durchbrecherin“ ist ein interessanter und berührender Lebensbericht. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Rose, Marguerite und Viola

Der Sommer der Blütenfrauen
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„Wenn du dich deinen Ängsten nicht stellst, werden sie zu deinen Grenzen.“ (s.S. 345)

In diesem Roman begegnet uns drei Frauen, die sehr unterschiedlich sind. Rose aus Norddeutschland, die auf der Suche ...

„Wenn du dich deinen Ängsten nicht stellst, werden sie zu deinen Grenzen.“ (s.S. 345)

In diesem Roman begegnet uns drei Frauen, die sehr unterschiedlich sind. Rose aus Norddeutschland, die auf der Suche ist nach Heimat, nach einem Platz und einen Job, wo sie sich wohl fühlt und die doch immer wieder aufgibt und aufbricht… Marguerite aus Paris, die viele Pläne und Wünsche für ihr Leben hat, die von Anderen und den Umständen meist daran gehindert wird dies auch umzusetzen… Und Viola, die Italienerin, die sich dem elterlichen Weingut und den Erwartungen ihrer Familie entzogen hat und ihr eigenes Leben lebt, doch damit nicht wirklich glücklich ist… Als Rose die Aufzeichnungen einer alten Gärtnerin findet und Blütenrezepte auf einem Blog veröffentlicht, wird Marguerite darauf aufmerksam und setzt die Rezepte in ihrem Restaurant mit viel Erfolg um. In Italien treffen sich Rose und Maguerite auf einer Foodmesse und zufällig lernen sie Viola kennen. Ein verrückter Abend beginnt an dessen Ende sich die drei Frauen versprechen immer füreinander da zu sein. Wie wichtig dieses Versprechen ist, merken die Frauen schon bald…..

„Der Sommer der Blütenfrauen“ ist ein leicht lesbarer Sommerroman, der aber auch schwierige Themen anspricht. So geht es um Freundschaft trotz großer Unterschiedlichkeit, um Herkunftsfamilie und deren Erwartungen, um Stehen zu den eigenen Entscheidungen, um Lösen aus unguten Beziehungen und Neubeginn… Das Buch hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ließ sich angenehm lesen und die Geschichte entwickelte sich schnell. Die drei Frauen erzählten immer abwechselnd aus ihrer Sicht, so dass man sie und ihre Gedanken und Gefühle gut kennen lernte. Es ist interessant die Neuanfänge mitzuerleben und zu lesen wie jede Frau ihren Weg findet. Auch die Nebencharaktere und die Schauplätze sind gut beschrieben.

„Der Sommer der Blütenfrauen“ ist ein schöner Sommerroman, den ich gern weiterempfehle. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

viele kreative Ideen

Mein Mach-mal-Buch zur Bibel
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Im Februar 2022 erschien das großformatige „Mein Mit – Mach – Buch zur Bibel“. Marijke ten Cate, eine durch ihre Kinderbibelillustrationen bekannte Niederländerin, gibt auf 32 Seiten viele Anregungen biblische ...

Im Februar 2022 erschien das großformatige „Mein Mit – Mach – Buch zur Bibel“. Marijke ten Cate, eine durch ihre Kinderbibelillustrationen bekannte Niederländerin, gibt auf 32 Seiten viele Anregungen biblische Geschichten zu gestalten. Es ist ein Buch, dass einlädt sofort loszulegen. Es darf gemalt, geklebt, geschnitten werden, denn Ausmalbilder und Bastelideen wechseln sich ab. Es gibt Ideen zu ganz verschiedenen biblischen Geschichten… von der Schöpfung, über Jakob, Josef und Mose, David und Esther bis hin zu Jesus und Petrus. So kann man zb. ein Bild zur Schöpfung farbig gestalten, lernt einen Tonkrug mit Holzkohle zu zeichnen, bastelt einen Federfächer oder webt eine kleine Decke… Ebenso gibt es einen Kamel – Quiz, eine Anleitung Gesichter zu zeichnen und weitere Zeichentipps.

Mir gefällt das Buch sehr gut. Besonders die großen Ausmalbilder sind schön so und Kinder können darauf immer wieder neue Details entdecken. Die Bastelideen lassen sich ohne große Vorbereitung umsetzen. Meiner Meinung nach ist das Buch sehr gut für Grundschüler geeignet und für Vorschulkinder mit einem Erwachsenen an der Seite. Ebenso lassen sich die Bastelanregungen auch gut in Religionsunterricht und Kindergottesdienst einsetzen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber: ich empfinde die Schrift als recht klein und die Schriftart als ungeeignet für Leseanfänger. So vergebe ich „nur“ 4 Sterne.

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