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Veröffentlicht am 04.03.2022

Zwischen Nord und Süd – zwei Frauen suchen ihren Weg

Die Funken der Hoffnung - Töchter der Freiheit
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Amerika im Jahr 1859: die Lage zwischen Nord- und Südstaaten spitzt sich zu und alles deutet auf Krieg hin. Annie, die junge Lehrerin aus dem Norden lebt im Süden auf der Plantage Birch Island und wird ...

Amerika im Jahr 1859: die Lage zwischen Nord- und Südstaaten spitzt sich zu und alles deutet auf Krieg hin. Annie, die junge Lehrerin aus dem Norden lebt im Süden auf der Plantage Birch Island und wird da nicht von allen gern gesehen. Sie selbst hat sich aber inzwischen eingewöhnt und tut alles für ihre Schüler. So entschließt sie sich zu bleiben… auch wegen ihrer Gefühle für David, obwohl sie nicht weiß wie er wirklich zu ihr steht.
Derweil lebt die Südstaatenlady Susanna Bell mit ihrem Mann in Washington. Dort begegnet man ihr feindlich und sie ist so manchen Angriff ausgesetzt und das bedroht auch die junge Ehe. Doch Susanna Bell findet eine, nicht ganz ungefährliche Aufgabe, die sie erfüllt. Aber was wird, wenn der Krieg ausbricht?

Nachdem ich schon den 1. Teil der Südstaaten-Saga verschlungen habe, freute ich mich sehr auf die Fortsetzung. Der 2. Teil knüpft nahtlos an die Geschichte an und ich bin sofort wieder mittendrin in der Handlung. Diesmal sind es zwei Erzählstränge und als Leser verfolge ich mit wie sich Annies Leben auf der Plantage Birch Island entwickelt und wie es Susanne Bell in Washington ergeht. Das Leben der beiden jungen Frauen st überschattet von den politischen Entwicklungen des Landes. So müssen beide mutige Entscheidungen treffen und ihren Weg finden. Besonders die persönliche Entwicklung von Susanna Bell gefällt mir sehr gut. Von einer verwöhnten jungen Dame wird sie zu einer Frau, die versteht anzupacken und zu einer ebenbürtigen Partnerin für ihren Mann Marcus.
Auch Annie steht vor wichtigen Entscheidungen: Gehen oder Bleiben? Sicherheit oder Verantwortung? Und wie steht David dazu?
Die Person des David gefällt mir sehr gut. Er ist ein fähiger Arzt, der ständig unterwegs ist und seinen Platz im Leben gefunden hat. Ein Rebell, wie ihn seine Familie nennt, bleibt er aber dennoch… besonders als alle jungen Männer mit Jubel in den Krieg ziehen….
Das für den Roman sehr wichtige politische Geschehen der damaligen Zeit hat die Autorin sehr gut verpackt, indem Marcus Tanner als Journalist über viele Reden der Politiker und über erstes Kriegsgeschehen berichtet und Richard Williams als Südstaatenpolitiker an Diskussionen teilnimmt und das Geschehen oft mit anderen bespricht.

Ich habe den Roman verschlungen. Noa C. Walker versteht es Geschichte und Geschichten lebendig und spannend zu erzählen. Die Hauptprotagonisten habe ich lieb gewonnen und gern begleitet. Über viele Situationen und Dialoge zwischen Annie und David musste ich schmunzeln. Allerdings endet das Buch recht offen und ich würde gern sofort wissen wie es weitergeht und wie Annie und David im Süden und Susanna Bell und Marcus im Norden den Krieg überstehen.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Ein Roman über das Leben der Jane Austen

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Wer war die Frau, die so beeindruckende Romane wie „Stolz und Vorurteil“, „Verstand und Gefühl“ und „Emma“ schrieb? Catherine Bell zeichnet in ihrem Roman „Jane Austin und die Kunst der Worte“ ein Lebensbild ...

Wer war die Frau, die so beeindruckende Romane wie „Stolz und Vorurteil“, „Verstand und Gefühl“ und „Emma“ schrieb? Catherine Bell zeichnet in ihrem Roman „Jane Austin und die Kunst der Worte“ ein Lebensbild der Pfarrerstochter aus England. Zwischen Dezember 1795 und November 1815 begleitet der Leser Jane. Die junge Frau, die nichts mehr liebte als das Schreiben, die mit sich um Worte rang und die sich doch so wunderbar ausdrücken konnte, hatte es oft nicht leicht. Trotz einer ersten Verliebtheit und einem späten Heiratsantrag, sehnte sich Jane nie nach einer Ehe. Ihre ganze Liebe galt dem Schreiben. So liest man im Buch viel über die Entstehung der bekannten Werke, deren Ausschnitte sich in den Text einfügen. Jane musste sehr kämpfen, dass ihre Romane veröffentlicht werden, da das für Frauen zur damaligen Zeit nicht gewollt war. Ebenso erfährt man viel über ihre Familie, die Lebensumstände….

Jane Austin‘s Romane sind sehr bekannt. Als ich den Roman über das Leben dieser außergewöhnlichen Schriftstellerin im Buchladen entdeckte, habe ich schnell zugegriffen. Das Cover gefällt mir sehr gut und es passt zum Roman und der damaligen Zeit. Der Roman selbst lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits ist er gut lesbar und man taucht ein in Jane‘s Leben und Umfeld. Auch die Verbindung und die eingefügten Szenen der Austen-Romane gefiel mir. Irritiert haben mich die häufigen Zeitsprünge. Es gibt immer wieder Kapitel, die Jahre später datiert sind und dann geht es wieder zurück in der Geschichte. Ein kontinuierliches Erzählen hätte mir sehr viel besser gefallen. So bin ich hin und her gerissen zwischen 3 und 4 Sternen und entscheide mich für 3,5 Sterne….

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Ein Haus in Irland und sein Geheimnis

Als der Sommer verschwand
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Journalistin Clara lebt in London mit dem betagten Oscar zusammen. Diese Wohngemeinschaft funktioniert trotz des großen Altersunterschieds gut. Eines Tages bekommt Clara von Oscar ein altes Herrenhaus ...

Journalistin Clara lebt in London mit dem betagten Oscar zusammen. Diese Wohngemeinschaft funktioniert trotz des großen Altersunterschieds gut. Eines Tages bekommt Clara von Oscar ein altes Herrenhaus in Irland geschenkt. Neugierig macht sich die junge Frau auf den Weg und hofft, dass sie mit dem Verkauf des Hauses ihre Studienschulden begleichen kann… In der unruhigen 1. Nacht im Haus lernt Clara den Nachbarn kennen. Jon bietet ihr an beim Sortieren der Sachen im Haus zu helfen. Dabei kommen die Beiden nicht nur sich näher, sondern entdecken auch ein Geheimnis. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Frau, die Oscar geliebt hat und die plötzlich über Nacht spurlos verschwand….

Ich liebe Geschichten, die in Irland spielen, und so hat der Klappentext mich sofort neugierig gemacht. Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Die zarten Farben, die junge Frau und das Herrenhaus im Hintergrund sind sehr passend. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen. Schnell bin ich mittendrin gewesen in der Geschichte. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Es sind Menschen mit Stärken und Schwächen, so dass man sich gut mit ihnen identifizieren kann. Sehr gut hat mir auch die alte Geschichte von Clara und Delia gefallen, zumal sie eine überraschende Wende nimmt. Aber ich will nicht zu viel verraten. Lest selbst! Ich kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Schwierige Entscheidung

Dreieinhalb Stunden
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13. August 1961, der Interzonenzug nach Berlin verlässt pünktlich München. An Bord sind ganz verschiedene Menschen, eine Familie mit zwei Kindern, eine Band, die einen seltenen Auftritt im Westen hatte, ...

13. August 1961, der Interzonenzug nach Berlin verlässt pünktlich München. An Bord sind ganz verschiedene Menschen, eine Familie mit zwei Kindern, eine Band, die einen seltenen Auftritt im Westen hatte, ein älteres Ehepaar, dass ein letztes Mal in der Wohnung des verstorbenen Bruders war, eine Sportlerin und ihre Trainerin…. und ein Kommissar, der eine Spur verfolgt. Sie alle haben ihre Geheimnisse und ihre Träume für die Zukunft. Als sie im Radio hören, dass in Berlin die Mauer gebaut, dass die Grenzen für immer dicht gemacht werden. Zwischen München und dem letzten Halt im Westen sind dreieinhalb Stunden Zeit und jeder muss sich die Frage stellen: „Steige ich aus und beginne neu oder fahre ich zurück in die DDR?“

Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt. Zuerst lernt man die einzelnen Protagonisten kennen, die sich kurz darauf zum Bahnhof begeben. Es sind mir fast zu viele Personen, aber da über jedem Abschnitt ein Name steht, kann man das Geschehen gut zuordnen. Durch die Kürze der Kapitel, dem Hin und Her baut sich schnell Spannung auf. Man spürt immer, dass die Zeit läuft, dass Entscheidungen gefällt werden müssen… und man hofft und bangt, dass die Personen die richtige Entscheidung treffen. Für mich, die ich in der DDR geboren und aufgewachsen bin (wenn auch erst eine Weile nach dem Mauerbau), war das Lesen des Buches sehr persönlich, denn auch ich stellte mir immer wieder die Frage, wie ich wohl reagiert, was ich getan hätte… So war ich am Ende erleichtert, aber zum Teil auch traurig über die jeweiligen Entscheidungen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gern weiter. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 08.02.2022

Willkommen in Hope Harbor

Der Weg zu den Dünen
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Nachdem Anwalt Eric aus heiterem Himmel gekündigt wurde, flieht er in seine Heimatstadt Hope Harbor. Eigentlich will er nur paar Wochen Auszeit um in Ruhe nach einer neuen Stelle zu suchen. Doch dann kommt ...

Nachdem Anwalt Eric aus heiterem Himmel gekündigt wurde, flieht er in seine Heimatstadt Hope Harbor. Eigentlich will er nur paar Wochen Auszeit um in Ruhe nach einer neuen Stelle zu suchen. Doch dann kommt alles anders… schon bei der Ankunft in der Stadt gibt es einen 1. Zusammenstoß mit der jungen Architektin BJ und dann muss Eric feststellen, dass genau diese Frau mit dem Umbau seines Elternhauses betraut wurde. Statt der ersehnten Ruhe hat Eric Dreck und Baulärm und sieht sich einer kratzbürstigen Bauleiterin gegenüber. Doch als er sie näher kennenlernt fasziniert ihn diese Frau und auch Hope Harbor entfaltet seinen Charme und viele alte Bekannte treten in Erics Leben. Soll er seine Karriere an den Nagel hängen und bleiben?

Ich lese die Romane der „Hope-Harbor-Reihe“ sehr gern und auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Ein angenehmer Schreibstil, authentische und vielschichtige Charaktere, der Charme des Städtchens an der Küste und seiner Bewohner. Wer mehrere der Romane kennt, trifft auf alte Bekannte wie zb. Charley, den Künstler und Taco-Koch, der mit seiner Weisheit fasziniert…

BJ und auch Eric sind sympathische Menschen, die man gern als Freund haben möchte. BJ hat sich bewusst für die Kleinstadt entschieden und setzt sich dort für andere ein… egal ob für die beiden Mitarbeiter ihrer kleinen Firma oder über den Verein „Helfende Hände“. Eric sucht noch nach seinem Platz, will seine Karriere verfolgen, entdeckt aber auch ein altes Hobby wieder neu und fühlt sich in Hope Harbor sehr wohl. Bis er seine Entscheidung trifft zieht sich das Buch ein wenig in die Länge. Dennoch hat es mir gut gefallen.

Romane, die in Hope Harbor spielen, sind immer eine Auszeit vom Alltag. Gern empfehle ich das Buch weiter.

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